Das ‚bisschen‘ mehr
Alles in allem ist das schon ein schönes Konzept und ich könnte jetzt zum Praxis/Fazit-Teil übergehen, wenn, ja wenn, da nicht noch diese kleine Sache mit dem integrierten Sequencer wäre. Richtig – durch gleichzeitiges Drücken der beiden mittleren Seitenbuttons gelangt man in den Sequencer-Mode (Beispiel in den Links). Dabei synchronisiert der MIDI-Fighter Twister sich zu einer externen MIDI-Clock und wird die Schaltstelle für einen Vierspur-Lauflicht-Sequencer, wobei Sequenzen auch abgespeichert werden können. Ein Blick in die Videos im Link-Bereich ist sehr empfehlenswert! Unverständlicherweise steht davon NICHTS in der Anleitung. Ebenso wenig gibt die Software einen Hinweis auf diese Funktion.
Hier mal die wichtigsten Fakten: Vierspur-Lauflicht-Sequencer. Pro Spur sind 11 Sequenzen möglich. Diese können 16-Steps inkl. Velocity enthalten. Man kann insgesamt 16 Snapshots ablegen, die alle aktuellen Einstellungen enthalten. Dazu gehören auch Filtereinstellungen und die Sampleauswahl.
Wow – das ist mehr als nur ein kleines ‚Gimmick‘, damit kann man richtig Sound machen. Da der Twister hier auf die Traktor Remix-Decks zugeschnitten ist, benötigt man für andere DJ-Software oder Sequencer entsprechende Anpassungen. Für Ableton gibt es so ein Drum-Rack, es funktioniert tatsächlich einwandfrei. Dabei werden übrigens individuelle Einstellungen in der Controller-Sektion nicht beeinträchtigt. Und es kommt noch besser – es ist möglich, während der Sequencer läuft, auf die Controller-Funktion zurückzuschalten, um dann munter Parameter zu verdrehen. Und wer glaubt, dass gespeicherte Snapshots nach dem Ausschalten verloren gehen: Pustekuchen.
Kleiner Wermutstropfen
Nach dem Update der neuen Software/Firmware konnte ich leider die ‚detent‘ Option nicht mehr einstellen oder abstellen – das wird bereits in den lebhaften DJTT-Foren besprochen und sollte mit einem Update behoben werden können.
Seltsames Zwitterding.
Das Gerät an sich ist ja wirklich sexy, insbesondere die LED-Kränze machen einen super Eindruck.
Doch die Anordnung der Regler ohne jede Beschriftung würden es zumindest für mich fast unmöglich machen, ohne selbstgeschneiderte Schablone mit dem Controller zu arbeiten.
Den Sequenzerteil finde ich nett, aber ob man damit wirklich arbeiten kann bezweifel ich stark.
Das Demo-Video hat bei mir fast mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet; ich denke mal, dass ich schlichtweg nicht zur Zielgruppe (wer auch immer das sein soll) gehöre.
Finde das Ding hat eine sehr schöne Haptik und ich benutze es gerne um Filterrides zu erstellen oder Parameter zu modulieren. Das Ding ist ausserdem schön kompakt und stabil gebaut. Hab den Kauf nicht bereut. Den Sequencer benutze ich nie.