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Test: EBS Reidmar Basstop

(ID: 891)

Der Signalweg im Detail

Für das Basssignal ist ein Klinkenstecker-Eingang links am Amp bereitgestellt. Es können Bässe mit aktiver und passiver Elektronik gleichermaßen eingesteckt werden, da im nächsten Schritt der Gain-Regler alle denkbaren Signale angemessen auspegeln kann. Besagter Gain-Regler greift von lautlos bis +30 dB und gibt ab +10 dB per rot leuchtender LED-Leuchte das Signal zu optimalen Auspegelung, das sollte das am lautesten gespielte Basssignal sein, meist ein satter Daumen-Slapper auf der E-Saite. Ist das Signal erst mal richtig ausgepegelt, können diverse Klangveränderungen und Dynamikeingriffe vorgenommen werden. Links neben dem Gain– Regler befindet sich der Charakter-Knopf, der im On-Modus dem Signal einen voreingestellten EQ-Charakter gibt. Der Charakter-Knopf fungiert unabhängig von den anderen Preamp-Funktionen. Das Signal ähnelt, als optischer EQ dargestellt, einer Badewannenkurve. Für das Ohr bedeutet das Bässe und Höhen satt, bei gleichzeitiger Mittenabsenkung. Dieser Sound klingt recht weich und schmeichelnd, ist frequenzbedingt jedoch nicht ganz so durchsetzungskräftig.

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-- Wirkungsgrad Charakter Button --

— Wirkungsgrad Charakter Button —

Der nun folgende Compressor/Limiter-Drehregler ist für den Dynamikbeschnitt gedacht und glättet das Signal bzw. kappt Pegelspitzen. Der Compressor ist mit einer maximalen Ratio von 3 zu 1 eingestellt, die weiteren für einen Compressor wichtigen Komponenten Attack (unter 10ms) und Release (100ms) sind mit 80% Wirkungsgrad sehr griffig eingestellt. Im Uhrzeigersinn gedreht entfaltet der Regler maximale Wirkung, jedoch ohne störend zu pumpen. Für das Ohr heißt das, das Signal ist spürbar dichter und glatter. Wer gerne mit viel Kompression spielt, dreht den Regler im Uhrzeigersinn. Mag man das Signal unbeschnitten durchlassen, sollte der Regler ganz gegen den Uhrzeigersinn gedreht sein. Die Einzelparameter des Compressors sind ab Werk voreingestellt und können nicht editiert werden. Wer gerne richtig reinlangt oder mit hartem Plektrumanschlag spielt, wird die Vorzüge des Comp/Limit sehr schnell zu schätzen wissen. Weiter geht’s zum eigentlichen Herz der Klangregelung, der EQ-Sektion. Diese kann entweder komplett zu- oder abgeschaltet sein, hierfür ist der Filter Active-Knopf vorgesehen.

-- Klangregelung --

— Klangregelung —

Den „EQ-Anfang“ macht der Bass Drehregler, der das Signal mit entsprechender Reglereinstellung bei 60 Hz um bis zu +18 dB aufpumpt bzw. um bis zu -18 dB absenkt, der Wirkungsgrad endet in etwa bei 200 Hz. Beim Middle Drehregler kann noch wesentlich feiner justiert werden. Man kann parametrisch stufenlos von 100 Hz bis 6000 Hz die Frequenz anwählen, die man entweder um bis zu +12dB boosten oder um bis zu -15dB absenken kann. In den Mitten wird der Charakter des jeweils angeschlossenen Basses sehr deutlich wahrgenommen. Deshalb sei beim Soundtüfteln der Tipp zum langen Verweilen und Probieren im Mitten-EQ-Bereich empfohlen. Hat man erst mal eine schöne knurrige Frequenz gefunden, boostet man diese entsprechend und gibt dann noch, je nach Geschmack, das nötige Fundament nebst Brillanz hinzu. Da bei dieser Art Einstellung die Mitten besonders betont werden, macht man praktisch das genaue Gegenteil des schon eingangs beschriebenen Charakter-Knopfes.

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Den EQ-Abschluss bilden ein Treble und ein Bright Drehregler. Mit Treble werden Höhen bei 6 kHz um +18dB geboostet oder um -18dB abgesenkt. Bis hierher greift EBS also auf einen klassischen Dreiband-EQ mit parametrischen Mitten zurück. Der Bright Drehregler greift von der Frequenz etwas höher bei 10 kHz ein und kann nur zum Boosten eingesetzt werden. Die Bright-Funktion addiert crispe Brillanz, ohne störendes Rauschen hinzuzufügen und erscheint daher ideal zum Kaschieren von müde klingenden Saiten. Klar, dass das natürlich nur bedingt funktioniert, die durchgeschwitzten drei Jahre alten Saiten auf einem Bass, der nur mal zum Gig das düstere Kofferinnenleben verlässt, werden dadurch nicht plötzlich zum sprudelnden Jungbrunnen mit Höhenfontäne.

-- Wirkungsgrad Bright Button --

— Wirkungsgrad Bright Button —

Der Bright-Regler ist ein EBS ureigenes Zusatztool, das in Verbindung mit einem Horn/Tweeter in der Bassbox richtig Spaß macht. Funkorientierte Bassisten oder Bassisten, die den Attack beim Anschlag gerne besonders deutlich hören, werden darauf sehr gerne zurückgreifen. Als letzter Regler wartet die Frontseite des EBS Reidmar mit dem Volume-Poti auf. Dieses versieht das eingestellte Signal mit Leistung und lässt es zur digitalen Endstufe durch. Es werden 470 Watt (250 Watt/RMS) an 4 Ohm bzw. 235 Watt (125 Watt/RMS) an 8 Ohm ausgegeben.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Charmaquest

    „Sind zwei Boxen angeschlossen, wird das Signal auch Full Range ausgegeben.“
    „Dazu mussten meine beiden Gallien Krueger-Boxen ran. Leider immer nur einzeln und leider auch ohne Horn.“

    Diese beiden Aussagen lassen irgendwie vermuten dass es ein BiAmp-fähiger Verstärker ist, der nur dann das volle Spektrum wiedergeben kann wenn man eben zwei Boxen im BiAmp-Modus betreibt. Das ist aber ja gar nicht der Fall.
    Vermutlich ist mit „Full Range“ (fälschlicherweise) die „volle Leistung“ an 4 Ohm gemeint und die beiden Boxen des Autors haben gar kein Horn und keinen parallelen Speaker-Ausgang, was IMHO sehr selten ist.
    Zusammen mit dem „einfachen“ Ausgang des Amps natürlich eine unglückliche Kombination, zum Glück kann man sich in so einem Fall einen Split-Adapter bauen.

    • Profilbild
      jochen_schnur RED

      @Charmaquest Hallo Charmaquest,
      danke für das Feedback.

      Mit Full Range ist natürlich die Ausgabe der vollen Frequenzbandbreite gemeint, nicht die Leistung.
      Der Reidmar ist kein Bi Amp Topteil, deswegen die Aussage, wenn man 2 Boxen parallel anschließt, werden beide Boxen mit demselben Signal gefüttert (Full Range). Leider gibts immer noch einige Boxen, die wie meine Gallien Kürger, nur einen Input haben und für diesen Fall ist, wie Du schon schreibst, Split -Adapter bauen angesagt. Die Gallien Krüger boxen haben auch kein Horn, habe den Reidmar auch mal mit Mark Bass Boxen mit regelbarem Horn gespielt und das klingt dann schon deutlich crisper und brillanter. Hier kommt auch der Bright Regler voll zur Geltung.

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