Tolles Spielgefühl "Made in Japan"
Die noch junge Firma EFNOTE hat dank ihrer Ingenieure, die mit über 20 Jahren Erfahrung im E-Drum Segment aufwarten, mit dem EFNOTE 3 und EFNOTE5 hochwertige E-Drum Kits auf den Markt gebracht. Wir haben uns das EFNOTE 5 zum Beschnuppern eingeladen. Wie gut uns das EFNOTE5 E-Drum Kit mitsamt dem EFD-5 Sound Modul gefallen hat, lest ihr in unserem aktuellen Testbericht.
Aufbau des Efnote 5 Drumsets
Auf drei Kartons unterschiedlicher Größe verteilt sich das EFNOTE 5 E-Drum Kit – nun heißt es erst einmal, auspacken! In der kleinsten Box befindet sich die Hardware des E-Drum Kits: der Snare-Ständer EFD-SS5 sowie zwei doppelstrebige Cymbal-Ständer (EFD-CS5). Die Beckenständer sind mit versenkbarem Auslegearmen und gerasterten Gelenken sowie einem Haltedorn mit Gummihaltekranz für die Kabel ausgestattet. Das verspricht Stabilität, dank vertrauter Komponenten. Der Snare Ständer hat ein gerastertes Gelenk unterhalb des Haltekorbs, und die Fixierung des Haltekorbs wird klassisch mit einer Drehschraube von unten durchgeführt.
Aus Paket 2 entnehme ich die 16“ x 12“ Kick Drum (EFD-K1612-WS) sowie drei Cymbals in verschiedenen Größen: das EFD-H14 Hi Hat Cymbal, das EFD-C16 Standard Cymbal und das EFD-C18 Standard Cymbal. Auf dem Holzkessel der Bass Drum schimmert eine Folierung in schickem „White Sparkle“, auf der Oberseite befindet sich eine Einzel-Halterosette für das Hänge-Tom in Chrom und auf dem weißen Frontfellein ein graues EFNOTE Emblem. Das weiße Schlagfell der Kick-Drum trägt einen breiten Patch, um das Fell vor Beschädigungen zu schützen, und aufgrund der Größe reicht es auch locker für ein doppelten Beater.
Die abweichend schwarze Halterung für das Kick Pedal ist an zwei Stimmschrauben des Schlagfells als Bass Drum Riser montiert: so wird das Pedal nirgends direkt am Kessel oder dem Spannring befestigt. Die Halteplatte schwingt aufgrund dieser Konstruktion etwas und neigt sich beim Aufsetzen der Kick Drum durch das Gewicht des Holzkessels leicht nach unten. Ein Pedal gehört nicht zum Lieferumfang, jedoch kann jedes Standard-Pedal an die Wulst der Halterung festgeklemmt werden. Somit hebt sich der Kessel etwas vom Boden nach oben und die Halterung überbrückt den Abstand zuverlässig.
Der Eindruck täuscht nicht: die ganze Optik, die Machart und auch die Verpackungsart der Komponenten weist eine deutliche Ähnlichkeit zum Hersteller ATV auf. So unterscheiden sich die Kick Drum und die Becken vermutlich nur hinsichtlich der Farbgebung von der ATV-Version, welche ebenfalls den Hinweis „Made in Japan“ tragen. Das ATV Set hatten wir ja bereits im Test.
Die Becken Pads sind in einem matten Grau gehalten und tragen an den Rändern als auch beim Übergang zur Kuppe einige Einkerbungen bei ansonsten weitgehend glatter Oberfläche. Beim Logoaufdruck in hellsilbernem Farbton blieb nur ein großes „F“ übrig, das einen Schattenwurf zur Seite erhalten hat.
Auf der Rückseite finden sich nahe der Beckenkuppe ganz typisch die beiden Anschlussbuchen für Cup und Bow/Edge. Ein Standard 14“ Cymbal Pad dient als Top-Becken für die Hi Hat. Ergänzend kommt ein dünner Kunststoff-Teller als Gegenstück hinzu, der als Bottom dient. Die Anschlussbuchse des Top-Beckens ist entgegen der anderen Becken-Pads mit einem austretenden Kabel und interessanterweise einem 6-Pin-Stecker ausgelegt. Dieser wird durch die mittig platzierte Bohrung des unteren Tellers hindurchgeführt und dann mit der passenden Buchse des Kabelbaums verbunden. Um diese Konstruktion zu nutzen, ist logischerweise ein separater Hi Hat Stand vonnöten, da standardmäßig kein solcher dabei ist. Die Montage auf einem solchen gelingt einwandfrei.
Beim Öffnen der dritten und letzten Box erblicke ich einen Quick Start Guide und das Referenzhandbuch für das EFNOTE 3 bzw. das EFNOTE 5 in deutscher Sprache – welch‘ eine schöne Geste! Darunter finde ich die weiteren Trommelkessel, das Sound Modul sowie einiges Zubehör.
Das EFD 5 Soundmodul in schickem Silber passt prima zu den Holzkesseln; es ist erstaunlicherweise kaum größer als meine Handfläche und nur knapp drei Finger dick. Als Kesselgrößen gibt es bei den Trommeln einen 10“ x 7“ Holzkessel beim EFD-T1070-WS Tom Tom sowie einen 12“ x 12“ Kessel beim Stand Tom (EFD-T1212-WS), zu welchem drei Standbeine in Chrom gehören. Die Snare Drum (EFD-S1250-WS) in der Größe 12“ x 5“ trägt am Rand noch einen grauen Kunststoff-Aufsatz, den sogenannte Side Rim, der optisch gut zur Folierung aller Kessel passt.
Zudem finden sich noch zwei Halteklammern, ein Adapter- und Kabelpack sowie verschiedene Halterungen dabei, die im Laufe des Aufbaus gar nicht alle benötigt werden und sich als optionale Halterungen, bspw. für ein Splash-Becken, herausstellen.
Wie lässt sich das EFNOTE 5 E-Drum Kit aufbauen?
Die Montage der Becken-Pads, des Hänge-Toms und der Stand Tom-Beine gelingt leicht. Bei den Becken wird das Innenmaterial sanft über den Haltedorn gedrückt, damit das Becken auch sicher und stabil gehalten wird und damit die Konterschraube mit Filzunterlage angebracht werden kann. Das eigene Kick Pedal klinkt sich problemlos in die Halterung ein.
Auch die Montage des EFD-5 Drum Moduls macht keine Probleme. Die Smartphone-Halterung bietet eine clevere Ablage unterhalb des Drum Moduls an. Beides wird an einem Z-Rod befestigt, das wiederum mit einer Halteklammer an der Hi Hat Maschine montiert wird. Schade eigentlich, dass das Drum Modul nur deutlich tiefer als das Hi Hat Becken positionierbar ist, da es sonst mit dem Hi Hat Becken in Berührung kommt. Will man es in einer höheren Position bedienen bleibt nur die Montage an einen anderen (zusätzlichen) Ständer.
Die beiliegende Doku besteht aus einem Quick Start Guide in Englisch und hat 20 Seiten im Format DIN A5. Das ebenfalls beiliegende „große“ Referenzhandbuch weist 30 Seiten in Deutsch auf und ist als Ergänzung zum Blitz Start-Guide konzipiert.
Die Übersicht der enthaltenen Komponenten wird ebenso wie die Verkabelung aller Bestandteile verständlich dargestellt. Hier wird auch deutlich, wie die beiden Kabelbäume gestaltet wurden: der breite Kabelbaum verfügt über Eingänge der Standard-Komponenten, der schmale Kabelbaum über die Outputs, und der wird auch für das Anschließen der weiteren bzw. optionalen Komponenten benötigt.
Im Testfalle wird hierbei auch der Eingang „Snare Side“ genutzt, um dort das Side Rim der Snare Drum anzuschließen. Hierzu dient ein grauer Kunststoff-Radius, der außen am Kessel befestigt ist. Er deckt den Bereich von etwa 3 Uhr bis 1 Uhr ab. Der höhere Rand des Side Rims erlaubt eine gute Auflage und Positionierung des Drumsticks: dieser liegt so nicht auf dem Rim des Kessels auf, sondern nur auf dem Side Rim und das andere Ende des Stocks auf dem Meshfell. Das Click-Verhalten dieses Rims ist tadellos. Auch stört es nicht bei der Stockbewegung von Snare zum Hänge- Tom. Insgesamt eine gelungene Umsetzung zum Spiel des „Rim Clicks“.
Die Beschriftungen der Kabelbäumen ist ausschließlich in matt-silberner Schrift auf schwarzen Gummierungen erfolgt. Farbige Ringe würden eine leichtere Zuordnung erlauben – vermutlich spricht dies jedoch gegen das einheitliche Design. Nun bleibt es jedem selbst überlassen, ob er es nachträglich noch deutlicher markieren möchte.
Eine interessante Option bietet sich bei Crash 1 an: hier kann alternativ ein zweites Kabel für den Triggerbereich „Cup“ angeschlossen werden (dazu ist das 16“ Crash auch mit einer zweiten Ausgangsbuchse versehen); dies wird dann mit dem kleinen Kabelbaum verbunden. Somit ergibt sich hier die Möglichkeit, eine weitere Klangvariante anzusteuern und zum Beispiel das Crash auch als Ride zu spielen. Daher wir jetzt auch klar, weshalb es fünf weitere einzelne Klinkenkabel als Beigabe gibt: diese dienen etwa für den Cupbereich von Crash 1, ermöglichen den Anschluss der Side Rim-Funktionalität sowie den Anschluss von Crash 2 und auch eines Crashs Nummer 3 (beispielsweise ein Splash).
Das Verkabeln funktioniert problemlos. Unlogisch bleibt die Vormontage der Gummiringe zur Führung der Anschlusskabel an den Beckenständern. Diese befinden sich auf dem Dorn. Steckt man ein Beckenpad mit der mittigen Gummilippe auf den Dorn, so wird beim Blick von unten klar, dass der Gummiring sinnvoller am Beckenarm unterhalb des Gelenks am Auslegearm positioniert sein sollte, anstelle nahe des Dorns.
Weshalb man sich für zwei Kabelbäume entschlossen hat, bleibt mir schleierhaft: entgegen meiner ersten Hoffnung ist es nicht möglich, den schmalen Kabelbaum bei einem kleinen Setup wegzulassen, denn im kleinen Kabelbaum befinden sich die Outputs L-/R-Buchsen – d.h., es werden doch immer beide Kabelbäume benötigt.
Wie lässt sich das EFNOTE 5 Drum Modul bedienen?
Das EFD-5 Sound Modul verfügt über ein quadratisches 6,7 x 6,7 cm Touch-Display. Als einziger Bedienknopf befindet sich auf der Oberseite ein silberfarbener Knob inklusive einem Power Button obendrauf: somit dient er einmal als Button und einmal als Endlos-Drehregler zur Auswahl von Parametern. Das Display ist hintergrundbeleuchtet, allerdings nur monochrom ausgelegt (schwarze Schrift auf leicht grauem Hintergrund). Der waagerechte Indikatorbalken mit weißer LED-Kette zeigt entweder den Click-Ausschlag oder den Lautstärke-Pegel an.
Unter der Deckplatte ist ein interner Speaker für den Click-Sound versteckt. Seitlich rechts findet sich der Mini-USB Anschluss für PC/Mac, auf der linken Seite des Quaders der Anschluss für das Netzteil, die Stereo-Miniklinke für die Headphones sowie eine Stereo-Miniklinke für das Audio In-Signal.
Beim Einschalten erscheint das EFNOTE Logo auf dem Display. Diese grafische Darstellung setzt sich bei den Kits fort. Somit unterscheidet sich jedes voreingestellte Kit von anderen Kits durch eine mehr oder weniger grafische Darstellung des Namens. Bei selbst erstellten Kits erscheint hingegen nur der vergebene Name im Display (ohne weitere grafische Aufbereitung).
Das Blättern durch die verschiedenen Kits erfolgt auf dem Display, das hierfür in eine Fläche mit drei Bereichen im Verhältnis 25% zu 50% zu 25% eingeteilt ist. In der mittleren großen Fläche steht immer der Name des aktuellen Kits. Drücke ich links des Namens, blättere ich in der Liste absteigend, drücke ich im Randbereich rechts des aktuellen Kit-Namens, blättere ich in der Liste aufsteigend. Drücke ich in der großen Fläche in der Mitte auf den Namen des Kits, erhalte ich eine Listenansicht mit den Kit-Nummern und -namen, in der ich mit dem Drehregler hin- und herscrollen kann. Der Wechsel auf ein anderes Kit in der Liste kann danach jedoch nur mit „OK“ auf dem Display erfolgen. Wieso das? Wäre es nicht logischer, hierzu einfach den Knob zu drücken? Das wäre ein klarer Vorteil bei der Bedienung, denn der Wechsel von Knob zu Display kann schon nervig sein.
Unterhalb der Kit-Darstellung gibt es fünf Buttons als Hauptmenü. Sollte ein Untermenü zur Verfügung stehen, erscheint dieses oberhalb der Menüpunkte-Leiste oder (bei umfassenderen Bereichen) ganzseitig im Display. Hierbei ist die Schrift der einzelnen Parameter-Einstellungen doch recht dünn ausgefallen. Eine Anpassungsmöglichkeit für eine kräftigere Darstellung der Schrift wäre hier wünschenswert.
Welche Einstellungen bietet das EFNOTE 5 Drum Modul?
Die fünf sichtbaren Hauptmenüs teilen sich in folgende nahezu selbsterklärende Bereiche auf: „Volume“ führt zu den Einstellungen der Lautstärkepegel von Kopfhörerausgang, des Bluetooth-Audiosignals, des USB-Audioausgangs und der analogen Audio IN-Buchse. Hierbei sollte man daran denken, dass alles, was über 85% Lautstärke liegt, Übersteuerungen auslösen kann. Also demnach beim Definieren der Lautstärke „etwas mehr Headroom“ einplanen, sonst clippt der Sound schnell bei einem strammen Hieb! Hierbei ist die Mixeransicht der einzelnen Komponenten sehr hilfreich.
Das „Info“-Symbol führt zu den Angaben des Instruments und zeigt immer das zuletzt angeschlagene Instrument mit Instrumentengruppe und Bezeichnung an. Das „Metronom“ ruft die Einstellungen desselbigen auf (Tempo, Beat, Level und Ext Speaker An/Aus), wobei hier die Menütaste praktischerweise auch für das Ein- und Ausschalten des Clicks dient und somit direkt von der Hauptseite aus gesteuert werden kann. „Record“ bietet alle relevanten Anpassungen zur internen Aufnahme und für die Datenübertragung zur DAW. Nicht unerwähnt bleiben sollte hier die praktische Funktion „Aufnahme sobald gespielt wird“: das funktioniert gut und spart Speicherplatz. Der Speicher bietet Platz für 5 Spuren (EFNOTE 3) bzw. 15 Spuren (EFNOTE 5) und bis zu 8.000 Ereignissen/Spur.
Zuletzt führt das schlicht „Menü“ bezeichnete letzte Quadrat zu allen Untermenüs. So gelangt man zum Kit Editor, zu den Lautstärkeeinstellungen der einzelnen Pads, zur Set List-Funktion, dem Click-Setup und weiteren Optionen wie etwa dem „Stroke Scope“ und „Accuracy Score“ oder der „Rhythm Box“, welche Drumbeats aus vielen Musikrichtungen anbietet. Es folgen Trigger-, Bluetooth- und Systemeinstellungen wie zum Display-Contrast, zum Power Off- oder dem Blink-Verhalten des Indikatorbalkens wie auch zu der „Instr. Library“ zur Verwaltung der Sounds. All diese weiteren Einstellungen werden im Referenzhandbuch gut erklärt.
Wie wähle ich Sounds im EFNOTE 5 Drum Modul aus?
Um Sounds im Kit zu verändern, schlage ich einfach auf das gewünschte Pad, dann erscheint eine Vollansicht zum „Instrument“, mit dessen Sound-Bezeichnung und zugeordnetem Pad. Dort können Anpassungen zur Lautstärke, Dämpfung oder Tuning erfolgen und die Instrumentengruppe ausgewählt und der Sound eingestellt werden.
Der zweite Punkt „Mix“ bietet die Lautstärkeregelung des Pads, die Panorama-Abbildung, einen Low-EQ und High-EQ mit Frequenzwahl und Gain sowie die Layerfunktion. Beim Editieren der Parameter erleichtert eine Copy-Paste-Funktion das Übernehmen der gleichen Einstellung auf weitere Pads. Je Instrument kann die MIDI-Note und die Befehlsteuerungsnummer vergeben werden. Eine Auflistung der MIDI-Befehle ist im Handbuch verfügbar.
Im dritten Punkt „Kit“ kann der Pegel des gesamten Kits, der Effekttyp mit Level sowie der Kit Name eingestellt werden. Zu jedem Kit kann generell ein Effekt hinzugemischt werden (mit Level des Effekts und der Auswahl unterschiedlicher Effekte wie Hall, Echo, Reverb).
Mit der Funktion „Virtual Pad“ können je nach Zonen Layer-Sounds zugeordnet werden. Wird einem Pad ein Instrument zugeordnet, wird jeder Zone einer der maximal 3 Sounds zugewiesen. Die Zonen können sowohl simultan als auch einzeln editiert werden. Pro Zone können der Instrumenten-Ton, der Lautstärke-Level, das Tuning und das Muffling unabhängig voneinander definiert werden.
Ein Beispiel: beim Snare Pad ist Zone A das Fell, Zone B der Rand und Zone C der Rim Click. Bei den Becken wiederum sind es Schlagfläche, Rand bzw. Kuppe (oder bei der Hi Hat das Pedal).
Unter der Funktion „Set List“ können maximal 9 Set-Listen mit bis zu 20 Einträgen angelegt werden. Jeder Eintrag in der Set List kann sich hinsichtlich des Kits, des Tempos und des Namens von den anderen unterscheiden. Das Einfügen und Löschen von Einträgen ist ebenfalls möglich und erleichtert somit das Verwalten.
Wenn die Set List aktiv ist, wird analog zum Drum Kit die Set List angezeigt. Hierbei ist auch erkennbar, welche Set List gerade aktiv ist und an welcher Stelle wir uns in der Set List befinden. Vor- und Zurückblättern erfolgt wieder über das links- oder rechtsseitige Anklicken des aktuellen Set List-Eintrags im Display.
Noch ein kurzes Wort zum Audiorouting: so können die Pads auf einzelne Ausgänge (Busse genannt) zugewiesen werden. Analog sind Bus 1 bis 4 möglich und auf der USB-Ebene 1 bis 4 und 5 bis 8.
Die Kalibrierung des Touch Displays ist sicherlich eine gute Sache – leider gelang es mir nicht, die Empfindlichkeit des Displays zu erhöhen. Das Kalibrieren erfolgt durch das „Drücken“ definitiver Ecken im Display mittels eines Miniklinken-Steckers. Somit entspricht dies in der Praxis eher dem Anklicken mit dem Fingernagel als dem Druck der Fingerkuppe. Eine Möglichkeit zur feineren Abstufung würde dem Drum Modul in puncto Bedienbarkeit sicherlich besser stehen.
Was bietet das EFNOTE 5 Drum Modul für Sounds?
Es sind 17 Drum Kits im EFNOTE Drum Modul vorhanden. Ab dem 18. Kit können weitere Kits konfiguriert werden. Erst wenn diese angelegt bzw. ein bestehendes Kit kopiert wurde, erscheinen diese mit der weiteren Kit-Nummer in der Auflistung – bis zu 100 Drum Kits sind im EFNOTE 5 und bis zu 50 Kits im EFNOTE 3 möglich. Hierbei kann im Efnote 5 aus 83 User-Instrumenten (im EFNOTE 3 aus 50 Instrumenten) ausgewählt und durch deren Variationen bis zu 128 Sounds gespeichert werden.
Die Sounds teilen sich in folgendermaßen auf: 10 Kick Drum Samples (von 18“ bis 22“ Durchmesser und mit 14“ bis 18“ Tiefe), 14 Snare-Sounds von 14“ x 3“ bis 14“ x 7“ Größen in Maple, Brass, Beech, Zebrawood oder Aluminium – interessanterweise ist hier auch ein Maple Off-Sound darunter, also der reine Kesselklang ohne Snare-Effekt. Die 33 Tom-Sounds gibt es jeweils in 4er Gruppen von 10“ bis 16“ in Birch oder Maple bzw. mit Coated Fell. Die verschiedenen Hi Hat Becken sind (leider) alle in 14“ Größe: es sind Medium, Beat und Dark Sounds vorhanden. Die Auswahl bei den 16 Crashes in 14“ bis 16“ bieten Medium-, Dark- und Thin-Crashes, ein China sowie Splashes in 8“ und 10“. Die Ride Becken liegen ebenfalls in verschiedenen Größen vor: so reichen diese bei Ping, Groove, Heavy und Dark von 20“, 21“ bis 22“. Schön fein erklingt hier das ergänzende Medium Sizzle Ride.
Die Percussion-Abteilung ist absolut übersichtlich und enthält quasi nur die gängigsten Sounds: Cowbell, Claves, Tambourine, Woodblock jeweils in Small und Large, sowie einige Element Attack Sounds.
Bei den Effekten gibt es Stage, Plate sowie mehrere Rooms zur Auswahl. Der externe Speaker, der sich unter der Deckplatte versteckt, erlaubt auch das Üben ohne Kopfhörer – quasi zum leisen Spiel auf den Meshheads und Cymbal Pads ohne Soundwiedergabe. Dies fällt bei Crash- und Ride Becken moderat au; allein bei der Hi Hat würde ich ein leiseres „Klacken“ des Materials begrüßen.
Das Umschalten der Sounds, also von zu Kit zu Kit, geht mit 1 bis 1,5 Sekunden recht flott – da gibt es wesentlich langsamere Module am Markt. Folgt ein Kit mit identischen Sounds zum bisherigen, so bleiben diese bestehen und es werden nur die abweichenden Sounds geladen – dies ermöglichte im Praxistest beispielsweise ein Wechsel des Snare Drum-Sounds innerhalb eines Songs ohne hörbare Unterbrechung (beim geschickten Umschalten des Kits zum nächsten „Hit“ in der „Schlagpause“ der Snare Drum, sofern die Kits direkt hintereinander in der Reihenfolge vorliegen).
Wie spielt sich das EFNOTE 5 E-Drum Kit?
Beim Spielstart fiel sofort auf, dass die Sensibilität der Hi Hat auf das persönliche Spiel eingestellt werden sollte. Im Menü Trigger kann hier sowohl die „Closed HH Tightness“ als auch die „Foot Close Sens“ eingestellt werden: so brachte bei gut geschlossenen Becken (der Wert ist hier einstellbar von -50 bis 50) bei „30“ ein gutes Ergebnis. Ergänzend kann der „Foot Close“ im Bereich von -10 bis +10 eingestellt werden – hier bin ich mit „+4“ sehr gut gefahren.
Die Hardware bietet eine sehr gute Response sowohl bei den Mesh Heads als auch die Cymbal Pads. Es war keine Eingewöhnung und auch keine Anpassung dieser Instrumente im Drum Modul notwendig. Vom Start ab machte die Elektronik das, was sie soll – bravo! Die Rim-Schläge werden bei der werkseitigen Einstellung nicht „verziehen“, da erklingt schon beim leichten Kontakt mit dem Stick ein unschönes helles Klacken. Abhilfe gibt es durch das Absenken des „Point-Werts“ für die Soundauslösung des Rand-Sounds. Die Bespielbarkeit der Kick Drum funktionierte auf Anhieb bei Positionierung des Beaters innerhalb des vorgegebenen Stickers. Die Becken Pads reagieren sensibel genug sowohl auf leise als auch laute Schläge, und das Drum Modul gibt den Beckenklang analog zur Schlagposition auf dem Becken angenehm wieder. Und aufgrund der grauen Farbgebung entstehen „keine Stickmarks“ wie auf schwarzen Pads.
Wie klingt das EFNOTE 5 E-Drum Kit?
Hierzu habe ich euch einige Audiofiles eingespielt. Das erste Kit ist das „Silver Phonic“, das folgende Instrumente umfasst: 14“ Z DB Hi Hat, 14” x 5” LW Alu Snare, zwei YM Coated Toms in 12”x11” und 14”x14”, eine LW Classic II Kick Drum in 20” x 14”, ein ML BZ Classic Ride 20” sowie ein ZAR Crash in 16”.
Das Kit Nummer 2 namens „Neo Classic“ bietet einen sowohl trockenen als auch klaren Sound. Das „First Note“ Kit besteht aus einer 14“x 5,5“ CC Maple Snare, einer Dark HH in 14“, einem GR Maple Tom in 10“x8“ und 14”x 14“, einem Z Dark Crash 17”, einem Medium Sizzle Ride 20” und als Kick eine GR Maple in 18“ x 14”. Das „FunQ“ Kit bringt eine LW Classic Kick in 20“, eine Maple Snare 14” x 5,5”, die LW Classic Toms in 12” x 8” und 14” x 13”, eine ZD Beat 14“ HH, ein SB 16“ Crash und ein 20“ ML BZ Heavy Ride mit.
Darüber hinaus gibt es auch Muted Sets mit schön herausgearbeiteten Klangcharakteristika der jeweiligen Instrumente. Ebenso findet Ihr noch je ein Beispiel des Kits namens „Encore“ und des Maple Kits sowie der Percussion Sounds.
Ich finde das Thema Hybrid-Drums sehr spannend. Vor allem bei kleineren Gigs.
„Gabriel Medeiros“, der oft die Drums spielt bei „the Tangerineclub“ livestreams, bringt immer wieder unterschiedliche kleine schicke Sets mit. Und plötzlich fiel mir ein Set mir flachen Kesseln auf. Und auf Nachfrage bestätigte er, dass das ein Hybrid ist. Kannte aber den Hersteller nicht. Aber die Hardware und das Finish sah sehr wertig aus. Vielleicht kommt Christian Herrmann ja mal mit denen in Kontakt für ein Interview. ;-)
Mich hätte es noch interessiert, bei welchem Hersteller die Efnote-Ingenieure 20 Jahre lang gearbeitet haben. Denn sowas wie der unflexible Modulhalter sollte dann nicht dabei rauskommen.
Das erste Mal von Hybrid-Kits gehört! Interessant und ein guter Kompromiss. Ich kenne nur E-Kits mit den typischen kleinen Pads, oftmals sechseckig, schwarz oder Neonfarben. Beim Preis war ich allerdings verwundert: Als Schätzung war man nen guten Tausender darunter. Für 3k bekommt man auch hochwertige Akustik-Sets von namhaften Marken. Aber klar: Einen richtigen Eindruck erhält man nur beim ausprobieren und nicht von Fotos. Ein paar exotische,- und Fantasy-Sounds (World-Music, Musical etc.) würden die Presetbank noch deutlich aufwerten – Kann ja noch kommen…