Beats, Grooves und Samples
E-Drums, Drumcomputer, Grooveboxen, komplette Music Production Studios oder nette feine Extras für Bühne und Studio – all das gab es im Jahr 2020 wieder in großer Anzahl. Doch welche Produkte waren bzw. sind echte Bringer? Wir haben für euch die Highlights der Beats-Redaktion zusammengefasst.
Die besten Drumcomputer, Drummachines und Grooveboxen für 2021
Im Jahr 2019 hat die Behringer RD-8 für viel Jahre Furore gesorgt, im Jahr 2020 war es hinsichtlich neuer Behringer Drumcomputer etwas ruhiger gewesen. Doch mit der RD-6 hat das Unternehmen zumindest eine Drum-Neuheit final auf den Markt gebracht.
Behringer RD-6
Drums mit 606-Appeal, analog, aber nicht edel, gepaart mit einem schnell zu bedienenden Sequencer – das bietet die Behringer RD-6. Mit kleinen Abweichungen bei Kick und Snare sowie deutlichen Unterschieden bei HiHat und Cymbal trifft Behringer das selbst auferlegte Ziel der „perfekten“ 606-Nachbildung zwar letztendlich nicht ganz, aber inwieweit das entscheidend ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein genauerer Blick lohnt sich allemal, vor allem bei diesem Preis.
- Preis: 159,- Euro
- Test der Behringer RD-6
- Musikhaus Thomann Produktseite Behringer RD-6
Elektron Model Cycles
Im Model:Cycles vereint der schwedische Hersteller Elektron einen FM-Synthesizer und einen Drumcomputer, stattet ihn mit sechs Tracks aus und bietet damit letztlich alles, was eine moderne Groovebox haben muss. Der Sound ist druckvoll, durchsetzungsfähig und klar. Digital ja, aber keinesfalls steril und selbst wenn die Distortion mehr crunchy als dreckig ist, der Sound macht an. Auch das Erstellen und Nachbearbeiten der Spuren ist vorbildlich! Und das Parameter-Locking kann umfangreicher kaum sein. Frisch und interessant – nur schade, dass Model:Cycles keine Einzelausgänge bietet.
- Preis: 315,- Euro
- Test des Elektron Model:Cycles
- Musikhaus Thomann Produktseite Elektron Model:Cycles
Roland TR-06
Sowohl bei den schwarz-weißen Tasten als auch im Drum-Bereich hat Roland dieses Jahr zweifach geliefert. Mit der TR-06 setzt man sich selbst ein 606-Erbe und bringt den Sound ins kompakte Boutique-Format. Die Modellierung ist durchaus gelungen und Roland hat der TR-06 einige interessante Features mit auf den Weg gegeben. Für uns auf alle Fälle ein Highlight des diesjährigen Beat-Jahres.
- Preis: 369,- Euro
- Test der Roland TR-06
- Musikhaus Thomann Produktseite Roland TR-06
Roland TR-6S
Die zweite TR-Neuheit für 2020: die TR-6S. Auch hiermit hatten wohl nur die wenigsten gerechnet. Umso erfreulicher, dass Roland die Serie weiter ausbaut und die TR-8S nun eine kleine Schwester bekommen hat. Wobei, so richtig „kleine Schwester“ ist sie ja nicht, denn klanglich verschenkt die TR-6S nichts, dazu ist sie ultrakompakt und ultraflexibel. Wer auf der Suche nach einem günstigen Sample-Player oder FM-Drummie ist, sollte einen genaueren Blick wagen.
- Preis: 369,- Euro
- Test der Roland TR-6S
- Musikhaus Thomann Produktseite Roland TR-6S
Übrigens: auch die Software-Version der TR-606 ist durchaus einen Blick wert. Unseren Test dazu findet ihr hier.
Die besten Sequencer 2020
Während für das Eurorack-Format dieses Jahr etliche neue Sequencer auf den Markt kamen, hielt sich die Anzahl der Standalone-Sequencer doch stark in Grenzen. Trotzdem hatten wir zwei Produkte im Test, die uns besonders gut gefallen haben.
Moon Modular 4TS
Aufgrund seines Formats ist das 4TS-System vielleicht nicht jedermanns Sache, aber das ändert nichts daran, dass man sich hiermit einen tollen Trigger-Sequencer ins Studio holt, der gänzlich unaufgeregt tolle Arbeit leisten kann. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Test.
- Preis: 2.298,- Euro
- Test des Moon Modular 4TS
- Herstellerseite Moon Modular
Polyend Tracker
Ebenfalls abseits vom Mainstream bewegt sich der Polyend Tracker. Sicherlich kein DAW-Ersatz, denn dafür besitzt er zu wenig Speicher, keine sonderlich interessante Modulationsmatrix und letztlich ist stets nur ein Sample pro Instrument möglich. Begibt man sich aber auf die Spuren der „alten Meister“ und hängt der minimalistischen Schule an, mit möglichst wenig Mitteln möglichst viel auf die Beine zu stellen – dann ist der Polyend Tracker einen genauen Blick wert.
Die Welt der Tracker ist ein Mikrokosmos für sich und sicherlich eine der ursprünglichsten Arten, elektronische Musik zu sequenzieren – ähnlich wie bei Maschinensprache ist man hier ganz nah dran am Kern(el) der Musik.
- Preis: 486,- Euro
- Test des Polyend Tracker
- Musikhaus Thomann Produktseite Polyend Tracker
Die besten E-Drums 2020
Im Bereich der elektronischen Schlagzeuge (hier eine Übersicht unserer letzten Tests der akustischen Schlagzeuge) gab es im Jahr 2020 vergleichsweise viele Neuheiten. Viele E-Drums haben in unseren Tests mit „gut“ abgeschnitten, aber es gab auch zwei Sets, die uns auf ganzer Linie überzeugen konnten:
Roland VAD306, VAD503, VAD506
Alle drei Sets der neuen VAD-Serie überzeugen qualitativ und klanglich, wobei die beiden Modelle VAD503 und VAD506 durch ihre tieferen, echten Holzkessel einen deutlich höheren Spielkomfort bieten. Hier merkt man hinsichtlich des Spielgefühls kaum noch einen Unterschied zwischen akustischem und elektronischem Drumset. Insgesamt gesehen werden die Sounds immer besser und realistischer, einen guten vierstelligen Betrag muss man hierfür jedoch bereit sein zu investieren.
- Preis: 2.222,- Euro bis 4.198,- Euro
- Test des Roland VAD306, VAD503, VAD506
- Musikhaus Thomann Produktseite VAD306, VAD503, VAD506
Gewa G9
Mit dem E-Drumset G9 ist GEWA definitiv ein ganz großer Wurf gelungen. Die Qualität, sowohl klanglich als auch bei der Verarbeitung der einzelnen Komponenten, ist sehr gut. Trotz allem gibt es Verbesserungsarbeit, z. B. was die Sensibilität der Becken-Pads betrifft. Entsprechende System-Updates sollen es laut Gewa aber zeitnah geben.
- Preis: 4.093,- Euro bis 5.261,- Euro
- Test des Gewa G9
- Musikhaus Thomann Produktseite Gewa Studio 5, Pro C5, Pro C6
Die besten Music Production Studios 2020
Bei den all-in-one Music Production Studios gab es mit der Maschine Plus eine echte Überraschung, denn erstmals ist die Maschine nicht nur ein Controller, sondern in der Plus-Ausführung ein eigenständiges System, das standalone nutzbar ist. Auch AKAI hat mit MPC One und MPC Live II ähnliche Systeme neu im Angebot.
AKAI MPC One
Die neue MPC One von AKAI erfordert sicherlich eine gewisse Einarbeitungszeit, aber sobald man ausreichend Sicherheit gewonnen hat, entpuppt sie sich als wahres Groove-Monster. Schnell und zielsicher lassen sich damit Tracks erstellen. Die mitgelieferten Sound-Dateien können über Jahre hinaus Spielplatz für Kreativität sein.
Einige Bugs und Verbesserungen sind aktuell noch vorhanden, aber sobald AKAI diese behoben hat, kommt von uns auch die Wertung „sehr gut“. Im Test vom August schnitt sie mit „gut“ ab.
Wer etwas mehr Bling-Bling möchte, sollte sich die goldene Version der MPC One anschauen, diese bietet AKAI aktuell zum identischen Preis an.
- Preis: 698,- Euro
- Test der AKAI MPC One
- Musikhaus Thomann Produktseite AKAI MPC One
Native Instruments Maschine Plus
Ebenfalls mit „gut“ bewertet haben wir die eingangs bereits erwähnte Maschine Plus von Native Instruments. Autark arbeiten, unabhängig von Mac oder PC, das ermöglicht Maschine Plus. Sound-technisch bietet Native Instruments eine unglaublich große Auswahl, d. h. Nutzer, die bereits im NI-Kosmos unterwegs sind und bisher noch keinen Maschine Controller besitzen, könnten ihr Setup damit aufwerten.
Allerdings gibt es noch deutlich Luft nach oben: Bei Weitem nicht alle Software-Synthesizer von Native Instruments laufen auf der Maschine Plus und die angekündigten Erweiterungsmöglichkeiten sind bei Weitem noch nicht final implementiert bzw. ausgeschöpft.
- Preis: 1.249,- Euro
- Test der Native Instruments Maschine Plus
- Musikhaus Thomann Produktseite Native Instruments Maschine Plus
AKAI MPC Live II
Während MPC One und Maschine Plus beide mit einem „gut“ aus unserem Test herausgingen, hat es die zweite Generation der MPC Live auf ein „sehr gut“ geschafft. Das MPC-Konzept geht hier voll auf und die Live II präsentiert sich als vollwertiges Audio/MIDI-Produktionsstudio. Möchte man mehr im Rechner arbeiten, so lässt sich die Live II auch als Controller für die MPC-Beats-Software nutzen. Erweiterungsmöglichkeiten über USB sind ebenso gegeben wie der Einbau einer Festplatte.
- Preis: 1.149,- Euro
- Test der AKAI MPC Live II
- Musikhaus Thomann Produktseite AKAI MPC Live II
Die besten Pad-Controller und Arpeggiatoren 2020
Abseits von Drumcomputern, Grooveboxen und all-in-one Systemen haben wir im Jahr 2020 auch wieder einige interessante Produkte getestet, die viele im Studio gebrauchen können. Diese wollen wir euch nicht vorenthalten.
Presonus Atom SQ
Genau so wie sich der Hersteller Presonus nicht auf ein einzelnes Marktsegment konzentriert, immerhin bekommt man bei den US-Amerikanern so ziemlich alles, was das Musikerherz höher schlagen lässt, lässt sich auch der Atom SQ nicht auf einen einzelnen Bereich reduziert. Pad-Controller, DAW-Kommandogeber, MIDI-Keyboard, Arpeggiator und – beim Einsatz mit der Studio One DAW – auch Step-Sequencer – all das kann der kompakte Controller in eurem Studio sein. Mehr dazu in unserem Test.
- Preis: 235,- Euro
- Test des Presonus Atom SQ
- Musikhaus Thomann Produktseite Presonus Atom SQ
Novation Launchpad Pro Mk3
Die Einordnung in eine Kategorie fällt beim Launchpad Pro deutlich einfacher. Das bewährte Konzept der Launchpads hat Novation beim Pro Mk3 überdacht und konsequent weiterentwickelt. Die Triggerpads hinterlassen einen sehr guten Eindruck und sorgen für ein ausdrucksstarkes Spielgefühl. Auch als eigenständiger Sequencer im Studio – unabhängig von Ableton Live – kann das Pad eingesetzt werden.
- Preis: 286,- Euro
- Test des Novation Launchpad Pro Mk3
- Musikhaus Thomann Produktseite Novation Launchpad Pro Mk3
Conductive Labs NDLR
Sowohl als Begleiter als auch Ideenquelle lässt sich der Arpeggiator und Akkord-Lieferant NDLR von Conductive Labs einsetzen. Die MIDI-Anbindung ist umfangreich und erlaubt es auch, den NDLR intuitiv über ein angeschlossen MIDI-Keyboard zu steuern. Für atonale Musik ist der NDLR konzeptbedingt zwar sicher nicht die erste Wahl. Für diejenigen, die tonale Musik machen möchten und nur über rudimentäres oder kein Wissen in Harmonielehre verfügen, eignet sich der NDLR aber genauso wie für den harmonielehrefesten Musiker, der sich seinen eigenen Begleitautomaten konfigurieren möchte.
- Preis: 329,- US-Dollar (plus Steuern/Zoll)
- Test des Conductive Labs NDLR
- Herstellerseite