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Test: Electro Harmonix J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi, Fuzzpedal

The biggest Muff?

21. Februar 2023

Elektro Harmonix J Mascis Ram's Head Big Muff Pi

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Neues aus der Krachmacherstraße! Elektro Harmonix haut mal wieder einen raus und ich muss gestehen, dass ich da langsam den Überblick verliere. Der Big Muff ist sicherlich einer der bekanntesten Vertreter aus der Fuzz-Szene, legendäre Sounds sind seiner Verdrahtung einst entsprungen. Eins der wohl besten Gitarrensoli aller Zeiten, David Gilmours Solo auf „Comfortably Numb“, dürfte wohl das Bekannteste sein, aber auch Carlos Santana, John Frusciante, The Edge und zahlreiche weitere Größen des Business haben diesen speziellen Sound immer mal wieder im Programm. Im Laufe der Zeit sind endlose Reissues und Re-Reissues erschienen und nun haben wir es mit einer Signature-Version eines Reissue-Pedals zu tun. Joseph Donald Mascis Jr., genannt J. Mascis, hat ein Faible für den Sound des alten Pedals mit dem Widderkopf und nennt sein Pedal nun J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi.

„All distorted sounds begin with the Muff. That’s my sound. The Muff is always on,” so J. Mascis zu „seinem“ Sound. Was genau unterscheidet denn nun J. Mascis Signature Big Muff Pi vom herkömmlichen Ram’s Head Big Muff Pi? Und könnt ihr mir noch folgen? Also mir nach, ich weiß auch nicht, wo’s lang geht. Aber wer einen Überblick über die Muffs der Geschichte bekommen will, wird hier sicher fündig.

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Electro Harmonix J Mascis Ram's Head Big Muff
Electro Harmonix J Mascis Ram's Head Big Muff
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(2)

J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi – Facts & Features

Zunächst mal pellt sich der J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi aus dem Karton wie jedes andere Pedal auch. Aber offenbar scheint die Lieblingsfarbe Josephs Lila zu sein, denn der Karton impliziert das schon mal aufs Deutlichste. Ansonsten ist das Pedal deutlich kleiner, als man ein Big Muff vielleicht vor dem geistigen Auge sieht, es entspricht aber exakt der Größe des originalen Ram’s Head Big Muff, welches eine originalgetreue Reproduktion des kultigen 1973er V2 Violet Ram’s Head darstellt. Ok, es wird nicht übersichtlicher. Das eine Gerät heißt „Violet“, das andere ist violett. Aber das auch nur ein bisschen, denn das Gehäuse ist erstmal weiß, lediglich der Schriftzug und der Widderkopf sind lila. Die Größe beträgt 70 x 114 x 53 mm und das Pedal bringt rund 250 g auf die Waage. Und zwar inklusive Batterie. Die ist beim Testmodell schon drin und dafür bin ich ganz dankbar, denn das Batteriefach ist mal wieder nur über die Bodenplatte zu erreichen und das erfordert das Entfernen von vier Schrauben. Hat man das Pedal bereits fest auf dem Board verbaut, hat man die Batterie hoffentlich vorher entfernt und ein externes Netzteil am Start. Hier will das J. Mascis Ran‘ Head Big Muff Pi ein herkömmliches 9 V Netzteil mit 200 mA und negativem Pol innen. Ein Netzteil ist im Lieferumfang nicht enthalten. Vier Gummifüße gewährleisten festen Stand.

J Mascis Ram's Head Big Muff Pi Innen

Super Heavy Duty, Batteriebetrieb ist möglich, aber erst nach Lösen von vier Schrauben

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Electro Harmonix Little Big Muff Pi
Electro Harmonix Little Big Muff Pi
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Input- und Output-Buchsen befinden rechts und links am Gehäuse. Beide sind mittels True-Bypass verbunden, so dass man bei ausgeschaltetem Pedal keinen Qualitätsverlust des Signals zu befürchten hat. Ist das Gerät eingeschaltet, ist der Sound sowieso kaputt, aber das ist in diesem Fall ja gewollt und total schön. Die drei Regler mit den für das Ram’s Head typischen Funktionen „Volume“, „Tone“ und „Sustain“ befinden sich im Dreieck angeordnet im oberen Drittel der Oberfläche, im vorderen Bereich tummeln sich ein einzelner Fußschalter mit kräftigem Schaltwiderstand und eine Kontrollleuchte, die bei Betrieb des Muffs kräftig rot leuchtet. Der Fußschalter ist direkt mit dem Gehäuse verschraubt, so dass der Druck des 105 kg schweren Gitarristen nicht direkt auf die Platine abgeleitet wird. Das ist leider nicht unbedingt Standard, deshalb erwähne ich es hier. Der Tone-Regler betont bei Linksanschlag die Bässe, während diese bei Rechtsdrehung abnehmen, während der Höhenanteil zunimmt. So weit, so simpel, so gut. Nicht auszudenken, wenn das Ding jetzt auch noch gut klingt.

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Boss FZ-1W Fuzz
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So klingt J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi Fuzz Pedal

In den ersten Klangbeispielen hört ihr das J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi vor einem clean eingestellten Amp. Als Soundbasis dient, wie zuletzt immer, die Kemper Performance von Michael Britt und Nico Schliemann, die auf einem 59er Plexi basiert. Der Big Muff hängt im Distortion Loop vor der Amp-Sektion. Die Gitarre ist meine Ibanez AZ226. Vor dem clean eingestellten Amp macht J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi, was man von ihm erwartet. Die Bezeichnungen geben Auskunft über die jeweiligen Reglerstellungen. Dreht man den Tone-Regler zu, wird es schnell mumpfig im Bass und es kommt zu massiven Übersteuerungen, so dass der Volume-Regler deutlich runtergezogen werden muss.

Wie sich der Signature Big Muff vor dem ganz leicht angekratzten Amp anhört, könnt ihr euch hier anhören:

Auch vor einem bereits stark verzerrendem Amp hat so ein Big Muff seinen Reiz, die Töne beginnen, sich zu verschlucken und es klingt, als würde der Amp gleich abrauchen.

Natürlich ist sich so  ein Big Muff auch für einen Leadsound nicht zu schade, wunderbar, wie hier die einzelnen Anschläge betont werden. Ob und wie genau sich der J Mascis Signature Big Muff nun vom herkömmlichen Ram’s Head unterscheidet, könnte wohl nur ein direkter A/B-Vergleich zeigen.

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Fazit

Schon schön, so ein Big Muff. Und wenn es dann noch die J Mascis Ram’s Head Big Muff Pi Sonderedition ist, wird’s noch ein bisschen schöner. Auf jeden Fall mehr lila. Ohne direkten Vergleich zum Original kann ich nicht wirklich sagen, was sich hier geändert, verbessert oder verschlechtert hat. Ich kann aber eine sagen: Dieses Gerät macht, was es soll. Und das auf ganz hohem Niveau. Wer also über den Kauf eines legendären Big Muffs nachdenkt, sollte sich die lila Wunderbüchse mal genau anhören.

Plus

  • erdbebensichere Konstruktion
  • Sound
  • Kultfaktor
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Batteriewechsel umständlich

Preis

  • 135,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Burt Rocks

    Vielen Dank für den Test Jan! Schöne Sounds👍Ich selbst schwöre ja auf meinen alten grünen Koloss. Der darf auch gerne 1/4 vom Pedalboard einnehmen und geht dann immer mal wieder in sein schmuckes Holzkästchen zum Ausruhen😂

  2. Profilbild
    Nvelope 11

    Die Schaltung (deutlich erkennbar: 3 Transistoren, 10+6 Kondensatoren & 3 Paare antiparallel-geschalteter Dioden in offensichtlich 3 einzelnen und zumindest ähnlich aufgebauten individuellen Stufen der Schaltung … sowie 1 ElKo und zweifellos viele SMD-Bauteile) ist übersichtlich und scheint ohne integrierte Schaltung auszukommen.
    Der Preis des Gerätes scheint deswegen fair – zumal der Tester ihm ‚erdbebensichere‘ Stabilität bescheinigt (wobei anlässlich der aktuellen Ereignisse in der Türkei und Syrien vielleicht an dieser Aussage Zweifel angebracht sind).

    Bei der Qualität der offensichtlich mitgelieferten Batterie habe ich aber heftige Zweifel. Die Bezeichnung ‚Super Heavy Duty‘ kenne ich vielfach auch von vielen Batterien der lausig(st)en ‚Qualität‘ … weil: draufschreiben kann ja jeder was er will … !
    Solange man den von der Schaltung aufgenommenen Strom nicht kennt (@ Jan: diese Angabe wäre sehr nützlich – aber die Schaltung zeigt es indirekt an, es sind wohl < 20 mA), kann man die Stunden der Lebensdauer einer Batterie schlecht abschätzen. Wie stets bei hochwertigen Geräte (wie im Musikerbereich) sollte es konsequent eine Alkaline-Batterie sein - die weitestgehend auslaufsicher ist und somit durch Batteriesäure angegriffene und dann irgendwann heftig rostende Batterieclips verhindert. Und eben das - 'Alkaline' - steht nicht auf dieser bebilderten Batterie . . .

    • Profilbild
      Jan Steiger RED

      @Nvelope Also ich musste ehrlich gesagt sehr lachen, als ich die Batterie gesehen hab. Über die Stromaufnahme gab es tatsächlich keinerlei Informationen, aber die meisten von uns werden doch eher ein Netzteil verwenden.

      • Profilbild
        Nvelope 11

        @Jan Steiger Nun – lausige Batterien bringen mich eher zum Weinen … es ist ja Ressourcen-Verschwendung, denn was macht man mit einer solchen (doch nicht ernsthaft da reinbauen – um dann im Laufe eines Jahres ganz gelegentlich mal schnell das Teilchen in Betrieb zu nehmen, wenn man zu faul ist, das Netzteil anzuschließen …) ?

        Wie schon gesagt – Alkaline-Batterien sind weitestgehend auslaufsicher (ich hatte in fast 50 Jahren intensiver technischer Arbeiten nicht mehr als ein…zwei Handvoll davon . . .).
        Deswegen sind alle anderen Batterien eigentlich tabu – AUCH für den Verkauf (weil solche Geräte ggf. auch mal ein Jahr oder länger irgendwo im Regal liegen).

        Für’s Messen der Stromaufnahme reicht ein (sehr) simples Multimeter – ab etwa 10 €. Allerdings haben gerade die einfacheren und deswegen billigeren oft nur eine maximale Messfähigkeit von bis zu 200 mA Gleichstrom (was bei vielen modernen und komplexen auch Fußboden-Tretern NICHT ausreicht – weil solche auch schnelle mal mehrere Hundert Milli-Ampere ’saugen‘).
        Ein Messvorgang dauert nur Sekunden – und ist für’s Konzipieren einer adäquaten Stromversorgung schon überaus hilfreich … allemal beim ‚daisy-chaining‘ von Geräten an EINEM (ja stets mA-limitierten) Netzteil!
        Auch um zu vermeiden, dass das hier empfohlene Netzteil (mit 200 mA) auch für z.B. ein komplexes Strymon verwendet wird – was natürlich NICHT ausreichen wird …

      • Profilbild
        Nvelope 11

        @harrymudd Ist ja gut …
        Leider sind bei meinem Laptop die 3er und die 4er Tasten ganz enge zusammen … und meine Wurschtfinger sind einfach zu dick . . .
        . . . weswegen ich ja auch diese ganze Minitasterei auf zu vielen Geräte (Volcas et al …) auf den Tod nicht leiden kann.

  3. Profilbild
    ShOAB-05

    Die Batterie ist ja wirklich ein Hingucker! Viel zu schade, um im Gehäuse zu verschwinden :D

    Da die Frage, ob es den x-ten Aufguss des Muff tatsächlich braucht, ganz offensichtlich verneint werden muss, darf man gespannt sein, wie der Hersteller ihn rechtfertigt. Laut der Produktseite von EHX ist das neue Pedal vor allem „sonically more articulate“. Nun gut.

    Die Soundbeispiele klingen für meine Ohren sehr überzeugend, aber das hätte ich bei so einer bewährten Technologie und zumal von EHX nicht anders erwartet. Die lilafarbenen Akzente sind mal eine Abwechslung und meinen Augen sehr willkommen.

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