Test: Empirical Labs Distressor EL8-X, Kompressor

Optionen beim Distressor EL8-X

Der Distressor hier im Test ist die neuere Version, wobei beide Typen noch verkauft werden. Mit dem Unterschied, beim EL8-X ist der „British Mode“ und der Stereo Image Link Schalter zusätzlich mit an Bord.

Der „British Mode“ stammt von einem speziellen Modus beim UREI 1176LN, dieser hat vier Ratio Knöpfe. Um 1980 herum fanden Toningenieure heraus, dass man alle vier auf einmal drücken konnte. Das Resultat war oder ist eine 20:1 Ratio mit einer ungewöhnliche Form des Knies. Ein anderer Ausdruck ist auch „all buttons in“. Den „British Mode“ bekommt man zugeschaltet bei der 1:1 Ratio, hier orientiert er sich wie gesagt am 1176. Erhöht man die Ratio, entfernt er sich vom Original und die Settings werden extremer.

Der Stereo Image Link wurde dazu genommen, da es vorher nicht ganz auszuschließen war, dass trotz Link Button im Detecor Modus das Panorama etwas wanderte. Mit dem neuen Modus ist das nicht mehr der Fall, man kann auch beide, sogar unterschiedlich, kombinieren.

Distressor EL8-X Anschlüsse

Praxis

Verkabeln geht schnell, zumal hier alle üblichen Anschlussmöglichkeiten geboten werden. Bei einem mittleren Setting fange ich mit der Snare an. Hier hört man schön, wie die Transienten gekappt werden, etwas schmaler bekommt sie mehr Punch und es fängt leicht an zu singen. Sehr angenehm und bei einem Frequenzband von 2 Hz bis 160 kHz kein Wunder. Auch wenn kein Mensch in diesem Spektrum hören kann, nimmt man es, wenn auch subtil, sehr wohl wahr, mit welcher Feinheit der Kompressor angreift.

Auch in anderen Disziplinen schlägt sich der Distressor, wie eigentlich auch erwartet, mit Bravour. Seine Haupteinsatzgebiete, z.B. Gesang im Mix nach vorne holen oder auch Raum Mikros am Schlagzeug ans Limit bringen, sind hierbei nur die Standards. Im Grunde ist er auf alles anzusetzen. Sei es, dem Bass mehr Druck zu verleihen oder der E-Gitarre die eckigen Mitten abzurunden. Das Schöne ist, er klingt immer musikalisch und vermittelt den Eindruck, selbst bei extremen Settings immer etwas zu veredeln.