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Test: E-Mu Emulator X3

Back to the Future 3

21. Oktober 2009

Mit dem Namen EMU Emulator ist eine große Tradition in der Sampler-Technologie verbunden. Angefangen mit dem ersten Emulator 1981 über die großen Hardware-Sampler Schlachtschiffe Ende der 1990er, bis hin zu der ersten Emulator X Softwareversion 2004. Die Emulatoren traten immer durch eine Vielzahl von Möglichkeiten gegenüber der Konkurrenz hervor, das allerdings auch zu einem hohen Preis. Mit der Übernahme von Emu durch den Soundblaster Konzern Creative wurde die „klassische“ Musikhardware fallen gelassen und sich nur noch auf computerbasierte Produkte spezialisiert.

Stimmenbearbeitung

Stimmenbearbeitung

Installation

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In der Verpackung befindet sich neben der eigentlichen Emulator Software-CD auch noch sechs CDs mit insgesamt 3GB an Klangmaterial.

Leider ist der X3 nur PC-Usern vorbehalten. Emu-Fans mit Mac gehen auch weiterhin leer aus.

Die Installation geht verhältnismäßig schnell über die Bühne, nach Eingabe des Zielverzeichnisses werden alle Dateien in die entsprechenden Ordner kopiert und ein Icon auf dem Desktop abgelegt. Sollte die Autostart-Funktion am Computer allerdings nicht aktiviert sein, dann muss man die Setup-Datei per Hand im Setup-Ordner aufrufen. Emu gibt aber fälschlicherweise in der mitgelieferten Dokumentation einen anderen Ordner an.
Allerdings finde ich es etwas nervig, jede Sound-CD einzeln zu installieren. Die ganzen Daten hätte man auch problemlos auf einer DVD unterbringen können und damit dem Anwender etwas Zeit abnehmen können.
Die gesamte Installation benötigt ca. 3,7 GB auf der Festplatte.
Optional kann zusätzlich eine spezielle Version des ChickenSys Translator mit installiert werden. Damit ist es dann möglich, unterschiedliche Sample-CDs in das Emulator X Format zu konvertieren.

Beim ersten Start fragt die Software nach einer Registrierung. Diese wird über ein Challenge-Response-Verfahren durchgeführt und kann direkt online von dem Rechner oder mittels eines Codes per E-Mail über einen anderen Rechner ausgeführt werden. Ohne Registrierung ist die Software 15 Tage lang nutzbar.

Die Software ist komplett englischsprachig, ein sehr umfangreiches und gut geschriebenes deutsches Handbuch ist aber von der Emu Homepage herunterladbar.

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Die Software kann entweder Standalone oder als VST-Plug-in betrieben werden. Einige erweiterte Funktionen sind nur im Standalone Modus möglich, so wird z.B. in der Funktion PatchMix DSP die I/O Konfiguration eingestellt. Diese wird zum Sampling oder Resampling benötigt. Die PatchMix-Funktion ist übrigens ein Überbleibsel der ersten Emulator X Generation, diese wurde nur in Verbindung mit einer Emu Hardwarekarte angeboten.

 

Die Klangerzeugung

Ein Emulator X Preset besteht aus Stimmen (Voice). Jede dieser Voices kann ein oder mehrere (Multi-)Samples enthalten, die frei auf der Tastatur verteilt sein können. Weiter kann für jede Voice eine Vielzahl an Parametern wie z.B. Pegel, Loops, Tastaturbereich, LFOs usw. festgelegt werden.
Als Sample-Basis dient eine WAV-Datei. Diese kann komplett oder auch aufgeteilt in unterschiedliche Bereiche (Regions) verwendet werden. So kann man sich z.B. aus einem Loop einzelne Teile als Schlagzeugset zusammenstellen.
Mehrere Voices können zu einem Multisample zusammengefasst werden, dann werden die Parametereinstellungen der ersten Stimme auf alle weiteren übertragen.
Jedes Preset kann einem MIDI-Kanal zugewiesen werden. Im Standalone Modus lassen sich bis zu 64 Kanäle ansprechen, als VST-Plug-in können 16 Kanäle genutzt werden.


Die Filter

Eine Stärke der Emu Hardware-Sampler waren immer die Filter. Dies ist bei der Software-Version auch nicht anders. Ingesamt stehen 55 unterschiedliche Filtertypen zur Verfügung, angefangen von den Standards Hoch-, Tief- oder Bandpass über Effekttypen wie Chorus und Flanger bis hin zu den sehr speziellen Typen wie z.B. Angel Hairz oder Cruz Pusher. Jeder dieser Filter kann in Echtzeit zwei Parameter verändern, bei den einfachen Typen sind das meist die Filterfrequenz und der Q-Faktor. Bei den komplexeren Filtern wird statt der Frequenz der Morph Parameter verändert. Dieser blendet stufenlos zwischen zwei sehr unterschiedlichen Klangcharakteristiken um, wodurch sich sehr interessante Klänge ergeben.
Besonders hervorzuheben ist der Morph Designer. Damit lassen sich bis zu sechs unterschiedliche Filtersektionen zwischen jeweils zwei Bereichen morphen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Tyrell RED

    Der X3 entspricht weitesgehend der letzten Version der EMU IV Sampler. Absolut enttäuschend finde ich es daher, dass der X3 zahlreiche Fremdformate importieren kann.. allerdings nicht das EMU IV Format. Da hat bei Creative-Labs mal einer wirklich ganz wenig nachgedacht :-((.
    Hier die Formate die sich laut Emu.com wandeln lassen:
    Akai S-1000/3000
    Akai MPC
    Emu EIII/ESi/Emax
    Tascam GigaStudio 1 + 2
    SoundFont
    Native Instruments Kontakt 1 + 2
    Steinberg HALion I and II

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Tyrell Hallo, also ich habe den EMU X 1.5 und der kann EIV Samples verarbeiten (In der Anleitung ist dieser Hinweis allerdings ziemlich versteckt) Die Samples müssen nicht importiert werden, sondern können direkt über das Programm selbst geöffnet werden. Allerdings dauert das richtig lange, sogar länger als der Import von z.B. Akai Samples :-) Und man darf danach etliche Nachbesserungen an den Velocity-Einstellungen vornehmen, weil der Emu X „Classic Response“ einstellt, die viel zu schwach ist.
      Selber sampeln mit dem Emu X macht sowieso am meisten Spaß.

    • Profilbild
      aerosone

      @Tyrell „entspricht weitesgehend“

      Wie meinst du das genau? Nur im Bezug auf die Ausstattung oder auch den Sound?

      Sind die Filter der IV-Serie analoger oder digitaler Natur? Ich vermute letzteres, weiss es jmd mit Sicherheit?

      • Profilbild
        Tyrell RED

        @aerosone Nur in Bezug auf die Ausstattung. Ich werde mich ganz sicher nie von meinem EIV Hardware trennen. Die Wärme haben ich bislang auch aus meinem PowerMac mit Apogee Wandlern nicht rausbekommen. Aber was wirklich erstaunlich ist, der EMU III XP (also auch schon digital) klingt noch analoger als sein Nachfolger der EIV. Das kann man ganz gut testen, da beide mit EIII CD-ROms gefüttert werden können. Gerade Filterverläufe und Resonanzen bringt der EIII sehr sehr überzeugend rüber. Neuer muss also nicht besser sein :-) auch nicht bei digitalen Produkten.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          @Tyrell Hallo Peter!
          Die Gründe, warum der EIIIxp/xs mit seinen digitalen Filtern „analoger“ klingt als die EIV Reihe, hat mir mal vor Jahren ein E-mu Mitarbeiter erklärt:
          Der EIII xp/xs hat ja nur ein 24db/Lowpass Filter pro Stimme. Da 2 H-Chips (Filterchip) implementiert waren, konnten diese Chips ihre Leistung auf eben nur 32 Lowpassfilter (EIIIxp/xs haben 32 Monostimmen) verteilen!

          Beim EIV gab es dann einen einzigen Filter-Chip der für bis zu 128 Stimmen, jeweils ein Filter berechnen musste. Ggf. ja auch unterscheidliche Filterarten!
          Da die Chipleistung zwar erheblich zugenommen hatte, aber eben nicht so sehr, das man mit der „Genauigkeit/Auflösung“ des EIIIxp/xs Filter weiter arbeiten konnte, ging E-mu einen Kompromiss in der Programmierung ein. „So gut wie nötig“ war die Devise.
          Darum klingen EIII Librarys im Filtervergleich im EIV „anders“ als im EIIIxp/xs.
          Nebenbei erwähnt, ist das digitale 24db/Lowpass Filter des EMAX II absolut identisch mit dem EIIIxp/xs Filter. Der klangliche Unterschied ergibt sich nur durch verschiedene Wandler und Samplingraten.
          Gruß,
          Chris

    • Profilbild
      Sepia

      @Tyrell Der X3 kann die Formate des EOS sowohl importieren als auch exportieren, ohne dass dazu eine Umwandlung der Dateien notwendig wäre.

  2. Profilbild
    Dreitagebart

    Der EIV Ultra glänzte durch einen gigantischen Sound, mich hätte brennend interessiert, ob die Emulation hier mithalten kann, ein 1:1 Vergleich ausgewählter Klänge wäre angebracht gewesen. Außerdem vermisse ich Soundbeispiele (Filter, Morphing, Library-Highlights…).

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    die frage die ich mir als langjähriger Emu fan stelle ist, lohnt sich der umstieg von emulator x 2 auf x 3???
    das sind 189 € !!!beim sequencer wie cubase verstehe ich so einen upgrade preis…
    aber beim x3 ?? soviele neuerungen sehe ich da nicht und die libary ist auch fast dieselbe…..

    !!!schade!!!

  4. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich kann bestätigen, dass das E4-Format für den Emulator kein Fremdformat ist. Wie selbstverständlich lassen sich E4 Multisamples zwischen der Software- und den Hardwaregeräten austauschen. Dies ist ein großer Vorteil …
    Im Grunde bietet der X3 jedoch nur eine wesentliche Veränderung gegenüber dem X2: der Hardware-Lock wurde entfernt.
    Mit dem X2 ist man auf ein angeschlossenes E-mu Gerät angewiesen, auf eines der Midi- oder Audio-Interfaces.
    Dass ein ‚Upgrade‘ von X2 auf X3 jedoch 199 € kostet, ist ein unrühmlicher Abgang von E-mu, wer immer diesen (unter Creative) auch zu verantworten hat.

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