Epiphone Valve Amp
Der Epiphone Valve Senior Combo ist ein Vintagestyle-Gitarrenverstärker. Er fällt unter die Kategorie „Vollröhrenamps mit weniger Leistung“ (Watt). Folglich ist er heutzutage auch wider seiner Bezeichnung hochmodern. Denn seit geraumer Zeit kommen immer mehr Verstärkerhersteller auf die Idee, Röhrenverstärker zu bauen, die über eine Leistung von nur ca. 5 bis 20W verfügen. Wie es dem einen oder anderem bekannt ist, arbeiten ziemlich viele Gitarristen, Musiker und/oder Produzenten gerne mit der Röhrenendstufensättigung, einer Art „natürlicher Kompression“. Diese bekommt man, indem man die Endstufe ganz weit aufdreht. Das Ergebnis ist ein schöner komprimierter aber leider auch sehr lauter Sound, zumindest wenn man die standard Amps betrachtet, die in der Regel mit 30 bis 150 Watt Endstufen ausgerüstet sind. Die kleinen 5 bis 20 Watt Röhrenbrüller schaffen das natürlich schon bei moderater bis zur Zimmerlautstärke.
Somit kommen wir auch zum Haupteinsatzgebiet des heutigen Testverstärkers. Zuhause oder im Studio macht es am meisten Sinn, die „Kleinen“ zu benutzen. Röhrensound pur bei „angenehmer“ Lautstärke. Was hier an Lautstärke vollkommen genügt, ist aber live oft zu wenig, um sich gegen ein Schlagzeug zu behaupten. Da hängt es aber auch ganz klar mit der Stilistik zusammen. Eine Deathmetal-Band bringt natürlich mehr Luft in Bewegung als – nehmen wir mal an – eine Slowblues-Combo.
Der Epiphone Valve Senior ist mit seinen 20 Watt eher ein Grenzgänger, vielleicht zu laut für Zuhause und eventuell zu leise für die Bühne. Doch es kann durchaus sein, dass seine Leistung für die meisten Einsatzgebiete völlig ausreichend sein wird. Wir werden sehen, was der „große Kleine“ hier im Amazona Testlabor zu bieten hat.
Konstruktion
So, packen wir den Verstärker mal aus. Laut Bedienungsanleitung in den USA entwickelt, wird er in China gefertigt. Unglaublich, was mittlerweile alles im fernen Osten zusammengeschraubt wird. Naja, vieles geht dann doch über den Preis. Dieser siedelt sich beim Epiphone dank der Chinesen eher in der unteren Preisklasse an.
Senior bedeutet ja eher älter oder auch erwachsen. Der Name kommt wahrscheinlich nicht von ungefähr, da ihm der Valve Junior (5 Watt) vorausging. Das merkt man auch prompt, wenn man ihn aus der Kiste nimmt. Das Gewicht des Amps liegt bei ca. 18 kg, erwachsen mit sportlicher Figur. Die Maße sind 457x457x273 mm (HxBxT), also noch im angenehmen Bereich, was den Transport betrifft. Aus 11-lagigem Birkensperrholz verleimt und mit schwarzem und rotem Kunstleder überzogen macht er was die Verarbeitung betrifft einen guten Eindruck. Die Ecken sind mit Metallbeschlägen geschützt, was zu seiner „Roadtauglichkeit“ beiträgt. Typisch für einen Comboverstärker, ist auch der Valve Senior auf der Rückseite offen.
Das Frontpanel mit den Chickenhead-Knöpfen der Potis ist versenkt und somit gut geschützt. Er verfügt über zwei Schalter für POWER und STANDBY ON/OFF, beide aus Plastik, wobei der Powerschalter beleuchtet ist.
Hätte ich den Test früher gelesen, wäre ich heute nicht zufriedener Besitzer dieses Amps -allerdings als Top.
Alles was geschrieben steht, kann ich bestätigen aber die Soundbeispiele?!
Der Amp klingt wesentlich besser, präsenter mit herrlichen Obertönen. Tolle Fender/Vox mäßige Cleansounds bis sustainreiche druckvolle Bluessounds zu einem Preis eines besseren Bodentreters ( ich habe 180€ bezahlt ). Klar- old school- zum Glück!
Hallo rootnix und Danke für deinen Kommentar. Soundbeispiele sind wie das Wort schon sagt nur Beispiele. Ich hatte mich bei dem Test bewusst mal dazu entschieden die vom Hersteller empfohlenen Soundeinstellungen zu benutzen. Generell ist es natürlich auch sehr schwer einen Sound 1 zu 1 zu übertragen, weil die Komponenten Ton, Gitarre, Saiten, Mikro, Wandler usw. noch dazwischen kommen. Ich persönlich würde ein Instrument oder einen Verstärker immer persönlich an testen vor einer Kaufenscheidung. Somit können Sound Beispiele, meiner Meinung nach, nur zur Orientierung dienen. Viele Grüße
Ich hatte diesen Amp auch gekauft und war vom Sound her zufrieden mit dem Amp. Er tat, was er sollte.
Nach Lektüre eines Forums, in dem über glühende Endröhren bei dem Modell berichtet wurde, habe ich meinen Amp kontrolliert. (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=11363.0)
Auch bei meinem Amp glühte das Gitter eines der beiden Endröhren.
Das deutet tatsächlich – wie schon aufgrund des Forumbeitrags zu vermuten – auf einen kapitalen Schaltungsfehler hin. In dem Forum sind Änderungshinweise für passionierte Bastel-Freds zu lesen. Diese beschriebenen Reparaturen sollen auch zum Verschwinden des Brumms führen.
Für mich kamen diese Reparaturen nicht in Frage, weil ich nicht während der Garantiezeit an dem Teil herumlöten wollte.
Habe das Ding deswegen zurückgesandt und das mit 15 W Ausgangsleistung etwas leistungsschwäche, aber dafür teurere Konkurrenzmodell von Blackheart gekauft, das jetzt seit zwei Jahren zur vollsten Zufriedenheit seinen Dienst versieht – ohne Brumm oder sonstige Problemchen.