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Test: Fostex T60RP, Kopfhörer

Gut klingendes japanisches Holz

23. April 2018

fostex t60rp

Einen optisch äußerst ansprechenden Kopfhörer hat der japanische Hersteller Fostex mit dem T60RP auf den Markt gebracht. Doch entgegen vieler „trendiger Must-haves“ aus dem Lifestyle-Bereich soll der Kopfhörer natürlich auch klanglich überzeugen. Wir haben den neuen Fostex T60RP für euch getestet.

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Die RP-Serie hat bei Fostex schon viele Jahre auf dem Buckel. RP steht für „Regular Phase“ und soll laut Hersteller eine akkurate Klangreproduktion bieten. Kombiniert wurde diese Technik beim T60RP mit einem Echtholz-Mahagoni-Gehäuse. Das sieht nicht nur äußerst schick aus und hebt den Kopfhörer deutlich von seinen Brüdern T20RP bis T50RP und der Konkurrenz ab, sondern soll dem „… feinzeichnenden Klang des T60RP noch mehr Tiefe verleihen“.

fostex t60rp

Auf der Innenseite ist der Fostex T60RP mit Kunstleder ausgestattet, dieses sitzt angenehm weich  am Kopf an. Der T60RP ist ein orthodynamischer Kopfhörer mit ohrumschließenden Muscheln, ausgeführt als halb-offener Kopfhörer. Bzgl. der Unterscheidung zwischen geschlossen, halb-offen und offen hier die von meinem Kollegen Sigi Schöbel geschriebene Unterteilung, die ihr in seinem Vergleichstest Studiokopfhörer findet.

Ein OFFENER Kopfhörer hat auf der Außenseite keine Abschottung der Schallwellen, es dringt also alles ungedämpft nach außen. Der Vorteil ist, dass sich das Klangbild extrem luftig und frei entwickeln und eine hervorragende Räumlichkeit vermittelt werden kann. Allerdings sind diese Kopfhörer nur am Mischpult zum Mischen oder Mastern geeignet, als Monitorhörer für die Musiker taugen sie nicht, da der austretende Schall allzu deutlich von den Mikrofonen wieder aufgenommen wird.

Vorteilhaft ist im Regieraum hingegen, dass man sich bei aufgesetztem Hörer noch unterhalten kann, im Gegenschluss dringen aber auch wieder unerwünschte Außengeräusche in den Hörer ein (wenn die Musiker miteinander reden etc.). Akustisch gesehen ist ein offener Kopfhörer leichter zu beherrschen als die geschlossenen Typen, da man hier mit weniger Reflexionen der Muscheln zu kämpfen hat. Darüber hinaus ist der Bassbereich bei offenen Typen tendenziell eher schlank und man schwitzt beim längeren Tragen nicht so sehr um die Ohren herum, da die warme Luft ungehindert austreten kann.

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fostex t60rp

Der GESCHLOSSENE Kopfhörer ist exzellent für die Studioräume geeignet, da hier der Schall nur sehr mäßig nach außen tritt und somit kein großes Problem für Aufnahmen mit Mikrofonen darstellt. Man kann sie in Aufnahmesituationen relativ laut machen, was gerade Musiker im Rock-Bereich durchaus zu schätzen wissen. Der Bassbereich kommt meist druckvoll, bei billigen Kopfhörern dieser Bauart führt das dann gerne zu Matsch und Mulm.

Für das Monitoring im Live- und DJ-Bereich ist dieser Typ die einzig vernünftige Wahl, denn ein geschlossener Hörer lässt nicht nur die Geräusche von innen nach außen wenig durchdringen, er isoliert auch in Gegenrichtung vernünftig. Nachteilig ist der Wärmestau um die Ohren herum (zumindest bei ohrumschließenden Typen) und manche mögen den „Voll-auf-die-Ohren“-Effekt nicht so gerne, denn geschlossene Kopfhörer klingen prinzipiell sehr direkt und wenig zurückhaltend.

fostex t60rp

Der HALBOFFENE Kopfhörer versucht beide Bauweisen in ihren Vorteilen zu verbinden: mehr Bass als beim offenen Typen, aber ein überzeugenderes Panoramagefüge gegenüber dem geschlossenen System. Durch die verhaltenere Isolation kann man sich auch bei aufgesetztem Hörer noch einigermaßen unterhalten, als Monitorhörer für die Musiker sind sie aber nur bedingt geeignet (zumindest bei offenen Mikrofonen), es dringt doch noch eine Menge Sound nach draußen.

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Forum
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    Markus Schroeder RED

    Das ist aber schon ein ziemlicher Design-Fortschritt gegenüber dem TR-90. Schickes Teil. Ich muss sagen, Halboffene Dosen, oder hier wohl eher Kisten ;), sind mir inzwischen am liebsten. Leider ist die Auswahl hier recht begrenzt.

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    swellkoerper AHU

    Ein Kopfhörer mit symmetrischen Anschlüssen und Holzgehäuse für 300€? Wow, beim ersten Blick habe ich gedacht, der kostet bestimmt 4-stellig.
    Nach dem Lesen des Tests und Studieren der Herstellerseite kommt da ein ungutes Gefühl auf. Afrikanisches Mahagoni ohne irgendwelche Informationen zu Zertifizierung, Nachhaltigkeit oder Abbausituation (CITES, anyone?), zu einem Kampfpreis? Ich finde, sowas ist 2018 ein absolutes NoGo und sollte nachgebessert werden, auch wenn das Produkt an sich bestimmt super ist.

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      AMAZONA Archiv

      @swellkoerper Also ich glaube diesen Zertifikat garnix mehr, und dann noch Afrika, wo ohnehin nur Chaos herrscht. Da helfen auch keine Certifikate.

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        swellkoerper AHU

        Aber was ist die Alternative? Guten Sound auf Kosten von Raubbau und Umweltzerstörung geniessen? Danke, ich verzichte. Ich weiss, bei Smartphones ist die Situation mit den Seltenen Erden in Afrika ähnlich, aber ein ganz ganz klein bisschen Einfluss kann man als Konsument doch nehmen, oder?

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