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Test: Fulltone Mini Deja Vibe MDV-3, Effektpedal

Eine wabernde Zeitreise in die Vergangenheit

30. Juni 2015

„Na, spielst du auch eine Siebenender?“ Ja, der ambitionierte deutsche Nachwuchsgitarrist kannte in den Siebzigern in Sachen E-Gitarre primär nur die Firma „Jschippzon“ und den anderen Hersteller mit der komischen 7 vorne. Dass die Amis gerne ein großes „F“ in Form einer Zahl darstellen, war vielen europäischen Musikern damals noch fremd. Dass neben Fender auch die Firma Fulltone einige Jahre später diesen Schriftsatz zu ihrem Markenzeichen erheben sollte, wusste damals auch noch niemand. Was man allerdings wusste, war, dass die großen Saitenstars der Sechziger wie Jimi Hendrix und Robin Trower immer eine illustre Anzahl von Bodenpedalen bei ihren Auftritten benutzten, welche seiner Zeit mit großem Interesse verfolgt wurden. Es war die Zeit der Experimente, welche mit massivem Körpereinsatz, rein analog, zuweilen auf dem Bühnenboden kriechend umgesetzt werden wollten. Chaos, Brummschleifen, Kreativität, eine wilde Zeit!

Neben den ersten Verzerrern, die dem crunchigen Fullstack erstmals Leadsounds entlockten, waren es unter anderen die wabernden Sounds des Univibe, welche erstmals Chorus und Vibrato-artige Sounds den Verstärkern entlockten und für eine bis dato nie gekannte Klangwelt sorgten. Um diese Klänge in der Prä-Digitalära umzusetzen, wurde ein Aufwand betrieben, welcher heute jegliches Entwicklungsbudget sprengen würde. Um diesen legendären Sound jedoch zu reanimieren, bedarf es eines großen Schaltungsaufwandes, welcher sich durch keinen Algorithmus 1:1 errechnen lässt.

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Sich dessen bewusst, hat Fulltone mit dem Mini Deja Vibe MDV-3 eine Replik des Univibe auf den Markt gebracht, das nicht nur speziell angefertigte Fotozellen verwendet, sondern auch New-Old-Stock Panasonic Matsushita 2SC828 Transistoren verbaut.

Fulltone Mini Deja Vibe MDV-3 - Seite

— Fulltone Mini Deja Vibe MDV-3 —

Konzeption

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Das in den USA gebaute Fulltone Mini Deja Vibe MDV-3 erscheint in einer extrem massiven Gussausführung und wird in Sachen Stabilität wohl ein Leben lang halten. Überhaupt hat Fulltone darauf Wert gelegt, dem User für den Ladenpreis von knapp 360,- Euro, auch losgelöst vom Klang, einen entsprechenden Gegenwert zu liefern. Sämtliche Bauteile sowohl außerhalb als auch innerhalb des Gehäuses sind sehr hochwertig und lassen eine lange Lebenszeit vermuten. Alles hervorragend vor der ersten Inbetriebnahme? Nicht ganz.

Um dem Gerät einen möglichst hohen Headroom in Sachen Betriebsspannung zu sichern, benötigt das Mini Deja Vibe MDV-3 eine Betriebsspannung von 18 Volt über ein stabilisiertes Netzteil. Ja, ihr habt richtig gelesen, 18 Volt. Und ja, es gibt meines Wissens nach nur die Firma Voodoo Lab, die zurzeit in Europa ein entsprechendes Netzteil zur Verfügung stellt. Und nein, man kann keine zwei 9-Volt-Batterien im seriellen Betrieb im Inneren des Gehäuses platzieren, um das Pedal zu betreiben. Meines Erachtens stellt diese Auslegung eine nicht unerhebliche Hürde in der User Akzeptanz dar, denn losgelöst davon, dass 18 Volt mit Sicherheit für eine Verbesserung des klanglichen Potenzials sorgen: Wenn ich das Pedal nicht anders als mit einem speziellen, nicht mitgelieferten Netzteil in Betrieb nehmen kann, bringt mir der klangliche Aspekt leider erst einmal sehr wenig.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also der Sound kann mich gar nicht überzeugen und der Preis ist ja beschämend. Das MXR Univibe M68, Effektgerät für Gitarre kann es deutlich besser und kostet nur die Hälfte!
    Am besten finde ich trotzdem noch das digitech jimmy Hendrix Pedal. All in one

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