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Test: FXpansion BFD Acoustic Drum Modul + DLX Erweiterung

(ID: 3501)
Quantization

Quantization

Let’s groove tonite

Ein starkes Feature von BFD ist die mitgelieferte Sammlung an ‚echt’ eingespielten – bzw. programmierten Midi-Grooves – hier genannt als ‚Groove Engine’. Mit Mausklick auf ‚Current Groove’ am oberen Fensterrand öffnen sich mit einer schwungvollen Animation die drei ‚Groove Bänke’. Links ist der Groove Browser, der die angebotenen Styles in Ordner von Rock bis Swing darstellt. Rechts befinden sich die dazugehörigen Fills. Jeder Style ist in bis zu 12 verschiedenen Variationen abgelegt .Diese können ein oder auch mehrtaktig sein und lassen sich entweder einzeln oder mehrfach in die Bänke schichten. Dabei ist egal, ob die Styles durcheinander übereinander liegen oder nicht. Eigene Grooves lassen sich im Host erstellen, als Midifile exportieren und in beliebigen Längen importieren. Jede Groove-Variation ist einer Midinote auf der Tastatur zugeordnet und lässt sich so einfach antriggern bzw. über den Sequenzer aufzeichnen. Im Hauptfenster rechts oben befinden sich die Abspielparameter R (Auto-Repeat), S (Auto-Shuffle) und F (Auto-Fill). Sie bestimmen das Trigger-Verhalten hinsichtlich Wiederholung oder Zufallssteuerung der Grooves und fügen auf Wunsch automatisch Fills aus der rechten Bank ein. Eng mit den Abspielparametern arbeiten die erwähnten ‚Play Options’. Über den Polyphon-Modus (unter ‚Play Options’) lassen sich mehrere Grooves gleichzeitig starten. Um disharmonierende HiHats, oder Bassdrums zu vermeiden, können unerwünschte Instrumente je Bank deaktiviert werden. Seit Version 1.5 gibt es 18 Slots, die auch mit zwei verschiedenen Kits gefüllt werden können. Theoretisch sollte sich ein und derselbe Groove mit zwei Kits in einer BFD Instanz – wenn auch mit minimaler Anpassung der Keymaps – doppeln lassen. Das macht man am besten, in dem die Grooves im Sequenzer nachbearbeitet. Unterstützt wird dies derzeit nur durch die VST- und AU-Schnittstelle.

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Groove Engine

Groove Engine

Was die Qualität betrifft: Die Grooves sind stilistisch sicher und thematisch breit angelegt. Innerhalb eines Styles unterscheiden sie sich aber oft kaum. Die kleinen Variationen passen für’s tägliche Arbeiten aber wer mehr Inspiration benötigt, muss selbst die Sticks in die Hand nehmen, die Tastatur quälen oder auf Drittquellen zurückgreifen. Die Grooves stammen aus MIDI Aufnahmen des umtriebigen englischen Studioschlagzeugers Chris Dagley, dessen Dienstleistungen schon Jamiroquai, Ella Fitzgerald und andere namhafte Grössen in Anspruch nahmen.

Sound

BFD trifft auf illustre und gut klingende Konkurrenz und möchte sich natürlich ganz oben positionieren. Nachfolgend möchte ich meine Eindrücke beim Durchspielen der BFD- und DLX-Kits kurz zum Besten geben. Alle Kits wurden mit dem BFD-Mixer-Preset ‚Default’ abgespielt und nicht verändert:

Die BFD Factory-Kits Einzelbewertung:

DW Maple: agressiv, direkt, raw. ·

Ayotte: mittig, knallig mit höhenarmen Cymbals ·

Pearl BLX Masterworx: mittig, holzig mit sehr wenig Höhen (klingt nicht wirklich gut), v.a. HiHat Becken zischeln

Ludwig Lucite: dem Material der Toms und Kick entsprechend plastikhaft aber durchsetzungsfähig mit besseren Hihats

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Ludwig Blue Sparkle: sehr fette Bassdrum (dennoch nur 15 MB…) und sehr vintagelike. Gefällt gut für Big Beats.

Leedy Mahagony: so warm und kuschelig wie ein altes Jugendstilsofa – extrem viel Stil.

Slingerland: authentisch ungedämpft, dadurch Einsatz begrenzt auf chilligere Nummeren mit hohem Jazzfaktor. Leider keine Brushsamples.

Diverse gut bis sehr gut klingende Cymbals- und Snares-Einzelsounds Zwischenfazit:

BFD liefert mit 9 GB überwiegend gute aber auf jeden Fall vielseitige Sounds. Am besten gefällt mir das Leedy- und das Ludwig Blue Sparkle Kit – andere dagegen weniger. Das Problem sind für mich die Cymbals und HiHats, die zum Teil zischelig oder stumpf geraten sind, so dass ein Extra-EQ benötigt wird. Die Snares und Trommeln sind dagegen überwiegend gut bis sehr gut verewigt und variabel spielbar. Es wurde viel Wert auf den Raumanteil gelegt – dadurch klingt BFD knalliger als DFH. DFH-Superior liefert aber die bessere Transparenz und den besseren Beckensound. Zudem hat es auch Filz und Besensamples an Bord, die selbst DLX nicht bietet. Produktpolitisch sehr clever: Hierzu muss extra die BFD-Jazz & Funk-Erweiterung erworben werden.

Die DLX-Erweiterung: ·

Ludwig Mod. Orange Kit: sehr tight und direkt. Ideal für Pop. ·

Ludwig: Club Date von 1965: druckvoll, dirty, Richtung Chemical Beats·

Ludwig Vistalite: typischer 70ties Sound durch transparente Plastikessel. In verschiedenen Variationen. Klasse für Fusion bis Rock. ·

Sonor Designer Kit: typischer Sonorsound: satt, ausgewogen und knackig, perfekt für viele Stile.·

Yamaha Pro Tour Kit: rauchig, etwas schwammig.·

DW Black Oyster Pearl: satt mit bauchiger Bassdrum (unbedingt auf Songhöhe trimmen!!) ·

Gretsch USA Maple Kit: very dry, dadurch vielseitig, transparent·

BackYard Drums Prototype Kit: Knackige Kick durch Gummischlegel, mittige Snare. Sehr eigenständiger Sound. (Dieses Kit ist erst von 2005 und wurde erstmals weltweit für Aufnahmen verwendet)

Die DLX-Serie bietet einen kleinen aber feinen Qualitätsgewinn durch eine bessere Abstimmung mit den Becken und einen direkteren und druckvolleren Sound. So liegt DLX gleichauf mit Superior DFH, auch wenn dieser Vergleich hinken muss: Jedes Kit klingt durch minimales Verändern der Ambience/Mixer-Parameter immer wieder komplett anders und entzieht sich so jedweder Objektivität. In den Klangbeispielen der verschiedenen Kits ist ein Vergleich mit DFH dabei.

Fazit

BFD ist des Drummers ‚Sorglos-Paket’ schlechthin. Schnell findet man sich auf der durchdachten Oberfläche zurecht und freut sich schnell über gutklingende Ergebnisse. Die Stabilität und Performance des Programm sind mustergültig. Die vielseitigen internen Mixmöglichkeiten sind konkurrenzlos. Die Groove-Engine arbeitet wie erwartet und ist ein ausgereiftes Tool mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten. Es lohnt sich aber der Griff zur DLX-Erweiterung: Mit dieser spielt BFD auch klanglich in der absoluten Oberliga. Konkurrent DFH kann vielleicht noch einen Tick edler klingen, verliert aber aufgrund der etwas mühseligen Bedienung das Match gegen den leichtfüßigen und mit Features vollgepackten Kollegen aus London. Die hohe Systembeanspruchung ist angesichts des Gebotenen kein Mangel sonde

rn mittlerweile durchaus üblich. Kleinere Nachteile von BFD sind daher extrem selten und betreffen vor allem einige Sounds der Grundausstattung.

PLUS

+++++ Klang (DLX)

++++ Instrumenten-/Style-Vielfalt

++++ Groove-Engine

++++ Bedienung

++++ Klang (BFD)

+++ Laufstabilität

 

MINUS

— keine Besen (Brush)-Sounds

— z.T. dumpfer Sound in der BFD Basisausstattung

– Abspielparameter (Quantisierung/Velocity/Humanize) nicht numerisch

 

Preise

BFD Straßenpreis 315,- EuroDLX Straßenpreis 222,- Euro

 

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Klangbeispiele
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