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Test: HEDD Type 30, Studiomonitore

Hören auf höchstem Niveau

20. Februar 2017

Die HEDD Type 30 Studiomonitore sind die größten Modelle der „Series One“ Serie des Herstellers Heinz Electrodynamic Designs. Bei dieser recht jungen Firma handelt es sich um das Unternehmen von Klaus Heinz, dem Gründer und einstigen Chefentwickler von Adam Audio.

Während die Type 05 und Type 07 Boxen der „Series One“ Serie für den Nahfeldbereich ausgelegt sind, bietet HEDD mit den Type 30 nun auch Midfieldmonitore an, die für professionelle Studios mit größeren Räumlichkeiten konzipiert wurden. Da einige technische Details, wie zum Beispiel die HEDD Bridge Option, mit den Type 07 Boxen übereinstimmen und bereits in dem dazugehörigen AMAZONA.de Test ausführlich erläutert wurden, wird auf eine erneute Beschreibung verzichtet. Den Bericht zu den HEDD Type 07 finden Sie hier.

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HEDD Type 30

Auf den ersten Blick

Die HEDD Type 30 Studiomonitore sind aktive Dreiwegeboxen in Bassreflex-Bauweise, die im Querformat entworfen wurden. Bereits beim Aufstellen der Boxen fällt das enorme Gewicht von 22,8 kg pro Stück auf, das angesichts der Maße von 28 cm Höhe, 53 cm Breite und 33,8 cm Tiefe schon überdurchschnittlich hoch ist und direkt einen positiven Eindruck hinterlässt.

In dem gummierten Gehäuse sind links- und rechtsaußen zwei waagerecht angeordnete Tief- und Mitteltöner mit je 7 Zoll Größe untergebracht, die in der Mitte der Box durch einen 4 Zoll Mitteltöner und einen 2 Zoll Bändchenhochtöner ergänzt werden. Unterhalb des Mitteltöners sind drei LEDs eingelassen, die anzeigen, ob die Box aktiv ist, überlastet wird oder mit der optional erhältlichen HEDD Bridge verbunden ist. Im Fall einer Überlastung greift automatisch ein Limiter ein, um Beschädigungen zu vermeiden.

Die Anschlüsse und Einstellmöglichkeiten auf der Rückseite sind identisch mit denen der Type 07 Monitore: Es gibt einen symmetrischen XLR- und einen unsymmetrischen Cinch-Eingang, einen High- und Low-Shelf-EQ zur Raumanpassung, einen Gainregler, eine Buchse für das Netzkabel und ein Einschubfach für die unterschiedlichen HEDD Bridge Optionen zum Anschluss digitaler Quellen.

Inputs und Equalizer

Verstärkung, Lautsprecher und Gehäuse

In den HEDD Type 30 Boxen kommen vier Verstärker mit je 300 Watt zum Einsatz – sprich für jeden Speaker einer. Hierbei handelt es sich um Class D Endstufen des Typ 300 ASC, die zu der neusten Generation der Verstärkermodule von ICE Power, einem früheren Tochterunternehmen von Bang & Olufsen, gehören. Im Gegensatz zu älteren Generationen sollen die Typ 300 ASC in puncto Ausgangsleistung, Bandbreite, Dämpfungsfaktor und Verzerrungsanteil deutlich verbessert worden sein. Während bei den Adam S3X noch spezielle A/B Verstärker für die Hochtöner verwendet wurden, können diese nun laut Hersteller durch die neuen Class D Versionen von ICE Power in gleicher Qualität ersetzt werden.

7 Zoll Tief- und Mitteltöner

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Die Tieftöner der HEDD Boxen sind komplett neu designt. Während bei Adam Eton für die Chassis verwendet wurde, verfügt die neue Honeycomb Sandwich Membran (Ultra Honeycomb Composite) über eine steifere Beschaffenheit und zugleich über eine höhere Elastizität, was zu einer besseren Gesamtqualität führen soll. Zudem wurden die Antriebe der neuen Chassis von vornherein auf die zu erwartenden Volumina abgestimmt, wodurch man eine deutlich tieferliegende Eckfrequenz erreichte. Als Ziel galt es, die Tieftöner mechanisch stabiler zu konstruieren, damit sie auch bei hoher Lautstärke keine Resonanzen im Grundtonbereich generieren.

Die AMT (Air Motion Transformer) sind ebenfalls eine Weiterentwicklung der X-ART Hochtöner von Adam, die nun mit einem Waveguide (Wellenleiter) ausgestattet wurden und so für eine kontrolliertere Abstrahlcharakteristik und eine verbesserte Ankoppelung an den Mitteltöner sorgen. Das ist vor allen Dingen bei den 2-Wege-Modellen von Vorteil, da dadurch die Höhen im Klangbild ruhiger wirken.

HEDD Air Motion Transformer

Der Hauptgrund für das enorme Gewicht liegt an dem äußerst soliden Gehäuse. Gerade die Frontplatte kann durch ihr Schwingungsverhalten den Klang negativ beeinflussen, daher hat sie bei der Type 30 eine Dicke von 38 mm und besteht aus besonders dichtem MDF, wodurch abermals eine ausgeprägtere Sauberkeit im Grundtonbereich erzeugt wird.
Im Gegensatz zu der Adam S3X, bei der Geräusche im Bassreflexkanal ein Problem waren, sind die Kanäle der Type 30 an beiden Seiten strömungstechnisch optimiert, so dass die Nebengeräusche geringer ausfallen.

Praxis

Der Klang der HEDD Type 30 Studiomonitore ist so sehr analytisch und hochwertig, dass es nur einer kurzen Eingewöhnungsphase bedarf, um mit den Boxen arbeiten zu können. Hierfür empfiehlt es sich zunächst Referenz- oder eigene Produktionen in unterschiedlichen Lautstärken anzuhören, um die Type 30 kennenzulernen.

Die Type 07 Boxen konnten an dieser Stelle des Tests, gerade in Hinblick auf die Dreidimensionalität der Panoramadarstellung, schon mit einigen bisher ungehörten Details trumpfen. Die Type 30 übertreffen diesen Detailreichtum nochmals bei Weitem. Zwar lässt sich die Verwandtschaft der Monitore in ihrem Grundcharakter klar erkennen, dennoch spielen die Type 30 einfach in einer ganz anderen Liga, wobei natürlich auch der Unterschied zwischen einer Nah- und Mittenfeldabhöre berücksichtigt werden muss.
Das Klangbild ist unglaublich ausgewogen und präsent. Jeder Frequenzbereich wirkt enorm differenziert, ohne dabei hervorzustechen oder für Unruhe im Gesamtbild zu sorgen.

4 Zoll Mitteltöner

Das Frequenzspektrum reicht von 32 Hz bis 50 kHz und deckt somit vom Tiefbassbereich bis in die unhörbaren Höhen alles ab. Diese unhörbaren Höhen nehmen natürlich auch Einfluss auf den hörbaren Höhenanteil, wodurch in diesem Bereich ein seidig, perlender Klang entsteht, der eine enorm plastische Auflösung hat.

Der komplette Mittenbereich wirkt perfekt gegliedert und zugleich sehr lebendig. In den oberen Mitten werden zu scharfe Klänge ebenso schonungslos offengelegt wie ein matschiger Sound im unteren Mittenbereich. Grundsätzlich hat man das Gefühl, viel sauberer und präziser mit einem Equalizer arbeiten zu können, da man exakt hört, an welcher Stelle ein Filter von Bedarf ist. Das Gleiche gilt auch für die Tiefenstaffelung: Die Verteilung von Signalen im Panorama sowie die Gliederung von unterschiedlichen Hallräumen macht einfach nur Freude, da man regelrecht bildhaft den Klang bei der Tonmischung formen kann.

Richtig beeindruckend ist auch der Bassbereich, der unglaublich straff, präzise und klar artikuliert ertönt. Jedes noch so leichte Dröhnen wird schonungslos offengelegt und kann chirurgisch genau behoben werden. Selbst die Subbässe lassen sich klar und deutlich fassen und wunderbar formen.

Hedd Type 30

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Fazit

Die HEDD Type 30 Studiomonitore ermöglichen ein Hören auf höchstem Niveau. In allen Frequenzbereichen erklingen diese Boxen schonungslos analytisch mit einer atemberaubenden Detailtreue.

Das gesamte Klangbild ist beeindruckend ausgewogen, kompakt und die räumliche Darstellung unglaublich plastisch und dreidimensional. Dadurch entsteht eine enorme Sicherheit und Souveränität bei der Tonmischung, die auf schnellem Wege zu äußerst guten Resultaten führt.

Diese Ergebnisse funktionieren vor allen Dingen auch hervorragend auf allen anderen Lautsprechern, so dass der Referenzanspruch voll und ganz erfüllt wird. Das Arbeiten mit den HEDD Type 30 Studiomonitoren ist einfach traumhaft – wofür natürlich eine hoher, aber angemessenen Preis gezahlt werden muss.

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Anschluss-Optionen

Preis

  • Ladenpreis: 2.899,- Euro pro Stück
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Forum
  1. Profilbild
    GEM-D

    Holy Shit!
    Auf den Lautsprechern kann ich mir noch nicht mals nen Monomix leisten :-D

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    @ Chris Pfeil
    das ist kein bändchenhochtöner sonder ein airmotiontransformer a.m.t. von oskar heil.
    der unterschied ist.. das bändchen nur einen streifen alufolie haben, und mit einem übertrager arbeiten, amt,s und sonstige magnetostaten die richtige impendanz mit ausreichend wicklung auf dem kapton erreichen.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      übrigens hier das statement vom hersteller.. das es definitiv kein bändchen ist… http://bit.ly/2m5bpig
      zu adam… hedd.. hoffe das es nicht so wie bei filip keller AER ist… dort ist ja auch ein ex mitarbeiter gegangen.. und hat was eigenes ( kopie ) gemacht…

  3. Profilbild
    iggy_pop AHU

    ADAM war mein erster Gedanke.
    Ja, preislich schon eindeutig in einem Bereich angesiedelt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt. Da bleibt einem nur die Suche nach einem vergleichbaren ADAM-Modell auf dem 2nd-Hand-Markt.
    Allerdings kann man Monitore nie pauschal empfehlen oder kaufen, das ist eine doch sehr persönliche und nicht immer rationale Angelegenheit.

  4. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Wenn man schon von einer Firma weggeht, muß man dann ein Produkt anbieten, dass dem der alten Firma so sehr ähnlich ist? Mal sehen, wieviele Adam-Spinoffs es noch geben wird.

    Und lieber Chris, wenn schon der Vergleich zu Adam, dann doch nicht zur ausgelaufenen S3X, sondern zur aktuellen S3H.

    • Profilbild
      freddyknop

      @digital-synthologie Hi! Kurzer Kommentar dazu: So ziemlich alles an der Type 30 ist anders als zu Klaus Heinz‘ ADAM Zeiten, die Gehäusegeometrie- und Stärke, ein erstmal eigen-designter Tieftöner, der Waveguide für den Hochtöner, die PWM Verstärkersysteme im Innern, das HEDD Bridge System ua mit AoIP Option und nicht zuletzt der Prozess der Abstimmung durch K. Heinz und ein neues Entwicklerteam mit anderen Ohren, anderen Erfahrungen und Zielen. Okay, an der Geometrie mit zweimal 7″ außen und Mittelboard mit Tweeter und Midrange halten wir fest – das allerdings aus tiefer klanglicher Überzeugung :) Viele Grüße, Freddy // HEDD

    • Profilbild
      pytrel

      @digital-synthologie Naja das würde sinn ergeben wenn der Hedd Gründer ein einfacher „Mitarbeiter“ bei Adam gewesen wär. Wer sagt aber das er nicht die Lautsprecher bei Adam mitentwickelt hat oder gar Design`t hat? Warum ist es dann komisch wenn er unter anderen Namen seine ideen weiterentwickelt? Soll er womöglich quadratische Tieftöner und Hornhochtöner einbauen nur damit es nicht „wie Adam“ aussieht? Also spinn-off find ich ein bisschen übertrieben als Beschreibung. Dazu sind sie ja mindestens so gut wie die Adams

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich kann mich nur den Kommentaren anschliessen die den subjektiven Eindruck beim Kauf von Monitoren betonen. Ich persönlich nehme lieber koaxiale Monitore. Die Adams habe ich zwei mal in Aktion begutachten können und jedes mal hatte ich Stress im Ohr. Liegt wohl an den Bändchen, die für mich unnatürlich klingen und sich vom Rest des Spektrums entkoppeln. Das kann bestimmt auch Vorteile haben aber warum alte Hörgewohnheiten ändern wenn der Markt so groß ist. HEDD ist ohnehin außerhalb meines finanziellen Spektrums. Warum müssen die so teuer sein? Materialwert und Entwicklung geteilt durch potentielle Käufer mal Profit fürs Unternehmen gleich Verkaufspreis? ;)

    • Profilbild
      swellkoerper AHU

      Ich habe den Eindruck, dass Studiomonitore eine der wenigen Produktgruppen sind, wo immer noch gilt: You get what you pay for, da scheinen auch die HEDDs keine Ausnahme zu sein. Im Gegenteil, ich finde sie für das Gebotene sogar günstig. Vergleichbare Konkurrenten wie die ATC SCM45a kosten fast das Doppelte – und auch die sind ihren Preis wert. Die Adam-Hin-oder-Her Diskussion finde ich müssig, die HEDDs sind doch optisch und technisch klar ein eigenständiges Produkt. Wenn einer kopiert hat, dann das vermeintliche Original: siehe Waveguides, abgerundete Kanten, Digitaltechnik usw. bei der neuen S-Serie.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    zur qualität von adam..
    konnte früher mal auf der musikmesse ein schnittmodell eines 2weg von denen sehen, gehäuse 0815, das magnet des basses eher dürftig nur mit einer gewindestange abgestützt.. und die verstärkereinheit hatte kein separates gehäuse ( micophonie )
    wie es in dieser hedd ist.. weiss ich nicht.. da ja leider niemand sich die mühe gemacht hat, das ding aufzuschrauben…
    lautsprecher im allgemeinen sind leider dazu prädestiniert um leute nach strich und faden zu verarschen.. man sieht ja nicht rein
    @Kyotonic was für ein bändchen.. das vom goldhasen :P

  7. Profilbild
    customstudio

    Hab mich nun doch nicht für die KS Digital A200 entschieden sondern für die HEDD Typ 30.
    Bin hell begeistert von Sound.
    Nur eins stört mich, dass bei der Verwendung vom HEDD Linearise der Ausganspegel extrem leiser wird.

  8. Profilbild
    bluebell AHU

    Bei der Gummierung gehen bei mir die Alarmglocken an. So schön das Material anfangs ist, besteht die Möglichkeit, dass es mit den Jahren klebrig wird.

    Ich habe Geräte mit Gummierung (nicht von HEDD), die mit den Jahren klebrig geworden sind. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, umso größer ist die Gefahr, dass sie klebrig werden.

  9. Profilbild
    customstudio

    Bluebell hat es voraus gesehen.
    Meine Typ30 haben nach 2,5 Jahren nun eine klebrige Oberfläche ☹️😩😤 Ausgelöst durch hohe Luftfeuchtigkeit kann bei mir aber nicht der Grund sein. Bin sehr sehr verärgert, auch über das Angebot von Hedd, für ein Upgrade auf die MK2 würden sie mir 25% Rabatt geben.
    Haaaalllllo die Teile haben mich 6000 CHF gekostet!!!

    • Profilbild
      HalcyonSpace

      @customstudio Also bei dem Preis ist das ja unfassbar, dann weiß ich jetzt schon dass ich auf die S Reihe der ADAM oder Dynaudio zurückgreifen werden.

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