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Test: Hit’n’Mix RipX DAW Pro, Software mit künstlicher Intelligenz

RipX DAW Pro – die erste KI-gestützte DAW am Markt?

6. Mai 2024
hit n mix ripx daw pro test der digital audio workstation

Hit’n’Mix RipX DAW Pro, Software mit künstlicher Intelligenz

Hit’n’Mix RipX ist eine Digital Audio Workstation, die mit einigen KI-Features aufwarten soll. Mit seinen Bestandteilen DeepRemix und DeepAudio wurde diese von mir schon im Jahr 2022 genauer unter die Lupe genommen. Nun hat die Software mit „Digital Audio Workstation“ und „KI“ gleich zwei neue Label bekommen. Grund genug, uns die neueste Version Hit’n’Mix RipX DAW Pro noch einmal vorzunehmen und auf Herz und Nieren zu prüfen, ob das, was draufsteht, am Ende auch drin ist.

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Die DAW Hit’n’Mix

Hit’n’Mix feiert in diesem Jahr sein 15-jährige Bestehen. Gegründet wurde die Firma 2009 in London. Spezialisiert hat man sich auf das Separieren von Audiofiles in einzelne Stems. Als Teil der Neuratron Group Ltd., die als Dachgesellschaft auch Neuratron Ltd. umfasst, den Hersteller von PhotoScore Ultimate und AudioScore Ultimate, ist man in bester Gesellschaft, was die Analyse von digitalen Daten und die Weiterverarbeitung mithilfe von maschinellem Lernen angeht. Mit RipX hat Hit’n’Mix für viel Aufmerksamkeit gesorgt, denn es war eines der ersten Tools am Markt, das fertig gemischte und gemasterte Stereoaufnahmen wieder in Stems wie Drums, Bass, Keyboards und Vocals zerlegen konnte. Die Software ist seitdem beständig gewachsen, neue Tools sind hinzugekommen und der Anwenderkreis wurde von Remixern auf viele weitere Bereiche der Musikproduktion sowie Audiorestauration erweitert.

Übersicht zur Hit’n’Mix RipX DAW Pro

RipX DAW Pro AI Stems

Starten wir zunächst mit einer kleinen Rückschau auf RipX. Lest euch dazu auch unbedingt noch einmal meinen Test zu RipX DeepRemix durch und schaut euch das dazugehörige Video an, denn viel ist gleich geblieben.

Was ist RipX?

RipX ist eine Software, die das Separieren von Stereo-Tracks in einzelne Instrumenten-/Vocal-Stems ermöglicht. Gerade für Remixer und DJs ist ein solches Tool ein Segen, da diese für ihre Arbeit Stems benötigen, um die einzelnen Parts in einen neuen musikalischen Kontext setzen zu können. Doch auch für das Transkribieren von Parts, das Erstellen von Backing-Tracks oder von Samples ist es hilfreich, Stems zu haben anstelle einer komplexen Mischung.

Bereits RipX DeepRemix verfügte über weitere Bearbeitungsmöglichkeiten für die fertigen Rips, wie Hit’n’Mix das RipX-Dateiformat mit den einzelnen Audio-Stems nennt. Die einzelnen Stems werden einer Analyse unterzogen und in Pitched- und Unpitched-Sounds unterteilt. Alle Pitched-Sounds werden in einer Art Pianorolle dargestellt. Dort können sie verschoben, gekürzt, aufgeteilt werden. Auch das Kopieren und das Anwenden einzelner Audiofunktionen und Effekte auf einzelne Noten oder den gesamten Stem ist möglich.

Schon RipX DeepRemix konnte dabei das Tempo und die Tonart erkennen sowie Skalen für die Bearbeitung zuordnen. Auch eine Akkorderkennung war eingebaut, die aber nur mittelmäßig funktionierte.

Jetzt DAW und KI?

Grundsätzlich unterscheidet sich Hit’n’Mix RipX DAW Pro nicht groß von RipX DeepRemix. Seit unserem letzten Test sind einige Bedienelemente von der rechten Seite auf die linke Seite gewandert und umgekehrt. Das grobe Layout der Benutzeroberfläche entspricht aber weiterhin der von RipX DeepRemix. Auf der rechten Seite finden wir nun die Bearbeitungsfunktionen FX, Sounds, Loops und Repair. Auf der linken Seite sind unsere Rips untergebracht sowie die extrahierten Stems. Außerdem können wir hier den MIDI-Input definieren und erhalten über eine Hilfesektion Erklärungen zu den einzelnen Programmfunktionen.

In der linken oberen Ecke des Programmfensters entdecke ich weitere Tools wie das Move/Resize Tool (Pfeil), Edit Unpitched Tool (Spektraleditor), Draw Sound Tool, Split Tool, Join Tool, Clone Pitch/Sound Tool, Draw Pitch Tool, Apply Pattern Tool, Smooth Region Tool. Letzteres wird durch ein Standmixer-Icon dargestellt. Humor haben die Entwickler.

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RipX DAW Pro AI Funktionsleiste

Funktionsleiste in RipX

Ähnlich humorvoll ist die Auswahl der Icons in der Transportleiste. Ein Gehirn-Icon mit einem kleinen Pfeil ist dort zu sehen. Hier kommt nun der KI-Part ins Spiel. Doch Hit’n’Mix RipX DAW Pro besitzt nicht etwa eine eigene KI für das Generieren von Musik, sondern leitet lediglich nach dem Klicken des Icons auf die eigene Website, wo drei verschiedene KI-Musikgeneratoren verlinkt sind:

  • Suno
  • Stable Audio
  • Google MusicFX
RipX DAW Pro Ai mit Suno KI-Songkomposition

Komposition eines Songs mit Suno

Es handelt sich hier um sogenannte Text-to-Music-Dienste, bei denen nach der Eingabe eines Prompts Musik von der KI generiert wird. Suno liefert sehr überzeugende Ergebnisse, Stable Audio konnte ich noch keine halbwegs brauchbaren Songs entlocken und Google MusicFX ist in Deutschland noch nicht verfügbar. Es lassen sich aber natürlich auch weitere Tools mit Hit’n’Mix RipX DAW Pro verwenden, nicht nur die drei verlinkten. Ich habe zum Beispiel für den Test auch Songs mit Udio generiert. Nach dem Download des generierten Songs öffnet RipX DAW Pro automatisch den Import-Dialog. Nach dem Import liegen wie gewohnt die einzelnen Stems vor und können dann bearbeitet werden.

RipX DAW Pro AI Stems

Nach einigen Minuten liegen die einzelnen Stems vor

Wer also erwartet hat, dass es sich bei Hit’n’Mix RipX DAW Pro selbst um einen Software mit Künstlicher Intelligenz handelt, die Musik produziert (die Website impliziert das meiner Meinung nach sehr deutlich), wird bitter enttäuscht. Man sollte schon hellhörig werden, wenn die KI-Features der ersten KI-DAW am Markt nirgendwo auf der Website explizit beschrieben werden. Meiner Meinung nach geht so etwas gar nicht und wird deshalb als Minuspunkt notiert.

RipX DAW Pro AI Website

Wo AI drauf steht, ist auch AI drin – zumindest dann, wenn es nach der Website geht. Die Realität sieht aber anders aus.

Doch gehen wir noch einmal der Frage nach, wie viel DAW denn nun in der Software steckt.

Auch hier empfehle ich dringend das Herunterladen der Software zum vorherigen Test. Zwar bietet Hit’n’Mix RipX DAW Pro eine Reihe von Tools zur Editierung der erkannten Noten, allerdings würde ich die Software eher als Tool zum Sounddesign beschreiben denn als vollwertige DAW. Wenn man heute von DAW spricht, hat der Musiker in der Regel die Vorstellung einer Software, mit der sich umfassend Audio- und MIDI-Spuren einspielen, bearbeiten und mischen lassen. Plug-ins für Effekte und Instrumente spielen ebenso eine große Rolle. Sample-Editoren, Pianorolle, Notendarstellung, Mischpult, Möglichkeiten zum Mastering und vieles mehr gehören heute wie selbstverständlich zur Ausstattung selbst günstiger oder manchmal sogar kostenloser DAWs.

Schauen wir uns nämlich einige Teile der Software noch einmal genauer an:

Sounds & Loops

Wie bereits erwähnt, kommt Hit’n’Mix RipX DAW Pro mit Sounds  und Loops. Die wenigen mitgelieferten Sounds und Loops sind allerdings qualitativ eher dem Bereich LoFi zuzuordnen. Um einen Sound anzuwenden, werden die erkannten Pitched- oder Unpitched-Sounds in der Pianorolle markiert und ein Sound entsprechend ausgewählt. Nun kann man den Prozentsatz bestimmen, mit dem der gewählte Sound erklingen soll. Bei 100 % wird der Original-Stem durch den gewählten Sound ersetzt. Bei Werten unter 100 % erklingt das Original und zusätzlich der ausgewählte Sound im eingestellten Verhältnis. Natürlich kann man auch einen leeren Track anlegen und dort einfach beliebige Noten hineinmalen, die dann mit Sounds belegt werden. Alternativ kann man auch ein Keyboard zum Einspielen nutzen oder die Töne mit einem Mikrofon einsingen. Die einstellbaren Skalen und die Tonart helfen dabei, musikalische Ergebnisse zu erzeugen. Auch einfache Quantisierungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.

Eigene Samples können ebenso geladen werden wie Sounds aus VST3-Instrumenten. Dazu muss allerdings das betreffende VST3-Instrument erst einmal eingebunden werden. Es öffnet sich das VST-Instrument, der gewünschte Sound wird ausgewählt und im Anschluss erscheint er im Sounds-Menü. Hit’n’Mix RipX DAW Pro arbeitet nur mit VST3-Instrumenten. AU-Instrumente oder andere Formate werden nicht unterstützt.

RipX DAW Pro AI VST3 Import

VST-Instrumente lassen sich nicht wie in einer DAW laden, sondern deren Sound als Sample importieren

Ähnlich sieht es bei den Loops aus: Die wenigen zur Auswahl stehenden Loops lassen sich auf das Arrangement ziehen. Leider wird dabei das Tempo nicht automatisch angepasst, wie man es z. B. von DAWs wie Logic Pro oder Ableton Live her kennt. Immerhin lassen sich die Loop-Inhalte bearbeiten.

Hit’n’Mix Effekte

Effekte aus der FX-Sektion lassen sich einzelnen Noten zuweisen oder einem Stem. Dazu wählt man den Effekt in der FX-Sektion aus und kann dann mit einem oder mehreren Slidern entweder dessen Stärke oder auch andere Parameter wie z. B. bei einem Delay die Anzahl der Wiederholungen definieren. Zur Auswahl stehen:

  • Chord
  • Chorus
  • Clip Start
  • Compression
  • Delay
  • Delay Stereo Swap Combo
  • Expand Pitch
  • Fade In Preset

Presets lassen sich mit einem Rechtsklick auf den jeweiligen Effekt erzeugen. Durch das Ziehen eines Effekts auf einen anderen lassen sich Combos und Morphing-Effekte erzeugen. Insgesamt ist die Ausbeute für eine DAW aber sehr mager und die Effekte sind weder ausreichend parametrisiert noch sonderlich hochwertig. Eine Möglichkeit, eigene Plug-in-Effekte einzubinden, scheint es nicht zu geben. Ich habe einen einfachen Vocal-Stem genutzt und einige Passagen zu Beginn der ersten Strophe mit Harmony Vocals und einem Delay versehen. Das Ergebnis könnt ihr hier hören:

Einbindung als Plug-in in eine DAW

Hit’n’Mix RipX DAW Pro lässt sich auch innerhalb einer DAW nutzen. Dazu liegt der Software ein RipLink VST3/ARA2 Plug-in bei. Kompatible DAWs greifen also direkt über dieses Plug-in auf RipX DAW Pro zu. Doch was ist mit Logic oder Ableton Live? Benutzer diese DAWs müssen die Einbindung von RipX DAW Pro als Sample Editor vornehmen. Doch im Prinzip spielt das auch keine große Rolle, denn für die Bearbeitung wird das Audiomaterial ohnehin nur in RipX DAW Pro übertragen und nach der Bearbeitung zurück in die DAW, so wie man es zum Beispiel auch von Melodyne her kennt. Über File > Update geht es zurück in die DAW, um dann dort mit dem in RipX DAW Pro bearbeiteten Daten weiterzuarbeiten.

Immerhin ist für alle gängigen DAWs im Manual beschrieben, wie die Plugin-Einbindung oder die Einbindung als externer Sample Editor funktioniert.

Qualität der Stems

Eine Frage, die mich im Laufe des Tests immer wieder beschäftigt hat, ist die Qualität der durch Hit’n’Mix RipX DAW Pro erzeugten Stems. Es gibt mittlerweile zahlreiche, zum Teil kostenlose Tools am Markt, die den gleichen Job erledigen: Aus einer Stereoaufnahme werden Stems erzeugt, die dann getrennt weiterverarbeitet werden können. Eines dieser Tools ist Moises, das als App und Online-Dienst zur Verfügung steht. Die Konvertierung ist schnell und die Ergebnisse können sich hören lassen. Auf meinem iPhone XR befindet sich außerdem noch ChordAI. Auch ChordAI kann einen Stereomix in Stems umwandeln. Darüber hinaus erkennt es die Akkorde und „hört“ den Songtext heraus. Die Qualität der Stems ist nicht ganz so gut wie die von Moises, reicht aber zum Üben eines Songs vollkommen aus.

RipX DAW Pro AI Alternative Moises Texterkennung Akkorde Tonart Tempo

Moises erzeugt nicht nur die Stems, sondern erkennt auch die Song Lyrics, Akkorde, die Tonart und das Tempo

RipX DAW Pro AI Alternative Moises Stems

Die fertigen Stems in Moises

Ich habe für euch einen kleinen Vergleichstest gemacht. Dazu habe ich mit Suno einen Rocksong generieren lassen, der dann wiederum mit RipX DAW Pro und mit Moises in Stems zerlegt wurde. Da dieser Song schon recht komplex war und die Audioqualität der KI-Songs nicht sonderlich hoch, habe ich noch einen weiteren, sehr einfach strukturierten Track genutzt und zwar einen der Backing-Tracks, die die AMAZONA.de Gitarrenredaktion kürzlich zum Üben bereitgestellt hat: Drums, Bass, Rhythmusgitarre. Das muss doch drin sein, oder? Auch hier habe ich erneut beide Tools für das Erzeugen der Stems genutzt. Welches Tool würdet ihr bevorzugen? Schreibt’s doch in die Kommentare!

Ein Vorteil von Hit’n’Mix RipX DAW Pro ist die Offline-Erstellung von Stems. Es existieren auch keine Limits für die Stem-Erstellung und es fallen keine weiteren Kosten an.

RipX DAW Pro im Musikunterricht

Seit meinem ersten Test von RipX Deepmix habe ich die Weiterentwicklung der Software verfolgt. Die erste Version habe ich noch eine Weile für den Musikunterricht eingesetzt. Ergänzt wurde dann später eine Akkorderkennung, die allerdings zu schlecht funktioniert hat. Da hat die iOS App ChordAI deutlich bessere Ergebnisse geliefert. Mir waren außerdem die Dateigröße der Rips und die Dauer der Erstellung derselben mit der Zeit ein Dorn im Auge. Mal eben für einen Schüler einen Part zu isolieren, nahm immer mehrere Minuten in Anspruch. Das ist spontan im Unterrichtsgeschehen deshalb einfach nicht drin. Moises und ChordAI waren oftmals schneller, zumal ChordAI auch weitere sinnvolle Features bietet wie zum Beispiel Zugriff auf YouTube Videos,  Songs von Soundcloud oder aus der Apple Medienbibliothek. Songs schnell mal im Tempo langsamer zu machen oder zu transponieren geht erheblich schneller damit. Das Exportieren der Stems ist allerdings nur mit der Pro-Version von ChordAI möglich, wird für den Unterricht aber eher selten benötigt. Mit Moises hingegen ist der Export der Stems kein Problem.

Ein weiteres Feature von RipX DAW Pro ist das Exportieren der erkannten Noten als MIDI-File. Auf diese Weise ließen sich Transkriptionen erleichtern. Allerdings ist dafür dermaßen viel Handarbeit vor dem Export notwendig, dass es für den trainierten Hörer deutlich schneller geht, die betreffenden Parts ohne die Hilfe von RipX DAW Pro herauszuhören. Ich habe nämlich im Laufe meiner vielen Tests mit RipX und ähnlichen Tools festgestellt, dass Passagen, die schlecht im Mix zu hören sind, auch von der Software nicht gut separiert werden können. Einen wirklichen Vorteil bringen die Stems in dieser Hinsicht deshalb nicht.

Bleibt noch das Erstellen von „minus one“ Backing-Tracks. Persönlich empfinde ich die Qualität der so erstellten Tracks als zu schlecht. Es pumpt, ständig sind Phasing-Effekte und Artefakte zu hören, teilweise zerrt es. So richtig Spaß macht das Spielen dazu nicht. In der Regel führt eine kurze Google-Suche nach einem passenden Backing-Track zu Original-Songs zu deutlich besseren Ergebnissen.

Audiorestauration mit RipX DAW Pro

Ein weiterer Anwendungsbereich ist die Verwendung von RipX DAW Pro zur Audiorestauration. Natürlich bietet RipX DAW Pro zahlreiche Funktionen dafür. Allerdings ist auch hier die Konkurrenz nicht eben gering. Das bedeutet aber nicht, dass man mit RipX DAW Pro nicht zu guten Ergebnissen kommt, es ist nur nicht so hoch spezialisiert wie andere Tools. iZotope RX10 bietet erheblich mehr Funktionen zur Audiorestauration in hervorragender Qualität, ist jedoch teurer.

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Auch Steinberg SpectraLayers Pro 10 bietet einen höheren Funktionsumfang, kostet aber ebenfalls mehr.

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Für das gelegentliche Säubern oder Isolieren von Tracks ist RipX DAW ausreichend, das noch etwas günstiger als der größere Bruder RipX DAW Pro ist.

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Fazit

Vermutlich merkt man meinen Ausführungen an, dass sich die Begeisterung für Hit’n’Mix RipX DAW Pro, der selbstbetitelten ersten KI-DAW am Markt, in Grenzen hält. Seit meinem ersten Test vor zwei Jahren hat sich qualitativ nichts getan. Was vor zwei Jahren noch für Staunen gesorgt hat, ist nun ein alter Hut und Windows-User haben jetzt sogar schon die Möglichkeit, ähnliche Funktionen für Audacity zu testen. Tools wie Moises erledigen den Job, Stems aus einem fertig gemischten Track zu erstellen, genauso gut und teilweise sogar kostenlos. RipX ist und bleibt für mich in erster Linie ein Soundeditor. Von einer DAW ist man meiner Meinung nach weit entfernt: Keine Effekt-Plug-ins, keine ordentliche MIDI-Bearbeitung, eingeschränkte Arrangement-Fähigkeiten, kein Mischpult für Audio- und MIDI-Spuren, nur eingeschränkte Instrumenten-Plug-ins. Die Bezeichnung AI DAW ist irreführend. Hier verspricht sich Hit’n’Mix offenbar aufgrund des KI-Hypes zusätzliche Kunden. Es ist jedenfalls nicht mehr „Künstliche Intelligenz“ drin als zuvor. Remixer und Sounddesigner mögen nach wie vor einen hohen Nutzen von RipX DAW Pro haben, finden aber mittlerweile zahlreiche günstigere Alternativen am Markt. Besitzer von Melodyne oder einer DAW mit ähnlichen Funktionen dürfen RipX DAW Pro auch gerne links liegen lassen und separieren ihre Tracks lieber mit einem Tool wie Moises.

Plus

  • Manipulation von Audio in fertig gemischten Tracks
  • Stem-Erstellung aus Stereo-Tracks
  • neue Bearbeitungsmöglichkeiten für Stems
  • Offline-Bearbeitung
  • keine Limits für Stem-Erstellung

Minus

  • keine eigenständigen KI-Funktionen, nur Link zu Anbietern von KI-Komposition
  • nur eingeschränkte DAW-Funktionen
  • Effektauswahl gering
  • Effekte klingen mittelmäßig
  • nur eingeschränkte VST3-Instrument-Unterstützung
  • keine Plugins für Effekte
  • kein Mischpult

Preis

  • RipX DAW Pro: 179,- Euro
  • RipX DAW: 91,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Mextli

    Das keine „keine eigenständigen KI-Funktionen“ vorhanden sind stimmt so meiner Einschätzung nach nicht. Das Erzeugen der Stems basiert auf KI und ist auch technisch derzeit nicht auf anderem Wege möglich. Auch das PR Bild zu den unterschiedlichen Versionen nennt explizit AI nur im Zusammenhang mit der Stem Separation.

    Das sich viele Menschen dann anderes oder mehr unter KI vorstellen mag stimmen und ist eventuell auch gewollt vom Anbieter, eine klare Lüge wie hier dargestellt ist es aber nicht.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Mextli Das sehe ich anders. Die Software wurde von mir bereits zuvor getestet. Damals hieß sie weder KI noch DAW. Es hat sich seitdem nicht viel verändert. Man wirbt jetzt hier gezielt mit KI und bewirbt das, was das Programm zuvor schon war, als erste AI DAW. Ich finde das schon irreführend, denn das ist die Software definitiv nicht. Dann dürfte sich Audacity jetzt auch mit der für PCs möglichen Stem Seperation als AI DAW bezeichnen.

  2. Profilbild
    paolostylo

    Ich hab‘ Hit’N’Mix RIPX DEEPREMIX damals als Demo ausprobiert und fand die Qualität seinerzeit auch ganz gut, aber man hörte noch deutliche Artefakte etc…
    Aber ich war erstaunt, was (mit einfachen Mitteln) schon möglich war und es war cool, schnell mal eine Acapella zu extrahieren und einen Remix zu basteln…
    Aber dass die Quali immer noch so ist wie „damals“, erstaunt mich doch sehr…
    Moises ist echt der Hammer. Megaschnell und die Qualität ist sehr gut.
    Allerdings gibt es meiner Meinung nach ein noch wesentlich besseres Tool zum extrahieren von Stems: Serato Sample!
    Neben den Kernfunktionen wie z.B. Material einladen, slicen, auf die Tastatur legen usw. und dem Top-Pitch-Algorithmus, ist seit einiger Zeit auch die Stem-Separation integriert.
    Und DIE Quali ist der Wahnsinn…

    • Profilbild
      Llisa

      @paolostylo Wow, ich wusste nicht das Serato so gut funktioniert. Direkt gekauft :-)

  3. Profilbild
    Olaf Strassen

    Ich habe mir zufälligerweise vor einer Woche die RipX DAW (ohne Pro) gegönnt, weil ich Stems aus einem kubanischen Musikfetzen extrahieren wollte. Das ging sehr schnell – man muss die DAW nicht mal richtig nutzen, weil man anklicken kann, dass die Stems direkt im Output-Ordner gespeichert werden sollen. Vom klanglichen Ergebnis war ich positiv überrascht. Das GUI finde ich hingegen nichts für mich, weil ich ein Gewohnheitsmensch bin und mich in Ableton Live u.a. besser zurechtfinde.

  4. Profilbild
    defrigge AHU

    Das weltweite undifferenzierte KI-Gefasel hat inzwischen dazu geführt, dass mit dem bloßen Stichwort „KI-unterstützt“ inzwischen bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit versucht wird, Aufmerksamkeit zu generieren und Geld zu verdienen. Insoweit kann ich die Kritik am Wecken von falschen Erwartungen im Zusammenhang mit neuen RIP-X Versionen gut verstehen.

    Aber für meinen Gebrauch war und ist RipX weder eine DAW, noch in erster Linie Tool zum Trennen und Remixen von Stems – und nur bedingt Karaoke- oder Music Minus One Tool (was m.E. immerhin für eigene Zwecke ohne Veröffentlichung recht brauchbar einsetzbar ist).

    Meine Hauptanwendung ist der Einsatz als Analyse-Tool für Songs, die ich besser verstehen oder selbst spielen möchte. Für diesen Zweck hilft sowohl eine gezielte Stem-Separation, als auch der grafische Darstellungsmodus von anklickbaren Noten und das kopieren von begrenzten Passagen als (dann leichter editierbare) Midi-Werte.

    Für diesen Zweck sind m.E. weder RX10 noch Spectralayers noch Melodyne noch Moises oder andere Stem-Separierer so gut geeignet wie RipX. Deshalb hat RipX bei mir bis heute seinen festen Platz, der bis jetzt nicht durch bessere Alternativen (für meinen Zweck) bedroht ist.

    Worauf ich wirklich warte, ist eine KI, die Keyboard-Parts viel besser erkennen und sowohl vom Rest als auch untereinander trennen kann. Das ist so schwierig, dass bisher sämtliche KI-Modelle daran ziemlich kläglich scheitern.

  5. Profilbild
    Klaus2024

    Künstliche Intelligenz klingt wie Kunstleder, es ist nicht echt und meist ist echtes Leder das ohnehin das bessere. Warum nur? Ich gehe sogar soweit und sage, KI heißt Keine Intelligenz? Warum sollte mir die KI das musizieren abnehmen? Das mache ich lieber selbst. Wenn ich gute Musik hören will, dann bemühe ich meine Schallplatten Sammlung. Aber KI will mir ein Lied vorspielen? Neeee!. Lass mal stecken. Singen, komponieren, Gitarre spielen und Bass mach ich lieber selbst!

  6. Profilbild
    Markus Galla RED

    Interessant im Zusammenhang Stem Separation ist dieser Artikel hier: https://rspsciencehub.com/article_11863_dde3b78d6792a240a229945d7c0727e7.pdf

    Vermutlich erklärt das auch, warum eigentlich alle Tools, die Stem Separation anbieten, gleich funktionieren. Welche und wie viele davon auf Spleeter basieren, wird nicht so leicht zu ermitteln sein. Der Artikel zeigt auch deutlich, welchen Anteil AI an der Stem Separation hat und wie sie funktioniert. Nach dem Lesen weiß man aber auch, warum bestimmte Dinge nicht funktionieren (können). Interessant ist übrigens, dass Sony auch einen eigenen Algorithmus hat, den man nutzen kann. Die ersten Hörbeispiele sind sehr vielversprechend und klingen deutlich besser als das, was RipX zur Zeit kann.

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