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Test: Hit’n’Mix RipX DeepRemix, DeepAudio, Software

Revolution für Remixer, Musiker und Musiklehrer

5. September 2022
hitnmix deep audio deep remix test

Hit’n’Mix RipX DeepRemix, DeepAudio, Software

Der Wunsch, fertig gemischte Aufnahmen wieder in ihre einzelnen Bestandteile zu zerlegen, ist wohl so alt wie die Aufnahmetechnik selbst. Während sich viele Sänger früher Karaoke-Versionen der angesagten Hits für ihren Auftritt im Festzelt oder auf dem Straßenfest gewünscht haben, sind es die Instrumentalisten, die manchmal gerne einen bestimmten Part zum Erlernen isolieren möchten. Und der Remixer hätte vielleicht gerne einzelne Teile eines Songs, um daraus ein neues Kunstwerk zu schaffen. Unmöglich, schreit der Tontechniker in mir. Stimmt nicht, sagen Hit’n’Mix aus Großbritannien und präsentieren stolz RipX DeepRemix und DeepAudio.

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Hit’n’Mix

Vielleicht ist dem einen oder anderen Leser die Neuratron Group ein Begriff. Neuratron beschäftigen sich schon lange mit der Umsetzung gescannter Noten in eine editierbare Datei sowie mit der automatischen Notation von Audiomaterial. Begonnen hat das alles im Jahr 1993 mit einer OCR-Software für die damals sehr leistungsfähigen Acorn Computer. 1997 erfolgte die Veröffentlichung der ersten OCR-Software für Notensätze und die Kooperation mit Sibelius Software in Form eines Bundles für deren Erfolgsprodukt Sibelius. Mit dem Verschwinden der Heimcomputer wandte man sich dem Windows-PC und der Apple Mac Plattform zu. AudioScore und PhotoScore Ultimate erschienen und sind bis heute beliebte Tools. NotateMe für das iPad und Android Tablets war ein weiterer Meilenstein von Neuratron. Mit der Tochtergesellschaft Hit’n’Mix hat man kürzlich ein weiteres Tool in Form von RixX DeepRemix und DeepAudio hinzugefügt, das sich perfekt in das Neuratron Group Portfolio einfügt.

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Die Problemstellung

Hat man einen Kuchen gebacken, kann man diesen zwar in einzelne Stücke für den Verzehr zerschneiden, ihn aber nicht wieder in seine Zutaten zerlegen, wie sie vor der Verarbeitung und dem Backvorgang vorgelegen haben. Ähnlich ist es mit einem Mixdown aufgenommener Musik. Die einzelnen aufgenommenen Instrumente werden verarbeitet und zu einem neuen Gesamtbild zusammengemischt. Nun könnten wir zwar mit Filtern extremer Flankensteilheit das komplexe Frequenzspektrum eines Mixes in einzelne Frequenzbänder zerlegen, in dem dann vielleicht ein oder mehrere Instrumente besonders präsent sind. Wirklich sauber trennen lassen sich auf diese Weise Instrumente in einem Mixdown aber nicht. Das liegt vor allem daran, dass sich weite Teile des Frequenzspektrums eines Instruments mit denen anderer Instrumente überlagern. Die Art und Weise der Schichtung der einzelnen Spuren und die Frequenzgewichtung bei Überlagerungen ist die große Kunst des Mixdowns.

steinberg spectral layers 9 pro elements

In der Spektraldarstellung eines Editors lassen sich einzelne Elemente eines Mix ausmachen. Das Separieren ist allerdings mühselig.

Während nun bei vielen Band-Aufnahmen aus den 1950er-Jahren eindeutig zu hören ist, was die Instrumente spielen, weil das Arrangement oft nur Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang umfasste (ohne Overdubs), sind heutige Arrangements aufgrund der unbegrenzten Spurenzahl sehr dicht. Es ist deshalb kaum auszumachen, was die einzelnen Instrumente spielen. Dennoch ist unser Gehör zu erstaunlichen Dingen in der Lage und mit etwas Übung können uns zum Beispiel auf einen einzelnen Sprecher in einem Raum voller Geräusche und sprechender Menschen fokussieren und ihn verstehen. Es ist uns zudem möglich, bestimmte Geräusche zu separieren und zu beurteilen. Beides hat evolutionstechnische Gründe und gerade die Fähigkeit, bestimmte Geräusche innerhalb eines Klangteppichs zu separieren, konnte im Extremfall vor Gefahren warnen und Leben retten.

Wissenschaftler arbeiten unermüdlich daran, Maschinen das menschliche Hören beizubringen. Neuronale Netze sollen dabei die komplexen Vorgänge im Gehirn nachbilden und somit einem Computer menschliche Verarbeitungsprozesse ermöglichen. Maschinelles Lernen ist heute sogar Bestandteil jedes iPhones oder iPads und gerade im Bereich der Grafik- und Videoverarbeitung gelingt den Entwicklern Erstaunliches.

Nun macht die Entwicklung auch vor der Tonverarbeitung nicht Halt und was RipX DeepRemix und DeepAudio zu leisten vermögen, ist noch vor kurzer Zeit unvorstellbar gewesen. Hit’n’Mix lassen sich natürlich nicht in die Karten schauen und wie die Software ihr Ziel erreicht, ist deshalb kaum herauszufinden. Wichtig für uns ist nur zu wissen, dass das Separieren von Audiosignalen eines komplexen Mixes durch das Erscheinen von RipX DeepRemix und DeepAudio einen Quantensprung nach vorn gemacht hat.

RipX DeepRemix

Das Grundgerüst von RipX DeepRemix und DeepAudio hört auf den Namen RipX DeepRemix und soll es Remixern und Musikern ermöglichen, per Mausklick ein komplexes Musiksignal in einzelne Bestandteile wie Drums & Percussion, Bass, Gesang, Gitarre und einen Others Part zu zerlegen. Dazu wird im ersten Schritt das Audiomaterial importiert und analysiert. Diese Analyse dauert mehrere Minuten (in Abhängigkeit der Länge des Songs). Im Anschluss liegen die oben genannten Parts auf einzelnen Tracks (Layer) vor und können nun weiter editiert, solo abgehört oder stummgeschaltet werden.

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Nach dem Import legt RipX DeepRemix automatisch Layer für jedes erkannte Instrument an

Als Import-Formate stehen MP3 (.mp3), FLAC (.flac), Ogg (.ogg), CD track (.cda), WAV (.wav), MIDI (.mid) und Rip (.rip) zur Auswahl. Mac-User freuen sich über den Video-Import. Das Video wird dabei in einem gesonderten Fenster angezeigt und läuft synchron zum Ton. Nach der Bearbeitung kann beides zusammen wieder als Video exportiert werden. Exportieren kann man ansonsten die gleichen Formate und außerdem MP4 Stem-Files für DJ Apps wie Native Instruments Traktor.

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Das Export-Fenster

Erkannte Tonhöhen auf einem Track werden in einer Art Pianorolle dargestellt und lassen sich sogar editieren. Für die Spuren gibt es Timestretching, Volume- und Pan-Regler sowie einen Dreiband-EQ.

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Die erkannten Tonhöhen werden auf einer Art Pianorolle dargestellt

Doch damit nicht genug: Nach dem Einstellen einer Skala können die erkannten Tonhöhen automatisch mit Pitch to Scale auf diese gemappt werden.

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Skalen-Presets in RipX DeepRemix

Formant-Shifting, Vibrato, Slide Pitch, Harmony, Reverb, Delay und Reverse sind nur einige der Funktionen, die auf einzelne Noten oder die Spur angewendet werden können. Sehr interessant ist auch Randomize, um Variationen eines selektierten Parts automatisch zu erzeugen und diesen als sogenannten Ripple zu speichern. Natürlich sind auch Loops möglich und das Weiterverarbeiten der Ripples.

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Effekte in RipX DeepRemix

Das komplette Dateipaket wird als „Rip“ abgespeichert und enthält das Originalmaterial sowie alle Analysedaten und Bearbeitungen.

Vorsicht, professionell!

RipX DeepRemix kann schon eine Menge, doch wie wäre es mit einem Upgrade? Deep Audio erweitert RipX DeepRemix um noch viel mehr Funktionen. Diese sind zusammengefasst unter dem Titel Audioshop Sound Manipulation Tools. Mit diesen Tools lässt sich noch viel mehr anstellen und es ist so etwas wie das Schlaraffenland für Audio-Hacker. Eigene Noten lassen sich mit dem Stift einzeichnen, das Split Tool trennt eine Note in zwei Teile auf, die sich dann gesondert editieren lassen. Oder wie wäre es mit dem Verbinden zweier Töne mit dem Join Tool? Das Zuordnen einer Note zu einem anderen Track ist ebenfalls möglich (Replace Sound Tool), außerdem beherrscht Deep Audio das Cloning. Mit dem Clone Tool prägst du einer Note die Charakteristik einer anderen Note einfach auf. Dazu zählt zum Beispiel das Vibrato, die Lautstärke, die Sound-Charakteristik und so einiges mehr. Mit dem Draw Pitch Tool ist Finetuning für die Tonhöhe angesagt. Es gibt noch einige Tools mehr, einen vollständigen Überblick gibt die gut gemachte Website des Herstellers.

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Spektrumeditor ist in Wirklichkeit der Harmonic Editor, der die Harmonics des Signals anzeigt und ihre Manipulation erlaubt. So lässt sich der Klang verändern, Störgeräusche entfernen und vieles mehr. Mit dem Harmonic Editor muss man etwas herumspielen, um seinen Nutzen zu erkennen. Es ist kein Alltags-Tool, sondern er erfordert eine intensive Beschäftigung.

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RipX DeepAudio bietet noch eine Fülle weiterer Möglichkeiten, die vor allem auch für die Audiorestauration interessant sind

In den Bereich Audiorestauration führen uns die Clean & Repair Tools. Hintergrundrauschen, Brummen, Störgeräusche und Obertöne sowie Grundtöne sind per Regler zu manipulieren. Hier benötigt niemand Fachwissen, sondern man spielt einfach etwas mit den Einstellungen herum, bis es passt.

Wie wäre es mit dem Erstellen von Akkorden innerhalb einer Performance, indem man Töne der Gitarrenspur verwendet? Oder wir kopieren das Quellmaterial einfach aus einem anderen Projekt in den aktuellen Song. Oder wie wäre es, die Klangcharakteristik eines Instruments auf ein anderes zu kopieren? Auch das ist möglich. Und sollte der Gitarrist vor der Aufnahme das Stimmen der Gitarre vergessen haben, korrigieren wir das einfach. Da Akkorde in Einzeltöne zerlegt werden, können wir sogar einzelne verstimmte Saiten nachträglich bearbeiten und die Aufnahme ist nicht verloren.

Knistern und Knacken zu entfernen, ist mit Deep Audio ebenfalls möglich. Das De-Essing ist ein Kinderspiel: Per Edit Unpitched Tool werden alle Signalanteile selektiert, die nicht den Gesangstönen zugeordnet werden konnten. Per Level-Regler senkt man diese nun einfach auf den gewünschten Pegel ab. Über den Beat Mapper verändern wir den Rhythmus einer Passage und prägen dem Signal zum Beispiel ein Swing-Feeling auf.

Ein weiterer Vorteil von Deep Audio ist die DAW Integration als Audio-Editor oder VST3/ARA2/AudioSuite Plug-in.

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DeepAudio verspricht eine Einbindung als Plug-in in gängigen Formaten

Die Bedienungsanleitung nennt einige ausgefallene Anwendungsgebiete: So könnte man zum Beispiel das MIDI-File eines Gitarrensolos importieren und anschließend den einzelnen Tönen den aus einem realen Gitarrensolo geborgten Sound und Stil eines bestimmten Gitarristen aufprägen. Realisierbar sein soll das über das Audioshop Tool Replace Sound. Oder wie wäre es mit dem Verändern der Skala eines Solos? Die Bedienungsanleitung beschreibt außerdem, wie man den Tönen einer Instrumentalspur Gesang „aufprägen“ kann.

Für Profis mit Python 3 Programmiererfahrung hat man den RipScript Editor integriert. Mit diesem lassen sich eigene Tools programmieren.

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Hit'n'Mix RipX: DeepAudio | Create | RMX Download
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Kundenbewertung:
(3)

Klangqualität

Für die meisten Leser dürfte die Klangqualität von Interesse sein. Egal für welche Person man sich entscheidet, die Klangqualität ist identisch. Wie gut das Separieren des Mixes in Stems funktioniert, hängt natürlich in großem Maße vom Ausgangsmaterial ab. Je dichter das Arrangement, desto mehr Übersprechen findet sich später in den Stems. Dennoch konnte ich selbst Live-Aufnahmen erfolgreich bearbeiten, um zum Beispiel einen Instrumental-Part herauszuhören. Nutzt man die komplette Bandbreite der Bearbeitungen, sind tatsächlich gute bis sehr gute Ergebnisse möglich. Möchte man einfach für den Musikunterricht oder das Üben zu Hause ein Instrument isolieren oder stummschalten, gelingt das zum Beispiel beim Bass und Gesang sowie beim Schlagzeug sehr gut. Die Gitarre überschneidet sich oft mit den Keyboards. Hier müsste man entweder selbst Hand anlegen und Töne auf eine andere Spur verschieben oder aber damit leben, dass zum Beispiel Klavier und Gitarre oft auf derselben Spur landen.

Unterm Strich dürfte für die meisten Anwender RipX DeepRemix ausreichend sein. Arbeitet man hingegen als Remixer oder im Bereich der Audiorestauration, dem Sounddesign oder als Komponist, könnte Deep Audio einige Vorzüge bieten. Ein Upgrade von RipX DeepRemix auf DeepAudio soll laut Website problemlos möglich sein.

Das folgende Video stellt euch RipX DeepRemix vor und zeigt die Funktionsweise anhand einiger Hörbeispiele.

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Mehr Informationen

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Fazit

Auch nach mehreren Wochen habe ich es noch nicht geschafft, alle Features von RipX DeepRemix und DeepAudio auszuschöpfen oder auszuprobieren. Der Umfang von DeepAudio ist einfach zu groß und das Anwendungsgebiet so vielfältig, dass man sich schnell darin verlieren kann. Für den Alltag besser nutzbar ist hingegen RipX DeepRemix, das ich gerne für den Unterricht einsetze oder für das Transkribieren und Üben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist im Fall von RipX DeepRemix fantastisch, denn der Hersteller verlangt aktuell gerade einmal 63,- Euro (regulär 85,- Euro) für die Software. Wer tiefer einsteigen möchte, greift zu DeepAudio und zahlt dafür aktuell 254,- Euro (regulär 339,- Euro). Hit’n’Mix haben derzeit immer wieder Rabatt-Angebote aufgrund der Markteinführung und der hohen medialen Aufmerksamkeit, den die Software genießt. Es lohnt sich also, den Rabatt auszunutzen. Ähnliche Bearbeitungs-Tools wie Melodyne sind eingeschränkter und kosten deutlich mehr. Damit lohnt sich RipX DeepRemix und DeepAudio auch für diejenigen, die eher am Bearbeitungsteil interessiert sind und weniger an den Stems.

Plus

  • einzigartiges Konzept
  • vielfältig einsetzbar
  • erfordert nur wenig Einarbeitungszeit
  • Export als MIDI und Audio
  • Stem-/Layer-Export
  • zahlreiche Edit-Möglichkeiten
  • Upgrade auf DeepAudio für noch mehr Möglichkeiten
  • Preis

Preis

  • DeepRemix: 85,- Euro
  • DeepAudio: 339,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    MartinM.

    Ein sehr interessanter Artikel! Speziell zu dem Thema Reverse Engineering von Musik würden mich auch Vergleiche und Workshops interessieren. Selbst habe ich schon mit DeepRemix, Melodyne und Izotope RX9 herumexperimentiert. DeepRemix hatte eine etwas bessere Separationsleistung als Izotope, allerdings sind die Stems fast nie so sauber, dass man damit wirklich einen Remix durchführen könnte. Schon die Verwendung eines Equalizers erzeugt heftigste Phasinggeräusche. Zum „Rebalance“, also dem Verändern der Lautstärkeanteile, reicht es noch. Und zum Extrahieren eines einzelnen Stems.
    In Sachen Notenerkennung ist DeepRemix dem teuren Melodyne Editor ebenbürtig. Beide Programme interpretieren aber Echos und Nebengeräusche als eigene Noten, sodass in einem erkannten MIDIfile so etwa zwei- bis dreimal so viele Noten landen als wirklich vorhanden. (Sieht man auch in deinem Video.) Das bedeutet dermaßen viel Nacharbeit, dass es eigentlich schneller geht, die Noten in der Pianoroll optisch nachzubauen.
    DeepRemix habe ich schon vor einem Jahr ausprobiert. Möglich dass sich seither etwas verbessert hat. Die Trialversion hat mir (auf Windows 10) leider mein geliebtes Band-in-a-box gestört, sodass ich es wieder deinstalliert habe. Erst das manuelle Entfernen eines Ordners mit Pythonscripts, das DeepRemix auf der Platte belassen hatte, beseitigte die Störung.

  2. Profilbild
    Lapin

    Ich verwende die gratisseite lalal.ai, ein Vergleich mit deep Remix wäre interessant

    • Profilbild
      ollo AHU

      @Lapin Genau, das und melody.ml machen meistens einen guten Job, oft genug klingt es sogar wirklich so, als hätte man die Einzelspuren.

  3. Profilbild
    manomym

    cool! Endlich ein Tool, mit dem ich Drums und Percussion aus meinen alten Aufnahmen aus den 90ern löschen kann. Ich habe damals viel zu viel Hihat Sounds eingesetzt – schauerlich :)
    (RipX erkennt percussion besser als lalalai, finde ich)

  4. Profilbild
    defrigge AHU

    RipX ist ein prima Tool. Aber ich finde bisher in meinen Versuchen nicht, dass es signifikant besser trennt als iZotopes RX9, und es erkennt Noten auch nicht grundsätzlich besser als das aktuelle Melodyne pro. Es sind eher je nach Material und Hauptanliegen gemischte Ergebnisse, je nachdem wofür man die Tools benutzen möchte.
    Wer RX9 und Melodyne hat, braucht aus meiner Sicht nicht dringend RipX. Aber als erschwingliche Ergänzung – oder für seine begrenzten Zwecke allein – ist es sehr nützlich!
    Und ja, RipX scheint mir wesentlich sinnvoller und besser einsetzbar als die Online-Alternativen, die ich inzwischen überhaupt nicht mehr benutze: das ist umständlicher, z.T. auch deutlich langsamer – und im Ergbnis m.E. eher schlechter als besser.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @defrigge Ich glaube, dass RipX in der DeepRemix-Variante für diejenigen besser geeignet ist, die ein einfaches Tool suchen. Als Konkurrenz zu Melodyne Pro und iZotope RX9 ist eher DeepAudio zu sehen. DeepAudio konnte ich nur kurz testen, weil es Probleme mit der NFR gab und man dann einfach meine Testversion um 30 Tage verlängert hat, aber eben von DeepRemix und nicht DeepAudio. Aber das, was ich in der kurzen Zeit testen konnte, war schon der Hammer. Wenn man sich viel Mühe gibt, stellt man ordentlich aufgenommenes Material fast ohne Artefakte frei. Aber es ist dann selbst damit auch zeitintensiv und meines Erachtens eher war für Spezialaufgaben. Alle anderen kommen mit DeepRemix schon sehr weit und als Musiklehrer und Musiker ist es für mich ein tolles Tool zum Transkribieren.

      • Profilbild
        defrigge AHU

        @Markus Galla Hab gerade gestern noch mal mit Rip-X gearbeitet, um Song-Content zu analysieren und stimme der positiven Einschätzung zu: es ist ein unglaublich effektives Tool sowohl zum Trennen der Hauptinhalte (Bass Drums Vocals Sonstiges) als auch zum Analysieren von Chords und Bass- oder Melodie-Linien.

        Auch meinen Erinnerungseindruck, dass RX9 ähnlich gut trennt, habe ich nochmal überprüft und eine ganze Reihe Songs durchlaufen lassen. Ergebnis: beide trennen gut, aber Rip-X schafft das an kritischen Punkten noch klarer und deutlicher.

        Einzelne Bassnoten z.B., die bei RX9 nur dumpf grummeln, sind bei Rip-X klarer erkennbar etc. Allerdings geht die Analyse und Trennung bei RX-9 deutlich schneller, falls man mal für mehrere Songs schnell einen ersten Überblick haben will.

        Also: ich korrigiere meine Ernnerung aus der Benutzung der verschiedenen Tools nach neuem Check und direktem Vergleich noch mal zu Gunsten von Rip-X.

        Der Oberhammer wäre, wenn Keyboards und Rhythmusgitarre sich noch trennen ließen und auch sonst mehr Instrumente unterscheidbar wären. Aber da tummelt sich so viel querbeet im Mittenbereich, dass das wohl vorerst Zukunftsmusik bleiben muss.

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @defrigge Hi,
          schön, dass du das noch einmal ausprobiert hast und hier deine Erfahrungen postest. RipX DeepAudio ist ein noch junges Produkt im Vergleich zu den Platzhirschen und man wird sich dort freuen, wenn man den einen oder anderen Pluspunkt bei den Anwendern sammeln kann.

          Ich persönlich glaube, dass das Trennen von Keyboards und Rhythmusgitarren tatsächlich möglich wäre. Es erfordert aber eine andere Herangehensweise. Die Software muss dazu nicht allein das Frequenzspektrum analysieren, sondern die gespielten Töne und diese dann aufgrund von Plausibilitätsregeln einem Instrument zuordnen. Heute arbeiten viele Tools mit maschinellem Lernen und Neuronalen Netzen. Computer werden immer leistungsfähiger und mit etwas Input vom Anwender denke ich, dass das möglich ist. Vielleicht müsste der Anwender zunächst einmal selbst etwas hören und einige Parameter vorgeben, damit der Computer weiß, worauf er achten muss. Im Prinzip funktioniert eine Höranalyse genauso. Man hört ein bestimmtes Muster und eine Klangfarbe und das Gehirn durchsucht daraufhin das Klanggemisch nach diesem Muster und der Klangfarbe. Wenn die Geschwindigkeit der Computer hoch genug ist, sollte das machbar sein. Ich bin immer wieder erstaunt, was in den letzten Jahren alles möglich gemacht wurde. Es bleibt spannend.

  5. Profilbild
    Franze

    Hi,
    habe eine triviale Frage an die Nutzer:
    Ist es mit o.g. Software möglich, das „Voicing“ eines Songs auszublenden, damit man „karaokemäßig“
    anschließend darüber singen kann ?
    Wie geht das ? Welches Equipment braucht man dafür ?
    Bin schon etwas älter, und das wäre ein schönes Hobby.
    Danke.
    Franze

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Franze Ja, das ist es. Du kannst die Vocals komplett ausschalten. Ab und zu verirren sich hohe Signalanteile auf die Vocal-Spur. Mit etwas Handarbeit kann man auch das separieren, das dauert aber dann etwas länger und geht nicht mehr auf Knopfdruck. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man den Gesang nicht komplett filtert, sondern nur sehr leise macht.

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