Praxis
Wer glaubt, dass 36 Watt Vollröhre nicht ausreichen, um einen ordentlichen Krach zu fabrizieren, wird hier eines Besseren belehrt. Mithilfe seiner variablen Powersoak-Schaltung schafft es der Amp tatsächlich, über die gesamte Lautstärkenpalette vom extrem leisen Übungsamp bis hin zu voll Bühnen-tauglichen Head ein sehr hochwertiges und abwechslungsreiches Klangbild zu erzeugen. Von crispem Clean bis hinauf zum High-Gain, das Ganze garniert mit den passenden Effekten, bietet der Hughes&Kettner Grandmeister 36 eine dermaßen hohe Anzahl von Spitzensounds, dass alleine die Auflistung der wichtigsten Klänge einen ganzen Testbericht füllen würde.
Ganz besonders hat es mir der Resonance-Regler angetan. Warum? Nun, wer sich schon einmal intensiv mit einer EL84 Endstufenbestückung auseinandergesetzt hat, weiß um die typische Klangausrichtung dieses Setups. Britisch kantig, schnell in der Ansprache, brillant im Crunch, aber gerade im High-Gain gerne mit der Tendenz zum Bassloch. Hier setzt der Resonance-Regler an und schafft es tatsächlich, dem Winzling die Kompression unter 200 Hertz einzuhauchen, welche man sonst nur vom EL34 bzw. 6L6 Quartett her kennt. Eine ausgezeichnete Detaillösung, welche die Flexibilität des Verstärkers nochmals erhöht.
Ich besitze diesen Amp und bin sehr begeistert!
Die Regler für Resonance und Presence lassen sich ebenfalls per Midi steuern. Mit beiden kann der Sound enorm beeinflusst werden. Einzig der Master Volume lässt sich nur manuell einstellen. Achso und mittlerweile ist die App auch für Android erhältlich.