Pickups
Die auf der Decke montierten Tonabnehmer wurden speziell für die Darkstone-Serie entwickelt und sollen dem Sound eine extra Portion Klarheit, Obertöne sowie ein besseres Attack-Verhalten verschaffen. Am Hals werkelt ein CAP PP1-N-Humbucker, der mit Alnico-Magneten ausgestattet wurde. Dem gegenüber sitzt am Steg der CAP PP1-B, welcher mit Keramik-Magneten den Ton abnimmt. Der Unterschied der Darkstone-Pickups zu herkömmlichen Tonabnehmern besteht darin, dass die Pole-Pieces nicht massiv, sondern hohl (also ähnlich einer kleinen Röhre) konstruiert sind. Angewählt werden die Pickups über einen Dreiweg-Schalter, der hinter dem Tailpiece angebracht wurde. Und auch eine Singlecoil-Schaltung ist vorgesehen, diesen Job übernimmt das Tone-Poti, welches als Push/Pull-Variante ausgelegt wurde. Positiv fällt in diesem Zusammenhang auch das Volume-Poti auf, welches sich schön leichtgängig auf seiner Achse bewegt und so das gern genutzte Ausdrucksmittel „Volume-Swell“ ganz einfach möglich macht.
Unterm Strich also nichts Neues aus dem Osten. Die Verarbeitungsqualität der Ibanez DN520K-DVT kann ohne Ausnahme überzeugen und bestätigt wieder einmal den Ruf der Instrumente von einem der weltgrößten Instrumentenhersteller. Was uns zum nächsten und sicher wichtigsten Punkt bringt: der Sound und die Praxis mit der Ibanez Darkstone.
Sound/Praxis
Leicht ist was anderes. Der Gedanke schießt einem als erstes durch den Kopf, wenn man die Gitarre mit dem mitgelieferten Gurt über den Hals streift. Das Gewicht ist wirklich beachtlich, was zum Großteil sicher an der Mahagoni-Konstruktion liegt, aber auch an der massiven, verbauten Hardware, bei der sogar die Rahmen der Pickups aus Metall gefertigt wurden. Dafür entschädigt die DN520K-DVT schon beim akustischen, unverstärkten Grundsound mit massig Sustain und einem sehr kräftigen Klangbild, bei dem alle Frequenzen gut zu orten sind. Das Halsprofil kann man als sehr moderates D-Profil bezeichnen, mit dem Blueser als auch Shredder gleichermaßen gut zurecht kommen dürften. Das Attack-Verhalten ist auf Grund der Mahagoni-Konstruktion und des verleimten Halses natürlich nicht ganz so spritzig, dennoch genügt es, um auch mal Funk-Licks knackig rüberzubringen. Die Bespielbarkeit bzw. das Werks-Setting kann man als gut gelungen bezeichnen, wenn auch Fingerakrobaten sich hier sicher eine etwas flachere Saitenlage wünschen würden.
Am Verstärker angeschlossen setzt sich der Eindruck, den die Gitarre im unverstärkten Sound bietet, dann fort. Die Pickups können den Ton der DN520K-DVT gut rüberbringen, ohne jedoch übermäßig zu glänzen oder gar neue Maßstäbe zu setzen. Die Ausgangsleistung der beiden Humbucker kann man als moderat bezeichnen, sie arbeiten so gut wie frei von jeglichen Nebengeräuschen, abgesehen von dem Brummen im Singlecoil-Modus, was aber an der Natur der Sache liegt. Und auch Matschen ist ihnen fremd, selbst bei hohen Gain-Settings bleibt der Ton stets klar und definiert, aber eben auch nicht besonders herausragend oder originell, Neuentwicklung hin oder her. Ein solider Rocksound eben, mit dem man in dieser Preisklasse, in der sich die Darkstone tummelt, aber durchaus zufrieden sein kann.