Klang & Handling
Wie schon erwähnt, fällt die Größe des Bodys und das viele Mahagoni kaum ins Gewicht, was erfreulich ist, da sich gut getrocknetes und damit leichtes Holz meistens auch positiv auf den Klang einer Gitarre auswirkt. Im trockenen Betrieb darf man sich dann auch direkt davon überzeugen. Mitten und Höhen werden von einem kräftigen, aber zurückhaltendem Bass getragen und formen so zusammen ein sehr dichtes und präsentes bis leicht knurriges Klangbild. Dabei sind die einzelnen Töne immer gut zu orten und zu differenzieren und Deadspots oder Schnarren sucht man vergeblich. Aufgrund des Hals-Shapings und der etwas stärkeren Saiten geht das Spielgefühl der Gitarre schon ein wenig in Richtung Western-Gitarre und es ist schon ein wenig mehr Kraft nötig, um den Saiten den eigenen Willen aufzuzwingen. Was an Störrischkeit an den Tag gelegt wird, kompensiert die Gitarre mit einer guten Portion knackig frischem Attack und belohnt mit einer hervorragenden Feinfühligkeit bei Bendings, die trotz der höheren Spannung wie Butter über die Bundstäbchen gleiten. Spaß macht diese Straffheit in Verbindung mit dem dicken Hals vor allem im unteren Bereich der tieferen Saiten, da hier einfach mehr Kontrolle und Attack zu vernehmen ist als bei den üblichen „Sportgeräten“ mit ihren superflachen Hälsen und zarteren Saiten. Die guten Werkseinstellungen tun dem auch keinen Abbruch. Aber die Frage, was einen Musiker aus der Heavy-Ecke zu Singlecoils bewegt, brennt nach wie vor unter den Fingernägeln. Also rein mit dem Kabel und ran an den Verstärker!
Und man versteht. Der Injection an der Brücke liefert einen unglaublich dichten und runden Klang, der zwar ganz klar nach Singlecoil, dabei aber nicht schneidend oder zu schrill klingt, sodass sich auch modernere Sounds leicht damit erzielen lassen. Mithilfe des Tone-Reglers lässt sich dann auch ein wenig der Biss des Pickups nehmen, ohne die Brillanz und allzu viele Details zu verlieren. Schnell ist klar, warum das Tone-Poti in einer solch griffgünstigen Position liegt. Während dieser Regler schon bei so manchen Gitarristen eingerostet ist, weil sie die Regelung über den Verstärker bevorzugen, dürfte das Poti an der Fireman diesem Schicksal noch mal entgehen. Der mittlere Pickup, der Area ’67, geht ein wenig mehr in die Vintage-Richtung und klingt sehr glasig und deutlich höhenlastiger als seine beiden Kollegen. In der Halsposition bekommt man dann wieder einen etwas dichteren und komprimierten Klang, der auch zum „Twangen“ einlädt und gut auf die Spieldynamik reagiert. Gerade auch im angezerrten, aber auch im High-Gain-Bereich, machen die Pickups allesamt eine gute Figur. Sie bleiben definiert und auch in den höheren Lagen „kreischt“ die Gitarre nicht herum, sodass auch satte Solo-Lines und ein dichter sowie durchsetzungsfähiger Sound möglich sind. Gleichzeitig lassen sie bei tiefen Riffs und Stakkato-Orgien auf der tiefen E- und A-Saite viele Details passieren und das machen sie besser als viele andere Humbucker. Die Brumm-Unterdrückung funktioniert auch bei starker Verzerrung wunderbar und braucht sich vor keinem „echten“ Humbucker zu verstecken. Und das Referenz-A klingt wirklich gut!
Die Klangbeispiele wurden mit einem Boss ME-25 in Ableton Live aufgenommen und nicht weiter bearbeitet.
schönes Instrument!
@thomas79 Schön, dass du das auch so siehst. Ich habe ja ehrlich gesagt ein wenig gebraucht, um mich an die doch ungewöhnliche Form zu gewöhnen, aber das ding wächst einem wirklich ans Herz…
@tilmann.seifert Ja, gerade das ungewöhnliche Äußere ist reizvoll an der Gitarre :D
Wirklich sehr speziell aber auch sehr überzeugend umgesetzt. Die Klangbeispiele haben reizen mich auch sehr das Teil mal selbst anzuspielen.
Und danke nochmal für den super Test.
@thomas79 Noch kannst du sie gewinnen ;)
http://www.....frm100-tr/
@Stephan Güte Dankeschön!
Na das wär´s ja noch… :D