Sound & Praxis mit der JS140-WH
Die Gitarre besitzt trocken angespielt einen recht ausgewogenen Grundsound und gute Werte in puncto Sustain und Attack – die Kombination Linde-Korpus und Ahorn-Hals erweist sich auch hier wieder als eine durchaus gelungene Mischung. Die Bespielbarkeit ab Werk geht in Ordnung, einige würden sich aber sicher eine etwas bequemere Saitenlage wünschen, um auch wirklich die Techniken eines Herrn Satriani wie Sweeping, Legato-Technik oder Tapping in die Tat umzusetzen. Dank der Zweibolzen-Aufhängung des Vibratoblocks und dem schnell zugänglichen Truss Rod an der Kopfplatte ist die Gitarre aber ohne Probleme binnen weniger Minuten auf das persönliche Lieblings-Setup eingestellt.
Das Halsprofil ist für eine Gitarre aus dem Hause Ibanez geradezu fett ausgefallen, wenn man sich die berühmt-berüchtigten Flachbretter der Wizard-Serie vor Augen führt. Aber schaden tut es sicher nicht, denn mehr schwingende Masse bedeutet logischerweise auch immer mehr Ton und Sustain. Was aber um Himmels willen nicht bedeuten soll, dass das Instrument ein schwerer, schwingender Brocken ist!
Zeigte sich der Sparkurs bisher nur bei den leichten Verarbeitungsmängeln und den teilweise etwas fragil wirkenden Potis, so merkt man das zweifellos auch bei den Tonabnehmern. Sicher, durch die flexible Schaltung sind eine Menge unterschiedlicher Sounds möglich, allerdings hält sich das Klangspektrum im wahrsten Sinne des Wortes „bedeckt“. Was bedeutet, dass Dynamik und Spritzigkeit etwas auf der Strecke bleiben und das Instrument in manchen Bereichen etwas „zäh“ reagiert.
Besonders bemerkbar macht sich das beim Zurückregeln des Volume-Potis, was die Interaktion mit einem guten Verstärker erschwert. Doch es gibt auch positive Seiten an den Pickups, nämlich ihre erstaunlich geringe Anfälligkeit für Nebengeräusche. Selbst der Humbucker am Hals gibt sich im Singlecoil-Modus und einem Crunch-Sound am Amp nicht die Blöße.
Seit 3 Tagen bin ich im Besitz der JS140 und muss sagen, ich bin enttäuscht.
Ich fange mit den positiven Eigenschaften an ( die ohne Zweifel vorhanden sind)
Griffbrett und Hals sind gut verarbeitet und die Bundkanten gut abgerundet. Pickups und Elektronik sind ganz passabel. Die Lackierung ist ebenfalls ganz ok, aber dann:
Der mieseste Bundjob den ich je bei einer Gitarre dieser Preisklasse gesehen habe.
Dadurch ist die Saitenlage absolut inakzeptabel.
Die Verschlüsse der locking Nut drehen sich beim Schließen ein Stück weit mit, weil zu klein. Überhaupt das Tremolo…….Intonation völlig daneben und Stimmstabilität ist bei dieser Gitarre absolut nicht gegeben.
Für den momentan immer noch aufgerufenen Preis von über 700€, gibt es deutlich bessere Äxte.
Schade eigentlich, denn ich war bis dato ein Fan der mittelpreisigen Ibanez Serien.