Rock TV
Die Domäne des japanischen Musikinstrumentgiganten Ibanez ist seit jeher die Fertigung von Saiteninstrumenten. Hier ist man in allen Marktbereichen mehr als präsent und zudem mit einem fast schon unüberschaubaren Angebot nahezu in allen Preisbereichen vertreten. Eine Art Renaissance erlebt aber dennoch ein Effektpedal von Ibanez, obwohl der Tubescreamer TS9 ja nie wirklich von der Bildfläche bzw. unseren Pedalboards so richtig verschwunden ist. Für viele ist er auch heute noch die angesagte Tretmine, um den Sound des Röhrenamps anzudicken oder mit seinem cremig-warmen Grundsound als vollwertige Zerre im Rock/Blues-Bereich zu dienen.
Eine Wiederauflage des Tubescreamer TS9 gibt es ja nun schon länger, mittlerweile sogar in einer Mini-Version. Die legendäre Schaltung der froschgrünen Tretmine hat auch Einzug in den Ibanez TSA5TVR gehalten und versucht dort, der eingebauten Röhrenschaltung dieses „60s Style Retro Amps“ zusätzlich auf die Sprünge zu helfen. Mit welchem Erfolg, das erfahren wir jetzt.
Facts & Features
Die ersten ausgelieferten Modelle des Ibanez TSA5TVR schienen noch Kinderkrankheiten zu besitzen, einige Benutzer klagten über eine mangelhafte Verarbeitung in Form von welligem Tolex oder schief angebrachten Beinen an der Unterseite des Gehäuses. Unser Testmodell ist absolut frei von diesen Schwächen, auch bei genauerer Betrachtung aller Flächen, Ecken und Kanten des 355 x 210 x 430 mm großen und knapp über 8 kg schweren Amps sind keinerlei Mängel zu erkennen. Ganz im Gegenteil, unser Testmodell überzeugt mit einer sehr guten Verarbeitung bis ins kleinste Detail. Und mit einer ausreichend robusten Bauweise, was zumindest für den Einsatz in den heimischen vier Wänden zutrifft. Denn mit seinen vier zierlichen Standfüßchen und den ungeschützten Kanten des Gehäuses ist dieser Verstärker definitiv im Schlaf- oder Wohnzimmer als im Proberaum oder auf der Bühne zu Hause. Das sollte jedem Interessenten klar sein, auch wenn die abgegebene Lautstärke der 5-Watt-Röhrenendstufe zusammen mit dem verbauten 8″ Jensen Speaker schon erstaunliche Durchsetzungskraft bietet. Aber dazu später im Soundcheck mehr.
Ein ausreichend dimensionierter Ledergriff auf der Oberseite dient zum Transport des Amps zwischen Wohn- und Schlafzimmer. Der Griff ist auf beiden Seiten mit zwei Kreuzschlitzschrauben gesichert – daran gibt es prinzipiell nichts auszusetzen. Allerdings wirkt dieser Teil der Konstruktion doch recht lieblos konstruiert im Gegensatz zum Rest des Verstärkers. Das gibt Abzüge in der B-Note.