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Test: Ibanez TSA5TVR, Gitarrenverstärker

(ID: 125344)

Sound & Praxis

Lautlos erwacht der Ibanez TSA5TVR nach dem Umlegen des Netzschalters. Nach einer knappen halben Minute ist dann auch die Röhrenschaltung mit der 12AX7A in der Vorstufe und einer einsamen 6L6 in der Endstufe am Start und es darf losgerockt werden! Obwohl der Begriff „losgerockt“ relativ zu betrachten ist, denn der Grundsound des Amps geht schon deutlich in die gemäßigtere amerikanische Richtung – also eher weich und süß als knochig und mittig. Und mit eher bescheidenen Gain-Reserven, die „Metallerfraktion“ dürfte selbst bei voll aufgedrehtem Gainregler des Tubescreamers über die vorhandene Verzerrung vermutlich nur müde lächeln.

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Dennoch ermöglicht der Zweiband-EQ zusammen mit dem Toneregler der Tubescreamer-Einheit ein weites Spektrum an erzielbaren Sounds, wobei sich (für Röhrenverstärker typisch) die Potis auch hier in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen. Daher kann ein gut dosiertes Absenken der Bässe und Höhen den fehlenden Mittenregler durchaus ersetzen, obwohl es dem TSA5TVR keinesfalls an Mitten mangelt. Ganz im Gegenteil, der 8″ Jensen Speaker weiß sich schon durchzusetzen, auch wenn er zusammen mit dem kleinen Gehäuse keine „hosenbeinflatternden Bassschübe“ erzeugen kann. Das sollte jedem klar sein.

 

BB

— What you see is what you get: die Vintage Optik des TSA5TVR steht für einen Vintage Sound —

Bei einem Gitarrenverstärker wie dem Ibanez TSA5TVR, dessen Einsatzgebiet zweifellos das Schlaf- oder Wohnzimmer ist, sollten sich die Rauschwerte in erträglichem Rahmen halten. Klar, eine analoge Schaltung bringt immer Nebengeräusche mit sich, im Fall des Retro-Ibanez halten die sich aber in tolerierbaren Grenzen. So sind beim Betrieb ohne zugeschaltete Tubescreamer-Einheit kaum Störgeräusche zu bemerken. Nachdem der Tubescreamer allerdings seine Arbeit aufgenommen hat, steigt auch der Rauschpegel deutlich. Ganz besonders natürlich dann, wenn man den Drive-Regler des Tubescreamers bis zum Vollanschlag treibt.

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Die Accutronics Hallspirale

Eher enttäuschend im Gesamtbild präsentiert sich der Sound der Accutronics Hallspirale. Ich gebe zu, ich bin persönlich kein Fan dieser Art von Hallerzeugung und bevorzuge eher einen sauberen und klaren Reverb, der den Grundcharakter des Verstärkersounds bzw. der angeschlossenen Gitarre (dezent) unterstreicht. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass Kenner und Leute, die auf einen analogen Hallspiralensound stehen, den eingebauten Reverb des TSA5TVR ebenfalls als nicht besonders gelungen bezeichnen würden. Abgesehen vom dumpfen Sound, der nahezu jede Nuance des Gitarrensounds verschluckt, ist die Hallfahne selbst viel zu lang, wo hingegen die Tiefe des Signals sträflich vernachlässigt wird. Das führt dazu, dass der Hall innerhalb eines Bandgefüges oder bei einer kleinen Session kaum bis gar nicht wahrzunehmen ist und trotzdem bei zu stark aufgedrehtem Poti der Sound in Gefahr gerät, innerhalb der Hallfahne zu vermatschen.

Das ist umso ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass der TSA5TVR keinen Effektweg besitzt, um etwa einen hochwertigen Reverb einzuschleifen.

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