QCon Pro
Acht Kanalfader, ein Masterfader, Drehgeber und LC-Display – alles, was ein DAW-Controller braucht und das für unter 600,- Euro Straßenpreis? All das bietet der Qcon Pro aus dem Hause Icon. Gesteuert wird dabei über das Mackie-Protokoll. Eine Beschriftung ist bereits aufgedruckt und die Beschriftung für weitere DAW-Belegungen sind als Folie zum Darüberlegen dabei.
Erster Eindruck
Schon beim Schälen aus der Verpackung fällt auf: Icon Qcon Pro und Qcon Ex (achtkanalige Erweiterung) sind nicht im studiotypischen Schwarz, sondern Weiß gehalten. Damit eifert das gute Stück der Mackie-Control nach und das sogar „inhaltlich“: Es wird auf Mackie-Protokoll gemischt.
Die Verarbeitung macht einen recht guten Eindruck, hier ist aber noch deutlich Raum nach oben, wenn man an die „harten Kanten“ denkt. Angebunden wird das „kleine Weiße“ mittels USB – zeitgemäß. Auf der Oberfläche ist wirklich alles, was man braucht, um eine DAW zu kontrollieren.
Acht berührungsempfindliche Kanalfader und ein berührungsempfindlicher Masterfader stechen sofort ins Auge. Die neun Pegelsteller sind Motorfader. Acht Drehgeber und eine LED-Level-Anzeige (pro Kanal) gehören auch dazu. Laufen soll das Stückchen Technik ab Windows XP, Vista (32-Bit), Windows 7 (32-Bit und 64-Bit) sowie Mac OS X (IntelMac) am USB-Port.
Wer die Hände frei braucht oder haben will, kann an der Rückseite zwei Pedale anschließen und dort Funktionen zuweisen – ganz im Sinne der „guten alten“ Portastudio-Zeiten. Die Liste der unterstützen DAWs wird ständig aktualisiert.
Die Fader-Erweiterung (Qcon EX) ist „im Prinzip“ das gleiche Gerät, man muss „nur“ ohne die Master-Sektion (keine Taster, kein Transport, kein Masterfader) auskommen, die Anbindung erfolgt auch via USB.
Praxis
Zügig arbeiten lässt sich mit dem QCon Pro. Die Vielzahl an dezidierten Tastern (Transport, Automation etc.) spart das „Geschwurbel“ mit den Tastenkürzeln und den Sub-Menüs der Host-Applikation. Die Optik ist nicht ganz mein Fall, dafür lässt ich der Zustand der Taster (leuchten in Gänze) sehr gut erkennen. Die Verarbeitung ist nicht top, aber okay und die Bedienung gut und angenehm. Toll, dass ein Jog/Scrub-Wheel (schaltbar) diesem Controller spendiert wurde. Das ist in der Preisklasse alles andere als selbstverständlich.
Hallo Florian,
erstmal danke für den interessanten Test. Nur finde ich eine „sehr gut“-Bewertung bei soviel genannten Minuspunkten etwas zu viel. Was Dich gestört hat, sind in meinen Augen schon ernstzunehmende Ärgernisse. Besonders die Auflösung von 128 Schritten bei 100 mm-Fadern sind ja wohl ein schlechter Witz vom Hersteller.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Stimmt, da iss was schief gelaufen!
Also ich halte ein „gut“ bis „sehr gut“ schon für angemessen, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet. Bis vor kurzem bekam man für diesen Preis in einem solchen Controller nur normale Fader und Potis, hier sind Encoder und Motorfader verbaut, dazu ein großes Display. Und die Fader sind nicht solche Klapperdinger wie bei Behringer.
Was die Auflösung angeht: 7 Bit = 128 Schritte auf einem 100mm Regler sind 0,8mm pro Schritt. Man zeige mir jemanden, der einen Fader um weniger als einen Millimeter bewegen kann und dann auch noch einen Unterschied hört. In jeder guten DAW werden diese Lautstärkeschritte dann doch sowieso noch intern geglättet, ist also überhaupt kein Problem.
Und die Zielgruppe für dieses Teil sind logischerweise nicht Profi-Studios, die für einen Controller zehnmal soviel ausgeben würden. Für den Heimstudio-Betreiber bietet Icon Geräte, die woanders das doppelte kosten. Leider geht die Firma gegenüber dem Werbeaufwand, den sich Korg, Behringer und Konsorten leisten können, ziemlich unter….
Versuch mal einen EQ oder einen Filter zu stimmen (hohe resonanz) mit 128 steps :)
Da ist jede Maus präziser.
Ich muss sagen, dass ich diesen Test sehr gut finde, auch wenn er schon wieder etwas älter ist und man inzwischen ja schon etwas vom Nachfolger hört. Der Icon Qcon Pro G2 soll zumindest zwei Kritikpunkte verbessern. Zum einen soll die Auflösung der Motorfader verbessert worden sein und nicht mehr nur bei 7 bit liegen, sondern bei 10 bit und zum anderen sollen auch die Pegel nun nicht mehr stillstehen, sondern auch besser visuelles Feedback liefern.
Nichtsdestotrotz habe ich mir die beiden Qcons gegönnt, die aktuell noch zu haben sind. Und für einen Gesamtpreis von 700 Euro, denn ich dafür bezahlt habe bin ich mehr als zufrieden.
Betrachtet man das Preis – Leistungs – Verhältnis bin ich der Meinung, dass es keinen besseren Controller gibt.