Zur Feier es ringet
Es gibt doch so viele gute iOS-Entwickler? Wieso hat bisher keiner daran gedacht, einen eigenständigen Ringmodulator zu programmieren? Wer sich diese Frage auch schon gestellt hat, dem wird nun mit dem Kai Aras RM-1 Wave Modulator geantwortet.
Denn Kai Aras RM-1 Wave Modulator ist ein Ringmodulator, der sich sehen lassen kann. Ein Ringmodulator besteht aus zwei Komponenten. Dem Signal, das jedes beliebige (hier) Audiosignal sein kann und einer Trägeschwingung, die beim Kai Aras RM-1 Wave Modulator von einem internen Oszillator gestellt wird. Zur Erinnerung, das Ganze läuft dann so ab: Der Ringmodulator bildet immer die Summe und die Differenz zwischen Signal und Carrier, so dass am Ende eine neue komplexe Schwingungsform entsteht.
Wie man schnell ersehen kann, profitiert das Konzept des Ringmodulators besonders von harmonischen Verhältnissen zwischen Signal und Träger, bei allem anderen wird es experimentell.
Doch Kai Aras RM-1 Wave Modulator hat wesentlich mehr als diese einfache Funktion zu bieten. Da wäre zum Anfang schon mal der DRIVE-Regler, um das eingehenden Signal anzureichern.
Es gibt fünf verschieden Arten der Modulation
- Virtuell analoge Ringmodulation – der klassische Effekt, wie man ihn kenn, fein abgerundet. Diese Methode generiert mehr harmonische Anteile durch die VA-Dioden-Emulation
- Digitale Ringmodulation – wie VA, aber ohne die zusätzlichen Harmonischen
- Amplitudenmodulation – hier bleibt das Carrier-Signal am Ausgang erhalten
- Frequenzmodulation – die klassische FM, wie sie in analogen Synthesizern zu finden ist. Hier und bei der Phasenmodulation werden gleich mehrere zusätzliche Seitenbänder im resultierenden Frequenzspektrum erzeugt. Diese entstehen harmonisch rund um den Carrier, wobei der Abstand der erzeugten Harmonischen durch die Modulatorfrequenz (LFO) bestimmt wird.
- Phasenmodulation – DX-Style FM, die digitale Variante der FM
Dabei bleibt es aber natürlich nicht, denn schon der Trägeroszillator wartet mit einigen Besonderheiten auf. Dieser wäre erstmal zwischen Sinus und Rechteck frei überblendbar. Er kann zwar in seiner Grundfrequenz frei eingestellt werden, ist aber auch per MIDI oder per Verfolgungshüllkurve mit dem eingehenden Audiosignal spielbar. Die Abhängigkeit von der Grundfrequenzeinstellung des Carrier und der Follower-Hüllkurve lässt sich dabei ebenfalls frei überblenden. Um den Ganzen noch ein Sternchen zu verpassen, hat der Carrier-Oszillator noch einen eigenen LFO mit den Schwingungsformen Sinus, Sägezahn, Rechteck, Dreieck und Sample & Hold, der ihn moduliert.
Seit Version 1.0.1 ist es auch möglich, Carrier und Modulator über den linken und rechten Eingangskanal zu speisen und das Ausgangssignal via MIDI zu gaten.
Das Ganze wird abgerundet mit einer umfangreichen 12 dB/Oktave Multifiltersektion, die gleichfalls vom Hüllkurvenverfolger und dem LFO moduliert werden kann.
Klanglich reicht der Wave Modulator von nun ja, vom leichten Modulationseffekt bis zum stark verbogenen Frequenzspektrum, wie man es von einem Ringmodulator erwarten kann, nur noch ein Stück komplexer, als man es sonst so kennt. Dabei kommt es sehr auf diese Art des Eingangssignals an, was am Ende wieder herauskommt und reicht meistens von psychedelisch bis kaputt.
Sprache ist auch immer eine sehr dankbare Quelle und schon bei diversen Science Fiction-Charaktere und -Serien zum Markenzeichen geworden. Ein Ringmodulator lädt halt immer zum Ausprobieren ein. Nicht immer passend, aber wenn, dann richtig.
Besonders gefällige Modulationsfunde lassen sich im Preset-Browser abspeichern und laden.
Auch keine halben Sachen macht Kai Aras Kai Aras RM-1 Wavemodulator mit der Konnektivität. Von Standalone, über AudioUnit und IAA bis zu Audiobus 3 Unterstützung ist alles da.
Anforderungen: iOS9+, iPad 4 oder neuer