Tastatur
Kawais Tastaturen gehören sicherlich zu den Topklaviaturen, die derzeit am Markt verfügbar sind. Doch bisher spendierte der Hersteller diese fast ausschließlich seinen Digitalpianos. Ausnahme bilden die Stagepianos der MP- und ES-Serie, die aber vorwiegend für den mobilen Einsatz konzipiert sind und dementsprechend über eine interne Klangerzeugung verfügen. Dem VPC1 hat Kawai eine RM3 Grand II Tastatur spendiert, die bereits in ähnlicher Form im Stagepiano MP10 zum Einsatz kam. Neben 3-fach Sensoren zur Erkennung der Anschlagsstärke und -geschwindigkeit, verfügt diese auch über eine Druckpunktsimulation. Alle Tasten sind mit einem elfenbeinartigen Material überzogen, das für maximalen Grip auch bei schweißnassen Händen sorgt. Alle Tasten sind komplett aus Holz gefertigt, daher auch das Gewicht von 29,5 kg.
Das Spielgefühl der VPC1-Tastatur ist ungelogen richtig super gut. Das sage ich aus dem Blickwinkel eines Pianisten heraus, denn wer bisher mit einem kleinen 25-61-Tastencontroller mit entsprechender Klaviatur glücklich war, wird sein Glück sicherlich nicht mit dem VPC1 finden bzw. nur, wenn man auch wirklich ab sofort auf einer Hammermechanik Tastatur spielen möchte Das Gerät ist ganz klar auf die Hände von Pianisten und anspruchsvollen Spielern ausgerichtet und dafür ist es hinsichtlich der Tastatur perfekt geeignet. Das Repetitionsverhalten ist sehr gelungen, so dass die Tasten nach kürzester Zeit wieder anspielbar sind und dank des 3-fach Sensors werden auch klangliche Unterschiede hörbar gemacht, sofern man die Tasten beispielsweise nicht aus der Nullstellung heraus spielt, sondern nach halbem Weg zurück in die Ausgangsposition wieder herunter drückt. Der Anschlag ist ebenfalls sehr gelungen und bietet einen angenehmen Widerstand, so dass man nach kürzester Zeit bereits ein gutes Spielgefühl für die Tastatur entwickelt.
Praxis
Während des Tests konnte ich das Kawai VPC1 mit den Synthogy Ivory Pianos und dem Galaxy Vintage D ausprobieren, für die beide eine „Approved Touch Curve“ vorliegen. Ist für eine Software solche eine Dynamikkurve erhältlich, bedeutet dies, dass diese Kurve von Kawai für das VPC1 bzw. die RM3 Grand II-Tastatur erstellt und vom jeweiligen Hersteller der Software auf Optimalität hin getestet wurde. Das stellt somit das absolute Optimum dar. Sollte man für seine persönliche Lieblingssoftware kein Preset vorfinden, stellt der Einsatz des VPC1 dennoch eine absolute Bereicherung dar. Denn neben den genannten Pianos habe ich das VPC1 auch mit den Standard Pianos der Kontakt Library getestet und selbst bei diesen Pianos merkt man sofort einen deutlichen Qualitätsunterschied. Der sehr guten Tastatur sei Dank.
Scheint wirklich ne tolle Tastatur zu sein.
Ein Bundle mit einem Software-Piano wäre aber bestimmt drin gewesen zu dem Preis.
@vssmnn Für ein bißchen mehr gibt’s das VPC1 zusammen mit Ivory…
@Felix Thoma Einfach mal bei Thomann durchschauen
Das Teil fiel mir schon auf der Messe 2013 auf. Nicht nur die Tastatur ist hervorragend, sondern auch das Design ist sehr elegant.
Kawai hat sich leider beim VPC-1 dafür entschieden die ältere Tastaturversion „RM3 GRAND II“ zu verbauen und nicht die neuere „Grand Feel Mechanik“, die noch mal besser ist.
Warum die es gemacht haben, kann ich nur raten.
Ich habe „Geräuschsvergleichvideos“ gesehen und das Teil ist wirklich angenehm leise. Meine Fatar-Tastatur klappert fürchterlich.
Der Preis ist aber echt happig und insgesamt (mir) viel zu groß. Zudem bietet es – wenn ich das richtig sehe – neben der Tastatur rein gar nichts. Keine Wheels oder Buttons. Damit schränkt sich der Betrieb schon ordentlich ein.
Bei dem Preis komme ich allerdings auch schnell an die Frage, ob man sich nicht gleich ein vernünftiges Stage-Piano holt, welches auch mal ohne Computer seinen Dienst tut.
Und wovor ich auch Angst habe, dass mir diese hochwertige Tastatur am Ende doch zu schwer ist. Ich habe kürzlich u.a. eine Yamaha-GHS-Tastatur bekommen, die spiele ich eigentlich sehr gerne, auch wenn die meisten sie als sehr minderwertig betrachten. Aber sie ist auch noch neu. Mal sehen, wie sie in 4 Jahren ist (wie mein Masterkeyboard mit Fatar-Tastatur)