3D-In Ear Monitoring für die Bühne
Personal Monitoring ist angesagt. Vor allem in Verbindung mit In Ear Monitoring macht das auch Sinn, da das Gehör auf den Klang von In Ear Hörern weitaus empfindlicher reagiert als auf den Sound aus einer Monitorbox. Jeder Musiker hört unterschiedlich und reagiert verschieden auf die Signale aus den IEM-Hörern, so dass es sinnvoll ist, den eigenen Monitormix selbst zu erstellen. Schon seit geraumer Zeit bieten Hersteller wie Aviom oder Behringer Personal Monitoring Systeme an. Dabei setzen sie in der Regel auf kleine Mischpulte für den Mix der Signale. KLANG:Technologies ermöglichen mit der KLANG:fabrik nicht nur das Mixing mit Tablets oder Smart Phones, sondern auch 3D Monitoring, um einen transparenteren Mix zu gestatten.
KLANG:Technologies
„Unser Herz schlägt für die Musik. Das Team von KLANG:technologies besteht aus Musikern und Tontechnikern unterschiedlichster Hintergründe und Erfahrungen und gemeinsam haben wir uns dem Ziel verschrieben, die Welt des Hörens für uns und unseresgleichen noch ein bisschen schöner zu machen.“ Das ist ein starkes Statement, das auf der Internetseite von KLANG:Technologies zu finden ist. In der Tat hat der Hersteller viel in Forschung investiert, um das Hören mit Kopfhörern für Musiker angenehmer zu gestalten.
Das noch junge Startup-Unternehmen wurde 2014 von Ingenieuren der RWTH Aachen gegründet. Die leidenschaftlichen Musiker und Tontechniker haben sich der Forschung des binauralen Hörens verschrieben und der Frage, wie das dreidimensionale Hörerlebnis des Menschen auf die Kopfhörerwiedergabe übertragen werden kann. Dazu wurden Kunstkopfaufnahmen analysiert und Modelle geschaffen, die ohne Kunstkopf aufgenommenen Signalen ähnliche Eigenschaften verleihen, so dass eine dreidimensionale Wiedergabe mit Kopfhörern möglich wird. Das Ergebnis ist in verschiedene Hardware eingeflossen, die in erster Linie für das In Ear Monitoring auf der Bühne gedacht ist.
KLANG:fabrik
Bei der KLANG:fabrik handelt es sich um das bislang größte Projekt des noch jungen Herstellers. Zahlreiche digitale Schnittstellen sorgen für die Anbindung an die meisten am Markt befindlichen Digitalpulte oder Audiointerfaces, darunter DANTE, MADI und ADAT Schnittstellen.
Die KLANG:fabrik arbeitet mit Sampleraten von 44,1 bis 96 Kilohertz (inklusive 48 und 88,2 Kilohertz) bei bis zu 56 Eingangskanälen pro Mix. Zur perfekten Synchronisation stehen WORD CLOCK I/Os zur Verfügung. Über 16 XLR-Ausgänge sind bis zu acht separate Stereo/3D-IEM Mixes möglich.
Der Zugriff zur Konfiguration der KLANG:fabrik oder zum Erstellen der Mixes geschieht dabei per Tablet oder PC/Mac. Dazu kann auf der Rückseite ein WLAN-Router per CAT 5-Kabel angeschlossen werden. Eine Besonderheit der KLANG:Fabrik ist, dass diese auch die Eingangsformate in ein anderes Ausgangsformat wandeln kann. So ist es kein Problem, die per DANTE anliegenden Signale nicht nur an den analogen Ausgängen für das IEM abzugreifen, sondern auch am ADAT-Ausgang. Damit beim Auftritt nichts schief gehen kann, verfügt die KLANG:fabrik über zwei integrierte Netzteile, so dass beim Ausfall des Hauptnetzteils das zweite Netzteil übernimmt.
KLANG:app
Für die Konfiguration und das Mixing ist die KLANG:app zwingend erforderlich. Zwar verfügt die KLANG:fabrik auf der Front über ein großes Touch Display, dieses scheint aber keinen tiefergehenden Zweck zu erfüllen und informiert darüber, dass die App für die Konfiguration genutzt werden soll. Auch die Info, dass wir in der App den Config-Button drei Sekunden lang halten sollen, um zum Admin-Modus zu gelangen, verrät uns der Screen.
Eine Bedienungsanleitung liegt nicht bei, nur ein Quickstart-Manual in Form einer DIN A4-Karte. Ein digitales PDF-Handbuch zum Download konnte ich nicht finden. Das ist sehr schade, denn öffnet man die App auf dem Computer oder Tablet, wird man zunächst einmal von vielen Icons nahezu erschlagen. Immerhin hält die Internetseite aber ausführliche Informationen zur Konfiguration und Bedienung der App bereit, die bei vielen Problemen, die anfangs entstehen können, helfen.
Tipp: Da die KLANG:app auch einen Demo-Modus besitzt, der ohne angeschlossene Hardware funktioniert, können die wichtigsten Funktionen bequem zuhause mit einem iPad vor dem Internetrechner ausprobiert werden, ohne dass gleich die Hardware samt Mischpult und Kopfhörerverstärkern aufgebaut werden muss.
Der erste Weg sollte ins Routing-Menü führen. Dieses erscheint aber erst, wenn der Config-Button besagte drei Sekunden lang gedrückt wurde. Danach kann man in den Administrator Modus wechseln. Im Routing-Menü müssen nun die Ein- und Ausgänge zugewiesen werden. Dies geschieht in einer kleinen Matrix. Für die Formatkonvertierung können alle Ein- und Ausgänge direkt miteinander verbunden werden. Für das In Ear Monitoring sollten die Signale aber zunächst den Audioprozessor durchlaufen. Dieser hört in der Matrix auf den Namen 3Diem. Dazu wählen wir zunächst den digitalen Eingang aus und aktivieren in dieser Reihe das Kästchen der Spalte „3Diem“. Nun erscheint neben dieser Matrix eine neue Matrix, in der die digitalen Eingangskanäle den Eingängen des Audioprozessors zugewiesen werden können. Haben wir dies erledigt, sollte noch das Ausgangs-Routing eingestellt werden. Natürlich soll das Signal auf die analogen Ausgänge gelangen, an denen die IEM-Sender oder Kopfhörerverstärker der Musiker angeschlossen sind. In der linken Matrix aktivieren wir deshalb in der Reihe „3D Mix“ das Kästchen der Spalte „Analog“. Erneut erscheint auf der rechten Seite eine weitere Matrix, um die konkreten Ausgänge zu routen. Soll gleichzeitig das Signal noch an den digitalen Ausgängen ausgegeben werden, gehen wir genauso vor. IEM-Mix und Formatkonvertierung können gleichzeitig stattfinden.
Die einzelnen Ausgänge können in der App benannt werden. Sinn macht, hier entweder das Instrument oder den Musikernamen einzutragen. Damit die Musiker auch wissen, was an welchem Kanal ankommt, sollte der Administrator unbedingt auch die Eingangskanäle beschriften. Dies geschieht über das Channels-Menü. Dort kann jedem Kanal ein digitaler Eingang zugewiesen werden, ein Name vergeben, zwei Kanäle verlinkt, Filter gesetzt und der Kanal selbst ein- und ausgeschaltet werden. Außerdem ist es möglich, Icons zu verwenden (zum Beispiel Instrumenten-Icons) und Farben zuzuweisen. Das macht den Mix später übersichtlicher. Um nicht immer für den Mix alle Kanäle einzeln anfassen zu müssen, lassen sich die Kanäle bis zu sechs Gruppen zuweisen. So packt man zum Beispiel alle Schlagzeug Mikrofone in eine Gruppe, die Background-Sänger in eine andere Gruppe, gleiches gilt für die Keyboards und so weiter. Auch die Gruppen lassen sich benennen und mit Farben versehen.
Verschiedene EQ-Presets erlauben Anpassungen des Kanalfrequenzgangs. Dazu wählt man zunächst ein Preset auf, welches dann per „Tune“ noch an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Hinter „Tune“ verbirgt sich eine EQ-Kurve, die über einen Punkt, der auf der x- und y-Achse verschoben werden kann, beeinflussbar ist. Das funktioniert ausreichend gut und bietet auch Musikern, die nicht über tiefgreifende Kenntnisse der instrumentenspezifischen Frequenzgänge verfügen, genügend Spielraum für Anpassungen. Einen „Advanced Mode“ mit mehr Eingriffsmöglichkeiten gibt es allerdings nicht. Schön ist, dass sich Einstellungen, die für einen Benutzer („User“) angelegt wurden, sich auf andere Benutzer per Copy und Paste kopieren lassen. Die Internetseite weist aber daraufhin, dass die Informationen nicht im Zwischenspeicher der App abgelegt sind, sondern auf der KLANG:Fabrik. Aus diesem Grund sollten nicht mehrere Benutzer gleichzeitig an der Konfiguration arbeiten, sondern nur ein Administrator, da sonst unter Umständen der Zwischenspeicher der KLANG:Fabrik von einem anderen Benutzer überschrieben wird, wenn dieser einen Copy-Befehl auslöst. Ist die KLANG:Fabrik fertig konfiguriert, darf gemischt werden.
IEM-Mix mit der KLANG:Fabrik
Für das Erstellen des eigenen Mixes stehen das FADERS und das STAGE Menü zur Verfügung. Das STAGE Menü erlaubt das Verteilen der Signale im Raum. Zur Auswahl stehen die vier „Modes“ mono, stereo, 3D und i3D. Während sich die ersten zwei Modi schon vom Namen her erschließen, benötige ich für „3D und „i3D“ doch eine Erklärung. Während im Stereomodus alle Instrumente auf einer horizontalen Linie angeordnet werden können, sitzen im 3D Modus die Instrumente auf einem Orbit um den Kopf herum. Somit wird eine Positionierung um 360° um den Kopf herum möglich. Doch damit nicht genug. In einer weiteren Ansicht des STAGE Menüs lassen sich die Instrumente zusätzlich in der Vertikalen verschieben. Ich kann also auch ein Instrument über oder unter mir platzieren. Im „i3D“ Modus gibt es noch einen zweiten Orbit. Auf diesem Orbit angeordnete Instrumente bleiben immer der Bühne entsprechend an ihrem Platz und bewegen sich nicht mit dem Kopf wie die Instrumente, die auf dem 3D-Orbit angeordnet sind. Ein spezieller optionaler Motion Sensor, der zum Beispiel an die IEM-Hörer geklebt werden kann, passt bei Bewegungen ständig die Instrumente des äußeren Rings an, während die des inneren Rings starr an ihrem Ort bleiben. Das soll dazu beitragen, dass die Ortung der Instrumente sich immer automatisch den Kopfbewegungen anpasst.
Das FADERS Menü ist schließlich die Mischpultansicht, wie wir sie von anderen IEM Apps her kennen. Jeder Kanal besitzt einen eigenen Fader, einen Mute und einen Solo Button. Außerdem finden wir den Master-Volume-Fader und einen Clear Solo Button. Die Fader besitzen die zuvor vergebenen Farben und Namen, so dass wir schnell Instrumente wiederfinden. Die Pegel werden mit einzelnen LED-Ketten neben den Fadern angezeigt. Zusätzlich besitzt jeder Fader oben und unten einen + und – Button. Der Clou ist der + Button, besitzt dieser nämlich noch eine spezielle Funktion namens „FaderFlex“. Ist der Fader des eigenen Instruments bereits am oberen Anschlag angelangt, senkt das weitere Drücken auf den + Button dieses Kanals mit jedem Tippen alle anderen Kanäle im Pegel in 0.5 Dezibel Schritten ab. Normalerweise müsste man diese von Hand machen und würde dabei unweigerlich den einmal erstellten Mix zerstören. Nicht jedoch mit der KLANG:app. Eine tolle Funktion, die Schule machen sollte. Die zweite Seite des FADERS Menüs zeigt die angelegten Gruppen an. Hier kann der Gesamtpegel einer Gruppe eingestellt werden.
Das METERS Menü ist hilfreich, um die Pegel aller durch den DSP gerouteten Signale im Überblick zu haben. Wichtig zu wissen ist, dass die Meter immer eine 1:1 Abbildung der gerouteten Eingänge darstellen und vorgenommene Neusortierungen hier nicht berücksichtigt werden. Signale, die nicht den DSP durchlaufen, werden hier nicht angezeigt.
Presets
Das PRESET Menü enthält umfangreiche Möglichkeiten, Einstellungen der KLANG:fabrik zu speichern. Es unterteilt sich in Show Presets und Snapshot. Ein Show Preset ist die übergeordnete Einheit und kann bis zu 20 Snapshots enthalten. Ein Snapshot speichert die 3D Panorama Einstellungen, die Fader-Positionen, Kanal-Einstellungen, Mutes und Solos. Natürlich gibt es auch eine „Safe“-Funktion, um bestimmte Kanäle oder auch Benutzer von einem Snapshot Recall auszunehmen. Natürlich können die Einstellungen auf einem USB-Stick gespeichert werden.
User Modes
Bisher haben wir im Administrator Modus gearbeitet. Zur Verfügung stehen außerdem „Musician“, „Personal“ und „Show“. Für die Musiker bieten sich aber die beiden Modes Musician und Personal an. Um den Modus zu wechseln, hält man den Config-Button 3 Sekunden lang gedrückt. Nun kann ein neuer Modus ausgewählt werden. Im Musician-Modus erhält der Musiker Zugriff auf seinen eigenen Mix. Tiefergehende Einstellungen sind nicht möglich, der Config-Button ist ausgeblendet. Der Personal-Modus entspricht dem Musician-Modus, gestattet aber das Speichern und Aufrufen von Presets auf dem eigenen Device. Der Show-Modus gestattet den Zugriff auf alle Benutzer-Mixes. Er erlaubt es auch, einen Benutzer-Mix für einen anderen Benutzer zu kopieren.
Praxis
Ich muss gestehen, dass meine erste Live-Erfahrung mit der KLANG:fabrik einige Monate vor diesem Test, gelinde gesagt, „ausbaufähig“ verlief. Dies war allerdings vor der Möglichkeit, selbst mit der Hardware in Ruhe zu hantieren und, wie ich heute weiß, dem verantwortlichen Monitor-Techniker zuzuschreiben und nicht der KLANG:fabrik. Diese Erfahrung zeigt allerdings auch deutlich, dass man sich mit den Tools, die man als Techniker einsetzt, vorher auseinander setzen sollte.
Ich habe mit einer professionellen Worship Band bei einem Festival an Pfingsten gespielt. Mehrere Bands und Chöre mit ganz unterschiedlichen Besetzungen haben sich auf einer großen Bühne abgewechselt. Die Bands „Christians at Work“ (CAW) und „Complete Worship“ hatten die Anforderung „In Ear Monitoring“ in ihrem Technik-Rider. Beim Durchsprechen des Riders mit dem verantwortlichen Monitor-Techniker versprach dieser, eine KLANG:Fabrik samt Sennheiser IEM Funktechnik zu stellen. Schon beim Auftritt von CAW ahnten wir, dass etwas nicht stimmt.
Ein kurzes Gespräch mit den Musikern nach ihrem Soundcheck ergab, dass sie Probleme mit dem In Ear Monitor Sound hätten. Der Auftritt selbst schien dann auch nicht zu deren Zufriedenheit zu laufen. Unser Soundcheck musste mit großer Verspätung stattfinden. Wir sollten als Headliner um 16.00 die Bühne betreten, konnten aber durch die Verzögerungen des Vorprogramms erst um 15.45 auf die Bühne und mit dem Soundcheck beginnen.
Nun begann das Desaster: Die KLANG:app verabschiedete sich beim Aufruf verschiedener Funktionen auf den iPads und iPhones der Musiker. Außerdem schien etwas mit dem Routing ganz und gar nicht zu stimmen. Zwar waren alle Kanäle benannt und farblich kodiert, aber die anliegenden Signale entsprachen ganz und gar nicht dem, was die Kanalbezeichnung vorgab. Auf dem Bass Drum Kanal lag eines der Funkmikrofone der Sängerinnen, der Click aus Ableton Live war gar nicht auffindbar, außerdem wurden uns alle Kanäle der vorangegangenen Bands wild durcheinander in der App angezeigt. Welche Fader sollten wir nutzen? Hinzu kam ein unzureichendes Frequenz-Management der Bühnentechniker und massive Störungen durch überlappende Frequenzen und Intermodulationen. Was war passiert?
Die Erklärung offenbart sich mir nun innerhalb des Testzeitraums: Die KLANG:Fabrik erfordert größte Sorgfalt bei der vorherigen Planung. Es ist nicht ratsam, mal eben schnell damit zu einem Job zu fahren, ohne zuvor das Routing und die Kanaleinstellungen vorgenommen zu haben. Ein Belegungsplan ist Pflicht! Es sollte außerdem geklärt werden, welche Endgeräte später für das Erstellen des Mixes verwendet werden und ob diese uneingeschränkt kompatibel sind. So stellte sich beim oben genannten Fall heraus, dass zwar die KLANG:app als kompatibel zum iPhone 5s im App Store verzeichnet war, aber durch das kleinere Display die Kanalbeschriftungen nicht angezeigt wurden. Mit dem iPhone 6s und neueren iPhones gab es hingegen keine Probleme. Auch die iPads taten, bis auf gelegentliche Abstürze der App, ihren Dienst. Hätte der Dienstleister vor dem Festival anhand der von den Bands übermittelten Rider die KLANG:Fabrik vorbereitet, die Routings erstellt, die Kanäle passend beschriftet und Gruppen angelegt, wäre am Ende alles positiv ausgegangen. Außerdem hätte für jede Band ein eigenes Showfile abgespeichert werden können. Unbenutzte Kanäle hätten außerdem ausgeblendet werden können.
Nachdem ich mich nun selbst mit der KLANG:Fabrik auseinander gesetzt habe, sieht das Fazit erheblich positiver aus als damals. Die KLANG:Fabrik bietet nicht nur einen tollen 3D-Sound, der tatsächlich hält was er verspricht, sondern ist auch vielseitig. Wer Zeit in die Planung investiert, wird mit zufriedenen Musikern belohnt, denn der 3D-Klang räumt endlich mit den vielen Nachteilen der Kopfhörerwiedergabe, insbesondere auf der Bühne, auf. Nie mehr Orientierungslosigkeit dank i3D-Modus! Keine Im-Kopf-Lokalisation! So macht IEM Spaß.
Schön ist, dass man die Vorteile der KLANG:Fabrik selbst ausprobieren kann. Die Software besitzt einen DEMO-Modus, in dem ein Song abgespielt wird, der alle Möglichkeiten des 3D-Hörens über Kopfhörer demonstriert. Das Demo-Multitrack stellt alle Funktionen bereit, die später mit der Hardware realisiert werden können. Sogar der Motion Sensor des iPhones oder iPads wird unterstützt, um den KLANG:vector, den Motion Tracker der KLANG:fabrik, zu simulieren.
Alternativen
Ein großer Nachteil der KLANG:fabrik ist der Preis. Knapp 4.700,- Euro kostet das Gerät, das dazu nur bei wenigen Händlern erhältlich ist. Eine gute und kostengünstige Alternative bieten die vielen Personal Monitoring Lösungen, die von Digitalpultherstellern wie Behringer, Allen & Heath oder anderen angeboten werden. Diese sind dann aber auch auf das jeweilige Digitalpult zugeschnitten und selten mit anderen Pulten kompatibel.
Im Falle von Behringer kann die hauseigene Personal Monitoring Lösung jedoch auch durch entsprechende Hardware abseits der X32-Plattform verwendet werden. Ähnlich ist es bei den Systemen von Aviom, die nicht an ein bestimmtes Produkt gekoppelt sind. Allerdings geht es auch ohne Personal Monitoring System. Viele Digitalpulte, zum Beispiel die von PreSonus, gestatten den direkten Zugriff der Musiker auf ihren Mix-Bus per Tablet oder Smart Phone. Weitere Hardware wird nicht benötigt. Für Nutzer solcher Mischpulte bietet dann die KLANG:Fabrik nur noch den Vorteil des 3D-Monitorings.
Naja, Aviom und Reac sind doch vor ein paar jahren auch sehr teuer gewesen, inzwischen aber sehr guenstig zu mieten (vor allem die A16II, so nerfig die kisten auch sind).
Fuer jedes dieser systeme sollte man aber genuegend zeit und vorplanung mit einbrigen (wenn man beim verleih vorher alles zusammen testen und konfigurieren kann sollte man immer ja sagen).
Ich find es sehr schoen dass man hier nicht an spezifische karten oder interfaces gebunden ist, sondern einfach nur eine box ueber Dante verbindet und los legt. Wenn man sowas wie die Digico integration auch fuer andere konsolen bekommen koennte waere das vor allem fuer monitor engineers was sehr feines.
Uebrigens, wo wir hier doch schon Aviom ansprechen; ein test des Boom systems mit in-ears wuerd mich mal sehr interessieren.
Woran die Jungs von Klangtechnologies arbeiten sollten ist m.M.n. die Integration in die Mischpulte anstreben.
Das Tracking ist ja ganz cool. Aber wenn man als Monitormann die Objekte auch noch direkt am Pult verschieben kann wäre es sehr komfortabel. Siehe LISA Integration in das Yamaha PM10
Leider sind solche Systeme irgendwie so Mittel ideal Siehe Aviom.
Der Profimusiker möchte bedient werden und nicht selbstRegler schieben. Muss er ja nicht dafür gibts ja den Monitortechniker.
Das ist eher ein Spielfeld für Ambitionierte aufstrebende Bands welche sich noch keinen Eigenen Techniker leisten „wollen“. Da das System aber wie du schreibst schon ein wenig vom Können&Zeitplan des Beschallers abhängt ist das nix was man mal eben auf ein Konzert mitbringt ohne Absprache.
Markus wo hast du denn die Signale herbeizogen? Direkt Split aus der Stagebox oder Post-irgendwas-Direktout aus dem Pult?
Ich würde eher die Pultlösung bevorzugen. Was aber dazu führen kann dass man schnell an die Dante I/O Grenze stößt.
Gruß Kutscher
@Kutscher Hi,
zur Mischpultintegration: Im Prinzip ist es das, was Behringer mit WING verwirklichen wird. Bisher ist noch unklar, wohin mit StageConnect die Reise geht. Aber hier ist die Vergabe von Tags richtungsweisend.
Zum Thema Profimusiker: Ich verlasse mich nur noch sehr ungerne auf Monitortechniker. Die geschilderte Veranstaltung war eine Katastrophe und genau deshalb ist es oft für das eigene Wohlempfinden wichtig, selbst Zugriff zu haben. Den hatten wir da zwar, nutzte aber nichts, weil diese Chaoten die Klang:Fabrik nicht im Griff hatten und alles falsch belegt und benannt war.
Zum Test: Die Signale kamen aus der Behringer S32 per ADAT Out. Ich hätte stattdessen auch das DiGiCo S21 mit Dante nehmen können, das hier gerade auch zum Test stand. Das wollte ich aber vermeiden, um zu schauen, wie unabhängig sich die Klang:Fabrik nutzen lässt. Leider habe ich für das X32 keine DANTE-Card hier, deshalb der Weg per ADAT.