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Test: Korg Pa1000, Arranger Keyboard

Mit Kaoss arrangieren

13. Juni 2018

korg pa1000

Nachdem Yamaha kürzlich mit dem Genos ein wahres Flaggschiff auf den Markt gebracht und den mittleren Preisbereich mit dem S975 sowie dem S775 bestückt hat, war es für den Hersteller Korg an der Zeit zu liefern. Genau dies geschieht mit dem Korg Pa1000, das mit einem aktuellen Preis von 1.824,- Euro deutlich unter der 2.000,- Euro Marke bleibt. Was in dieser Preisklasse aktuell geboten wird, wollten wir genauer wissen und haben das Pa1000 unter die Lupe genommen.

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Optik und Bedienung des Korg Pa1000

Optisch geht Korg beim Pa1000 glücklicherweise mal einen anderen Weg. Keine Angst, das Pa1000 kommt nicht in Form einer Gitarre daher, aber zumindest farblich variiert man bei Korg nun etwas. Das Kunststoffgehäuse des Pa1000 hat die Farbe Bordeaux erhalten. Die Bedienoberfläche ist mit einer Vielzahl von Bedienelementen besetzt, vielleicht hätte man den Platz unterhalb der Lautsprecher nutzen sollen, um das Ganze etwas zu entzerren, so wirkt alles sehr geballt und man muss sich zunächst zurechtfinden. Aber klar, das Pa1000 ist mit seinen vielfältigen Funktionen damit auch sehr direkt, d.h. ohne großes Menüsteppen oder Doppelbelegungen bedienbar.

korg pa1000

Zentraler Ankerpunkt des Arranger Keyboards ist das druckempfindliche 7 Zoll TFT-Touch-View-Farbdisplay. Dieses reagiert sehr gut auf das Drücken mit den Fingern und lässt sich dazu nach oben klappen. Schon lange setzt Korg bei seinen Keyboards auf Touchdisplays, diese wurden dazu in den letzten Jahren weiter verbessert. Die Anzeige fällt sehr groß aus, alles ist gut ablesbar, die Schriften entsprechend groß genug gewählt.

Wie üblich befinden sich direkt oberhalb der Tastatur die Tasten zur Steuerung der Begleitautomatik. Direkt rechts davon schließt sich die Sound-Sektion an, diese sind beim Pa1000 somit ebenfalls schnell zu erreichen. Darüber befinden sich die Buttons für globale Funktionen, Transposition, die Sektion für den Audioeingang sowie der Power-On/Off.

Links des Displays hat Korg die Style-Sektion sowie die Regler für die Gesamtlautstärke, Balance sowie zwei frei zuweisbare Drehregler untergebracht. Diese lassen sich mit unterschiedlichen Funktionen belegen. Oberhalb des Pitchbend/Modulations-Joysticks gibt es dazu drei suweisbare Tasten.

korg pa1000

Mit Hilfe der Tasten direkt unterhalb des Displays lassen sich die zwei Player, die Keyboard -, die Pads zum Abfeuern von Samples und Loops und das interne Songbook steuern.

Tastatur und Anschlüsse des Korg Pa1000

Das Arranger Keyboard verfügt über 61 anschlagsempfindliche und leicht gewichtete Tasten. Für meinen Geschmack hätte die Gewichtung noch etwas straffer sein können, es lässt sich aber sehr gut darauf spielen. Die Verarbeitung der Tastatur wie auch des gesamten Keyboards ist sehr gut.

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Als Audioausgang kommt beim Pa1000 ein Stereoausgang in Form von 2x 6,3 mm Klinkenbuchsen zum Zuge, die gleiche Ausstattung hat der Audioeingang erhalten. Der Gain ist hierbei einstellbar. Zwei Pedale (Damper, Assignable) lassen sich am Pa1000 betreiben, weitere Verbindungen sind über die MIDI-Ein- und Ausgangsbuchsen, die zwei USB-Ports (to-host/to-device) sowie den Videoausgang möglich. Einen zweiten USB-to-device Port hat Korg auf der Bedienoberfläche untergebracht. Hinter einer kleine Klappe versteckt sich dazu ein SD-Kartenslot, über den das Pa1000 mit neuen Sounds/Styles gefüttert werden kann.

korg pa1000

Vorne links befindet sich abschließend ein Kopfhörerausgang. Löblicherweise wird das Pa1000 nicht über ein externes Netzteil, sondern über ein herkömmliches Kaltgerätekabel mit der Steckdose verbunden.

Lautsprechersystem des Korg Pa1000

Mit 2x 33 Watt ist das Soundsystem des Pa1000 sehr kraftvoll ausgestattet. Der Sound kommt dabei aus zwei 10 cm Tieftönern im Bassreflexgehäuse sowie zwei 2,5 cm messende Hochtöner. Das Pa1000 bietet einen sehr ausgewogenen Sound mit erstaunlich gutem Bassanteil. Hier verzerrt oder dröhnt nichts, super.

Klangerzeugung des Korg Pa1000

Eine maximale Polyphonie von 128 Stimmen bietet das Korg Pa1000 mit seiner EDS-X Klangerzeugung. Über 1.750 Sounds hat das Pa1000 an Bord, darunter viele bekannte Presets aus dem Korg Topmodell Pa4X. Durch die Bank weg ist die Soundqualität sehr hoch, da gibt es absolut nichts zu kritisieren. Auch die Sortierung der vielzähligen Sounds ist gelungen, dank der Kategorietasten steppt man im Schnelldurchgang durch die Presets, über das Touchdisplay wählt man einen Eintrag. an.

korg pa1000

Wie es sich für ein Arranger Keyboard gehört, stammen die Sounds des Pa1000 aus den unterschiedlichsten Kategorien. Pianos, Orgeln, Akkordeon, Streicher, Bläser, elektronische Lead- und Pad-Sounds sowie Drum- und SFX-Sounds sind darunter. Vor allem die Synthesizer-Sounds gefallen mir sehr gut, da hat Korg eine sehr gute Auswahl – auch für aktuelle Top 40 Songs – zusammengestellt.

Styles des Korg Pa1000

Die guten Sounds des Pa1000 führen unweigerlich auch zu einer sehr guten Qualität der Styles. Über 430 davon findet man im Pa1000, auch hier ist die Auswahl entsprechend groß und vielfältig. Jeder Style bietet acht MIDI-Spuren, die auf Wunsch in der Lautstärke angepasst bzw. komplett gemutet werden können. Jeweils drei Intros und Endings, vier unterschiedlich dicht arrangierte Variationen sowie ein Break bietet jeder Style. Alle Styles lassen sich innerhalb des Arranger Keyboards bearbeiten, auch neue können erstellt werden. Dazu bietet das Pa1000 die Möglichkeit, Styles aus bestehenden MIDI-Files zu generieren.

korg pa1000

Display des Pa1000

Songbook des Korg Pa1000

Wer viel Repertoire zu bieten hat, braucht eine gute Möglichkeit, die „Massen“ abzulegen und vor allem gezielt wiederzufinden. Das Korg Pa1000 bietet hierfür das Songbook, das ab Werk bereits mit vielen Einträgen bestückt ist. Anhand der von Korg gewählten Titel lässt sich oft schon erahnen, von welchem Originalsong sich die Korg Programmierer hierbei haben inspirieren lassen.

Jeder Songbook-Eintrag speichert jegliche aktuellen Einstellungen des Arranger Keyboards ab. Zusätzlich lassen sich MP3- und MIDI-Dateien oder Songtexte damit verknüpfen, alles zusammen lässt sich anhand verschiedener Einträge katalogisieren.

korg pa1000

Wer seinen Auftritt nicht spontan, sondern nach einer vorab festgelegten Reihenfolge spielen möchte, kann Songs in einer Setliste zusammenstellen. Diese lassen sich während des Auftritts dann über das Display oder die Keyboard-Sets-Tasten aufrufen.

Player, Recorder und Sampler des Korg Pa1000

Wie man es von Korg nicht anders kennt, verfügt das Pa1000 über zwei unabhängige Player. Diese spielen MIDI-, KAR- und MP3-Dateien ab, auch Songtexte können hiermit verknüpft und angezeigt werden. Und dies sogar auf Wunsch auf einem externen Bildschirm.

Die Player des Pa1000 erlauben es dazu, Marker zu setzen, so dass man direkt an bestimmte Stellen im Lied springen kann. Die Vocal-Remover-Funktion ermöglicht das Rausfiltern des Gesangs aus einer MP3-Datei. Wie gut das funktioniert, hängt letztlich vom Song bzw. MP3 ab. Singt man dazu gleichzeitig live mit, funktioniert das aber sehr gut.

korg pa1000

Die eigene Performance lässt sich mit dem Arranger Keyboard und einem angeschlossenen USB-Speichermedium aufzeichnen. Wahlweise wird auf der Aufnahme nur das eigene Spiel oder aber alles zusammen mit dem am Audioeingang anliegenden Signal aufgezeichnet. Nutzt man diesen, wird man sich über den Voice-Prozessor aus dem Hause TC Helicon freuen. Verschiedene Effekte, Presets zur Verfremdung der Stimme oder für das Hinzufügen von Chorstimmen liegen vor, die Qualität ist sehr gut.

korg pa1000

Auch sampeln kann das Pa1000 über den Audioeingang. So lassen sich Intros bestimmter Songklassiker über das Keyboard aufnehmen, bearbeiten, ggf. loopen und über die Pad-Tasten des Pa1000 abfeuern. Auf Wunsch lassen sich die Samples nicht nur auf eine der vier Pad-Tasten, sondern auch direkt in einen Style integrieren und entsprechend zusammen im Songbook speichern.

Kaoss Funktion des Korg Pa1000

Die Kaoss Pads von Korg kennen die meisten Leser sicherlich, aber was hat diese Funktion in einem Arranger Keyboard zu suchen? Nun, auch Alleinunterhalter gehen mit der Zeit und müssen ihre Songs an die aktuellen Gegebenheiten anpassen. Und da ein Großteil der aktuellen Charts-Songs mit einer Vielzahl von Effekten ausgestattet ist, bietet nun auch das Pa1000 erweiterte Möglichkeiten. So lassen sich mit der Kaoss-Funktion beispielsweise Übergänge kreieren, Sounds verfremden oder im DJ-Stil Effekte einfügen.

korg pa1000

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Fazit

Mit dem Pa1000 hat Korg einen echten Kracher entwickelt. Die Qualität der Sounds und Styles, die Möglichkeiten der Bearbeitung und des Sortieren über das Songbook fallen sehr gut aus. Über zu wenig Klangrepertoire wird man sich beim Pa1000 mit Sicherheit nicht beschweren.

Die Bedienung ist sehr gelungen, viele Funktionen sind direkt über eines der vielfältigen Bedienelemente und das Touchdisplay aufrufbar. Ein sehr guter Voice-Prozessor von TC Helicon rundet das Arranger Keyboard gut ab, klare Kaufempfehlung.

Plus

  • Soundqualität
  • Kaoss-Funktion
  • Voice-Prozessor
  • Bedienung

Minus

  • vollgestopftes Bedienfeld

Preis

  • Ladenpreis: 1.824,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Musiker Lanze

    Ergänzend auch zu dem Test des Korg PA1000 verlinke ich hier ebenfalls mal auf den ausführlichen Testbericht, den der Lanze dazu geschrieben hat.

    zu meinem Testbericht gehts hier…

    http://www.....iker-Lanze

    PS
    und auch hier weder an die Mods…sollte so eine Verlinkung nicht statthaft sein, dann einfach auch diesen post löschen.

  2. Profilbild
    Polyphone

    „vollgestopftes Bedienfeld“
    Also, ich finde, das Bedienfeld könnte ruhig noch ein Paar Knöpfe und Regler mehr vertragen. Vor allem vermisse ich den einen Knopf der die ausgiebige und umfangreiche (doch leider nicht vorhandene) Arpeggiator Sektion aktiviert um meinem Spiel mehr Dynamik und Coolness zu verleihen. KAOSS Arp scheint nur ein Gimmic zu sein, „professional“ ist was anderes.

    Auch der 16-Spur Sequencer läßt zu wünschen übrig. Ich verlange ja nicht daß Korg da eine vollwertige DAW einbaut, aber Man hätte doch wenigstens die Vorzüge eines Touch-Screens etwas konsequenter umsetzen können. Die Darstellung der Instrumentenspuren als Zeilen mit Noten, um mal eben einen Noten-Abschnitt mit dem Finger auszuwählen und damit etwas anzustellen (copy, paste, erase, transpose, quantize etc), das wäre praxisorientiert.

    Meine Empfehlung an die Korg Chefetage: Kauft doch mal eine Akai MPC LIVE Kiste and gibt sie mal der Entwicklerabteilung, damit die sich davon ne dicke fette Scheibe abschneidet, und schickt den einen Schlipsträger mit dem großen Rotstift mal für ne Weile in Zwangsurlaub (oder Therapie).

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