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Test: Kurzweil Artis, Stagepiano

(ID: 69530)

Tastatur

Kurzweil setzt beim Artis weiterhin auf die beliebten Tastaturen des italienischen Herstellers Fatar. Dieser stattet nicht nur die hauseigenen Studiologic Produkte mit Tastaturen aus, sondern hat sich vor allem als Zulieferer für nahezu alle größeren Instrumentenhersteller einen Namen gemacht. Für das Artis hat Kurzweil die TP100-Tastatur von Fatar ausgewählt. Diese lässt sich sehr gut und vor allem dynamisch spielen. Der Anschlag ist gelungen und man hat nach den ersten Tönen schon ein recht gutes Gefühl für die Tastatur. Die Gewichtung fällt gemäß einer 88er Hammermechanik-Tastatur etwas schwerer aus, was den Pianisten und den Kunden sehr entgegen kommt.

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Sounds

Im Inneren des Artis werkelt ein Sample-Rom mit einer Gesamtgröße von 256 MB. Genau die Hälfte davon, also 128 MB, sind für den brandneuen Flügelsound German Grand reserviert. Dafür hat Kurzweil einen Steinway D-Flügel gesampelt. Der Sound dieses German Grands, der in der Piano Sektion einfach Concert Grand heißt, ist wie für Kurzweil typisch sehr durchsetzungsfähig. Das war und ist eines der Charakteristika der Kurzweil-Sounds. Auch wenn diese vielleicht nicht immer so exquisit klingen wie die der Konkurrenz, setzen sie sich in dichten Arrangements einfach besser durch. Genau das kann man auch beim Concert Grand erkennen. Und wer trotz neuem Flügelsound auf die guten alten Kurzweil Pianos zurückgreifen möchte, der findet diese weiter hinten im Klangrepertoire des Artis.

Soundauswahl

Soundauswahl

Neben dem Concert Grand verfügt das Artis über weitere 255 Klänge. Diese verteilen sich auf insgesamt 16 Bänke. Klanglich wird alles geboten, was das Herz begehrt. Von A- und E-Pianos, Orgeln, Bläsern, Streichern, Chören, Synthesizern und Drums / Percussion ist alles an Bord. Hervorzuheben sind die vielen unterschiedlichen Soundvarianten der Instrumente, die sehr gekonnt mit passenden Effekten wie Chorus, WahWah oder der internen Amp-Simulation / Rotary-Effekt angereichert sind. So findet man beispielsweise neben ganz nüchternen E-Pianos auch richtig dreckige Sounds, die man bei der Konkurrenz entweder gar nicht oder nur in zu braver Ausführung zu hören bekommt.

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Wirklich gelungen sind die von den Artis Brüdern der PC3-Reihe bekannten Orgel-Sounds die auf der viel gelobten KB3-Soundengine von Kurzweil basieren. Neben den typischen Hammond-Sounds findet man hier wirklich gelungene Farfisa-, Vox- oder Kirchenorgeln. Die Streicher des Artis sind ebenfalls sehr gut und dienen hier nicht nur als schöne Layer-Möglichkeit mit Pianos, sondern machen auch eigenständig eine gute Figur.

Ebenfalls von der PC3-Reihe bekannt ist die V.A.S.T.-Soundengine, die auch beim Artis für die Synth-Sektion verantwortlich zeichnet. Wie schon zu vermuten war, kann man beim Artis zwar leider nicht so detailliert auf die Klangstruktur Einfluss nehmen wie bei den PC3-Workstations, aber die wichtigsten Parameter lassen sich sehr einfach und intuitiv über die Fader und Taster links vom Display editieren.

Control the Artis....Fader und Taster stehen dafür parat.

Control the Artis – Fader und Taster stehen dafür parat

Auch die restlichen Klangkategorien bieten größtenteils richtig gutes Soundmaterial. Der Artis ist klar auf die Bedürfnisse eines Band- und Live-Keyboarders zugeschnitten, so dass die Brot-und-Butter-Sounds alle vorhanden sind und das ist einer guten Qualität. Wie bereits angemerkt, lässt man den Besitzer des Artis leider nicht ganz in die tiefsten Regionen der Soundgestaltung eindringen, aber für viele sind die gebotenen Funktionen auf alle Fälle ausreichend. Jedem Sound sind fest einige Parameter zugeordnet, die man mit Hilfe der Fader und Taster beeinflussen kann. So liegt auf Fader A standardmäßig immer das Filter, mit Fader I nimmt man Einfluss auf den Reverb-Anteil, während Fader H im Normalfall einen zweiten Effekt steuert. Hiervon ausgehende Variationen lassen sich auf einem von 256 Speicherplätze ablegen. Zwischen Tastatur und Displays befinden sich zehn Taster, auf die man oft genutzte oder Lieblingssounds legen kann. Ohne über die Category-Taster und deren Einträge gehen zu müssen, kann man so ruckzuck zehn wichtige Sounds aufrufen und hat diese mit einem einzelnen Tastendruck parat.

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Forum
  1. Profilbild
    microbug

    Schöner Bericht, danke dafür!

    Ergänzend sei gesagt, daß die TP/100-Tastatur auf geringes Gewicht hin entwickelt wurde, was man beim Nord Stage HP, wo diese ebenfalls verbaut wurde, auch merkt. Kurzweil hat hier den Vorteil durch ein zu solides Gehäuse wieder zuninchte gemacht, andererseits wollte man offenbar auch keinen Plastebomber bauen.

    Wer den Soundcharakter der PC3-Modelle kennt, der wird auch den Artis mögen, denn da steckt PC3 plus Sounds aus dem KORE64 und natürlich das neue Piano.

    Der Editor stammt von Soundtower und ist, wie der für die PC3s auch, mit Vorsicht zu genießen.

    • Profilbild
      ukm

      @microbug Ich frage mich schon seit dem Kauf meines Voyagers (und des entsprechenden Editors), warum namhafte Hersteller immer noch auf Soundtower setzen. Habe seit dem keinen mehr gekauft und würde den wohl auch nicht einsetzen, wenn er kostenlos dazu geliefert wird.

  2. Profilbild
    STRomzAeHLEr

    Hi, Danke erstmal für den Bericht. Insgesamt sieht das für mich nach einem potenten PC3X-Nachfolger mit etwas schickerer Oberfläche und eben dem besonderen Flügelsound aus.

    Ich kann nicht so richtig nachvollziehen, warum man als Minus angibt, dass die Sounds des Stagepianos(!) nur über die externe Software detailliert verändert werden können. Bei anderen Stagepianos ist das in dieser Detailtiefe ÜBERHAUPT NICHT möglich.

    Es ist immer noch ein Stagepiano und Kurzweil hat m. E. gut daran getan, nur die wichtigsten Änderungen direkt am Gerät zugänglich zu machen. Vielleicht kommt die Hallzeit via OS-Update noch dazu ;-)

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Für mich,als PC3X Anwender, kein Grund für eine Anschaffung.
    Das neue Piano hätte man auch als Extension für das PC3X herausbringen könne für diejenige, die meinen, sie benötigen mal etwas Abwechslung, Wirklich dringender Handlungsbedarf besteht in diese Richtung nicht, auch in Zukunft.
    Leider betreibt auch Kurzweil mittlerweile die Strategie; Alter wein in neuen Schläuchen“. Das vorhandene (und hervorragende) Soundmaterial der letzten Jahrzehnte!!! benötigt nicht dringend einer Restauration, aber das Bedienkonzept ist nicht mehr ganz up to date, speziell das Display. Kurzweil versucht, aus der Not eine Tugend zu machen, aber ewig geht das nicht so weiter. Bitte, liebe Kurzweil-Leute macht mal wieder eine Revolution, und nicht nur diese x-maligen Aufgüsse vergangener Erfolgsmodelle.

    • Profilbild
      Duplobaustein

      @vssmnn Vergiss es, die suchen schon seit gut 3 Jahren einen Software Engineer fürs neue Keyboard. Ich denke nicht, dass sie nochmal eine grundlegen neue WS zudammenbringen. Ich glaub nicht mal, dass sie einen K3 zusammenbringen. Schade…

  4. Profilbild
    Duplobaustein

    Der neue Pianosound ist ein Quantensprung. Insgesamt ist das ein Kurzweil typischer Panzer, sehr schön verarbeitet, hat ein total intuitives UI und eine wirklich großartige Soundauswahl. Super Board!

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