M-Audio Venom
Jedem Trend folgt ein Gegentrend. Waren ein solides Metallgehäuse und eine gebürstete Alu-Oberfläche in den letzten Jahren nahezu unabdingbare Kriterien für Synthesizer (und Holzseitenteile die Königsklasse), so scheinen nun die Hersteller das Material Plastik wieder zu entdecken und heben so ihre Geräte durch ein individuelles Aussehen von der Metall-Fraktion ab. Nach Rolands Gaia präsentieren nun M-Audio ihren ersten Synthesizer ebenfalls im totalen PVC-Look.
Die Ankündigung des Venom war schon eine kleine Überraschung, denn M-Audio, seit geraumer Zeit zu Avid gehörend, hatte bislang mit Klangerzeugern nichts zu schaffen. Die verschiedenen Softwareinstrumente, die unter dem Dach von M-Audio angeboten werden, sind allesamt Entwicklungen anderer Firmen, die sich Avid im Laufe der Zeit einverleibt hat.
Mit den Venom zaubert M-Audio nun einen Synthesizer aus dem Hut, der in der ersten Beschreibung einen grundsoliden Eindruck macht: eine 12-stimmige virtuell-analoge Klangerzeugung mit drei Oszillatoren, einem Multimodefilter, Modulationsmatrix und Effekten. Dazu kommen ein USB-Interface für Audio- und MIDI-Anbindung sowie ein Software-Editor. Und M-Audio stellt den Neuling mutig in die untere Mittelklasse, dem heiß umkämpften „unter 600 Euro“ Preissektor.
Optik & Haptik
Schlecht sieht es eigentlich nicht aus, das weiße Gehäuse, doch verströmt es dieses unverkennbare Plastik-Feeling, das man immer mit billig assoziiert. Mir geht dabei als erstes durch den Kopf, ob das Material auch gegenüber UV-Licht und anderen Umwelteinflüssen beständig ist? Die Pads einer Alesis HR16 waren schließlich auch mal weiß… kommt Zeit, kommt Gelb – oder so ähnlich sagt der Volksmund.
Der PVC-Look wird vom Display noch unterstrichen, welches im giftigen Acid-Grün erstrahlt. Wenn, dann schon richtig, werden sich wohl die Designer gedacht haben. Man mag es oder auch nicht. Die Schriftdarstellung der Presets und Parameter sieht etwas eigenwillig aus, die Buchstaben werden aus ziemlich schmalen Balken gebildet, die bei größerer Entfernung nicht mehr optimal zu lesen sind. Eine solide Blockschrift wäre speziell für Live vorteilhafter.
Die Keyboardoberfläche ist sehr aufgeräumt und schnell zu überblicken. Kein Wunder, denn die Anzahl der Bedienelemente hält sich in Grenzen. Hier gibt es Licht und Schatten. Die beleuchteten Taster gehen sehr angenehm, die Drehregler hingegen sitzen etwas wackelig. Gar nicht gefallen mir die beiden Räder, denn das Mod-Wheel geht etwas schwer, während das Pitchrad recht lahm in die Ausgangsstellung zurück-“springt“. Das Keyboard ist standard, weder besonders gut, noch besonders schlecht.
Als ich den Venom zum ersten Mal zu sehen bekam war das auf der Avid-Tour in einem Berliner Club. Bei den dortigen diffusen Lichtverhältnissen offenbarte sich der Aufdruck der Performance Control-Parameter als kaum noch lesbar. Hellgrau auf Weiß, da fehlt einfach Kontrast. Für den Live-Einsatz, wo oft mit solch suboptimaler Beleuchtung zu tun hat, ist das durchaus ein Manko.
Hallo an die Gemeinde,
der Klang ist durchaus eigenständig, soweit
ich das anhand der Beispiele jetzt beurteilen
kann.
Wenn der Venom nicht vollständig am Gerät
editiert werden kann, dann kann ich in der Tat
einen Plugiator bevorzugen, der auch noch
flexibler ist.
Ich habe eigendlich einen VA synth erwartet.
Rompler habe ich da genug.
Zwei Sägezahnwellenformen die bei jeder Taste anders klingen empfinde ich jedenfalls
nicht als genial.
550,00 Euro Straßenpreis…da muss ich nicht
lang überlegen und ich vergesse das ganz schnell.
Aber wer einen eigenwilligen Sound sucht, kann
sich den Venom gern zulegen.
mfg
Alex
@Alex_KIDD Inzwischen bei Thomann für 199€.. hm.. – obwohls kein Topgerät ist. Da überlege ich echt!
Hab mir den Venom zum „Plugin-Preis“ mal zugelegt, bewusst der Mängel.
Das mit dem Vyzor (VST/AU Editor) ist mehr als verwirrend, mir ist immer noch nicht klar ob es den inzwischen gibt oder ob der immer noch nur angekündigt ist.
Aufschlussreich ist jedenfalls dieses Forum: http://acapella.harmony-central.com/showthread.php?2736428-M-Audio-Venom-Synthesizer/page9&s=bcebc17b44e98d5f60ecff9272027f72
Zusammenfassung:
-Der Venom ist nicht tot, solange er Strom bekommt und es klingt.
-Live User aufgepasst: Es gibt einen Venom M4L Editor für 5Euro
-Man kann sich auch mit xtra Midi Hardware behelfen zum Soundprogrammieren.
Ich finde, für 199 Euro ist das recht ordentliche Hardware mit einem sehr eigenständigen, merkwürdigen Lofi Klang, den man lieben oder hassen kann. Hat sich gelohnt.
Auf den VST Editor würde ich nicht warten. Vyzor verkauft auch einen Editor für den Evolver, der als VST-Editor ausgegeben ist. Starten lässt dsich der Editor als VST jedoch nicht. Das Problem ist bei Vyzor bekannt aber mehr als Vertröstungen auf ein Update gibt es nicht.
Dieses Update soll sehr bald erscheinen, sagt Vyzor – seit 3 Jahren (!!!) .
Ich glaube jedenfalls nicht mehr daran, dass Vyzor in der Lage ist, VST zu programmieren!
Die schlechten Erfahrungen mit den Drehreglern und der eingeschränkten Bedienbarkeit habe ich auf der Musikmesse auch machen dürfen. Der Venom ist – leider – ein Synth geworden, der nicht wirklich Begehrlichkeiten weckt. Da ist leider auch mit Updates nichts mehr zu retten. Schade eigentlich.
Bericht: Daumen hoch
Gerät: Daumen runter
Hier sieht man mal wieder deutlich wie schwierig es ist einen Synth zu bauen der gut klingen soll, aus stabilen Materialien besteht und zu allem auch noch preiswert sein soll. Also ihr lieben lasst euch das eine Lehre sein das so etwas einfach nicht möglich ist. Entweder „Dies“ oder „Das“ und klingen tut er doch ganz ordentlich und das ist die Hauptsache, oder!! Ich glaube mit dem einen oder anderen wackeligen Ponti kann man leben. Ihr könnt euch auch einen Roland V – Synth GT für knappe 3000 € (aktueller Preis) kaufen anstatt zu meckern ;) ;)
Gruß
jo 199 Euros lass die paar mängel sich vergessen
Nachgeschoben noch ein paar Worte von mir:
Ich hatte das Ding auf der „Wenn-es-mal-wirklich-günstig-ist-Liste“ und hab es bei einem nicht ganz unbekannten Internetauktionshaus für <100 EUR geschossen und gestern bekommen.
Mir war durchaus klar, was ich mir da zugelegt habe, und ich wurde auch nicht enttäuscht. Noch nie hatte ich einen Synth unter den Fingern, der so billig, so plastikmäßig geklungen hat. Das ganze Gerät sieht aus und klingt wie aus dem Kaugummiautomaten. Und das alles meine ich durchaus POSITIV.
Das Gerät ist wirklich Full-Trash vom Feinsten. Die Sounds klabautern allesamt am Rande eines brutalen Aliasing, die Soundmöglichkeiten sind stark begrenzt, das Editieren führt häufig zu unerwarteten Ergebnissen, kurzum: Der Venom ist absolut eigenständig. Ich kenne jedenfalls keinen anderen Synth, mit dem ich so schnell trashige Leads und absurde FX-Sounds erstellen kann. Als Trash-Tischhupe zumindest für mich perfekt.
Kurzer Nachtrag:
Was wirklich eine komplete Fehlplanung ist, ist die Beschriftung.
Nicht nur die erwähnte graue Schrift auf weißem Grund ist problematisch; auch dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Grund ist eine Unverschämtheit.
Ohne Minimag brauche ich mich garnicht an das Gerät zu setzen….
Update: Gerät macht Spaß, man darf halt nur nicht vergessen, an was für einem Gerät man sitzt. Wenn der Venom zum Einsatz kommt, dann muss das Ziel schon irgendwas mit „verzerrt“ zu tun haben.
Die Wheels finde ich (im Gegensatz zum Eindruck des Testers) vollkommen in Ordnung. Pitchbend ruckt flott zurück und das Modwheel ist weder zu leicht- noch zu schwergängig.
Was wirklich ärgerlich ist: Der Editor in der Version 1.20 ist immer noch nicht skalierbar.
Und doppelt ärgerlich: Zum Editieren wollte ich nun statt des Macbooks meinen 27″ iMac nutzen, bei dem ich ja das Editorfenster ranzoomen kann. Also lange USB-Leine geworfen, denn der iMac steht an der anderen Ecke des Studios, als der Venom nicht in direkter Reichweite.
Nun kann ich aber nur über das Softkeyboard der Software den Venom spielen, um die Sounds zu testen.
Mit dem am Rechner angeschlossenen M-Audio Ozone beißt sich der Treiber (ist das Ozone an, wird der Venom nicht erkannt), mit dem Korg nanoKeys2 klappt es auch nicht, obwohl bizarrerweise das Softkeyboard die gedrückten Tasten anzeigt, ebenso der MIDI-Monitor. Aber es kommt kein Sound.
Offensichtlich duldet der Venom MIDI-Treiber niemanden neben sich.
Das ist mal richtig doof! Also oldschool-mäßig eine MIDI-Leine vom Ozone an den Venom geworfen, damit ich die Sounds beim Editieren richtig spielen kann.
Anosnsten funzt alles; schade nur, dass man die Presetbänke nicht löschen kann, und dass das Gerät nach dem Einschalten immer im komplett unbrauchbaren Multimodus ist. Das Ding taugt als Lead, als nix anderes :)
Und noch ein Update wegen des MIDI-Problems:
Nach einiger Recherche musste ich feststellen, dass, wenn der Venom mit dem Editor verbunden ist, der MIDI IN des Geräts NICHT die Sounderzeugung anspricht, sondern per USB weitergereicht wird.
Der, der sich das ausgedacht hat, gehört wahrlich ausgepeitscht. Für immer.
Workaround:
Venom per USB an Rechner
Korg nanoKeys2 ebenfalls am Rechner
Irgendeine DAW aufmachen (an diesem Rechner hab ich noch eine Cubase LE), eine MIDI-Spur erzeugen, MIDI IN = nanoKeys2 / MIDI OUT = Venom
Dann funzt es.
Absurd…….
Der Venom eignet sich nebenbei auch als Interface für I-pad und macht da auch eine ganz gute Figur
entgegen der Beschreibung im Testbericht…was die Benutzung des Vyzex-Editors betrifft, man kann Dropdown-Menüs (mittlerweile ?) natürlich über die gesamte Dropdown-Leiste bzw. auch über die abgebildeten Kurven des jeweiligen OSC/Filter steuern…entweder mit Mausrad durchscrollen (das Element unter dem Mauszeiger ist automatisch sofort aktiv) oder per Doppelklick auf das entsprechende Element…dies gilt natürlich auch für alle abgebildeten Regler…die gewünschten Werte können dann nach Doppelklick direkt eingegeben werden.
…ich habe den Venom seit 3 Tagen und für mich als Neuling/Amateur gestaltet sich die Bedienung doch recht übersichtlich und intuitiv…die Hardware war bereits leicht gemodded…die Feder am Pitch-Bend-Wheel wurde enfernt,so das das Rad nicht ständig in Mittelstellung zurückschnippst…das macht Sinn bei den Multi-Programmen (die ich für einfaches Jammen recht brauchbar finde),weil da die Soundstruktur genau über dieses Rad gesteuert wird.Nun kann ich den Sound so einstellen wie ich will und dann trotzdem beidhändig spielen…
…für mich eine schlichte Gesamtlösung mit der ich Elektrosound und Audiorecording (Gesang/Gitarre) unter einem Hut habe, die nicht viel Platz einnimmt und auch Standalone Klänge erzeugen kann und nicht nur MIDI-Befehle…
…günstig erworben, ist er allemal einen Blick Wert…sogar einen zweiten…
LIebe Synth-Freunde, der VENOM kann wirklich etwas Schönes, Spannendes, charakterlich Eigenes, abseits am Geblubber Geschwurbel Agrodistortion…er kann erfrischend gute Analogstyles produzieren…
dazu möchte ich Euch kurz Einladen – zu…
https://www.youtube.com/watch?v=-eGpcX3vSaY
– meiner „Sound-Arbeit“ am VENOM :)
Cheers THEXCEE
Der Artikel trifft schon den Nagel auf den Kopf. Irgendwie klingt die Kiste gut dreckig und macht mir zumindest Spaß. In der Anleitung wird zum editieren der Sounds z.B.der Midi Controller UC-33 empfohlen, da die meisten Parameter direkt per Midi verändert werden können, super. Gesagt getan, klappt einwandfrei. Behringer BCR steuert den Venom auch perfekt.
Tipp für alle Venom User: Wenn ein USB Kabel im Venom steckt, sollte das andere Ende des Kabels am Rechner stecken, nicht angstöpselt bleibt der Venom nach dem Einschalten und betätigen einiger Tasten hängen…..freeeze. Ist wohl ein Bug. Aber wenn man das weiß….
Ich hab den Venom neulich für nen Huni bei Ebay geschossen . Der Klang weiss durchaus zu überzeugen , das Audiointerface war für meine Zwecke jedoch zu schlecht ( Latenz)
Trotzdem: Wer noch nen ,,Digitalen,, sucht
der durchsetzungsfähig-dreckig klingt ,
findet hier für wenig Geld nen Nobrainer
Den Venom benutze ich heute noch Live On Stage.
er hat schon sehr spezielle, abgedrehte Sounds.
Leider kann man ihn nur optimal über ein Win XP Software editieren.
Der Drehschalter (Encoder) für die Auswahl der Presets ist mit Vorsicht zu genießen,
man darf nur langsam daran drehen, sonst macht er gewaltige Sprünge für die Preset-Auswahl.
Am besten klingt er über externe Effekte…