Praxis
Mit Betätigen des Netzschalters leuchtet das aktuelle Mackie Logo in Grün auf der Frontseite des Gehäuses auf und zeigt den Betriebszustand an. Fangen wir mit der neutralen Einstellung ohne jegliche Shelving Charakteristik an. Die räumliche Auflösung des Boxenpaars ist gut, das Stereosignal wird ansprechend abgebildet. Die Tiefenstaffelung ist ordentlich und dem Preis des Systems angemessen.
Was bei den ersten Tönen der Soundbeispiele unmittelbar ins Ohr fällt, ist die für dieses Gehäuse kräftige Auslegung des Bassbereichs. Klanglich deutlich an die Mitbewerber von Genelec angelehnt, kann das Lautsprecherpaar dank weicher Aufhängung unterhalb der 200 Hz Marke auch ohne zugeschalteten Subwoofer vergleichsweise viel Signal abbilden. Natürlich hat die Physik klare Grenzen gesetzt und Extrem-Mixe im Dub-Bereich würden die Mackie MR5 MK3 Boxen eindeutig überlasten, aber handelsübliche Rock- und Pop-Produktion bieten einen gesunden Nährboden für das System.
Insbesondere der verzerrte Gitarrenbereich kommt auch im Hochtonbereich angenehm unaufdringlich daher, ohne am passenden Mittenspektrum zu viel einzubüßen. Gerade der für E-Gitarren wichtige Bereich zwischen 2-4 kHz wird akustisch gut abgelichtet und stemmt sich wacker gegen die werkseitig eingestellte Loudness-Frequenzkurve vieler Konkurrenten. Hier kann die MK3 Ausführung deutlich gegenüber ihrem Vorgängermodell punkten, bei denen der Bereich ab 4 kHz vergleichsweise „scharf“ abgebildet wurde.
Als Crossover-Frequenz hat man den Bereich von 3 kHz mit 24 dB Flankensteilheit gewählt. Nicht umsonst setzt bei dieser Frequenz auch der Hochton Entzerrer des Systems an, um einen gleichmäßigen Boost bzw. Absenkung zu gewährleisten. Mit dem Bassboost sollte man meines Erachtens aufgrund der starken Grundeinstellung vorsichtig umgehen. Möchte man eine Wohlfühl-Atmosphäre schaffen und das System lediglich als reguläre Beschallungsanlage in seinem Heim führen, ist gegen einen persönlichen Bassboost nichts einzuwenden. Sollen die Lautsprecher jedoch für einen Produktionsmix genutzt werden, würde der Bassboost schnell die Verhältnismäßigkeiten ungenau abbilden und einem fehlerhaften Mix Vorschub leisten.