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Test: Mesa/Boogie M3 Carbine Head & Mesa/Boogie Powerhouse 2×12

(ID: 1427)

Sound & Praxis

Wie bei einem Hybrid-Verstärker mit Röhre zu erwarten, ertönt nach dem Einschalten des Verstärkers das Säuseln des integrierten Lüfters. Die Läutstärke hält sich allerdings absolut im vertretbaren Bereich und ist selbst bei Spielpausen nicht sehr präsent. Aber wer hört schon auf den Lüfter, wenn erstmal die geballte Röhrenpower erschallt? Und die hat es wahrlich in sich. Bereits ein minimal aufgedrehter MASTER-Regler entlockt dem Mesa/Boogie M3 Carbine Head eine beeindruckende Lautstärke und das bei gerade mal 300 Watt Leistung. Man darf eben nicht den Fehler begehen und 300 Watt Transistor- mit gleichwertiger Hybrid-Verstärker-Leistung vergleichen.

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Erwartungsgemäß ist der Grundsound als äußerst fundamental und mächtig zu beschreiben, der stets akzentuiert ist. Über die relativ spartanische Klangregelung am Mesa/Boogie M3 und die verschiedenen Einstellmöglichkeiten an der Powerhouse-Bassbox lassen sich dennoch unterschiedlichste Sound-Charaktere abrufen, die stets die unverkennbare warme Note des Hybrid-Verstärkers tragen. Ob klar und höhenlastig, mittig-akzentuiert oder rotzig und verzerrt, bleibt dem Bassisten selbst überlassen. Klanglich wie auch optisch könnte man diese Mesa/-Boogie-Kombi bedenkenlos in die Schublade „Rock“ stecken, wobei man sich mit dem gebotenen Klangbild und entsprechenden Einstellungen auch ohne Probleme in anderen Musikstilen bewegen könnte, die einen ansprechenden Bass-Sound benötigen. Und wer mehr will, kann den soliden Grundsound natürlich auch noch ohne weiteres über entsprechende externe Effekteinheiten weiterformen.

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Allerdings ist, wie schon in der Verstärker Beschreibung erwähnt, die Arbeit mit dem D.I. Ausgang äußerst schweißtreibend, was sich bereits bei der Aufnahme der Klangbeispielen bemerkbar macht. Jede kleinste Änderung an der Klangregelung samt Gain- und Master-Reglern führte unumgänglich zu drastischen Schwankungen im Output des D.I.-Ausgangs, was sich in Übersteuern am Aufnahmegerät äußert. Also ein ständiger Spießrutenlauf zwischen Klangänderung und erneuter Auspegelung.

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Fazit

Wie schon seine Optik hinterlässt der Mesa/Boogie M3 Carbine samt Powerhouse 2×12 Box einen äußerst soliden Eindruck. Neben der qualitativ hochwertigen Verarbeitung samt zusätzlichem Zubehör bringt diese Verstärker&Box-Kombination jede Menge Power mit sich, mit der man im Proberaum oder auf der Bühne selbst bei lauten Bands keine Angst haben muss, nicht gehört zu werden. Dementsprechend ist dieses Duo in jedem Fall ein perfektes Arbeitstier für Bassisten, die sich musikalisch vermehrt in Bands der härteren Ausrichtung bewegen, aber nebenbei auch mal ganz brav in einer Pop-Band einspringen müssen.

Wenn es allerdings darum geht, detailliert am Sound zu tüfteln, so ist die Klangregelung des Mesa/Boogie M3 zu spartanisch gehalten und nicht sehr hilfreich, ohne auf externe Klangformung zurückzugreifen. Hinsichtlich der Größe und des Gewichts gibt es neuerdings natürlich weitaus praktikablere Lösungen, aber dafür wird man schließlich mit einem butterweichen Röhrensound belohnt. 

Preislich bewegen sich der Mesa/Boogie M3 und die Powerhouse Bassbox im gehobeneren Bereich ihres entsprechenden Produktbereichs, wobei der Markenname Mesa/Boogie natürlich seinen Teil dazu beiträgt. Qualität hat eben bekanntermaßen ihren Preis.

Die Klangbeispiele wurden mit einem Yamaha BBNE2 E-Bass über das Apogee One Interface in Logic Audio aufgenommen.

Plus

  • Optik
  • Zubehör
  • Verarbeitung
  • Sound

Minus

  • Signalstärke des D.I. Ausgangs an Einstellungen der Vorstufe und des Master-Regler gebunden

Preis

  • Mesa Boogie M3 Carbine Head
  • UVP: 1585,- Euro
  • Straßenpreis: 1098,- Euro
  • Mesa Boogie Powerhouse 2x12
  • UVP: 1195,- Euro
  • Straßenpreis: 1025,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    gs06

    Ob der Autor wohl weiß, wovon er schreibt, wenn er die „lauten“ 300 Watt auf die hybride Verstärkertechnik aus Röhrenvorstufe und Transistorendstufe zurückführt? :o)

    Vorstufenröhren haben meines Wissens nach üblicherweise (nahezu) keinen Einfluss auf die erzielbare Lautstärke einer Transistorendstufe.

    Bei manchen „Tests“ hier frage ich mich in letzter Zeit, ob da tatsächlich sachkundig getestet oder einfach irgendwelche Werbeinformationen aufbereitet werden…

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @gs06 Geht mir ganz genau so. Komme nur noch sporadisch mal vorbei.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo,

    ich würde etwas vorsichtiger mit Zitaten umgehen, die so nie im Artikel vorhanden sind. Von „lauten“ 300 Watt ist im Artikel nie die Rede.

    Das Verstärker mit Röhrenbestückung, ob Hybrid oder Vollröhre, nun mal ein anderes Lautstärkeempfinden mit sich bringen, als Transistorenverstärker, ist ein bekanntes Phänomen. Wenn der Autor es eben so empfunden hat, ist dies ohne weiteres nachzuvollziehen.

    Allein schon die Anmerkung „Vorstufenröhren haben meines Wissens nach üblicherweise (nahezu) keinen Einfluss auf die erzielbare Lautstärke einer Transistorendstufe“ spricht für die Unsicherheit des Kommentarstellers gs06 hinsichtlich dieser Thematik, da er sich unter Verwendung des Begriffs „nahezu“, nicht festlegen will.

    Ich finde die Gitarre und Bass Tests auf Amazona.de sehr informativ und vor allem ehrlich, was bei Testberichten in bekannten Fachzeitschriften meistens nicht der Fall ist. Und hier sind sie für den Leser vor allem umsonst.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich finde hier wird etwas arg unkritisch bewertet:
    die fehlenden Speakon-Boxenanschluesse am Verstaerker werden zwar erwaehnt, tauchen aber im Fazit unter „Minus“ nicht mehr auf. Warum das? Speakon ist nicht nur seit Jahren Standard selbst bei sehr guenstigen Geraeten, sondern es wird hier in diesem Fall ein individuell anzufertigendes Spezialkabel erforderlich (Speakon > Klinke) !!! Wer das konstruiert hat war wohl im Vollrausch …..
    Und das am in dieser Leistungsklasse wahrscheinlich teuersten Hybridverstaerker der Welt. Auch das (der extrem hohe Preis) gehoert mMn im Fazit unter Minus aufgelistet.
    Ausserdem scheint es, dass der Tester so unglaublich beeindruckt war von der hohen Lautstaerke schon bei geringer Masterpoti-Stellung, dass er nicht daran gedacht hat dies mal bis zum Ende zu testen. Ab 11:30h Position am Master kommt naemlich nicht mehr so wirklich viel ( was mMn eine falsche Abstimmung des Masterpotis darstellt und deswegen – abermals – unter „Minus“ aufgefuehrt werden sollte!). Ausserdem ist auch die Mute-Funktion ueber das Herausziehen des Masterpotis denkbar schlecht geloest, da so in 99% aller Faelle dieses verstellt wird. Ich finde bei einem 300-Watt-Top dieser Preisklasse duerfen solche groben Fehler nicht passieren, und das Fazit muesste eigentlich klar lauten: Finger weg, besser nach (den zahlreich vorhanderen) Alternativen umschauen!

    • Profilbild
      a.dasic AHU

      Hallo Deepwave4,

      danke für deine konstruktive Kritik.
      Allerdings darf meiner Meinung nach nicht so hart gewertet werden. Im Einzelnen äußere ich mich dazu gerne nachfolgend Punkt für Punkt.

      Für mich fallen eher schwerwiegende technische Probleme oder Verarbeitungsmängel in die Rubrik „Minus“, wenn aufgrund einer vorhandenen Gegebenheit überhaupt nicht mehr funktional mit einem Produkt zu arbeiten ist oder man sich bei der „Bedienung“ im schlimmsten Fall sogar verletzen kann.
      Dies liegt z.B. in diesem Fall, wie angegeben, beim D.I.-Ausgang vor, mit dem man nur schwer Live oder auch zu Aufnahmezwecken arbeiten kann.

      Die Tatsache, dass am vorliegenden Mesa/Boogie Amp nur Klinkenausgänge zur Verbindung mit Bassboxen vorhanden sind, stellt grundsätzlich kein massives Problem dar. Dieser Umstand wird im Test erwähnt und kann nun vom jeweiligen Interessenten aufgenommen und abgewogen werden werden. Somit werden sich Bassisten über diese Tatsache nicht großartig Gedanken machen, wenn sie eine Bassbox mit einem Klinkeneingang besitzen. Bassisten mit einer Bassbox, die lediglich über Speakon-Anschlüsse verfügt, wissen nun Bescheid und haben die Wahl, ob sie sich ein Speakon-Klinke-Boxen-Kabel besorgen oder ob sie allein aus diesem Grund ganz vom Kauf dieses Produktes absehen. Darüber hinaus sind solche Speakon-Klinke-Boxen-Kabel in keinster Weise exotische Spezialanfertigungen. Diese können, wie auch handelsübliche Speakon-Speakon- oder Klinke-Klinke-Boxen-Kabel für bereits unter 10€ erworben werden. Natürlich kann man sich mit minimalem handwerklichen Geschick auch einfach selbst ein entsprechendes Kabel zusammenlöten.

      Die Mesa/Boogie Powerhouse Bassboxen sind mit ihren Speakon/Klinke-Anschlüssen deutlich flexibler aufgestellt und man muss sich in jedem Fall die Frage stellen, wieso diese nicht auch am Verstärker, wie bei den höheren Serien M6 oder M9, eingesetzt wurden. Jedoch lässt sich selbst mit dieser Ausstattung, hinsichtlich der Klinkenanschlussproblematik, problemlos arbeiten und somit nicht generell als negativ bewerten.

      Den Preis unter den Minus-Punkten aufzunehmen, halte ich ebenfalls für nicht gerechtfertigt. Er befindet sich zwar, wie im Test erwähnt, im gehobenen Bereich, was meiner Meinung nach allerdings aufgrund der vorliegenden Qualitäten nicht all zu überzogen ist. Hierfür sprechen die hervorragenden Optik, samt Verarbeitung und eben auch der druckvolle Sound.

      Die vorliegende Verstärker/Boxen-Kombination wurde durchaus im vollen Umfang von „leise“ bis „laut“ getestet, wobei der Master Regler in fast vollem Umfang, aber in jedem Fall über die „11:30Uhr“ Stellung ausprobiert wurde. Dabei war durchweg eine Steigerung der Lautstärker zu vernehmen. Somit kann ich diese Anmerkung aus eigener Erfahrung leider nicht nachvollziehen.

      Die Mute-Funktion mit dem herausziehen des Master-Reglers zu verknüpfen empfand ich nicht derart störend. Aufgrund der angenehm schwergängigen Potis, entstand beim muten selbst keine Verstellung der Einstellung am Master-Regler. Somit kann ich diese Anmerkung ebenfalls leider nicht nachvollziehen.

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