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Test: Mode Machines SEQ12, Step-Sequencer

RPE meets Mode Machines

27. Juli 2018

Bei dem Mode Machines SEQ12 Step-Sequencer handelt es sich um das gleichnamige Gerät, das von Roy Ploigt entwickelt und bereits vor sechs Jahren unter dem Label RPE auf den Markt gebracht wurde. Da die Einmannschmiede den SEQ12 nur in Kleinauflage mit einem Open Source Betriebssystem produzierte, ist nun in Zusammenarbeit mit Mode Machines eine serienreife Version entstanden, die nicht nur optisch, sondern auch technisch einige Neuerungen bietet.

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Für grundsätzliche Informationen zu den Funktionen des SEQ12 empfiehlt es sich, zunächst den ausführlichen Testbericht aus dem Jahre 2012 zu lesen:

AMAZONA.de Test: RPE SEQ12

 

Was gibt es Neues bei dem Mode Machines SEQ12?

Als auffälligste Änderung sticht direkt das neue, schwarz-orange Gehäusedesign ins Auge, das den alten Silberlook der RPE-Version ersetzt. Zusätzlich verfügt das Display nun über eine rote Hintergrundbeleuchtung, die schon sehr prägnant ist, aber in keiner Weise beim Lesen stört.
Neben den optischen Änderungen wurde laut Hersteller auch die Hardware erneuert und die Platinen überarbeitet. Ansonsten ist die Qualität des Gehäuses unverändert sehr hochwertig und alle Bauteile – insbesondere die halbrunden Step-Taster – machen einen äußerst soliden und langlebigen Eindruck.

Bei dem Betriebssystem des getesteten Gerätes handelt es sich um Version 1.02, die im Vergleich zur alten RPE-Version folgende Änderungen beinhaltet:

  • Multitrigger-Ratchet-Funktion
  • Trim-Parameter zum Verlängern und Kürzen von Sequenzen
  • Glättungsalgorithmus für CC-Werte
  • Einteilung eines Songs in Parts zum freien Arrangieren
  • Spezieller MIDI-Mode für optionale CV-Gate- und MIDI-Geräte

Zu dem Lieferumfang des SEQ12 gehört das externe Netzteil und ein englisches Handbuch im großzügigen DIN-A4-Format. Auf der Homepage von Mode Machines steht die Bedienungsanleitung auch als PDF in deutscher Sprache zur Verfügung, die sich gut und leicht lesen lässt und zusätzlich mit praktischen Verlinkungen zwischen dem Inhaltsverzeichnis und den Kapiteln versehen ist.
Zur großen Überraschung wurde dem SEQ12 auch noch eine kleine Tüte mit Gummibärchen von Haribo beigelegt.

ModeMachines SEQ12

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Ratchet/Multitrigger des Mode Machines SEQ12

Das größte Highlight unter den Neuerungen des SEQ12 sind die Multitrigger/Ratchet-Abspielfunktionen. Jeder Step lässt sich mit einem von sechs Mehrfachtrigger-Mustern (Einfach-, Doppel-, Dreifach-Trigger usw.) sowie einem Taktteiler (1/32, 1/16, 1/8, 3/16, 1/4 und 5/16) versehen.

Ein einfaches Anwendungsbeispiel dafür ist eine schlichte Snare-Roll: Der Step-Sequencer läuft im Sechzehntel-Schema, allerdings soll eine Achteltriole am Ende der Sequenz erzeugt werden. Als erstes muss man nun den Taktteiler von Step 15 auf Einachtel stellen und anschließend im Triggermuster drei Schläge anwählen. Bei 16 Steps, von denen nur einer eine Länge von Einachtel hat, ist logischerweise anschließend die Sequenz ein Sechzehntel zu lang. Wird nun die Anzahl der Steps auf 15 reduziert, ist das Taktthema wieder sauber.

Die Ratchet-Funktion findet man in den letzten Jahren häufig in modernen Step-Sequencern, aber durch die Kombination mit den Taktteilern ist sie beim SEQ12 wesentlich flexibler, wodurch sich sehr komplexe, für Step-Sequencer untypische Rhythmen erzeugen lassen.

Leider lässt sich nur wahlweise die Shuffle- oder Ratchet-Funktion nutzen, nicht aber beide zusammen. Das ist schade, denn gerade die Kombination würde dem SEQ12 noch mehr Groove verleihen.
Mit einer externen, geswingten MIDI-Clock könnte dieses Problem ein Stück weit behoben werden, allerdings ließe sich so auch nur der Startpunkt eines Ratchet verschieben, nicht aber die einzelnen Schläge des Multitriggers in sich.

Ein weiteres kleines Manko entsteht bei der Verwendung von Drum-Pattern, da ein Ratchet-Mehrfachschlag auf alle Instrumente angewendet wird. Angenommen bei dem eben genannten Beispiel mit der Snare-Roll wäre auf Step 15 zusätzlich eine Hi-Hat editiert, dann erklingt auch diese mit einem dreifachen Schlag, obwohl ihr eine andere MIDI-Note als der Snare zugewiesen ist. Umschiffen lässt sich dieses Problem nur, indem man die einzelnen Instrumente eines Drum-Pattern in unterschiedlichen Sequenzen programmiert.

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Forum
  1. Profilbild
    Numitron AHU

    Cooles gerät, ich würde aber gern wissen warum soviel platz verschwendet wurde.
    Man hätte mind 1 he sparen können.

      • Profilbild
        Bodie

        @Numitron Wer weiß wie die Platine im Gehäuse aussieht?
        Die braucht vieleicht etwas mehr Platz als die Oberfläche suggeriert.
        Bei der Größe spielt 1HE mehr oder weniger doch keine Rolle

      • Profilbild
        volcarock

        @Numitron Der Sinn der „leeren Ränder“ erschliesst sich auch spätestens dann, wenn das Gerät im Rack verbaut ist! Dadurch sind die MIDI-Ein und Ausgänge sowie Netzteilanschluss soweit versenkt, dass diese geschützt innen liegen.

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    „Analog and MIDI Sequencer“ heißt es ja im Untertitel und so ist der Seq12 auch mit einem MIDI-In und drei MIDI-Outs passend ausgestattet. Allerdings hätte ich auch gerne ein paar CV/Gate-Outs gesehen und auf Fast-MIDI verzichtet. Über MIDI-In sollten sich Sequenzen auch transponieren lassen, was ja selbst mein betagter MFB Step64 bietet (der hat auch je 4 CV- & Gate-Ausgänge über Adapter-Kabel). Abgesehen davon macht der Seq12 schon einen ziemlichen Eindruck im Rack, da kann er ruhig auch etwas mehr HU verbrauchen…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ein unperfektes Gerät. Ehrlich gesagt, und dann Tausend Euro. Für mich ist das nix.

    • Profilbild
      volcarock

      „…Ein unperfektes Gerät. ..“ Was für ein ausgesprochener Blödsinn. Ich hab das Gerät seit 5 Jahren im Einsatz, jetzt auch mit der aktuellen Mode Machines Firmware. Und ich kenne keinen anderem Hardware/Step-Sequencer mit derart vielen und durchdachten Funktionen, der so intuitiv zu bedienen ist und ich hab/hatte schon viele im Einsatz, von RM1x , Octatrack, Europa, Darktime bis GRP R24.
      Wer computerfrei arbeiten möchte bekommt hier eine fantastisches Steuerinstrument, was durch die beleuchtete Matrix simple und logisch zu bedienen ist.
      Klasse, dass mittlerweile auch Ratchet implementiert wurde!

  4. Profilbild
    syntics AHU

    Cooles Design hat hier offensichtlich seinen Preis und benötigt seinen Platz. Wie hoch die Übungsschwelle wohl sein mag? Na wer es denn braucht…

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