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Test: Native Instruments Maschine Update 1.5

(ID: 1945)

Granular ist wunderbar

Als weiterer Zusatz ist die Effektabteilung jetzt mit einem Granular-Effekt ausgestattet. Der kann alles, was dort ankommt, verkürzen oder verlängern und bis zu 32x wiederholen und in der Tonhöhe verändern. Eine hübsche Ergänzung zum Grain Delay. Übrigens als kleine Nebeninfo für Hardwareumsteiger: Diese Grain-Effekte sind nicht mit dem Grain Delay der Electribes / Kaoss Pads zu vergleichen. Sie tun komplett andere Dinge und haben auch andere und mehr (acht) Parameter.

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Neuer Grain-Effekt

Neuer Grain-Effekt

Generell zerteilen auch sie die ankommenden Signale in sehr kleine Streifen und erzeugen Stretching und andere Effekte. Die gesamte „Glitch“- und Wiederhol-Effekte-Palette findet man immer mehr in den Medien, besonders gern bei ARTE-TV. In Jingles, sogar in Mainstream-Popmusik. Erstaunlicherweise noch relativ wenig in der Filmmusik, wo sie gut hineinpassen könnte. Die Clubmusik hat sie am besten aufgenommen, vermutlich weil sehr viele Club-Tracks mit Ableton gemacht wurden. Sie sind sicher ein wenig speziell aber machen interessante Dinge, die irgendwo zwischen Timestretching und gezielten Delays für kurze Abschnitte des gespielten Materials gelten. In Maschine kann man sie über die Slices oder die Effekte ganz gut einbringen. Maschine erscheint übrigens auch als „Maschine FX“ Plugin, denn sie kann auch als Effekt-System verwendet werden. Die genannten reinen Effekte und die Syntheseabteilung steht daher indirekt immer mit zur Verfügung. Die Modi Sampler, extern und MIDI sprechen für sich und wurden bereits erwähnt.

 

Und da war da noch…

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Dem neuen Paket liegen etwa 1GB neue Samples bei. Insgesamt sind es 6 GB Daten. Darunter ein paar Analogsynthesizer, MPC60-Samples und klassische Dinge wie die 60/70er Drums, die aus anderen Sample-Kits (Abbey Road) entnommen wurden. Das liegt gut im Trend und nimmt man gern mit.

Auch neu ist ein Project-System, mit dem man seine Sessions in einem Rutsch mit allen Samples zusammen abspeichern kann. Diese Idee kennen viele sicher schon von Ableton Live oder Logic, damit man einfach nicht irgendwas vergisst und auch leichter auf einen anderen Rechner übertragen kann „für live“ oder „dem Kumpel geben zum remixen“. Alle Samples sind dann dabei in einem Ordner und nicht verwendete Sounds können wahlweise weggelassen werden. Prima Sache!

Save mit allen Samples

Save mit allen Samples

Einordnung

So langsam wächst die Maschine als Gesamtinstrument heran, welches keine fremde Hilfe mehr braucht. Sie kann schon in Teilbereichen mehr als ihre Hardware-Pendants, jedoch in einigen Details sind sie hier und da noch nicht so ausgefuchst oder nicht so sehr auf den Livebetrieb optimiert. Aber dieses Update hat es in sich. Die Maschine scheint sich eher als ein Studioinstrument etablieren zu wollen, welches sich gut in eine DAW Umgebung einfügen lässt und dort genau das machen lässt, was diese noch nie besonders gut konnten oder mit halbherzigen Kleinteilen wie dem Ultrabeat in Logic oder ähnlichen kläglichen Versuchen mit eher Lachreiz auslösenden 16 oder 32 Steps als Alibifunktion integriert haben. Damit ist zumindest jetzt Schluss, denn die Maschine hat bekanntlich eine frei definierbare Anzahl an Patternlängen und echte Lauflicht/Pattern-Struktur an Bord und ist damit sogar nur teilweise ausgenutzt, denn der andere Vorteil sind die dynamischen Pads. Leider hat man die Dynamik im Lauflichtmodus noch immer nicht zur Verfügung durch entsprechend starkes Antippen. Somit ordnet sie sich ein wenig als Zwitter und Hilfsgerät in die Studioumgebung ein. Man darf hier vermuten, dass die Bereiche Controller und Slices, Granular und Lautlicht noch wachsen werden. Richtig toll und flüssig arbeitet man aber bereits jetzt schon und in einem Umfang, die Hardware ziemlich alt aussehen lässt. Die Organisation ist für diese Mengen und Flexibilität in einer 1 vor dem Komma erstaunlich reif. Die neuen Funktionen sind allesamt ein Gewinn. Die Bedienung gewinnt an „Flow“.

Es wirkt nun auch wie aus einem Guss. Deshalb ist hier die Frage nach dem „soll ich denn?“ gar nicht zu stellen. Ich wette hiermit, dass dieses Update eher neue Käufer anlocken soll, die aus dem reinen DAW Lager, aber auch dem Hardwarelager kommen. Die Maschine ist und war die erste ihrer Art. Ein Hybrid, der zwischen DAW und Hardware vermittelt. Zudem ist das Update kostenlos und damit uneingeschränkt nicht nur zu empfehlen, sondern absolutes Pflichtprogramm für alle, die die Maschine schon haben. Für die oben genannte Zielgruppe lohnt sich die Anschaffung für die Pattern-Arbeitsweise sehr, auch wenn man sie nur für besseres Handling für Beats benötigen sollte. Noch mehr beflügelt die Maschine aber die Phantasie bei dem, was noch kommen könnte. Auch vor dem Hintergrund, dass es bisher keine ähnlich geartete Konkurrenz gibt. Verglichen mit den anderen NI-Produkten ist Maschine das Einzige, bei dem man sich überhaupt noch gut vorstellen kann, dass da noch mehr kommt, was man auch brauchen kann. Alle anderen scheinen recht ausgereift in Umfang und Möglichkeiten. Nicht, dass ich damit einen Blankoscheck für Perfektion ausstellen mag, aber im Umfang durchaus. Vielleicht wäre Maschine auch das bessere „Kore“? Dazu müsste man nur den Controller-Mode vernünftig ausbauen. Ebenso wäre sie als Synthesizersteuerung für wenigstens alle NI-Produkte extremst ausbaubar.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    fmq75

    Ich hab seinerzeit mit der ersten ofiziellen Version schon Live gespielt (afaik 1.02)und das Teil (u.a. zu Testzwecken)enorm“gequält“.Da ist (unter OSX)nichts abgestürzt etc.Lief „rocksolid“.Etwas,was man von NI Produkten früher nicht unbedingt kannte.Speziell auf dem Mac.Ok,das wäre bei so einer Software aber auch fatal gewesen…

    In Deinem „slow LFO bashing“bist Du übrigens auch sehr berechenbar.Stimme dem zwar zu doch bei Maschine kann man sich wunderbar mit dem Freqshifter oder FM Modulator behelfen.Das Ergebnis ist das gleiche und bedarf somit imo nicht unbedingt eines Minuspunktes.

    Abgesehen davon dankt man(n)für die umfangreichen Einblicke.

    • Profilbild
      kritik katze

      @fmq75 ungewöhnlicher weise fehlen nach meiner einschätzung
      immer noch wesentliche funktionen zum produzieren
      heutiger clubmusik charts musik oder auch avantgarde.

      dazu gehören insbesondere ganz besonderst :
      1.
      eine vollständige controlchange-aufzeichnung
      und steuerung im patternsequenzer(midiout)
      für filterfahrten etc. und parameter veränderungen
      von softsynths und externen klangerzeugern
      diese sollten auch bei erzeugen durch einen externen controller (berührung oder benutzung )
      automatisch im pattern menue erscheinen.
      wäre auch witzig für vstfx

      2.
      programmchange für soundwechsel
      und initialisierung der sounds:
      um veränderte werte ab startpunkt
      wieder auf ausgangsposition zu setzen,
      damit diese vorgenommen veränderungen
      auch richtig abgespielt werden
      wäre auch witzig für vstfx (presets)

      3,groovetemplates und quantisierung durch midiparts für sounds
      um musik oder sounds ein bestimmtes microtimmimg zu geben und dadurch clubtauglich zumachen

      darüber hinaus fehlen mir natürlich noch verschiedene wichtige dinge
      die gewichtung mag jeder verschieden sehen .
      aufzählung

      1.komplette controlchange-aufzeichnung/steuerung
      im patternsequenzer(midiout)

      2.programmchange im patternsequenzer für
      soundwechsel und initialisierung der vsti-sounds

      3.darstellungen aller 4 bänke pro group
      4.pattern benennung
      5.drag und drope einsetzfunktion für pattern
      6.farbige patterndarstellung
      7.balkendarstellung der parameterwerte im pattern
      8.ein faden kreuz fürparameterwerte
      9.abspeichern und laden von pattern-fx fahrten
      in pattern auf festplatte

      10.das copieren von fx-fahrten in anderes pattern
      11.copieren von pattern-mittelteilen
      an anfangsstellen von anderen oder leeren patterns

      12.bypass-fx automation funktion
      13.taktbestimmbares mehrfachcut von pattern in einzelne patterns
      14.patternteil loopabspielfunktion
      15 scene-unabhängiger patterntrack
      16.patternfixierung festsetzung im scenemodus
      17.32sounds pro group
      18.groovequantisierung durch midiparts zu groovetemplates bei 960 ppq
      19.pattern antriggern durch notes oder progchange im host
      20.alternativ-pro group unabhängiger pattern sequenzer (sceneleiste)
      21.komplette merfachscenes verschiebung
      22.taktgenaue slicefunktion
      23.trackdelay für sound (bei vocals für cardlatenz kompensation )
      24.timestrechting für vocals
      25.formant-pitchshifting für vocals
      26,horizontale wavevergrösserung
      27.eine pattern leermatrix zum positionswechsel
      28.komplette arranger seite mit fx unterspur für fx presets
      oder fx progchange oder cc .mit fx-presetsblock zum einladen benutzter fx-konfigurationen
      inclusive pattern reset für ursprüngliche einstellung
      29.patternseite
      30.abspiel-inspector mit einstellungen nondestruktiv.
      31.midiexport mit abspielparameter von macros oder fx
      32.mal sehen

  2. Profilbild
    moogulator AHU

    Tja, wie immer sind diese Minus/Pluspunkte Anhaltspunkte die zusammen mit dem Text ein bisschen die Eignung für die eigene Musik andeuten soll. Maschine ist sicher für Club und Popmusik im weitesten Sinne zu sehen und da höre ich sehr viele Sounds, die einen LFO nach heutigen Vorstellungen benötigen. Im Livebetrieb ist ein LFO schneller hochgedreht als ein FX geladen und ein simples Routing des LFOs auf die üblichen Baugruppen auch mit einem Dreh und maximal einem Routingumstell-Knopfdruck innerhalb einer Jam doch eine große Hilfe. Da bin ich wirklich berechenbar. Es gibt bestimmt Genres und Leute, die das nicht so dringend brauchen. Aber für die gibt es das ja mit dem Plusminus. Man kann erkennen und für sich einordnen. Mehr will ein Test nicht. Aber auch nicht weniger.

    Für mich gehört ein LFO unter 35 Hertz als unterdurchschnittlich abgemahnt, auch wenn Software und VAs oft weit mehr bringen und das lobt man dann. Dem gegenüber ist das Konzept der Umschaltung vom tonalen Spielbarkeit und Drumsounds (ein Ton) sehr gut gelöst. Auch wird man hier nicht nach mehr Tracks schreien und so weiter. Solang man also das erkennen kann, finde ich den Test fair und gut.

    Es wird sicher sogar Dinge geben, die man nicht genau genug untersucht hat. Aber das wird dann doch mit der Musik im täglichen Umfeld zu tun haben. Ein Tanzmusiker auf einer Hochzeit wird wohl diese LFO Sache nicht so wichtig finden, aber der gehört vielleicht sogar noch nicht zur typischen Käuferschicht. Den Workaround hab ich im alten Test auch genannt. Bei einem Update schaut man auf die Dinge, die man beachtet hat, finde sie haben sehr praktische Sachen gewählt. Einizig die Vintage-Sachen hätte ich vermutlich in 2.0 verlegt und dafür den LFO verändert oder die Loopslicer, wiedereinstell-Funktion erfunden, weil sie live relevant ist und das Handling verbessert.
    Aber dennoch jammert man nicht rum, es ist ja auch lustig. Aber die Prioritäten werden unterschiedlich gesetzt. Lese ich alte Berichte, so finde ich da „kein beleuchtetes Display“. Das kann für manche Musiker wichtig sein, wie schwer das wiegt kann man oft selbst besser entscheiden als der doofe Schreiber.

    Der Stepmode könnte auch noch nach üblichem System von oben links nach unten rechts blinken. Das ist natürlich nicht entscheidend, nervt nur ein bisschen. Aber es ist ein unendlicher Stepmode, man muss sich nicht auf 4 oder 8 Takte beschränken. Also. Was schreibste hin? Was nicht?

    Genau!
    Deshalb ist mein Text glaub‘ ich ganz ok.

    Ich hab die Maschine seit dem Update auch noch mehr lieb. Live müsste sie noch etwas zulegen, da einiges noch etwas unspontan ist. Aber sie hat sehr gewonnen in fast allen Punkten. NI hat gezeigt, dies erkannt zu haben. Das ist nicht immer so! Je größer die Firma, desto mehr muss man bangen. Ich bin sehr optimistisch und werde 2.0 mit Sicherheit so schnell wie möglich installlieren oder kaufen oder was man auch immer dafür tun muss. Tolles Produkt jedenfalls. Könnte sogar abfärben auf die Synthesizerhersteller. Korg waren mal mit dem MS20 Legacy-Controller auf einem guten Weg, nur haben sie 2-3 kleine Fehler gemacht dabei. Die entscheiden manchmal auch, wie viel gekauft wird. Besonders die aufwendigeren Synthesizer mit eigenem Controller könnten attraktiv werden, grade weil ja alles billiger werden will. Und wer dabei die Vorteile der Plattform nutzt hat gewonnen.

    Sehr gespannt, was hier noch passiert..
    Wird aber auch sehr stark an Kleinigkeiten hängen. Zumindest tuts das bei mir, wenn ich mein Gear für Live aussuche oder eben verwerfe.

    Da kann ja noch viel kommen…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Strassen,

    einfach in der „Druckversion“ lesen

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @coaxial Hätte mehr sein können, richtig. Mic hat aber nur eine Ergänzung einfügen wollen. Du findest jede Menge Klangbeispiele von Mic im ersten Test zur MASCHINE hier auf AMAZONA.de. Siehe Link am Ende des Tests.

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Bin ja auch sehr begeistert von MASCHINE, aber ein dickes, weiteres Minus bekommt das Teil von mir dafür, dass es Stand Version 1.5 immer noch nicht möglich ist, andere Taktarten wie 4/4 zu verwenden. Egal was man einstellt, MASCHINE bleibt immer im 4/4 Raster und lediglich das Metronom passt sich mittlerweile an. IMHO ist das eine Grundfunktion die ab 1.0 laufen sollte (schließlich ist die Funktion ja auch vorgesehen). Der langsame LFO ist mir dagegen völlig egal. So hat halt jeder seine Prioritäten ;-)

  5. Profilbild
    CilentCipha

    Ich hab die Maschine seit 4 Tagen und hab sie direkt mit v 1.5 in Betrieb genommen. Ich bin schwer begeistert von dem Teil. Ich habe die ersten 2 Tage den PC Bildschirm einfach ausgeschaltet und bin sozusagen in der Maschine versunken. Von A-Z ein 1a Workflow! Des Weiteren sei der sehr sehr gute Support von NI zu erwähnen. Was man so liest waren viele Punkte beim Update Feature Request der User und die wurden vorbildlich umgesetzt.

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