Predatohm
Das nächste Plug-in dieser Reihe ist Predatohm und ist ein – Mono-Frequenzbandprozessor. Predatohm verfügt zwar über einen Stereoeingang, doch wird das Signal intern vor der Bearbeitung in ein Mono-Signal summiert, bevor es an die Frequenzweichen weitergegeben wird. Da die unteren und oberen Eckfrequenzen mit 20Hz und 20kHz festgelegt sind, bedarf es für die zur Verfügung stehenden vier Frequenzbänder nur drei nicht-überlappende Weichen, die über das gesamte Frequenzspektrum eingestellt werden können. Für jedes Frequenzband stehen dann die beiden Effektsektionen Dynamik und Verzerrung sequentiell zu Verfügung. Dynamik? Ja, genau. Predatohm als einfachen Multibandkompressor einzusetzen ist kein Problem. Die Dynamics-Sektion bieten zwei Parameter. „Charakter“ dient zum stufenlosen Umblenden zwischen Kompressor-Verhalten mit länger anhaltendem Sustain und Expander-Verhalten mit stark perkussiver Charakteristik.
Intensity regelt, wie stark Charakter auf das Signal einwirkt. Die Verzerrungseffekteinheit ist gleichsam einfach gehalten. Dabei lässt sich zwischen 13 verschiedenen Verzerrungsmodellen wählen, deren Anwendungsgrad dann über den „Amount“-Regler bestimmt wird. Auch kann für jedes Frequenzband die Lautstärke individuell per Gain eingestellt werden.
Danach werden die Frequenzbänder zur weiteren gemeinsamen Bearbeitung wieder zusammengeführt. Das Summensignal geht dann in den Tone-Effekt. Dieser bietet den Shape-Parameter, einen LowPass Filter mit variabler Flankensteilheit von Null (Linkstellung) bis 48dB/Oktave (Mittenstellung). Bei weiterem Aufdrehen wird noch ansteigende Resonanz hinzugefügt. Die Cutoff-Frequenz des Filters lässt sich dann über den Frequency-Parameter regeln, der von 2 kHz und 8 kHz reicht. Danach geht es weiter ins Feedback, das über den Frequenz-Parameter (effektiv der Abstand des virtuellen Mikrofons zum Lautsprecher) geregelt wird und über den Amount-Regler dem Eingangssignal anteilig beigemischt werden kann. Am Ausgang aber nicht zuletzt sitzt dann der SuperStereo-Effekt, der optional durch Phasenverschiebung von 0-10ms einen Pseudostereo-Effekt erzeugt, wobei diese Option beim Mastern für Monokompatibilität bzw. im M/S Verfahren mit Vorsicht zu genießen ist. Keine Gedanken muss man sich hingegen um Artefakte machen. Sollte es tatsächlich mal vorkommen, dass eines von diesen Biestern sein hässliche Haupt zeigt, dann drückt man einfach den HighQuality-Schalter, und alles ist wieder bestens. Eigentlich sollte man ihn immer eingeschaltet haben, wenn man nicht gerade mit der Rechenleistung des Computer auf dem Zahnfleisch kriecht. Es klingt einfach noch besser.