Keine großen Experimente auch beim Tonholz, zu einer echten PRS Custom 24 gehörte schon damals ein Mahagoni-Korpus und eine Riegelahorndecke und so besitzt auch die PRS 30th Anniversary Custom 24 10Top CC diese bewährte und beliebte Kombination. Zusätzlich aber besitzt die Decke den „10Top Status“, was auf ein optisch außergewöhnlich hübsches Stück Ahorn hinweisen soll. Bei unserem Testinstrument kommt die 10-Top-Decke allerdings nicht so schön hervor, was zum einen an der sehr dunklen Lackierung liegt und zum anderen daran, dass die Decke an ihren Rändern schwarz beilackiert wurde. Hier herrscht also eher Understatement denn übermäßiges Geprotze.
Neben den Pickups als maßgebliche technische Neuerung gibt es an der PRS 30th Anniversary Custom 24 10Top CC auch weitere kosmetische Veränderungen. Das betrifft vor allem die neuen Bird-Inlays, die das Rosewood-Griffbrett mit seinen 24 Bünden schmücken und speziell für diese Jubiläums-Serie designt wurden. Sie wirken weit weniger spektakulär ausgeführt als die üblichen Inlays, die ja seit je her das Markenzeichen von PRS Instrumenten darstellen.
Weiterhin besitzt das Griffbrett an seinen Rändern ein weißes Binding, das auch die Seiten der Kopfplatte mit einschließt. Hier sitzen auch die PRS Phase II Locking Tuner mit ihren offengelegten Mechaniken, worüber ich mich ja auch schon bereits in vergangenen Tests kritisch geäußert habe. Im Neuzustand sind sie schlichtweg ein Traum, was sowohl die Stimmstabilität als auch das Handling betrifft. Überpräzise und doch leichtgängig lassen sich Stimmvorgänge durchführen und das Instrument behält auch dann noch problemlos seine Stimmung, wenn das Vintage-Vibrato zum Einsatz kommt. Und das zählt ohne Zweifel mit Abstand zu den besten „klassischen“ Vibrato-Systemen am Markt, nicht nur, wenn es um das Handling und die Stimmstabilität geht.
Das Profil des Mahagonihalses bezeichnet PRS als „Pattern Thin“, also das Dünnere von zwei Halsprofilen, welche die Amerikaner standardmäßig für ihre Gitarren verwenden. Aber keine Sorge, zum einen ist auch hier ist noch genügend „Fleisch“ zum Greifen übrig und zum anderen erleichtert dieses schmalere Profil auch für Leute mit kleineren Händen den Um- bzw. Einstieg.
Tatsächlich könnte man unsere PRS 30th Anniversary Custom 24 10Top CC ohne Weiteres durchwinken, ohne sie vorher genau begutachtet zu haben. Wie alle PRS-Instrumente aus der USA-Fertigung, gibt auch unsere Testgitarre ein starkes Bild in puncto Holzauswahl, Verarbeitung und verwendeter Hardware ab. Soweit also nichts Neues, aber wie klingen denn nun dreißig Jahre Erfahrung?
Die neue Klangvielfalt ist beidruckend, leider auch der Preis. Ich bin gespannt, was von der Variabilität im Klang in weitere Produkte eingehen wird.
@MidiDino Der momentane Dollarkurs scheint das Problem zu sein … na ja, immerhin bekommt der neue Besitzer nicht nur eine High-End-Klampfe, sondern auch noch eine Limitierte, wenn´s tröstet ;)