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Test: Reloop Beatmix 4 MK2 DJ-Controller

Der günstigste 4-Kanal DJ-Controller am Markt

21. Mai 2020
Reloop Beatmix 4 MK2

Reloop Beatmix 4 MK2

Beim Reloop Beatmix 4 MK2 handelt es sich um einen DJ-Controller mit Soundkarte, der direkten Zugriff auf 4 Decks ermöglicht. In dieser Preisklasse ist er der einzige, der dieses Feature aufweisen kann. Den Vorgänger Beatmix 4 haben wir auch bereits getestet, falls jemand noch kurz einen Blick in die Vergangenheit werfen möchte. Nun ist es Zeit für einen Test des aktuellen Modells.

Reloop Beatmix 4 MK2 – ein paar Worte vorab

Der Reloop Beatmix4 ist schon ein bisschen älter, aber er ist der einzige DJ-Controller in dieser Preisklasse, der über 4 Decks verfügt. DJ-Controller mit vier Decks gibt es eigentlich erst ab 500,- Euro (Stand Mai 2020), der Native Instruments Traktor Kontrol S3 zum Beispiel. Danach geht es mit den Preisen für 4-Kanal DJ-Controller steil nach oben.

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Da sich 2020 für alle die Zeiten geändert haben und diese Veränderung für manchen mit mehr Freizeit einhergeht, lohnt es sich, diesen Controller zu betrachten. Nicht jeder ambitionierte Hobby-DJ möchte minimum 530,- Euro ausgeben, weil sich das Leben verändert hat. Wenn der Alltag wieder einkehrt, fällt auch die Freizeit weg. Da kann es leicht passieren, dass über 500,- Euro in der Ecke einstauben. Vielleicht besitzt der eine oder andere auch schon einen Controller mit zwei Decks. Diese werden sicher gemerkt haben, dass sich mit vier Decks sehr interessante Mixe erstellen lassen.

Lieferumfang des DJ-Controllers

Ungewöhnlich spartanisch ist der Beatmix 4 MK2 verpackt. Wo andere Hersteller Verpackungsdesign betreiben, liefert Reloop nur das absolut Notwendige mit.

In der Verpackung befindet sich der DJ-Controller, ein USB-Kabel, eine kurze Bedienungsanleitung und die Registrierungskarte für den Download von Serato Light, eine eigens für den 4-Deck-Mixer in Zusammenarbeit mit Serato entwickelte „fun to use“-Variante der Serato DJ Software.

Anschlüsse und Audioausgänge

Auf der Rückseite des Beatmix 4 MK2 befindet sich ein Cinch-Ausgang. Dieses Format hat nicht nur im HiFi-Sektor seine Daseinsberechtigung, sondern auch in der Welt der DJs.

Daneben befindet sich der USB-Anschluss, mit dem der Controller mit dem Computer verbunden wird. Gleichzeitig wird er über USB mit Strom versorgt.

Auf der Vorderseite befindet sich ein regelbarer Eingang für ein Mikrofon mit großer Klinke. An dieser Stelle wurden auch ein großer und kleiner Klinkenausgang für die Kopfhörer angebracht. Die Kopfhörer können mit einem Regler auf der Bedienoberfläche eingepegelt werden. Damit kann man zwei Kopfhörer anschließen und im Ping-Pong-Betrieb mixen. Das gefällt mir sehr gut.

Der Ausgang des Beatmix 4 MK2 macht gehörig Druck und ist laut genug, um die Nachbarn zur Weißglut zu bringen.

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Technische Daten

Die Soundkarte des Reloop Beatmix 4 MK2 kann mit 44,1 kHz und 48 kHz betrieben werden und bietet eine minimale Latenz von 1,5 ms bzw. 64 Samples. Auch mit größeren Latenzen lässt sich mit diesem Setup sehr gut arbeiten. Allerdings ergaben sich bei 512 Samples ab und zu Störgeräusche. Diese Einzuordnen oder ein Muster zu erkennen, ist mir leider nicht möglich. Da die Störgeräusche nur sporadisch und sehr selten auftauchen, stören sie nicht weiter.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, den Beatmix 4 MK2 nur als MIDI-Controller zu nutzen und eine externe Soundkarte einzusetzen. Da es sich um einen Budget-Controller handelt, ergibt das eigentlich nur dann Sinn, wenn man bereits ein Interface höherer Qualität besitzt. Entsprechend der Ausrichtung des Controllers wird dies dem Nutzer vermutlich aber nicht zur Verfügung stehen. Den meisten zumindest nicht.

Einrichtung am Computer

An einem Mac mit OS Catalina wird Beatmix 4 MK2 sofort vom Rechner erkannt. Auch wenn der DJ-Controller für Serato DJ designt wurde, handelt es sich auch um einen reinen MIDI-Controller. Somit kann er für jede DJ-Software oder jeder anderen MIDI-Software oder -Hardware eingerichtet werden, sofern es Mappings gibt … oder man Lust hat, alles selbst zu mappen.

Unter Traktor Pro braucht die Konfiguration aufgrund der umfangreichen Bedienelemente Geduld und Zeit. Zum Glück bietet Reloop eine Traktor-Konfiguration zum Download an. Das File ist für Traktor 2 gedacht,  ist aber kompatibel mit Traktor Pro 3.

Mit dieser Vorlage lassen sich ganz einfach individuelle Einstellungen für den Reloop Beatmix 4 MK2 vornehmen. Ich bevorzuge z. B. mit den ersten Regler der EQ-Sektion nicht den Gain zu kontrollieren, sondern brauche neben den EQs auch noch ein Filter. Eine Anpassung lohnt sich, denn im Vergleich zu Traktor 2 sind in Traktor 3 neue interessante Features hinzugekommen, wie z. B. harmonisches Mixing.

Praxis und Verarbeitung des Controllers

Der 558 x 317 x 41 mm große Controller ist mit 2,7 kg nicht zu schwer und lässt sich deswegen auch hervorragend in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad transportieren. Das angenehme Gewicht verleiht dem Controller ausreichend Standfestigkeit.

Der Beatmix4 befindet sich in einem Vollplastikgehäuse. Auf den Jogwheels befinden sich Platten aus Aluminium. Der Datenregler, mit dem man durch die Song-Bibliothek scrollt, besteht auch aus Metall.

Reloop Beatmix 4 MK2

Die Regler bestehen aus Kunststoff und erinnern in der Qualität an preisgünstige MIDI-Controller von AKAI, Nektar, Novation und Co. Dies ist wohl auch nicht weiter verwunderlich, denn es ist ja ein preisgünstiger Controller. Preisgünstige MIDI-Controller sind nicht schlecht und man kann sehr gut mit ihnen arbeiten. Wenn man mehr Geld ausgibt, bekommt man natürlich Endlosregler, Potis mit Metallstift oder gummierte Potikappen. In dieser Frage gibt es große Qualitätsunterschiede. Es kommt es auf den Blickwinkel an: Matthias Steinwachs kritisierte in seinem Testbericht zum Vorgänger, dass die Regler aus Kautschuk oder gummiert besser wären. Da hat er sicher Recht, aber da es sich hier um einen Budget-Mixer handelt, möchte ich diesen Umstand nicht so hoch bewerten

Reloop Beatmix 4 MK2

Es lässt sich ohne Probleme mit den Reglern des Beatmix 4 MK2 arbeiten. Kein Regler kratzt oder fühlt sich „wobblig“ an. Sie sind wohl mit dem Gehäuse verschraubt und verfügen sogar über einen kleinen Widerstand auf der 12 Uhr Position. So ist man immer darüber informiert, ob sich der Regler in neutraler Stellung befindet. Leider verfügt die erste Reihe der Regler nicht über diesen Widerstand auf der 12 Uhr Position. Pro Kanal gibt es vier Regler, was bedeutet, dass Reloop verstanden hat, dass es nicht nur Höhen, Mitten und Bässe gibt.

Ein ähnliches Fazit kann man auch für die Fader ziehen. Der Fader-Weg ist lang genug. Mit ihnen lassen sich präzise Einstellungen vornehmen. Mir ist auch kein Kratzen oder ähnliches aufgefallen. Der Crossfader ist extrem leichtgängig, was für schnelle Cuts sinnvoll ist. Natürlich ist es kein Crossfader, dessen Faderkurve man einstellen kann. Am wichtigsten ist, dass Reloop bedacht hat, den Crossfader leichtgängig zu gestalten und die Fader mit Widerstand auszustatten.

Der Reloop Beatmix 4 MK2 im Test: Gut sichtbar die Farben der LEDs und die drehende LED

Die gummierten Pads eignen sich sehr gut, um Befehle auszuführen. Fingerdrummer werden mit ihnen arbeiten können. Mit zwei Knöpfen wechselt man zwischen den Modi A und B. So verfügt man insgesamt über 16 Pads. Zwei Ebenen sind vollkommen ausreichend, um im Befehls-Djungel nicht die Übersicht zu verlieren.

Erleichtert wird das Erlernen von Befehlen und Zuweisungen durch die verschiedenen Farben, die Reloop für die Pads zur Verfügung stellt. Schnell hat man gelernt, dass die rote LED für Loops steht.

Auch die Buttons sind hintergrundbeleuchtet und informieren so den Benutzter über aktive Funktionen.
 Das ist besonders wichtig, weil der Beatmix über 4 Decks verfügt, aber nur über zwei Jogwheels. Mit zwei Knöpfen neben den Decks wechselt man zwischen den Jogwheels 1 oder 2 bzw. 3 oder 4 hin und her. Mit der roten Beleuchtung ist man jederzeit darüber informiert, auf welchem Deck man sich befindet.

Beim Vorgänger wurde bemängelt, dass sich die Decke der Wheels aus Aluminium besteht, was auch beim neuen Model der Fall ist. Es kann passieren, dass man mit feuchten Händen ausrutschen könnte und damit für Irritation auf dem Tanzboden sorgt.

Nach meiner Ansicht sind die Jogwheels sehr leichtgängig. Da sie sich nicht (selbst) drehen, informiert eine blaue rotierende LED darüber, dass sich das Deck „dreht“. Die Decks sind sehr reaktiv und mit ein bisschen Übung schafft man es, sie an die gewünschte Position eines Tracks zu bewegen.

Die Jogwheels eignen sich natürlich auch zum Scratchen. Da ich aber eher ein Mixer bin, überlasse ich wirklichen Profis diese Beurteilung. Am wichtigsten ist, dass die Decks stoppen, wenn man die Jogwheels „anhält“ und dass sie wieder starten, wenn man sie „loslässt“.

Zum Stoppen und Starten muss man übrigens die Jogwheels drücken. Bremsen und anschieben geschieht mit dem Plastikring an der Seite der Wheels. Der Reloop Beatmix 4 MK2 ist in der Lage, diese Steuerungsinformationen sehr gut zu verarbeiten bzw. sie an Traktor weiterzuleiten.

Praxis und Struktur des Controllers

Der Reloop Beatmix 4 MK2 ist sehr gut strukturiert. Sein Design orientiert sich an den wichtigsten DJ-Programmen. In Traktor ist z. B. oben rechts und links die Effekt-Sektion mit 4 Reglern zu finden und im Beatmix 4 MK2 ist es genauso.

Natürlich würde man sich an mancher Stelle noch einen Regler, Fader oder Knopf mehr wünschen. Man darf aber nicht vergessen, dass dieser DJ-Controller schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und damit konnten seine Entwickler noch nichts von den neuen Funktionen wissen, welche die DJ-Programme mittlerweile erlernt haben.

Reloop, aber auch Native Instruments, Denon DJ und Pioneer DJ haben sich für eine irritierende Deckaufteilung entschlossen. Das erste Deck ist nicht Deck 1, sondern Deck 3, gefolgt von Deck 1, Deck 2 und Deck 4. Ich hätte mir eine aufsteigende Zahlenfolge gewünscht. Diese Aufteilung hat sich wohl über die Jahre durchgesetzt und erschließt sich für die meisten Nutzer selbstverständlich.

Wenn ich nach einiger Zeit nicht mehr auf den Bildschirm blicke, kann es durchaus vorkommen, dass ich die Mixer-Kanäle mit den Decks verwechsele. Daraus folgt, dass ich die erste Mixer-Sektion (Deck 3) bediene, obwohl ich eigentlich Deck 1 bedienen wollte. Gewiss könnte ich die Decks einfach umprogrammieren, aber trotzdem sind die Decks nun mal 3, 1, 2, 4 benannt.

Reloop Beatmix 4 MK2

Das Reloop sich in dieser Frage nicht von anderen Herstellern abgrenzt, muss man akzeptieren. Mit diesem Standard werde ich mich nie richtig anfreunden könne. Es ist natürlich auch willkommen, wenn sich Hersteller mal auf einen Standard einigen. Natürlich wird auch mein Hirn diese Bedienung nach einiger Zeit erlernt haben.

Empfehlenswert ist die Vorhörfunktion des Beatmix 4 MK2. Jede der Mixer-Sektionen verfügt über einen Cue-Button, womit sich das Mix-Verhältnis der Tracks im Vorfeld einstellen lässt. Mit dem Cue/Mix-Regler lässt sich diese Funktion fein einstellen. Diesen Regler findet man zwischen den EQ-Reglern. Dort befinden sich auch der Kopfhörer- und der Master-Lautstärkeregler. Man hätte die Kopfhörerlautstärke auch neben die Kopfhörerausgänge legen können. Schließlich befindet sich der Regler für das Mikrofon auch neben dem Mikrofoneingang.

Was es sonst noch zu erwähnen gibt

Erwähnenswert ist der fünfte Fader, mit dem es möglich ist, Samples abzufeuern oder andere MIDI-Gerätschaften ins Spiel zu bringen.

Mit dem Scroll-Wheel lässt sich angenehm und komfortabel durch eine Musik-Bibliothek blättern. Da dieser Regler druckempfindlich ist, lässt sich damit gleich auch der passende Track anwählen. Schön!

In vielen Testberichten wurde bemängelt, dass der Beatmix 4 MK2 über keine Kanalpegel-Anzeige verfügt. Es finden sich  aber ausreichend Kanalpegel-Anzeigen in der Software und kein DJ-Controller kann die Software ersetzten. Natürlich gibt es DJ-Systeme, die unabhängig vom Rechner arbeiten können, aber diese sind nicht Thema dieses Tests und der Reloop ist für diese Funktion nicht ausgelegt.

Auch wenn die Zusammenarbeit zwischen Mac und Beatmix 4 MK2 reibungslos funktionierte, findet man keine neueren Aktualisierungen auf der Reloop Seite. Wenn alles funktioniert, muss man natürlich nichts erwähnen. Ein Hinweis, dass die Hardware mit aktuellen Betriebssystemen funktioniert, wäre hilfreich und erleichtert die Kaufentscheidung. Ein Update für das Traktor-File auf Version 3 wäre auch toll.

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Fazit

Ja, man spürt einen Unterschied zwischen Reloop Beatmix 4 MK2 und einem DJ-Controller aus einer höheren Preisklasse. Der Reloop bietet mit dem Beatmix 4 MK2 aber erstaunlich viel Komfort für kleines Geld. „Kleines Geld“ erzeugt immer den Eindruck, dass man massive Abstriche in Fragen von Funktionalität und Qualität hinnehmen muss. Reloop hat aber alles dafür getan, einen Mixer zu gestalten, mit dem es möglich ist, die wichtigsten Funktionen eines DJ-Programms mit seinen Händen „anzufassen“. Besonders ambitionierte Anfänger oder Hobbyisten werden dies zu schätzen wissen, weil sie keine Investitionshürde von über 500,- Euro überwinden müssen. Das gilt natürlich nur für die 4-Kanal DJ-Controller. Im Sektor der 2-Kanal DJ-Controller gibt es eine reichhaltige Auswahl an hochqualitativen Produkten, die nicht sofort ein großes Loch in den Geldbeutel reißen.

Die Klangqualität und Lautstärke des Beatmix MK4 ist zufriedenstellend. Das Gerät ist entsprechend seiner Preisklasse wirklich sehr gut verarbeitet. Es finden sich keine kratzende Fader, wobblige Regler, schlechte Pads und Buttons, die erst beim zweiten Mal reagieren.

Der Reloop Beatmix 4 MK2 besteht zum größten Teil aus Kunststoff und man hat nicht unbedingt die hochwertigsten Fader und Regler verbaut. Trotzdem kann man den Beatmix 4 MK2 durchaus empfehlen, weil die Qualitätsansprüche auch in dieser Preisklasse sehr hoch sind.

Für ihn spricht auch, dass der Reloop in dieser Preisklasse der 4-Kanal DJ-Controller nahezu konkurrenzlos ist. Den „More and Better“-Faktor gibt es dann, wenn man auch mehr Geld investieren möchte

Plus

  • Preis
  • Serato Scratch LE im Lieferumfang
  • trotz viel Plastik gute Verarbeitung
  • anständiges Audiointerface

Minus

  • keine Infos zur Zusammenarbeit mit aktuellen Betriebsssystemen

Preis

  • 259,- Euro
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