Kampfansage an Pioneers CDJ?
Kürzlich wurde der neue Reloop RMP4 Player vorgestellt. Dieser als Nachfolger des RMP3 wie zu erwarten ein Table-Top DJ CD-Player, beziehungsweise mehr noch ein Media-Player und verschließt sich somit natürlich nicht dem heute gängigen USB-Speichermedium als Datenquelle. Das bot in der Tat der Vorgänger auch schon, der RMP4 aber wurde natürlich auch für diese Nutzung optimiert.
Preislich liegt der RMP4 knapp unter dem aktuell günstigsten Pioneer Player der CDJ-Reihe und macht sich somit interessant für die Nutzung zuhause. Nicht nur das, der RMP4 bietet dabei einige Funktionen, die die günstigen Modelle aus dem Hause Pioneer nicht bieten, vorweg genommen sei dabei z.B. die „geliebte“ Sync-Funktion oder eine Performance-Sektion.
Ein Blick auf das Gerät verrät: Es wurde am Design festgehalten, doch es sind auch einige neue Funktionen dazugekommen – dies verrät bereits das Vorhandensein diverser Tasten, die an dem RMP3 nicht zu finden sind.
Was kann der Nachfolger?
Ganz stumpf gilt erst einmal: auspacken, anschließen und los.
Die Rückseite bietet eine übersichtliche Anzahl an „Steckdosen“ – viel hätte ich nun auch nicht erwartet, beziehungsweise, bei einer größeren Anzahl wäre ich auch verwundert gewesen.
So finden sich hier Stromanschluss für ein Euro-Stecker-Kabel, Cinch-Ausgangsbuchsen, der notwendige Anschluss für die Nutzung von Faderstart/Relay und eine USB-Buchse für den Anschluss an den Rechner oder als Link für zwei RMP4.
Kabel ran, Gerät an, USB-Stick rein und los. Erst einmal orientieren – als regelmäßiger Nutzer von CDJ-Playern geht der Griff hier zunächst zu anderen Positionen.
Zunächst fällt daher auf: Navigiert wird hier mit einem Push-Encoder links des Jog-Wheels, gewohnt ist man eigentlich einen Push-Encoder rechts neben dem Display – zumindest als „Pioneer“. Reloop behält hier die Position wie bei dem Vorgänger bei – vollkommen in Ordnung. Man gewöhnt sich später auch recht schnell an diese Anordnung. Etwas umständlich, da ein langer Weg, ist später der Griff zu der „Back“-Taste, die sich an der Spitze des Gerätes befindet. Schöner wäre es doch gewesen, diese wäre in der Nähe des Navigations-Encoders gewesen, denn der schnelle Griff dazu ist doch ein häufig geübter.
Aber das geht für den Moment schon zu sehr in die Tiefe.
Der Test bestätigt mein Vorurteil zu Reloop:
Etwas gutes kopieren – aber schlecht. „Kinderkrankheiten“ gibt es bei CDJ/XDJ nicht. Die Features bei Pioneer Produkten sind (fast immer) durchdacht, das Display und die rekordbox Vorbereitung der Tracks bringen neue Möglichkeiten in die DJ Performance. Das Reloop Pendant wirkt dagegen wirklich billig.
Wenn man jetzt bedenkt, dass es vor Kurzem einen XDJ-700 bei einem Anbieter für unter 600 Euro gab ist das Reloop Produkt für mich knallhart durchgefallen.