ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Roland Lucina AX-09

(ID: 1759)

Wie klingt eigentlich eine Keytar?

Der Lucina ist kein Synthesizer für Leute, die gerne Einfluss auf alle Parameter der Klangsynthese nehmen. Obwohl man die internen Sounds ein wenig an die musikalischen Erfordernisse anpassen kann, handelt es sich bei Rolands Nachwuchs-Keytar im Grunde um eine reine Presetschleuder – einen Soundeditor wie beim AX-Synth gibt es nicht. Veränderbar sind Volume, Attack, Release, Cutoff, Resonance, Reverb und Portamento.

ANZEIGE

Die 150 Sounds sind in sechs Rubriken plus eine Special-Bank unterteilt und entsprechen mit ihrem deutlichen Schwerpunkt auf Synth- und Solosounds dem, was man von einem Synthesizer wie diesem erwarten würde. Leider sind nicht alle Presets auf der Höhe der Zeit – manche klingen schlichtweg altbacken und plastikhaft. Warum Roland immer noch Sounds wie „Nylon Gtr“ oder „Jazz E.Gtr“ für nötig erachtet, weiß wohl nur der Hersteller selbst. Mit etwas Geduld und Phantasie bei der Anwendung finden sich aber viele brauchbare Klänge. Insbesondere die verzerrten E-Gitarren lassen sich wunderbar effektiv spielen. Wie cool es wirklich ist, auf einer Keytar eine E-Gitarre zu simulieren, könnte man natürlich diskutieren …

ANZEIGE

Die Synth-Bässe sind gut ausgewählt und dürften in viele musikalische Kontexte passen. Interessant sind auch die mit vielen Nebengeräuschen gesegneten Glocken-Sounds, die „Strawbery-Fields“-Tape-Flute und einige wabernde Pads, spacige Chöre und durchsetzungsfähige Leads. Praktisch bei der Sound-Suche ist übrigens die Preview-Funktion, die eine kurze, zum Preset passende Phrase abspielt. Ebenfalls ein interessantes Feature ist die arabische Temperierung, die alternativ zum gleichstufigen Standard-Tuning ausgewählt werden kann. Allerdings erweist es sich als gar nicht so einfach, damit auf Anhieb überzeugende Arabesken zu zaubern, weswegen zur Demonstration ein paar Pianotöne ausreichen müssen.

Insgesamt sind die meisten der Sounds vermutlich nicht modern genug, um unbearbeitet in einem aktuellen Elektronik-Act Verwendung zu finden. Wer gern 80er-Retro-Elemente benutzt, wird aber durchaus Verwendung für Klassiker wie „Fantasia“ oder „Shakuhachi“ haben. Außerdem wird natürlich niemand daran gehindert, den Lucina-Output kreativ durch das eine oder andere Effektpedal zu schicken oder die kompakte Keytar eben – mit den beschriebenen Abstrichen – als reines MIDI-Keyboard zu verwenden.

ANZEIGE
Fazit

Der Roland Lucina AX-09 ist im Grunde konkurrenzlos auf dem Markt. Die einzige Alternative ist der größere und teurere AX-Synth aus dem gleichen Haus, sieht man mal von Exoten wie den handgefertigten MIDI-Keyboards von Stoneboard ab. Wer ein kompaktes Umhängekeyboard mit soliden drei Oktaven und brauchbaren internen Sounds sucht, kommt am Lucina eigentlich nicht vorbei. Allerdings sollte man vor dem Kauf selbst ausprobieren, ob die sehr wenigen MIDI-Features, die fehlenden Bedienelemente am Griff und die suboptimale Platzierung von Volume, D-Beam und Octave-Taster für die geplante Anwendung eine Einschränkung bedeuten oder nicht.

Die Entscheidung für eine Endnote fällt in diesem Fall nicht leicht, denn für den professionellen Einsatz müssen doch sehr viele Abstriche gemacht werden. Da der Lucina AX-09 dafür aber nicht vorrangig gemacht ist, erscheinen zwei Sterne trotz des für den Funktionsumfang vergleichsweise hohen Preises gerade noch gerechtfertigt. Denn in Anbetracht der Positionierung im Einsteigersegment hat Roland mit dem Lucina AX-09 fast alles richtig gemacht – und nicht zuletzt macht es ganz einfach großen Spaß, das Teil zu spielen.

Plus

  • kompakt und ausgewogen am Körper
  • gute Tastatur
  • große Taster lassen sich auch live sicher treffen
  • einfache Bedienung
  • einige ausdrucksstark spielbare Sounds
  • USB-Port für das Abspielen von MP3- und Wav-Files

Minus

  • zu wenig Bedienelemente am Handgriff
  • Bauweise erschwert das Erreichen wichtiger Bedienelemente
  • nur rudimentäre Masterkeyboard-Funktionen
  • wenig moderne Sounds
  • nur zwölf Speicherplätze für eigene Anpassungen

Preis

  • Roland Lucina AX-09 weiß
  • UVP: 605,- Euro
  • Straßenpreis: 549,- Euro
  • Roland Lucina AX-09 schwarz
  • UVP: 719,- Euro
  • Straßenpreis: 595,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X