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Test: Roland XV-2020, Synthesizer Expander

Fetter Klangexpander im Minifomat

6. Juli 2003

Da Roland die Produktpalette in der Oberklasse abgedeckt hat, kommt mit dem XV-2020 ein Gerät für die schmale Geldbörse, das mit fast nahezu den gleichen Leistungen aufwarten kann, wie seine großen Kollegen. Wem schon der Sound eines Synthesizers ausreicht, und wer bereit ist auf Luxus zu verzichten, der wird mit diesem Gerät sicherlich eine Menge Freude haben. Selbstverständlich ist dies allerdings auch mit gewissen Einbußen versehen. Aber wie schon gesagt: Für Anwender mit kleiner Geldbörse ist er einer der Großen.

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Der XV-2020. Ein Soundmodul in halber Rack Breite mit 9,5“. Er kommt mit edelsilberner Blende daher und die starke Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger
JV-1010 ist unübersehbar.

Die Front des Roland XV-2020

Auf der Vorderseite sehen wir eine 7-Segmentanzeige, die sich dreistellig präsentiert, vier Drehregler, einen USB-Anschluß und selbstverständlich einen Kopfhörerausgang. Auf der Oberseite befindet sich ein Deckel unter welchem zwei SRX-Slots zu finden sind. Mit diesen ist es möglich die 64 MB internen Samples mit zwei weiteren Boards aus der SRX-Serie zu ergänzen. Folgende Boards sind z.Zt. erhältlich:

  • RX-1 Dynamic Drum Kits
  • SRX-2 Concert Piano
  • SRX-3 Studio SRX
  • SRX-4 Symphonique Strings
  • SRX-5 Supreme Dance
  • SRX-6 Complete Orchestra
  • SRX-7 Ultimate Keys
  • SRX-8 Platinum Trax
  • SRX-9 World Collection Leider passen

Die guten alten JV-Boards funktionieren allerdings leider nicht mehr.

Die Rückseite

Auf der Rückseite besticht das Maschinchen durch einen Stereoausgang in Chinch- und 6,3mm Klinkenform. Der verbleibende Platz wird von drei MIDI-Buchsen nebst einem Anschluss für das externe Netzteil besetzt. Damit ist klar, dass sich der XV-2020 schon rein äußerlich z.B. für Computer- oder Livemusiker, die es gerne klein haben, anbietet. Detailliertere Programmierungen sind mit dem im Lieferumfang
enthaltenen PC-Editors sehr übersichtlich auszuführen.

Der PC Editor

Der Editor lässt sich, wenn man der Bedienungsanleitung genau folgt, sehr einfach installieren. Die Sounds sind frei wählbar, lassen sich vorhören, in verschiedenen Modi spielen und sind generell gut anpassbar. Der XV-2020 enthält das gesamte Bündel an XV-5080-Sounds, welches aus vier Presetbänken, einer User-Bank mit 128 überschreibbaren Klängen und einer GM2 Bank besteht. Es ist die Möglichkeit gegeben die Patches in vielen Performances zusammenzufassen. Die Reglerpositionen EXP A und EXP B ermöglichen es auf Patches eingebauter SRX-Boards schnell zuzugreifen.

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Organisation / Konzept

Um dem User die Orientierung zu erleichtern, hat man die Patches zudem in Genres eingeteilt. Zum Beispiel lassen sich so alle vorhandenen Synth-und Pad-Sounds nacheinander anwählen und/oder per Knopfdruck vorhören. Dabei ist es völlig egal zu welcher Kategorie sie gehören. Ob Natur-, Fantasie-, oder Effektsounds,die Qualität ist ausgezeichnet und braucht sich garantiert nicht hinter anderen Klangerzeugern zu verstecken. Die Instrumentensounds klingen sehr authentisch und echt. Aus 16 MIDI-Parts wird eine komplette Begleitband gebildet, und mit 64 Stimmen ist es kein Hexenwerk diesem kleinen Kasten ohne weiteres komplette Arrangements zu entlocken.Vergleicht man das Konzept mit dem JV-1010, so wird man feststellen dass hier in Sachen Fülle und Tiefe noch mal einiges getan wurde. Drum-Sounds und synthetische Klänge wirken äußerst druckvoll und die exzellenten Filter runden die Sache ab.

Es ist natürlich völlig klar, dass hier nicht die Authentizität aufwendiger virtueller Analogsynths erreicht werden kann, aber in der PCM-Umgebung ist das vom XV-2020 Gebotene völlig ausreichend. Die Effekte sind im Zusammenspiel mit den Patches von sehr guter Qualität. Im Zusammenhang mit Sequenzerprogrammen müssen jedoch Abstriche gemacht werden.

Dass der XV-2020 mit einem USB-Anschluß aufwarten kann, der ihn mit dem Rechner verbindet und auch gleich noch als MIDI-Interface verwendbar macht, zeigt, dass auch vor diesem kleinen Gerät der Fortschritt nicht Haltmacht und man sich über aktuelle Trends freuen darf.

Features wie Arppegiator, Echtzeitregler, usw. sucht man beim XV-2020 leider vergeblich. Dafür sollte man sich in höheren Preiskategorien umsehen. Aber auch da bekommt man nicht selbstverständlicherweise diese Bandbreite an universellen Patches geboten.

Mitgeliefert werden Treiber für alle gängigen Windows-Betriebssysteme und MacOS, sowie PC-Editor, der die Möglichkeit des Zugriffs auf alle, (und es sind wirklich nicht wenige), Synthese-Parameter gestattet. Der noch vom JV bekannte Sound Diver liegt nicht mehr bei. Diese Zusammenarbeit scheint Roland nicht mehr zu verfolgen. Aber auch so funktioniert das Programm sehr gut und ist wirklich übersichtlich zu bedienen.

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Fazit

Wer keine Digitalschnittstelle braucht und auf Einzelausgänge verzichten kann, wer nur selten eigene Sounds programmiert, sollte den XV-2020 einmal genau unter die Lupe nehmen und begutachten. Außerdem stehen mit den zwei optionalen SRX-Boards weitere Sounds der hervorragenden und umfangreichen Roland-Library zur Verfügung. Die endlose Kette wirklich guter Presets lässt keine Wünsche unerfüllt und die Rechneranbindung ist sehr vorbildlich. Auch wenn der XV seinen Preis hat, ist er ein zu empfehlendes kleines Gerät mit großer Wirkung. Wer überwiegend zu Hause oder Live arbeitet kann mit diesem Gerät viel Freude haben.

Plus

  • Solide Verarbeitung
  • Zugriff auf die gesamte Roland-Sound-Library möglich
  • Gute Klangqualität
  • Gute Qualität der Effekte
  • Soundbearbeitungsmöglichkeiten (PC-EDITOR)
  • Wellenformspeicher bis zu 192MB
  • USB-MIDI

Minus

  • Keine vorhandenen Echtzeitregler
  • Keine Arpegiator-Funktion
  • Anwendung unter Win 2000 leider manchmal problematisch
  • Die älteren JV Boards sind am XV 2020 leider nicht mehr einsetzbar

Preis

  • 720,-€
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