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Test: Sennheiser Evolution Wireless 100 G4, Drahtlos-System

(ID: 240926)

Im Auslieferungszustand sind Empfänger und Sender bereits auf die gleiche Frequenz eingestellt und man kann direkt loslegen. Sollten sich, wie beim ersten Einsatz des Gerätes in unserem Probenraum, direkt Frequenzüberschneidungen ergeben, kann man durch Drücken des „Set“-Buttons und anschließendes, zweimaliges Drücken der „Pfeil nach unten“-Taste direkt auf die voreingestellten Frequenz-Presets zugreifen und einfach ein anderes auswählen, das von niemandem im Umkreis benutzt wird. Store drücken, Sender vor den Empfänger halten, Sync-Button gedrückt halten, fertig. Der Sender übernimmt die Einstellung des Empfängers und es kann weitergehen.

Das komplette Menü zu beschreiben würde jetzt tatsächlich ausufern. Ich kann nur jedem Interessenten raten, sich die Sennheiser App schon mal zu laden oder die Anleitung online zu studieren bzw. zu laden. Unter der Adresse www.sennheiser.com/download gibt’s die komplette Palette aller Geräte. Ein paar der für den „Normal-User“ interessanten Funktionen seien hier aber noch erwähnt:

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„Squelch“ regelt die Einsatzschwelle der Rauschsperre und kann in 3 Schritten eingestellt werden, die Werkseinstellung ist hier auf den niedrigsten Wert eingestellt und funktioniert in der Praxis tadellos. Die Menüpunkte „Easy Setup“ und „Frequency Preset“ kommen in der Praxis eher bei komplexeren Funk-Setups auf der Bühne zum Tragen, es können immerhin bis zu zwanzig Geräte miteinander verbunden werden und netzwerkartig miteinander kommunizieren. Das macht die Bedienung für Technikversierte schön einfach, soll aber jetzt als „Eingemachtes“ beiseite bleiben.

Der Menüpunkt „Name“ ist tatsächlich noch ganz interessant, falls mehrere Geräte gleichzeitig auf der Bühne betrieben werden und die Sender Backstage lagern, wird im Display von Empfänger und Sender ein frei konfigurierbarer Name von bis zu acht Zeichen angezeigt. Das erspart die klebrige Gaffa-Experience. Unter „Equalizer“ gibt es die Möglichkeit, dem Klang des Signals noch etwas auf die Sprünge zu helfen. Hier stehen eine Bassabsenkung und eine Höhenanhebung zur Verfügung, auch in Kombination. Der Effekt ist gerade bei der Bassabsenkung schon enorm und verformt den Schönklang einer Gitarre extrem und ist wohl auch eher anderen Instrumenten oder Stimmübertragung zuträglich. Wir wollen als Gitarristen schließlich eine möglichst neutrale Übertragung des Signals. Eine „Kabelsimulation“ steht ebenfalls zur Verfügung, die dort erzielbaren Ergebnisse und Unterschiede sind allerdings im Alltag eher minimaler Natur.

Neben der „Auto-Lock-Funktion“, eine Tastensperre, die den Empfänger gegen unbeabsichtigte Bedienung schützt, stehen dann noch nützliche Funktionen wie die Einstellmöglichkeit des Bildschirmkontrasts und die alles rettende „Reset“-Funktion zur Verfügung.

die Menüstruktur des Sennheiser Evolution 100 G4 Empfängers

Der Sennheiser Evolution Wireless Sender

Der Sennheiser Evolution 100 G4 Sender

Der Sender des Sennheiser Evolution 100 G4 mit der Bezeichnung SK 100 G4 ist handlich, leicht und kann mit dem Clip auf der Rückseite am Gürtel befestigt werden, wo er stramm sitzt und so schnell nicht den Ort seiner Bestimmung verlässt. Das  mitgelieferte Instrumentenkabel ist erfreulicherweise lang genug, um auch ausgeprägteren Bewegungen des Instruments zu folgen und reichte beim Test auch locker bis zum Pickup eines Kontrabasses. Somit steht der kreativen Verwendung des Kontrabasses als Schlauchbootersatz beim Bad in der Zuschauermenge nichts im Wege. Das senderseitige Ende des Kabels in Form einer Stereominiklinke sitzt stramm in der Buchse und wird zusätzlich mit einer Rändelschraube fixiert. So wollen wir das sehen, da wackelt nichts und löst sich nichts! Die frontseitige Batterieklappe lässt sich für meinen Geschmack etwas zu leicht öffnen, dafür finden wir darunter zwei wichtige Knöpfe, die durch die Klappe vor versehentlicher Bedienung geschützt sind. Das Display ist klein, aber übersichtlich und gibt Auskunft über die Funktionen des Senders, eigentlich analog zum Display des Empfängers.

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Neben den unter der Batterieklappe positionierten Buttons „ON/OFF“ und „SET“ finden wir noch die frei zugänglichen „Up“- und „Down“-Buttons. Auf der Oberseite des Gehäuses positioniert sich der kleine Schiebeschalter mit der Mute-Funktion des Senders. Und hier komme ich zum bisher einzigen Kritikpunkt. Der Schalter ist zwar blind gut zu ertasten, fühlt sich aber tatsächlich irgendwie „billig“ an und liefert tastenderweise auch keinen Anhaltspunkt auf den Status des Senders, sodass ein Blick auf das Display des Empfängers unabdingbar ist. Oder man spielt mal einen Ton, was leider oftmals eher unprofessionell wirkt. Hier würde ich mir einen „eindeutigeren“ Schalter wünschen.

An der Seite des Gehäuses des Sennheiser Evolution Wireless Senders finden sich links und rechts kleine Metallkontakte. Hiermit lässt sich der Sender bei Verwendung des optional erhältlichen Akkupacks in einer speziellen, ebenfalls optional erhältlichen Ladestation laden, ohne den Akku entnehmen zu müssen. Das ist praktisch! Die gelbe LED mit der Bezeichnung gibt Auskunft über eventuelle Übersteuerungen des Eingangs, die rote LED leuchtet im Betrieb konstant und blinkt, wenn die Batteriespannung nachlässt.

Die Menüführung des Senders ähnelt der des Empfängers, hier gibt es optional die Möglichkeit, die Empfindlichkeit des Senders zu regulieren, je nachdem, ob man mit einer passiven oder aktiven Gitarre spielt oder ob eine zusätzliche aktive Schaltung in der Gitarre sitzt. Hier gibt die Bedienungsanleitung Auskunft über die ideale Einstellung, ich habe bei der Werkseinstellung mit -30 dB mit keinen Instrument Probleme gehabt.

Der Sennheiser Evolution Wireless Sender in der Praxis

Nachdem ich, wie eingangs erwähnt, die Frequenz des Gespanns ändern musste, weil die InEar-Funkstrecke unserer Backgroundsängerin exakt die gleiche war wie die Werkseinstellung unseres Testmodells, ist das Sennheiser Evolution 100 G4 problemlos in den Praxisbetrieb integrierbar gewesen. Die Reichweite ist mit 100 Metern angegeben, das sollte in der Praxis reichen, verkürzt sich aber natürlich je nach den baulichen Gegebenheiten. Meinen Nachbarn zur Freude bin ich mit Sennheiser Evolution Wireless und InEar-Funke aus dem Haus in den Garten und dort um die Garage rum bis auf die Straße gelaufen, ohne nennenswerte Drop-outs wahrnehmen zu können.

Bei schwierigen Verhältnissen steigt da schon mal das Rauschen vernehmlich an, dies allerdings zu absolut vertretbaren Bedingungen. In unserem Übungsraum, einem Betonbau einer alten Kaserne, war dann allerdings die Stahltür zu viel des Guten. Aber das entspricht in der Regel auch keinen Praxisbedingungen. On Stage hatte ich keinerlei Drop-outs zu vermelden und dort war reichlich Funksmog zu verzeichnen. Also Pluspunkte für die Stabilität des Signals. Im Vergleich mit meinem im 2,4 GHz-Bereich funkenden Line6 G30 hat dieses System definitiv die Nase vorn, ist aber natürlich auch eine ganz andere Liga und Technik.

Die Batterielaufzeit ist mit acht Stunden angegeben, die ich tatsächlich annähernd bestätigen kann. Nach etwa fünf bis sechs Stunden Betrieb begann die rote LED am Sender zu blinken. Laut Bedienungsanleitung hat man jetzt aber noch etwa zwei Stunden Restlaufzeit, also alles im grünen Bereich. Hier kommt man mit einem Batteriesatz auch gut über einen längeren Galaabend oder eine endlose Kirmes. Der Klang des Systems ist mit „neutral“ am besten beschrieben und was anderes wollen wir ja gar nicht. Zwischen Kabel und Sender hin und her zu wechseln zeigt keinen nennenswerten Soundunterschied. Das Spielgefühl ist beim Sender tatsächlich für mich immer etwas anders als mit dem Kabel, aber hier musste keine Umgewöhnung stattfinden.

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Fazit

Das Sennheiser Evolution Wireless 100 G4 gehört in die Oberliga der Instrumentensender, da gibt es für mich keinen Zweifel. Die klangneutrale Übertragung des Signals ist erstklassig, die Übertragungsqualität ebenso. Erst schwerste bauliche Hindernisse konnten dem System überhaupt etwas anhaben. Diesem System würde ich auf jeder Bühne vertrauen, vor allem auch wegen der zahlreichen Möglichkeiten der Frequenzeinstellungen, da bleibt tatsächlich kein Wunsch offen. Lediglich der etwas fitzelige Mute-Schalter auf dem Sender und der etwas zu leicht zu öffnende Batteriefachdeckel trüben meinen Eindruck ein wenig. Wobei ich dazu sagen muss, dass weder das eine noch das andere während der Testphase zu Problemen führte. Der relativ stolze Preis von 549,- Euro für dieses System wird allerdings dem Hobbymucker Grenzen setzen, dem (Semi-) Profi sollte es das aber Wert sein!

Plus

  • Übertragungsqualität
  • klangneutrale Übertragung
  • Vielseitigkeit
  • übersichtliche Menüführung
  • Netzwerkfähigkeit in großen Systemen
  • Akkuladefunktion (optional mit Zusatzgerät und Akku)
  • Tuner

Minus

  • Mute-Schalter am Sender
  • Batteriefachdeckel zu leicht zu öffnen
  • keine Antennenverlängerungskabel im Lieferumfang (m. E., siehe Text)
  • keine gedruckte Kurzanleitung im Lieferumfang

Preis

  • Ladenpreis: 549,- Euro
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