Der weltbeste DJ-Kopfhörer?
Manche Testberichte fallen schwerer als andere, besonders wenn es sich um echte Klassiker handelt, die eigentlich keiner Vorstellung mehr bedürfen. Die Rede ist von der aktuellen Auflage des Dauerbrenners im Bereich DJ/Stage/Field, dem Sennheiser HD 25. Hier wurde jüngst die Serie verschlankt, nachdem es wirklich unzählige Modelle verschiedener Ausstattungen und Zubehör gab. Geblieben sind drei Modelle: HD 25 und HD 25 Plus sowie der HD 25 Light. Erstere ersetzen nun sämtliche Varianten der 2er-Generation, ausgenommen dem HD 25-SP-II (jetzt der HD 25 Light).
Um es gleich anzusprechen, die beiden Kopfhörer sind absolut identisch und unterscheiden sich damit nur im mitgelieferten Zubehör. Der HD 25 Plus wird zusätzlich mit folgendem Zubehör geliefert: Ein leichter ungepolsterter Kunststoffbeutel, ein zweites Paar Ohrpolster in der Velourausführung und ein zusätzliches glattes 1,5-Meter-Kabel. Standardmäßig ist beim Plus die 3 Meter Spiralkabelvariante installiert. Rechnet man die Einzelpreise zusammen, so spart man bei der Plus-Variante tatsächlich ca. 12 Euro.
Sieben verschiedene Modelle gab es vor der „Verschlankung“, nun gibt es jetzt nur noch diese zwei (plus den Light). Interessant auch, dass man darauf verzichtet hat, eine Modellbezeichnung III einzuführen. Es heißt jetzt schlicht und ergreifend einfach nur HD 25 bzw. HD 25 Plus.
Was ist neu am Sennheiser HD 25
Was gibt es an einem an sich schon exzellenten Produkt noch zu verbessern? Nun ja, Details. Auf den ersten Blick ist erst mal bis auf die unterschiedliche Bedruckung kein offensichtlicher Unterschied zu erkennen. Auf dem Bügel steht die Modellbezeichnung und die Impedanz der Kapseln. Wie die 2er-Serie wird auch die aktuelle in Irland produziert. Made in Germany gab es nur bei der ersten Serie. Der kleine aber entscheidende Unterschied liegt in der Kabelbefestigung. Der neue HD 25 klemmt die Kabel einfach mit einem Quetschmechanismus ein, der jedoch nun mit kleinen Inbusschrauben befestigt ist. Der Vorteil ist natürlich, dass man diese fester anziehen kann als die Kreuzschrauben bei den Vorgängermodellen. Leider wird ein entsprechender Inbusschlüssel nicht mitgeliefert, für den Preis hätte das durchaus drin sein können.
Hier liegt der einzige Unterschied der Plus-Variante. Diese hat einen anderen Befestigungsmechanismus für das standardmäßig installierte Spiralkabel. Diese Konstruktion, welche beide Zuleitungen zu den Kapseln einzeln herausführt, verspricht eine wesentlich längere Lebensdauer als die andere Variante. Der HD 25 Plus enthält auch das „normale“ 1,5 Meter lange Anschlusskabel. Dieses wird dann wieder mit dem bekannten Quetschmechanismus befestigt. Womöglich ist das in der ersten Zeit überhaupt kein Problem. Nach einigen Jahren Benutzung jedoch tendiert die Ummantelung dazu, sich in eine Richtung zu verabschieden (BILD). Da hätte ich mir eine Lösung ähnlich dem Spiralkabel gewünscht, denn diese Variante wird solche Auflösungserscheinungen nicht zeigen. Dazu müsste man allerdings das Kabel der 1,5 Meter Variante ändern.
Der Dauerbrenner Sennheiser HD 25
Nach wie vor ist der HD 25 komplett modular aufgebaut und alle Teile lassen sich auch ohne Service-Werkstatt reparieren. Dabei bleiben die bisherigen Ersatzteile alle kompatibel. Wer die HD 25 im DJ-Alltag benutzt, kennt die Schwachstelle der Kunstlederpolster – Schweiß! Ist man viel unterwegs und legt in Clubs auf, ist schwitzen nicht zu vermeiden. Darunter leiden die besagten Kunstlederpolster sehr und lösen sich einfach irgendwann auf. Das Gleiche gilt auch für oberen Polster. Zum Glück sind die entsprechenden Ersatzteile mit 12 Euro für zwei Ohrpolster und 6 Euro für die Kopfpolster sehr erschwinglich.
Klang und Komfort
Vom Klang her hat sich die Grundcharakteristik nicht geändert. Ein immer ausgewogenes Klangbild, das auch die Beurteilung von tiefen Bässen erlaubt mit einem präzisen Präsenzbereich und unangestrengter aber guter Höhenzeichnung. Der erreichbare Schalldruck von 120 dB ist dabei, wie immer schon, beinahe bedenklich. Das kann das Gehör bei falscher Benutzung oder Tonpannen nachhaltig schädigen. Der Vorteil: Durch die gute Dämpfung der Außengeräusche mit den eng aufliegenden Ohrpolstern in Kombination mit eben diesen Leistungsreserven kann man sich auch in den lautesten Umgebungen immer noch voll auf die Musik konzentrieren.
Der Tragekomfort ist für das DJing prädestiniert. Die Hörer liegen mit 2,5 N fest auf den Ohren. Durch das gelegentliche Abnehmen der Hörer kann man diese dann auch lange Zeit bequem tragen. In Abhörsituationen fällt der Druck nach längerer Zeit aber etwas unangenehm auf. Man bekommt die sprichwörtlichen „heißen“ Ohren. Hier sind also regelmäßige Pausen angesagt.
Dem Jubelgesang auf diesen Kopfhörer kann ich mich nicht anschliessen. So wundern schon die vielen nicht nachvollziehbaren Testberichte. Ich bevorzuge da die Kunstkopftests von SonicSense und habe auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Als der Sennheiser auf den Markt kam, war ich auf der Suche nach einem Zweithörer zum Beyerdynamic DT48. Aber kein Vergleich in Verarbeitung und Klang! Auch kenne ich keinen Profi-Kollegen, dem auswechselbare Kabel wichtig sind. Mir ist nur, lang ist es her, bei meinem Sennheiser HD414 einmal im Jahr das Kabel gebrochen. Alle anderen Kopfhörer (nicht von Sennheiser) habe ich seit 10-20 Jahren ohne Kabelbruch im Einsatz.
@Franz Walsch Da ich selbst keinen Kunstkopf habe, sondern einen mit Fleich und Knochen, bevorzuge ich selbst solche Tests wie dieser. Mit der Zeit kennt man ja die Tester auf Amazona und kann selbst beurteilen, ob man sich auf das Urtei eines Testers persönlich verlassen möchte. Bei Thilo ist dies bei mir der Fall…
@Franz Walsch Hast du denn eine brauchbare Alternative zum DT48 gefunden ? Würde mich interessieren.
@Llisa Der Beyerdynamic DT-48 Kopfhörer ist auch der einzig mir bekannte Audiometrie-Kopfhörer.
Der Nachfolger ist der Beyerdynamic AT 1350 A(udiometrie). Ihn gibt es auch als DT 1350.
Allerdings gefällt mir das alte Modell (DT-48) klanglich und vom Tragekomfort besser. Das liegt auch an den grösseren Ohrmuscheln, die es dazu noch in rund und oval gibt.
Ich hatte fast 15 Jahre ein und denselben HP 25 SP, war wirklich super, auch vom Klang her. Das einzige Manko dieser Kopfhörer sind die schlecht gemachten Steckverbindungen. Einfach nur ein federartiger Spiralstahldraht als Buchse führt eben oft zu Kontaktproblemen. Bei einer Selbstreparatur sollte man sehr vorsichtig sein, da sonst mal schnell der der Draht zum Treiber abreisst.
Ich hab meinen HD25-1 nun schon seit über 15 Jahren. Klanglich ist er einfach nur gut. Selbst zum Abmischen von Produktionen benutze ich ihn. Das Problem mit den Ohrpolster hatte ich auch. Ich hab mir dann neue aus Velours gekauft. Seit dem ist der Abrieb besser geworden. Ebenso die Kontaktprobleme sind mir bekannt. Hier habe ich mir dieses Jahr zum ersten Mal ein neue Kabel gegöhnt und siehe da die Probleme waren weg. Alles in allem finde ich ist der HD25 trotz der bekannten Schwächen eine gute Entscheidung.
Meine Frage.
Ist es vielleicht besser zur IIer Variante zu greifen und zu welchem II er sollte msn greifen. Suche auf Ebay und bin da sehr verwirrt was ist der unterschied zwischen HD25 HD25-2-II und HD25 II. Ist der klang beim neuen jetzt besser, würde sich eine neuanschaffung lohnen für jemandem der den II er besitzt?