Test: Slate Digital Custom Series EQ Bundle, Plug-in

Überall wollen einem Hersteller erzählen, dass mit ihren Plug-ins das Mixen leichter wird und verwirren oder sogar enttäuschen dabei mit Fantasiefunktionen und -namen und dann kommt, völlig unaufgeregt und absolut bodenständig die Custom Series daher und schnappt sich den Pokal.

Die Custom Series löst über ein sehr einfach zu verstehendes und zu handhabendes Interface die allermeisten musikalischen Equalizer-Probleme, die einem so im Mixalltag unterkommen. Sänger zu nasal, Bass Drum zu lasch, HiHats zu zischelnd, Bass zu schwammig, Gitarre zu dünnbrüstig.

Für die verbleibenden Notwendigkeiten samt chirurgische Eingriffen zur Behebung von Extremfällen wie Brummen entfernen, Mid/Side-Korrekturen und Rauschen (wo es eigentlich sowieso eher angeraten wäre, eine Neuaufnahme anzustreben) bedarf es jedoch weiterhin der Spezialwerkzeuge.

Doch bis dahin können die Custom Series eine ganze Reihe von Spezial- und Standard-EQ-Plug-ins schlicht ersetzen. Sie klingen so natürlich, dass einem das EQ-ing meist gar nicht auffällt, bis man es wieder abschaltet und man hört, wie aus dem Mix die Luft rausgeht, wie aus einem verunglückten Soufflé. Die EQ sind transparent ohne steril zu sein und können auch leicht färben, wo es musikalisch sinnvoll ist.

Steven hat wahrlich nicht zuviel versprochen. Mix-Frischlinge und Musiker, akustische wie elektronische, die sich im Heimstudio nicht den Kopf darüber zerbrechen wollen, ob hier jetzt eine SSL-, Neve- oder XY-Emulation angebracht ist, werden die realitätsbezogene Ergebnisorientiertheit der Custom Series lieben und Profis die Zeitersparnis und die Klangqualität noch dazu. Im Fachhandel kostet die Custom Series aktuell 138,- Euro, was in Anbetracht der Effizienz und des Klanges nur als günstig zu bezeichnen ist

Für mich das EQ-Plug-in des Jahres und eine Top-Bewertung aufgrund kreativer Umsetzung von Grundlagenforschung.