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Test: Sony Vegas 7.0e + DVD-Architect 4.0b

(ID: 3078)

Ganz besonders nachdenklich stimmt mich beim neuen "Standard" AVCHD eine ganz andere Tatsache: Die von Panasonic Camcordern produzierten Aufnahmen weist Vegas als nicht bekanntes Format zurück. Sony, Sony, Sony! Ein Schelm wer da Böses denkt, denn packe ich die Aufnahmen in eine PS3 werden sie ohne zu murren abgespielt!

 

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Konkurrenz

Für viele Anwender Windows-basierter Systeme stellt sicher Adobes Premiere die erste Wahl dar, wenn es um Videoschnitt geht. Ähnlich wie Photoshop ist es ein Mythos, dem vor allem Einsteiger verfallen. Betrachtet man Premiere als Stand-Alone Version, also losgelöst von den Möglichkeiten, die sich in den Adobe Bundles ergeben, befindet es sich auf einer Ebene mit Vegas. Hier wird es dann schnell zur Geschmackssache, ähnlich wie zwischen Samplitude und Cubase. Beide können nahezu mit den selben Funktionen aufwarten, die Schwerpunkte sind jedoch andere. Premiere zielt noch mehr auf den Output jenseits der DVD, was vor allem das in der aktuellen Version CS3 mitgelieferte Encore beweist: Egal ob DVD-nahe Flashpräsentation oder Output auf Blu-Ray – wer diese Medien bedienen will oder muss, sollte eher zu Premiere greifen. Profis dürfte der doppelt so hohe Preis nicht schrecken. Schüler und Studenten bekommen einen Preis, der sogar unterhalb von Vegas liegt.

Viele Videoprogramme tummeln sich vor allem unterhalb der Vegas Preisregion. Auf den ersten Blick mag man diese Einsteigerprogramme nicht als Konkurrenten betrachten. Auf den zweiten Blick werden sich vor allem ambitionierte Einsteiger im Videoschnitt fragen, welche Punkte eine Mehrinvestition in Vegas rechtfertigen. Schließlich finden sich auch in der 100 Euro Klasse professionell klingende Features. Für Vegas sprechen zunächst Bedienbarkeit und Stabilität. Vor allem bei umfangreicheren Projekten können Programme wie Magix Video Deluxe nicht mithalten. Die Videovorschau gerät schneller ins Stocken, Keyframe-Animationen gestalten sich umständlich. Einsteigerprogramme ködern mit unzähligen Presets und Vorlagen, deren Qualität zwischen OK und "für den nächsten Familienabend" tauglich rangiert.

Sicher genügt das den meisten, wie viele besser Googles Picasa runter laden sollten, als mit Photoshop zu liebäugeln. Hier entscheidet neben dem Geldbeutel deutlich der Anspruch an das letztliche Erscheinungsbild. Das in den unteren Preisklassen angebotene DVD-Authoring bietet bei weitem nicht, was man von guten Kauf DVDs kennt. Ob nun simple Spiele, mehrere Sprachen oder Multi-Angle – hier punktet Vegas+DVD auf ganzer Linie. Wo sich die Spreu jedoch am deutlichsten vom Weizen trennt, demonstriert der visuelle Eindruck: Mit Vegas erstellte DVDs sehen schlicht besser aus. Der zum Einsatz kommende Codec spielt in einer ganz anderen Klasse, was sich in schärferen, deutlich Artefakt freieren Bildern zeigt. Der hier gebotene Unterschied ist im Gegensatz zu den im Audiobereich viel diskutierten 16 oder 24bit auch von Laien deutlich wahrnehmbar. Um es auf den Punkt zu bringen: In punkto Videoqualität sind Einsteigerprogramme keine Konkurrenz.

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Aufgrund der wirklich umfassenden Audioabteilung liegt die Frage nah, ob Vegas vielleicht auch in Wettbewerb zu den etablierten DAWs treten kann. Fakt ist: Wer ausschließlich Audio mischt und das in maximal 5.1 wird in Vegas so schnell nicht an Grenzen stoßen. Bis zu einem gewissen Grad vermag es mit Samplitude und Nuendo mitzuhalten. Abgehängt wird Vegas in der kompositorischen Kurve, da es weder einen MIDI-Part besitzt und folglich auch keine virtuellen Instrumente unterstützt. Angesichts des sehr rechenintensiven Videoparts wäre das wohl aber auch keine wirklich sinnvolle Idee. Wer Vegas intuitiven Zugang auf der Musikseite sucht, sollte sich mal Acid ansehen.

 

Fazit

Sony Vegas ist ohne Frage eines der interessantesten Schnittprogramme auf dem Markt. Gerade Quereinsteiger aus dem Audiobereich oder generell Soundorientierte Cutter finden hier ein Produkt, das sofortiges Loslegen ermöglicht. Der nahezu komplette Verzicht auf Projektvorlagen und vorgefertigte Animationen hält das Programm klein und effizient, was vor allem Notebook Besitzer freut. Dennoch gestattet Vegas nahezu alles, was eine professionell anmutende visuelle Produktion ausmacht. Meine Hauptkritikpunkte an Vegas sind der nicht vorhandene Output auf HD-Medien wie Blu-Ray und die wirklich befremdlich anmutende Tatsache, dass nur hauseigene AVCHD-Camcorder Unterstützung finden. Selbst wenn beide Technologien gerade am Anfang ihrer Karriere stehen, hätte ich vom Erfinder die eindeutige Positionierung als Pionier erwartet. Early Adopter müssen sich also in Geduld üben oder zusätzliche Software erwerben. Wer auf Blu-Ray Support verzichten kann und keinen Panasonic AVCHD Camcorder verwendet, bekommt mit Vegas+DVD ein Schnittprogramm, das zu den besten seiner Zunft gehört.

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Stephan,
    bezüglich der mangelnden BlueRay Unterstützung muss ich widersprechen. Habe im Winter 2006 auf Sony HD-Shows gerade dieses Feature mit einem BlueRay XD Laufwerk von Sony und Vegas 7 präsentiert. Man muss in den Optionen 'XDCAM-Explorer' aktivieren.
    Dann hat man per Firewire alle Möglichkeiten, direkt auf die BlueRay zuzugreifen, mit Proxies (Vorschaudateien) zu arbeiten und zum Schluss alles direkt auf die BlueRay Disk zu rendern.

    Gruß, T

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