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Test: Stanton C.304

Stanton C.304

29. September 2005

ünktlich zur Musikmesse 2005 in Frankfurt präsentierte Stanton sein neues Firmenlogo inklusive des neuen Designs für alle Produkte. Rundungen wohin man schaut! ? Alle Ecken wurden entfernt und man schafft sich so neben einer einheitlichen CI auch ein optisches Unterscheidungsmerkmal zu seinen Mitbewerbern. Alles in allem sind wir sehr angetan von dem jugendlich frischen Anstrich – wobei das natürlich Geschmacksache ist und wir uns jetzt doch lieber den objektiv messbaren, technischen Gegebenheiten widmen.

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Die Produktpalette der Single-CD-Player wird jetzt angeführt von dem Flagschiff C.304 und seinem kleineren Bruder C.303. Beide unterscheiden sich im wesentlichen durch die DSP-Effekte und einer Sample-Sequenzer-Funktion, die man dem C.304 zusätzlich spendiert hat.

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Im Vergleich zu dem ebenfalls hier auf AMAZONA gestesteten Vorgängermodell (S-450) fällt als allererstes das schön groß geratene Jog-Wheel auf. Ansonsten findet man viele Parallelen vor. So hat man leider das Schubladen-CD-Laufwerk beibehalten, das zwar nach wie vor durch seine Laufruhe glänzt, aber doch Anlass zur Sorge gibt, dass man es doch irgendwann in einer unglücklichen Situation abbrechen könnte. Das Display ist ebenfalls das Gleiche geblieben. Alle anderen Bereiche haben eine optische und z.T. auch funktionale Überarbeitung erfahren, dazu gleich mehr im Anschluss.

Insert Disk…
Der Stanton C.304 beschränkt sich auf das Lesen von Audio-CDs. Diese dürfen dabei aus dem Laden oder auch selbst gebrannt sein. Letzteres ist dann natürlich wichtig, wenn man sich seine Tracks in Downloadshops besorgt und die Songs trotz der fehlenden MP3-Unterstützung dieses Players abspielen möchte.

Das Jog-Wheel ist so dimensioniert, dass man jetzt sehr gut damit arbeiten kann. Es bietet diverse Funktionen, wie z.B. Scratchen, Stoppen und Pitchen, kann aber auch zum Verändern der Effektparameter benutzt werden.

Pitching
Der Pitchbereich kann in Stufen von 8, 16, 25 und 100% eingestellt werden, wobei eine dauerhafte Geschwindigkeitsänderung über den Pitchfader und eine temporäre über das Jog-Wheel und die Pitch-Bend-Tasten realisiert werden kann. Die Taste Pitch-Lock setzt den Pitchfader außer Funktion.

Auch eine Tonhöhen-Korrektur (Key-Lock) wurde dem C.304 spendiert und ermöglicht, dass die Tonhöhe bei Veränderung der Geschwindigkeit erhalten bleibt. Diese Funktion ist für alle Pitchbereiche verfügbar und qualitativ von hohem Niveau.

Cue-Punkt
Das Setzen eines Cue-Punktes erfolgt im Pause-Modus durch Drücken der gleichnamigen Taste auf dem Gerät. Drückt man die Taste während der CD-Wiedergabe, springt diese automatisch zum Cue-Punkt zurück.

Den Startpunkt eines Loops kann man ebenfalls als einen weiteren Cue-Punkt „missbrauchen“. Diese Methode hat den Vorteil, dass man den Punkt dann „on the fly“ setzten kann.

Seamless Loop/Bänke/Samples
Mit den unmittelbar unter dem Jog-Wheel angeordneten Loop-Tasten lassen sich Loops „einfangen“. Als Besonderheit bietet der Stanton C.304 die Möglichkeit, bis zu vier solcher Loops in seinen Loop-/Sample-Bänken zu speichern.

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Während der CD-Wiedergabe kann man in einen der abgespeicherten Loops hineinspringen, in dem man die entsprechende Bank-Taste drückt. Befindet sich der CD-Player dagegen im Pause-Modus, so wird der Loop-Inhalt so lange wiedergegeben, bis man die Taste wieder freigibt.

Die Loops lassen sich aber auch als Samples verwenden. Diese können – in Tonhöhe und Lautstärke modifiziert – über den laufenden Track wiedergegeben werden. Das Ganze funktioniert aber auch ohne laufende CD und mit leerem CD-Laufwerk. Die Samples können als „One Shot“ oder wiederholt als Loop abgespielt werden. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass man eine bis zu 12 stufige Sample-Sequenz aus den bis zu 4 gespeicherten Samples programmieren kann. Diese Sequenz kann einmalig durchlaufen oder ebenfalls als Loop dauerhaft wiedergegeben werden.

Leider gibt es keine endgültige Speichermöglichkeit für Samples oder Loops, so dass alle diese Informationen verloren gehen, wenn man den C.304 ausschaltet.

Effekte/Filter
Der C.304 verfügt über 6 DSP-Effekte: Filter/Phaser, Echo/Flanger und Pan/Trans, wobei die jeweils als Paar genannten Effekte nur alternativ genutzt werden können. So kann man z.B. nur Filter oder Phaser nutzen. Kombinationen von bis zu drei Effekten gleichzeitig sind möglich, beispielsweise Filter, Flanger und Pan.

Effekt-Parameter-Editierung
Die Editierung der Effekte erfolgt über die beiden neben dem Display angeordneten Encoder TIME und RATIO. Die Modulation und die Stärke der Effekte lassen sich hierüber modifizieren. Wichtig ist dabei auch noch zu beachten, dass die unter den Effekt-Tasten angebrachte Taste HOLD gedrückt ist, da sonst alle Parameter nach einer kurzen Zeit wieder auf den Ausgangswert zurückfahren.

Alle Effekte können automatisch zur Geschwindigkeit des Songs moduliert werden. Möchte man die Modulation ausschalten, was z.B. für das Filter durchaus wünschenswert ist, so muss man den Modulationsparameter auf den Wert „Null“ einstellen. Schon kann das Filter manuell bewegt werden.

Vinyl-Mode/Touch-Rewind-Mode

Der Vinyl-Mode erlaubt, wie oben schon erwähnt, das Scratchen und Stoppen einer CD über das Jog-Wheel und zusätzlich die Möglichkeit, das Start- und Stoppverhalten eines Vinylplayers zu simulieren. Durch Drehen des TIME-Encoders kann man die Startzeit und durch Drehen des RATIO-Encoders die Stoppzeit einstellen.

Auch der Touch-Rewind-Mode erlaubt ein Scratchen mit dem Jog-Rad. Der Unterschied zum Vinyl-Mode liegt darin, dass der C.304 nach dem Loslassen des Jog-Rads immer wieder ab dem letzten Cue-Punkt seine Wiedergabe fortsetzt. Das Stichwort „Beat Juggeling“ darf in diesem Zusammenhang ruhig in den Mund genommen werden.

Navigation/Spulen/Reverse
Navigieren und Spulen durch den Track realisiert man (wie bei den meisten Geräten) durch Drücken der entsprechenden Spul-Tasten oder durch das Drehen des Jog-Wheels, wenn sich der Player im Pause-Modus befindet.

Eine Reverse-Funktion hat der C.304 ebenfalls zu bieten. Diese erlaubt es, den laufenden Track rückwärts wiederzugeben – so lange, bis man diese Funktion wieder deaktiviert.

Anschlüsse/Verarbeitung
Der Stanton C.304 hat neben seinem analogen Stereoausgangspaar noch einen digitalen S/P-DIF-Ausgang. Des Weiteren findet man auch noch eine Faderstartbuchse vor, die einen entsprechenden Titel-Start ermöglicht, wenn man den C.304 an einen hinreichend ausgestatteten Mixer (wie z. B. den Stanton RM.402/4/6) anschließt.

Die Verarbeitung des C.304 kann man ohne Übertreibung als robust bezeichnen. Das Schubladenlaufwerk finden wir zwar nach wie vor keine gute Lösung. Dieses Konzept kann man doch zumindest etwas entschuldigen, da das Laufwerk ohne Aussetzer seinen Dienst verrichtet, auch wenn man recht ruppig mit dem Player umgeht.

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Praxis
Nach dem ersten Auspacken fällt einem sofort das neue ansprechende Design von Stanton ins Auge. Viele Rundungen, viel Silber und Schwarz – wirklich gelungen. Und da das Auge ja bekanntlich mit musiziert, ist dies ein ebenfalls wichtiger Faktor. ?
Die großen gummierten Tasten zum Starten und Stoppen sowie zum Festsetzen und Abrufen des Cue-Punkts sind sehr gut zu bedienen. Das Display, das flach eingebaut wurde, sieht leider keine Kontrastregelung vor, so dass man, je nach dem wie das Gerät installiert wurde, ab und zu Probleme hat, etwas zu erkennen.

Der Vinylmodus erlaubt ein sehr vinylnahes Handling des C.304, was wirklich sehr praktisch ist. Mit dem Jog-Wheel kann man sich durch die CD spulen, als hätte man eine richtige Platte vor sich. Leider dreht sich das Rad nicht, somit wäre die Simulation noch authentischer. Diese Funktion bietet aber auch kein Mitbewerber in diesem Preissegment.
Schnell und einfach von der Hand geht auch die Samplerfunktion. Diese lädt in Verbindung mit der Programmierung von Sequenzen zum Experimentieren ein. Der C.304 erlaubt durch dieses Feature quasi eine Art Remix-Möglichkeit.

Widmen wir uns nun der Effektsektion. Hier muss man sich gerade bei der Verwendung des Flangers vor einem allzu unbedachten Aktivieren in Acht nehmen, da dieser z.T. sehr heftig in das Klangbild eingreift. Durch ein Justieren unter Verwendung eines Kopfhörers kann hier Vorsorge getroffen werden. Das Besondere ist, dass man die Effektsektion aber auch dann nutzen kann, wenn sich der CD-Player im Pause-Modus befindet. Der C.304 wird dadurch zur ultimativen Effektsoundschleuder! Egal ob Scratch-Bewegungen oder kurzes Sample-Triggern – alles kann durch die Effekte gejagt werden und bietet die Möglichkeit, ein sehr kreatives DJ-Set zu kreieren!
Ein durch die Effektsektion kreierter Soundeffekt

Fazit
Nicht nur das Aussehen, sondern auch die Funktionalität des Stanton C.304 kann überzeugen. Das große Jog-Wheel liegt gut in der Hand und lässt ein feinfühliges Arbeiten zu. Die Besonderheiten wie Sampler-Sequenzer und Effekte können überzeugen und bieten eine große kreative Spielwiese. Letzteres wird für DJs immer wichtiger, damit sie sich aus der Masse der Kollegen abheben und ihr künstlerisches Potenzial unter Beweis stellen können.

Alles in allem kann sich der C.304 in seinem Marktsegment der Mittelklasse DJ-CD-Player behaupten und sollte bei einer Kaufentscheidung durchaus ins Auge gefasst werden. Mehr Funktionen und Ausstattungsmerkmale, wie z.B. ein sich drehendes Jog-Rad oder eine vollständige (!) MP3-Unterstützung bekommt man erst für einen deutlich tieferen Griff in den Geldbeutel.

PLUS
+++ großes gut bedienbares Jog-Wheel
+++ praxisnahe, gute Effekte
++ kreatives Arbeiten durch Kreieren und Programmieren von Samples

MINUS

– keine Speichermöglichkeit für Samples, Loops etc.
– Display hat keine Kontrastregelung
– keine MP3-Unterstützung

Preis:
Herstellerpreis: 599 Euro
Straßenpreis: 509 Euro

 

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