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Test: Tascam CD-DJ1

Tascam CD-DJ1

27. November 2006

DJ-CD-Player findet man mittlerweile in Hülle und Fülle auf dem Markt, da gilt es mit Besonderheiten oder Nischenlösungen auf sich aufmerksam zu machen. Der Hersteller Tascam bietet daher ein sehr kompakt geratenes Modell an, das dazu einlädt, mit auf die Reise genommen zu werden.

Tascam CD-DJ1

Tascam CD-DJ1

Wo isser denn der Kleine? ;-)

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Platziert man den Tascam CD-DJ1 nach der Befreiung aus seiner Umverpackung neben einem Plattenspieler-DJ-Setup, so fällt der Größenunterschied besonders eklatant auf. Ein „gewöhnlicher“ Plattenspieler wirkt neben diesem „kleinen Schwarzen“ wie ein monströses Ungetüm aus der Steinzeit. Es drängt sich die Frage auf, ob ein ca. 15x28x5 cm (B,T,H) kleiner Kasten auch all das beinhalten kann, was ein DJ heutzutage braucht.

Bedienelemente

Lassen wir zunächst einen Blick über die Oberfläche des Gerätes wandern. Gummierte und zum Teil beleuchtete Tasten, ein sehr klein geratenes Pitchbendrad und ein Pitchfader sind das erste, was dem prüfenden Blick des Testers standhalten muss. Des Weiteren befindet sich auch das CD-Fach auf der Oberseite des Players. Um dieses vor einem versehentlichen Öffnen zu bewahren, gibt es einen Verriegelungsmechanismus.

Fütterung

Das Laufwerk des CD-DJ1 kann Audio- und Daten-CDs lesen und ist mit einem Anti-Schock-Puffer ausgerüstet, der selbst dann vor Aussetzern schützt, wenn man das Gerät kräftig durchschüttelt – das gefällt und hinterlässt den ersten positiven Eindruck! Neben den im Handel erhältlichen CDs können auch selbst gebrannte zum Einsatz kommen. Hierbei gilt für CD-Rs oder CD-RWs, dass diese nur abgespielt werden können, wenn sie zuvor beim Brennen finalisiert (abgeschlossen) worden sind. Die auf den Daten-CDs befindlichen MP3-Files können in einer Qualität von 32 bis 192 kBit/s wiedergegeben werden, wobei variable Bitraten nicht unterstützt werden. Des Weiteren können MP3-Files auch in Unterordnern auf der CD untergebracht werden und auch ID3-Tags kann das Gerät verarbeiten. Bei der Wiedergabe von MP3-Files stehen nicht alle Funktionen, die der Player beherrscht, zur Verfügung. So können beispielsweise keine Cue-Punkte angelegt werden und auf die Loop-Wiedergabe sowie die Suchfunktion innerhalb eines Titels muss ebenfalls verzichtet werden.

Pitchen

Der Pitchbereich kann in Stufen von 8,16, 32 und 100% eingestellt werden, wobei der Pitchfader für eine dauerhafte Geschwindigkeitsänderung und das Jog-Wheel sowie die Pitch-Bend-Tasten für eine temporäre Veränderung sorgen. Die Pitch-Bend-Tasten findet man allerdings erst, wenn man einen Blick in das dünne, aber sehr gut geschriebene Handbuch geworfen hat. Eine Tastenkombination oder eine veränderte Einstellung im jederzeit erreichbaren Setup des Geräts führt zu der gewünschten Funktion.

Eine Tonhöhen-Korrektur (Key-Lock) hat man dem CD-DJ1 ebenfalls zugestanden und somit ermöglicht, dass die original Tonhöhe bei Veränderung der Geschwindigkeit erhalten bleibt. Diese Funktion steht für die Pitchbereiche 8 – 32% zur Verfügung und bietet bis zu einem Pitchwert von 16% eine sehr gute Qualität.

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Cue/Hot Cue

Für die Cue-Funktion des Players gibt es praktischerweise unterschiedliche Operations-Modi und somit kann jeder Anwender das Cue-Punkt setzen nach seinem Gusto durchführen. Bis zu zwei Hot-Cue-Punkte können ebenfalls angelegt werden, wobei es auch hier zwei unterschiedliche Arbeitsweisen gibt. Zum einen kann der Hot-Cue-Punkt angesprungen werden und die Wiedergabe wird direkt an diesem Punkt fortgeführt, zum anderen stoppt das Abspielen an dieser Stelle.

Loopings

Eine gerne genutzte Funktion bei DJ-CD-Playern ist das Einfangen von Loops – hiermit lassen sich kreative Spielereien vollziehen. Voraussetzung ist natürlich, dass man diese sauber setzen kann. Auch hier muss man dem kleinen Gerät attestieren, dass es diese Aufgabe sehr gut meistert. Für das Verkürzen von Loops gibt es auch wieder zwei unterschiedliche Funktionsweisen. Zum einen wird der Loop durch das Drücken der Loop-Out-Taste automatisch halbiert und zum anderen wir der Loop-Endpunkt an die Stelle gesetzt, an der man die Loop-Out-Taste gedrückt hat.

Steuerung über den Scratch Controller TT-M1

Da aufgrund der Größe des Geräts kein wirklich handliches Pitchwheel verbaut werden konnte, hat man den CD-DJ1 mit der Möglichkeit ausgestattet, einen TT-M1 Scratch Controller daran anschließen zu können. Der TT-M1 wird an einem Plattenspieler montiert, wobei für die gängigen Modelle passende Adapter beigelegt sind. Nach einer anschließenden Kalibrierung (Abstimmung der Geräte aufeinander) kann der TT-M1 zur Steuerung der digitalen Files eingesetzt werden. Die Geschwindigkeit des Plattenspielers bestimmt dann im Folgenden die Geschwindigkeit des Tracks und auch Scratchbewegungen werden 1:1 übertragen.

Tascam TT-M1

Tascam TT-M1

Praxis

Los geht’s – wer hätte es gedacht – mit dem Einlegen einer CD. Die entsprechende Aufnahmevorrichtung gleicht in etwa denen, die man aus einem PC-Notebook kennt. Also Deckel auf und die CD mit einem leichten Druck in die Öffnung schieben. Die an sich übersichtlich gestaltete Bedienoberfläche gibt doch leider das ein oder andere Rätsel an den Erstbenutzer auf. So sucht man zunächst vergeblich nach den Pitchbend-Tasten, die meiner Meinung nach nahezu essenziell sind – es sei denn, jemand wollte ernsthaft mit dem wirklich sehr klein geratenen Pitchwheel arbeiten. Ein Blick in das Handbuch offenbart aber, dass es diese Funktion bzw. die entsprechenden Tasten tatsächlich gibt. Zum einen kann man mit gerückter Shift + Search-Taste einen Pitchbend ausführen oder aber im Setup-Menü die Search-Tasten komplett zu Pitchbend-Tasten umprogrammieren. Stellt sich nur an dieser Stelle die Frage, warum man nicht einen entsprechenden Hinweis auf dem Gehäuse untergebracht hat. Ähnliches gilt für die Cue-Funktion, auch hier sollte man das Handbuch konsultieren und ggf. die Funktion so einstellen, wie man es am liebsten hat. Gut gelöst ist auf jeden Fall auch, dass man das Setup auch im laufenden Betrieb editieren kann und es zu keinen Wiedergabeunterbrechungen o.ä. kommt.

Die Anzahl der gebotenen Funktionen ist recht überschaubar, aber wie man am Beispiel der Loop-Funktion erkennen kann, ist das, was man dem Gerät mit auf den Weg gegeben hat, gut gelöst. Loops lassen sich einfach und treffsicher einfangen und sehr fix in ihrer Länge verändern. Zum Löschen benötigt man wieder die Shift-Taste, auch das erfährt man ausschließlich über das Handbuch.

Wer auf ein sehr authentisches Vinylfeeling steht, sollte sich die Anschaffung des Scratch Controllers TT-M1 zusätzlich zu dem Gerät überlegen. Der Controller wird über einen Klappmechanismus auf den Plattenspieler gesetzt und kann somit bei Bedarf einer „richtigen“ Vinylscheibe Platz machen. Wichtig ist bei der Installation, dass man darauf achtet, dass das Rad des Controllers immer auf dem Untergrund aufliegt und „rund“ läuft, da es sonst zu Temposchwankungen und einem „eiern“ der Wiedergabe kommt. Als Unterlage kann eine Vinyl-Scheibe, aber auch die Slipmat des Plattenspielers dienen.

Was gibt’s sonst noch so…

Im Marktsegment der transportablen DJ-CD-Player gibt es bereits ein paar etablierte Mitbewerber. So hat Denon mit dem DN-S1000 schon längere Zeit ein ebenfalls sehr kleines Gerät auf dem Markt, dass preislich etwas über diesem Testkandidaten liegt. Es ist mit einem CD-großen Scratch-Wheel ausgestattet, bietet aber keine Möglichkeit, einen Scratch-Controller anschließen zu können. Auch der Vestax CDX-05 kostet ein paar Euro mehr, versteht sich allerdings auch mit dem Tascam TT-M1 und hat zusätzlich noch ein paar Effekte an Bord. Ein ebenfalls sehr interessantes Gerät, das aber von den Abmessungen und dem Preis her etwas den Rahmen sprengt, ist der CDJ-200 von Pioneer.

Fazit

Der Tascam CD-DJ1 bietet trotz seiner geringen Größe und seines geringen Gewichts nahezu alle relevanten Funktionen, die ein ausgewachsener DJ-CD-Player benötigt. Die Steuerungsmöglichkeit über den optionalen TT-M1-Controller aus dem gleichen Haus ist ein sehr sinnvolles Feature und bietet Vinyl-DJs einen erleichterten Umstieg. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es für den eingeschränkten Funktionsumfang beim Abspielen von MP3-Dateien. Hierzu muss man aber fairerweise anmerken, dass viele Mitbewerberprodukte ähnliche Limitierungen aufweisen.

PLUS

+++ günstiger Preis

+++ sehr kompakte Abmessungen & geringes Gewicht

+++ Steuerbar durch TT-M1 Controller

+++ Zuverlässige Wiedergabe selbst bei heftigen Erschütterungen

++ Gute Loop-Funktion

MINUS

– Doppelbelegung von Tasten ohne Hinweis auf dem Gerät

– eingeschränkte MP3-Funktionalität

PREISE

Tascam CD-DJ1

UVP: 299 Euro

Straßenpreis: ca. 274 Euro

Tascam TT-M1

UVP: 79 Euro

Straßenpreis: ca. 60 Euro

HERSTELLER

Tascam

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