Das Gute wird erwachsen
Der Tascam DR-100 Mk3 ist die dritte Inkarnation des bekannten Handheld-Recorders. Ob die Neuerungen den nun um 120,- Euro (der Mk2 kostete bei Erscheinen ebenfalls 399,- Euro) höheren Preis Wert sind? Fünf Jahre sind ins Land gegangen, bis Tascam den Nachfolger des DR-100 Mk2 präsentierte. Bei der neuen Version sollen viele Wünsche von Benutzern Beachtung gefunden haben und so sind an vielen Stellen kleine und größere Veränderungen vorgenommen worden.
Mehr Übersicht
Am auffälligsten ist die Vergrößerung des Displays, das nun doppelt so groß ist und nicht mehr mit dem charmanten orangefarbenen Flair der 80er punktet, sondern der grelleren blauen Nüchternheit gewichen ist. Wem es zu hell ist, kann die Hintergrundbeleuchtung in zwei Stufen dimmen. Als Zweites fällt auf, dass es keine Bedienelemente mehr auf der Rückseite gibt, alles ist an die Seiten gewandert. Der obere Kasten des Gehäuses ist weiterhin aus Aluminium, unten jedoch findet man Plastik als Material.
Mehr Laufzeit
Gehörte beim Mk2 noch ein auswechselbarer Akku zum Lieferumfang, ist er beim Tascam DR-100 Mk3 nun fest verbaut – Apple lässt grüßen. Trotzdem lässt sich der Mk3 auch weiterhin noch mit einfachen AA-Batterien betreiben. Bei Selbsttests kam der interne Akku bei einer Line-Aufnahme auf eine Laufzeit von ca. 11 Stunden. Mit zwei 2700mH Ni-MH AA-Akkus betrug die Laufzeit ca. 3,5 Stunden.
Werden Mikrofone mit Phantomspeisung genutzt (48 V oder 24 V) benutzt, verringert sich die Dauer entsprechend. Die anderen Informationen zur Laufzeit auf der Tascam-Seite fügen sich da ins Bild ein. Hier wurde also vermutlich wirklich getestet, wie lange die Stromversorgung durchhält und nicht einfach eine idealisierte Berechnung angegeben.
Ein verschlimmbessertes Produkt. Das mit dem fest eingebauten Akku geht gar nicht.
Es fehlt eine Information zu den Griffgeräuschen bei Verwendung der eingebauten Mikrofone. Den Nutzen dieser scheint mir sehr begrenzt.
Mit der Samplerate von 192 kHz schielt man wohl in Richtung
»Sony PCM-D100«. Aber mittlerweile weiss man wie unbrauchbar und unhörbar das Ergebnis solcher Aufnahmen ist (abgesehen von weniger Problemen bei der Weiterverarbeitung unter Verwendung eines guten Wandlers). Außerdem würde ich hierfür auch keinen Tascam Recorder nehmen, sondern gleich die »Nagra Seven« oder einen Recorder von Sound Devices. Für weniger Geld bekommt man einen ZOOM H6 Recorder mit Farbdisplay und einer größeren Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten.
Kurze Ergänzung zum „fest“ eingebauten Akku: Das DR-100 mk3 verfügt über eine Redundante Stromversorgung!! Das bedeutet es verfügt über zwei getrennte Batteriestromquellen – ein eingebauter, leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku sowie herkömmliche AA-Batterien. Somit sind auch längere Aufnahmesessions kein Problem mehr.