Ein weiteres Merkmal waren die ineinander verschachtelten Gain-Regler, auch diese sind nun einem einzigen Regler gewichen, über den Input-Level-Schalter hat man dennoch die Möglichkeit, beide Kanäle getrennt zu pegeln. Die Pegel werden nun nicht mehr nur über das Display angezeigt, denn es hat sich eine dreier LED-Kette über die verriegelbaren XLR-Eingänge eingefunden. Diese zeigt an, ob überhaupt ein Pegel anliegt (-46 dB FS), ob die Aufnahme „gut“ ausgesteuert ist (-6 dB FS) oder ob es zum Clipping kommt. Endlich kann man auch aus der Ferne die Aussteuerung beurteilen und gegebenenfalls korrigieren.
Auch innere Werte ändern sich
Die neuen Wandler kommen von der Firma AKM und bieten eine S/N von etwa 102 dB. Wer noch mehr Dynamik braucht, kann auch eine „A/D-Tandem-Funktion“ aktivieren, die den Umfang auf 109 dB erweitert. Falls das eigene Fortbestehen an einer Aufnahme hängen sollte, wurde eine Dual-Aufnahmefunktion implementiert, die das Signal auf beiden Kanälen zwar nur in Mono aufnimmt, den zweiten Kanal aber mit -12 dB FS anfährt, so dass bei Übersteuerungen immer noch ein sauberes Backup besteht. Anstatt mit einem zweiten Pegel aufzunehmen, kann aber auch gleichzeitig ein zweites Format aufgenommen werden, beispielsweise 24 Bit/192 kHz WAV auf dem einen und 128 kpbs MP3 auf dem anderen Kanal. Das MP3 geht an die Redaktion zur Transkription, aus dem WAV wird dann der komplette Interviewbeitrag geschnitten.
Eine weitere unscheinbare, aber nützliche Softwareerweiterung ist XRI (Extended Recording Information). Hier werden mit der Audiodatei Metadaten wie z. B. die Pegel und Mikrofoneinstellungen gespeichert, um bei einer Fortführung der Aufnahme zu einem späteren Zeitpunkt die exakt gleichen Einstellungen wiederherstellen zu können.
Die Klangqualität überzeugt auf ganzer Linie, obwohl wie bei fast allen Portablen eine Anhebung der Höhen stattfindet, um das Signal „wertiger“ klingen zu lassen. Die Omni-Mics vertragen Druckpegel bis 125 dB SPL. Zur Erinnerung: Ein startender Jet aus 100 m Entfernung generiert ca. 125 dB SPL. Bei einer Testaufnahme im Proberaum dominierte natürlich der Bass, zumal der Tascam DR-100 Mk3 (absichtlich) in einer Ecke aufgestellt wurde – allerdings kam es zu keinen Verzerrungen. Der Tascam ist also tatsächlich hart im Nehmen.
Ein verschlimmbessertes Produkt. Das mit dem fest eingebauten Akku geht gar nicht.
Es fehlt eine Information zu den Griffgeräuschen bei Verwendung der eingebauten Mikrofone. Den Nutzen dieser scheint mir sehr begrenzt.
Mit der Samplerate von 192 kHz schielt man wohl in Richtung
»Sony PCM-D100«. Aber mittlerweile weiss man wie unbrauchbar und unhörbar das Ergebnis solcher Aufnahmen ist (abgesehen von weniger Problemen bei der Weiterverarbeitung unter Verwendung eines guten Wandlers). Außerdem würde ich hierfür auch keinen Tascam Recorder nehmen, sondern gleich die »Nagra Seven« oder einen Recorder von Sound Devices. Für weniger Geld bekommt man einen ZOOM H6 Recorder mit Farbdisplay und einer größeren Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten.
Kurze Ergänzung zum „fest“ eingebauten Akku: Das DR-100 mk3 verfügt über eine Redundante Stromversorgung!! Das bedeutet es verfügt über zwei getrennte Batteriestromquellen – ein eingebauter, leistungsstarker Lithium-Ionen-Akku sowie herkömmliche AA-Batterien. Somit sind auch längere Aufnahmesessions kein Problem mehr.