Für wen ist der DR-680 richtig?
Aufgrund der hohen Audioqualität eignet er sich natürlich bestens für mehrspurige oder stereophone Livemitschnitte. Für kleinere Ensembles, wo nicht so viele Spuren nötig sind, ist der DR-680 ein zuverlässiger und platzsparender Begleiter. Auch Reporter/Journalisten dürften sich schnell mit ihm anfreunden, da er ein günstiges Gewicht und sehr lange Aufnahmezeiten (natürlich abhängig von der Größe der Speicherkarte) besitzt und zudem einfach und praxisgerecht zu bedienen ist.
Was gibt es zu meckern?
Das Datenrad auf der Oberseite läuft etwas kratzig, das hätte man eleganter lösen können.
Der Tascam lief im Test meist problemlos und rund, ich konnte ihm allerdings eine kräftige Fehlfunktion entlocken: Nachdem meine 2 GB-Speicherkarte voll war, kam eine entsprechende Meldung. Danach ließ sich der DR-680 aber weder ausschalten noch zu irgendeiner anderen Aktion bewegen. Ich zog den Netzstecker, nach dem Einschalten hing sich der DR-680 dann sofort wieder auf und ließ sich nur durch Steckerziehen ausschalten. Diese Prozedur habe ich dreimal wiederholt, mir blieb dann schlussendlich nichts anderes übrig, als die Speicherkarte zu entnehmen und das Gerät zurückzusetzen (initialisieren). Danach lief er wieder ohne Probleme. Meine verwendete Speicherkarte war eine SanDisk Extreme III, eigentlich eine schnelle und zuverlässige Karte.
Sehr schön, auf einen besseren Test genau dieses Geräts habe ich schon gewartet, bisher haben nur wenige Leute etwas dazu zu berichten gehabt.
Liest sich alles sehr positiv soweit. Was mich aber noch beschäftigt: Ist die digitale Gainregelung nicht ein Nachteil bei der Ausnutzung der Wandlerauflösung, vor allem bei hoch dynamischen Signalen (z.B. Aufnahmen in Kirchen, Gesang/Orgel)? Oder ist die Gainregelung womöglich analog über einen digital gesteuerten VCA noch vor dem Wandler gelöst? Beides denkbar, letzteres wäre natürlich schon sehr ausgebufft.
Was taugen die Limiter in der Praxis?
Danke für diesen Test,
cheers
@sir stony Hallo sir stony!
Danke für Dein Lob, das freut einen Tester natürlich, wenn der Artikel interessiert.
Fangen wir mal mit dem einfachen an: Die Limiter arbeiten recht ordentlich, aber doch deutlich. Eine Qualität wie mit einem externen, dezidierten Summenlimiter kannst Du hier nicht erwarten. Er macht einfach sackdicht und am besten arbeitet er, wenn man nicht zu hoch aussteuert.
Die Aussteuerungsfrage kann ich Dir nicht schwarz auf weiss belegen, aber ein Gerät in der Qualitätsstufe des Tascam sollte die Gain-Regelung VOR dem Wandler durchführen. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Wandler quasi als Lautstärkeregler missbraucht wird.
Ich werde bei Tascam der Tage nachfragen und dann hier posten.
Musikalische Grüße
Siegfried Schöbel
Hier also die Antwort von Tascam: Die Gain-Regelung findet tatsächlich auf der digitalen Ebene statt.
Okay, anders wäre es zwar edler, allerdings habe ich während des Tests diese digitale Gain-Regelung fast nie verwendet und sie einfach auf der „0“ stehen lassen. Durch den umschaltbaren Mic-Gain auf der Oberseite lässt sich eigentlich fast ohne Nachregeln gut pegeln und ab 24bit/48kHz hat man eine sehr gute Auflösung, die nicht zwingend in den höchsten Aussteuerungsbereich gefahren werden muss. Verwendet man sogar 96kHz, ist die Musik selbst in unteren (leisen) Bereichen sehr fein aufgelöst.
Zudem ich bin sicher, dass bei vielen Livemitschnitten sowieso ein Mischpult davorhängt, mit welchem dann der Pegel zum DR-680 geregelt wird.
Musikalische Grüße
Siegfried Schöbel
@Onkel Sigi Hallo Leute ,
lässt sich drüber streiten ob Lautstärke analog oder digital .ESS der weltweit beste Hersteller von ADCs und DACs sagt digital und zwar mit einer speziellen Software die direkt auf den DAC/ADC zugreift ,würde mich nicht wundern wenn Tascam diese Bausteine verwendet .Eine vernünftige Gaineinstellung ist Pflicht damit der ADC nicht überfahren wird ,der Limiter soll einfach das verhindern und nicht mehr ,ist ja schließlich ein Recorder und kein Soundprozessor .
Grüßle ,Bernd
Hallo Siegfried,
danke dass du diesem Detail nachgegangen bist. Ich hatte ja im Grunde bereits mit der digitalen Lösung gerechnet, denn ich arbeite selbst im Bereich Audioelektronik und dachte mir schon, dass zu dem Preis eine kleine aber feine analoge Lösung eher unwahrscheinlich gewesen wäre. Natürlich, dein Einwand, dass bei halbwegs professionellen Einsätzen der Recorder nicht das einzige Gerät hinter den Mikros sein dürfte, ist wohl richtig. Und wenn die Pegelverhältnisse nicht zu problematisch sind, sollte es auch ohne Zusätze ausreichen. Das Gerät bleibt jedenfalls vorerst auf meiner Studio GAS Liste für die nächsten 24 Monate… wenn bis dahin kein alles-in-den-Schatten-stellender Konkurrent findet. Klarer Preis/Leistungsfavorit, wenn man sich den derzeitigen Markt so anschaut.
:D cheers,
stony
Ich bin zwar spät dran, aber habe das Gerät mehr oder weniger erst jetzt entdeckt.
Wie wird das DR-680 mit Strom versorgt? Wirklich nur mit 8 normalen Batterien?
Der kleine Bruder, das DR-100, hält mit 2 Batterien und eingeschalteter Phantomspannung vielleicht 20-30 Minuten durch.
Wie lange hält er das bei 4 Mikros, die die 48V benötigen, effektiv durch?
Grüß Dich sonnie,
das Gerät läuft mit 8 AA-Batterien (Mignon). Wie lange genau, das kann ich Dir nicht beantworten, habe das im Test nicht ausprobiert.
Auf der Tascam-Webseite wird von um die 4 Stunden bei Aufnahme gesprochen, diese Laufzeit hängt natürlich auch von dem Batteriehunger der angeschlossenen Mikros ab. Ich würde bei vier Kondensator-Mikrofonen mal von um die zwei Stunden Laufzeit ausgehen.
Vielleicht hat jemand hier das Gerät in seinem Besitz und mit so einer Konfiguration im Batteriebetrieb gearbeitet? Dann würden wir uns über einen kleinen Bericht freuen.
Beste Grüße
Onkel Sigi
Warum gibt es keine Klangbeispiele in diesem Testbericht? Immerhin ist ein Höreindruck deutlich wichtiger als ein optischer oder verbaler. Und Wandler klingen verschieden an jedem Gerät, deswegen sollte man irgendwie hören dürfen wie das denn exakt aufnimmt und so…