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Test: Thomann, DP-85, Digitalpiano

Low Budget Piano

2. September 2012

Dass die Eigenmarken der Firma Thomann extrem günstig sind, weiß natürlich jeder Musiker und Produzent. Dabei hat sich die Qualität der Eigenproduktionen nach anfänglichen Schwierigkeiten in den letzten Jahren drastisch erhöht. Auch im Digitalpiano Bereich ist Thomann seit einigen Jahren mit verschiedenen Produkten vertreten. Eines, das bei den Käufern anscheinend gut ankommt, ist das DP-85: ein Einsteiger-Digitalpiano mit Arranger zum sensationell günstigen Preis. Grund genug, sich das Home-Piano mal näher anzuschauen.

Thomann DP-85

Thomann DP-85

Facts

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Auf den ersten Blick sieht das DP-85 aus wie alle anderen Digitalpianos auch. Die Maße sind dazu mit 141 x 53 x 85 cm normal groß. Die Bedienoberfläche ist leicht nach vorne angewinkelt und die Beschriftungen der Taster und des Displays können so leichter erkannt und bedient werden. Für die Preiskategorie des Digitalpianos ist das Display durchaus groß ausgefallen. Andere Markenhersteller haben bei ihren Einstiegsgeräten teilweise überhaupt keines oder wenn, nur ein kleines 2-3 Zeichen Display. Die Oberfläche wirkt jedoch etwas überladen mit all den Knöpfen und Tastern, so dass man sich erst einmal orientieren muss. Vorteil dieser großen Anzahl ist jedoch, dass sehr viele Funktionen direkt mit ihrem eigenen Taster angewählt werden können und es nahezu keine Doppelbelegungen von Bedienelementen gibt. Allerdings merkt man den Elementen schon an, dass sie nicht unbedingt vor Qualität strotzen. Während des Tests musste ich hier und da schon richtig zu 100% genau auf den Taster drücken, damit die Funktion betätigt wird. Leicht daneben und der Taster reagierte nicht. Die Drehräder sind für meinen Geschmack zu leichtgängig, so dass zahlengenaue Einstellungen am Drehrad schwer fallen.

Display

Display

Tastatur

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Die Klaviatur des DP-85 besteht aus 88 Tasten, die mit Anschlagsdynamik ausgestattet sind. Die Tasten sind alle komplett aus Plastik gefertigt, was aber für diese Preisklasse üblich ist, denn auch andere Markenhersteller verbauen in ihren Instrumenten vorwiegend Tastaturen aus diesem Material. Die Tastatur ist insgesamt sehr leichtgängig und beim Zurückfedern in die Null-Stellung fällt auf, dass die einzelnen Tasten ein wenig nachfedern und etwas Spiel nach links und rechts haben. Entgegen höherwertiger Instrumente muss man also klar festhalten, dass man den Qualitätsunterschied deutlich spürt. Es entsteht insgesamt leider kein gutes und angenehmes Spielgefühl, sondern man hat das Gefühl, dass die Finger keinen richtigen Halt auf den Tasten finden. An dieser Stelle sei aber fairerweise gesagt, dass viele direkte Konkurrenten teils doppelt so teuer sind wie das DP-85. Und irgendwo muss dieser Preisunterschied ja auch herkommen.

Anschlüsse

In Sachen Verbindung zur Außenwelt hat das DP-85 die normale Standardausstattung mit einem MIDI In/Out zur Verbindung zu Computern oder anderen MIDI-fähigen Geräten, einen Aux Ausgang im 6,3 mm Klinkenformat (L/R), einen USB to Host, Anschlüsse für das 3-fach Pedal und zwei Kopfhöreranschlüsse. Da gibt’s nichts zu meckern, alles da was man braucht.

Anschlüsse

Anschlüsse

Die Rückseite des DP-85

Die Rückseite des DP-85

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Monoteur

    Das Piano klingt in den Soundbeispielen wie ein Korg M1 aus den Anfang der 1990er. In der Klangerzeugung hat sich da wohl nichts geändert…

  2. Profilbild
    vssmnn AHU

    Eine 0815 onBoard Soundkarte mit GM klingt ungefähr genauso so schlecht.

    Ich würde mich als Produktmanager für so was schämen, sowohl als Hersteller, als auch als Einkäufer.

    Mit einer Hartnäckigkeit werden dem Klavierkunden völlig sinnfreie Orgel und Bläsersounds sowie Streicherklänge zum Fremdschämen angeboten.
    Das FM Piano ist ebenfalls sowas von out, aber anscheinend interessiert es ja keinen.

    • Profilbild
      Nostradamus

      @vssmnn GM klingt schon noch schlechter. Allerdings nicht wesentlich. Das Urteil „Gut“ des Testers ist daher schwer nachvollziehbar, selbst wenn man den günstigen Preis berücksichtigt. Das Preis-Leistungsverhältnis mit einbezogen ist, mit viel gutem Willen, allenfalls ein Befriedigend drin.

      • Profilbild
        Felix Thoma RED

        @Nostradamus Das Testurteil Gut kommt tatsächlich maßgeblich aufgrund des extrem günstigen Preises und der Anzahl von Sounds und Styles zu Stande. Hier steht klar die Quantität im Vordergrund aber verglichen mit anderen Digitalpianos hat das DP-85 einfach eine Vielzahl an Sounds zu bieten. Auch wenn die Qualität darunter klar leidet.

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Es ist auch völlig vermessen, so ein Gerät mit einem Dreifach-Pedal auszustatten.

    Mal abgesehen davon:
    Geschätzte 99,9% der Klavierspieler dieser Welt benutzen meist nur das rechte Forte-Pedal und wissen mit den anderen 2 nichts gescheites anzufangen.

    • Profilbild
      Tarause

      @vssmnn Das glaube ich nicht. Jeder gut ausgebildete Pianist wird das Una-Corda Pedal musikalisch einsetzen. Es wurde sogar schon von Beethoven an exponierten Stellen vorgegeben…

  4. Profilbild
    GeorgK

    Man fragt sich hier: wer braucht so was, wo ist die „Zielgruppe“? Wahrscheinlich die Schnittmenge aus „billig“ und „ahnungslos“.
    Gerade ein Anfänger braucht ein Gerät, das als lebendiges „Instrument“ funktioniert. Die Kombination aus „so-la-la“-Tastatur und wenigen Velocity-Layers ist da eine Katastrophe und sicher nicht dazu geeignet, einen Schüler an das Musizieren heranzuführen. Ich würde mir daher wünschen, dass man „billiger Alleskönner“ nicht immer mit „Einsteigergerät“ gleichsetzt. Das Gerät hat sicher ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis, aber es ist eher ein Spielzeug für den Dauerdilettanten, als für den ernsthaften Anfänger.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @GeorgK Die Perspektive eines Klaviereinsteigers, Sängerin, Gitarrist mit Wunsch Piano als Nebeninstrument usw. ist eine andere. Und darauf kommt es an, nicht darauf, was ein Lehrer oder erfahrener Keyboarder für richtig hält. Es ist daher für diese konkreten Fälle völlig in Ordnung, geringere Ansprüche an Klang und Tastatur zu erfüllen, wenn sich dadurch der Verkaufspreis im unteren Bereich ansiedeln lässt. Falls im Laufe der Zeit das Gehör geschult ist, die Fingerpower entwickelt, dann ruft der Besitzer eines solchen Instrumentes dann schon von selber nach der nächsten Qualitätsstufe. Das ist ein ganz gewöhnlicher Entwicklungsprozesse, der noch nicht mal jeden betreffen muss. Mancher scheitert und freut sich dann, weniger als 500 Euro in den Sand gesetzt zu haben. Übrigens sind die vorgestellten Sounds gar nicht so übel gerade in Anbetracht der Preiskategorie.

      • Profilbild
        Tarause

        „Falls im Laufe der Zeit das Gehör geschult ist, die Fingerpower entwickelt, dann ruft der Besitzer eines solchen Instrumentes dann schon von selber nach der nächsten Qualitätsstufe“

        Wie soll denn bitte schön die „Fingerpower“ bei so einer leichten und klapprigen Tastatur entwickelt werden?
        Da wird höchstens „Sehnenscheidenentzündungspower“ entwickelt.

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