Ableton Push gut verpackt, die Zweite
Ich weiß, dass Transport-Cases für die meisten von euch vielleicht nicht gerade die spannendsten Utensilien sind, vor allem nicht für einen ausführlichen Testbericht. Und trotzdem muss man sich einfach eingestehen, dass man sich früher oder später doch mit dem Thema „wie transportiere ich mein wertvolles und teures Equipment sicher zu und von einem Gig wieder sicher und unbeschadet nach Hause“ beschäftigen muss.
In diesem Testbericht widme ich mich wieder einmal zwei EVA-Hartschaum-Cases, dieses Mal für den Ableton Push 2 in Form des UDG Creator Ableton Push 2 Hardcases und des Magma CTRL Case Push 2.
Bei diesen beiden Firmen handelt es sich ja bekanntlich auch um die Platzhirsche im Equipment-Transport-Verpackungs-Gewerbe (vorrangig für DJ-Equipment), wobei Magma früher die etwas günstigeren Modelle anbot, sich nun aber zumeist mit UDG im gleichen preislichen Segment befindet. Schon allein deswegen muss ich gestehen, freue ich mich trotz des etwas trockneren Themas immer wieder die verschiedenen Modelle auf Herz und Nieren testen zu dürfen und euch so eventuell bei einer Kaufentscheidung helfen zu können. Denn zu solchen vermeintlich sehr einfachen Teilen der Equipment-Sammlung findet man meist wenige Tests und man muss oft blind kaufen und wird so öfter auch enttäuscht und kauft vielleicht sogar doppelt.
Verpackung
Am Anfang eines jeden Testberichtes steht das Auspacken, was in diesem Falle bei beiden Cases eine schnelle und unaufgeregte Sache darstellt, denn beide Cases kommen in einer Plastikhülle mit angetackertem und bedruckten Papp-Schild daher. Neben den Silica-Gel Beutelchen gegen Feuchtigkeit findet man lediglich noch ein Bisschen Werbung in einem kleinen Heftchen. Das war es dann auch schon.
Mir persönlich hätte ein kleines Papp-Schild ohne die Plastik-Hülle absolut gereicht, denn wer schon mehrere meiner Tests gelesen hat, weiß, dass ich Fan von nachhaltigen Verpackungen bin und die Cases an sich ja schon Schutz für sich selber genug sind.
Material & Verarbeitung
Grundsätzlich sind beide Cases aus dem selben Material, einem EVA-Hartschaum, gefertigt. Dieser Hartschaum ist sehr widerstandsfähig, ist rutsch- und reißfest und ihr kennt ihn in anderer Form eventuell aus dem Schwimmbad. Denn die blauen Schwimm-Hilfe-Bretter oder auch die großen schwimmenden, dicken Matten sind aus diesem so genanntem „Evazote“ gefertigt.
Einer der wichtigsten Kriterien für Equipment-Cases ist natürlich die Verarbeitung. Denn nur gut verarbeitete Nähte, Reißverschlüsse und Tragegriffe der Cases halten lange und schützen ihren wertvollen Inhalt so gut wie möglich.
An dieser Stelle muss sich jeder selbst fragen, was man eigentlich möchte, denn das muss man fairerweise sagen, schützt ein Flightcase sicherlich das Equipment noch besser als ein Hartschaum-Case, ist dabei aber um Einiges schwerer, viel größer und vor allem aber unhandlicher als die um einiges leichteren und damit handlicheren EVA-Cases. Ich würde behaupten wollen, dass die schweren Flightcases eher etwas für Djs und Musiker sind, die wirklich extrem viel unterwegs sind und von Land zu Land und Gig zu Gig reisen. Für alle anderen normal-sterblichen Musiker oder Djs wie mich, reichen die Hartschaum-Cases allemal zum Schutz des Equipments in zum Beispiel den immer beliebter werdenden Aluminium-Hartschalen-Trolleys einer namhaften Koffer-Firma und schonen dabei den Rücken beim Transport ungemein. Auch der Geldbeute wird geschont, denn Hartschaumcases sind einfach noch eine ganze Ecke günstiger als Flight-Cases aus Holz und Aluminium-Profilen.
Auf den ersten Blick nehmen sich das UDG Creator Ableton Push 2 Hardcase und das Magma CTRL Case Push 2 in Punkto Verarbeitung erst einmal nicht viel, denn beide sind aus besagtem hoch-verdichteten EVA-Hartschaum gefertigt, der trotz seines geringen Gewichtes sehr stabil ist, aber dennoch flexibel bleibt um Stöße abzumildern und nicht eins zu eins an das Equipment im Inneren weiterzuleiten wo sie dann zum Schaden am geliebten Equipment führen.
Sowohl das UDG- als auch das Magma-Case sind mit einem in schlichtem Schwarz gehaltenen, festen und strapazierfähigen Stoff bezogen, der in Kombination mit dem Hartschaum im Inneren euer Equipment sogar kurzzeitig vor Flüssigkeiten wie verschüttetem Bier oder einem kurzen Regenschauer auf dem Weg zum Gig schützt. Beide Hartschaum-Cases werden mit einem dicken Reißverschluss geöffnet und verschlossen. Auch die Außenmaße sind nahezu identisch, jedoch ist das UDG Creator Ableton Push 2 Hardcase ein klitze-kleines Bisschen größer und dicker. Auch in Sachen Gewicht sind sich die beiden sehr ähnlich, denn das Magma CTRL Case Push 2 wiegt mit 2,4 Kilogramm gerade einmal 100 Gramm weniger als das UDG-Case. Den Unterschied im Gewicht macht wahrscheinlich die schöne Schaum-Polsterung im Inneren des UDG Creator Ableton Push 2 Hardcase aus.
Bei genauerer Betrachtung fallen dann allerdings doch ein paar grundlegende Unterschiede auf. Das Magma CTRL Case Push 2 hängt ohne Inhalt ein bisschen durch, was auf eine nicht ganz so dicke Hartschaum-Lage wie beim UDG-Case schließen lässt. Auf beiden Push 2 Cases prangt das jeweilige Firmenlogo als Gummi-Aufnäher, der bei dem Magma-Case ein bisschen weniger wertig ausgefallen ist und auch ein wenig lieblos auf das Case genäht wurde. Auch der Trage-Griff ist bei beiden Cases deutlich anders ausgeführt. So hat das Magma-Case zwei auf die Oberfläche aufgenähte Stoff-Griffe, wobei UDG die Riemen des Tragegriffes auf der schmalen Seite mit dem Hartschaum des Cases vernietet hat und dem Griff einen sehr angenehm zu tragenden Gummi-Griff spendiert hat. Für mich sicher die langlebigere Montage-Methode! Der Reißverschluss des UDG Creator Ableton Push 2 Hardcase ist ein wenig feiner ausgeführt und neigt so weniger dazu zu verhaken, als das bei dem Magma CTRL Case Push 2 der Fall ist.
An beiden Hartschaum-Cases fehlt mir ein Schultergurt und/oder Ösen, an denen man einen Solchen befestigen könnte. Nicht jeder DJ oder Musiker schleppt riesige Koffer in denen ein solches Case noch zusätzlich Platz hätte zu seinem Gig. Schade!
Alle diese kleinen Unterschiede beeinträchtigen die primäre Funktion, nämlich den Schutz des Equipments erst einmal nicht, hier geht es eher um den Komfort beim Tragen und das Aussehen. Im Inneren der beiden EVA-Hartschaum-Cases werden die Unterschiede dann aber wirklich sehr deutlich.
Bei dem Magma CTRL Case Push 2 findet man als Schutz neben dem Hartschaum-Case an sich nur eine Lage sehr weichen Noppen-Schaumstoff und auch nur im Deckel des Cases, der die Pads und Potis des Ableton Push 2 vor Verrutschen und Beschädigungen durch Stöße und gegebenenfalls sogar Stürze schützen soll. Der Raum für die Potis des Ableton Push 2 ist nicht ausgespart, was die Potis im geschlossenen Zustand des Cases einem ständigen Druck aussetzt. Für mich ein ganz klarer Negativ-Punkt! Die Seiten und Unterseite des Ableton Push 2 sind also lediglich durch den Hartschaum des Cases und das auch nur spartanisch vor Kratzern geschützt. Ich kann mit mit einem kräftigen Druck einer Hand das Case locker auf die Hälfte zusammenquetschen, weshalb ich es gar nicht ausprobieren möchte mich mit verpackten Ableton Push 2 auf das Case zu setzen. Die Potis wären mit absoluter Sicherheit dahin!
Anders und deutlich besser gepolstert fällt da der Innenraum des UDG Creator Ableton Push 2 Case aus, denn hier wird der Ableton Push 2 in einen zusätzlichen harten aber dennoch elastischen Schaumstoff an allen Seiten, außer der Unterseite, gebettet. Der Platz für die herausragenden Potis des Push 2 wurde ausgespart um keinen Druck auf diese auszuüben.
Ein flaches Band wie man es aus dem Batterie-Fach des alten Walkman kennt mit UDG-Logo-Aufdruck soll das Herausnehmen des Ableton Push 2 aus dem Case erleichtern. Alle Schaumstoff-Teile sind für einen Schutz gegen Kratzer zusätzlich mit einem weichen, filzartigen Stoff bezogen.
Selbst mit beiden Händen ist es mir nicht möglich das leere Case am Rand auch nur einen Zentimeter zusammenzudrücken und glaubt es mir oder nicht, aber ich habe mich sogar ohne ein Zögern auf das Case gesetzt, als sich der Ableton Push 2 in ihm befand! So muss ein Transport-Case „funktionieren“! Lobend zu erwähnen sind auch die Reißverschluss-Anfasser außen am UDG Creator Ableton Push 2 Case, denn diese sind, anders als beim Magma CTRL Case Push 2 etwas kleiner ausgeführt und vor allem mit einem Plastik-Übrzug versehen, was es ihnen fast unmöglich macht anderes Equipment in einem größeren Case zu verkratzen oder anderweitig zu beschädigen. So bin ich es von UDG gewohnt: Mitgedacht. Denn solche kleinen Details machen am Ende den Unterschied aus!
Danke für deinen Bericht. Ich bin kein Freund von einzelnen Taschen für jedes Gerät. Irgendwann schleppt man dann 5 Taschen und mehr mit sich herum um alles zu transportieren. Ich habe da eine Lösung für Laptop, 2 Mikrofone, Launchpad mini, diverse Stecker, Adapter und Kabel gefunden. Leicht, robust und bei mir schon einige Jahre im Einsatz.
@DJ Ronny Ich bin auch nicht unbedingt ein Fan davon jedes kleine Stück Equipment einzeln zu verpacken. Schon alleine weil dann dann alles irgendwann zu schwer wird.
Sobald sich aber mehrere Controller ein Abteil in meinem Trolley/Rucksack teilen müssen, ist ein Schutz gegen ein gegenseitiges Beschädigen schon ganz schön!
@DJ Ronny Hi Dj Ronny,
was hast Du denn für eine Lösung für dich gefunden ?
Ich nehm für alles eine 17 Zoll Laptoptasche.
@Coin Hi Coin, das Teil heißt “ Kensington Contour Overnight Roller“, den habe ich seit 2 Jahren im Einsatz. Da mein neuer Laptop über 17 Zoll groß ist und seit über 5 Jahren den „Kensington Contour „, da passt ein normaler 17 Zoll und viel Kleinkram rein. Super Teile, lebenslang Garantie ( wie geht so was?) Und sind beide noch wie neu. Der Kleine geht sogar als Handgepäck im Flieger.
Taschen sind ein ständiges Thema und es ist gut Tests dazu zu lesen. Mittlerweile schaue ich mich auch abseits der Audio- und Phototaschen um und habe so die idealen Kopfhörercases in Form von Kosmetiktaschen bei Woolworth gefunden. Leider gibt es sie nicht mehr. Wenn man Porta Brace Taschen kauft fehlt sogar das Pappschild! Keinerlei Verpackung etc..
Griffe kann durch die Verwendung von geschlitzen Moosgummi Fahrradgriffen aus dem 1-Euro-Laden aufwerten. Der Noppenschaumstoff heisst aber Wellenschaumstoff und ist nur als Deckelmaterial geeignet. Der Test zeigt auch mal wieder das Cases oft nur Staubschutzhüllen sind (Magma) und dafür ein unverschämtes Geld kosten. Dem ist auch die Tatsache geschuldet, das an Kabel und wichtiges Zubehör oft nicht gedacht wird. Auch die Taschen der Hersteller zu ihren Produkten sind oft wenig erbaulich. Ich benutze Kunststoffcases (IP65), die ich leer für Kabel (in Reissverschlussbeutel von Modulor verpackt) nutze und zweistöckig für Gerät und Zubehör (mit Würfelschaumstoff unterteilt). In meinem Arbeitsfeld gibt es sogenannte »Tonkarren«, die alle benötigten Geräte und Zubehöre beherbergen.
@Franz Walsch Geb ich dir völlig Recht. Irgendwie manchmal sinnlos, wenn Equipment-Cases keinen Platz für Kabel etc bieten, die zu dem Gerät gehören.
Ich hab Bock auf nen Peli-Case/Trolley für meinen Stuff samt dem Toraiz, aber irgendwie ist mir das zu prollig :)
@Bolle / Johann Boll Als Transportboxen nutze ich auch ZARGES Aluboxen. Ich habe sie schon seit Jahren im Einsatz und man kann sie bedenkenlos als Fluggepäck aufgeben. Sie verfügen über eine haltbare Gummidichtung, sind stapelbar und der Deckel lässt sich abnehmen. Die Boxen gibt es in vielen verschiedenen Größen und als Innenleben kann man Unterteiler dazu bekommen und es gibt auch einen Rollenuntersatz. Natürlich sind die Boxen stapelbar und die ZARGES Mini lässt sich wie ein Koffer tragen.
Ich finde die schon Geil. Wenn du alles so hinein bekommst, wie du es brauchst. Mir sind sie zum Teil zu klein ( z. B. Licht ). Für einen Controller ist auch nix dabei oder wieder alles einzeln auspacken und anschließen. Aber jeder arbeitet anders.
Ist denn eine dieser Tachen geeignet, einen Push 2 mitsamt Decksaver einzupacken? Der UDG schaut ja generell nach der besseren Lösung aus, aber die Aussparungen für die Drehregler machen sicher zuwenig Platz den Decksaver. Beim genoppten Schaustoff des Magma könnte ich mir das aber vorstellen, außer die Tasche ist von der Höhe schon recht knapp.