Der erste Kontakt mit den Touchpanels wirkt zumindest für mich weniger befremdlich als gedacht. Klar ist die Haptik völlig anders als bei Fadern oder Jogwheels, aber nach kurzer Eingewöhnung lässt sich mit den Kontrollelementen richtig gut arbeiten. Die kreisförmig an das Jogwheel angelehnten Line und Pitchfader geben dank nebenliegender LED-Ketten stets eine genaue Rückmeldung über ihren Status, die Plus- und Minus-Flächen an den Pitchfader erlauben feinfühlige Pitchänderungen in 0,1er Schritten. Der Pitchbend über die mittige Jogwheels-ähnliche Fläche reagiert gut und genau. Man merkt, dass Wacom über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt und diese gekonnt in ein neues DJing Konzept einfließen lässt. Anders als bei anderen Touch-Controllern ist die Haptik wirklich sehr gelungen und erinnert von der Reaktion und Genauigkeit her an die spielend leichte Bedienung von Consumer-Geräten einer weltbekannten Marke mit einem Apfel als Logo.
Um den Mix interessanter zu machen, bietet der Nextbeat eine Reihe von Kreativwerkzeugen. Zunächst einmal sind das die sechs Effekte, die wahlweise auf Deck A, B oder den Master gelegt werden können und die über vier Auswahltaster in verschiedenen Stufen beatsynchron variiert werden. Es handelt sich um einfache, aber sehr effektive Brot und Butter Effekte wie Phase, Delay, Reverb und verschiede Filtertypen. Diese klingen durchweg sehr hochwertig und bieten trotz eingeschränkter, aber sinnvoller Editiermöglichkeiten schnell gute Ergebnisse. Der Clou ist hier wiederum der entnehmbare Controller, der nicht nur zum Mixing, sondern durch einfaches Drücken auf den Dry/Wet-Regler der Effekteinheit zum Effektcontroller wird. Die kreisförmige Pitchbendfläche kann nun beispielsweise dazu benutzt werden, einen Filter- oder Delayeffekt zu steuern, was die Live-Performance natürlich ungemein aufpeppt. Weitere kreative Möglichkeiten bietet der integrierte Sampler. Mit diesem lassen sich entweder einzelne Parts oder aber Phrasen eines laufenden Tracks aufnehmen, die anschließend auf dem Touchpad, automatisch in vier Teile gesplittet, zum Triggern zur Verfügung stehen. Gut gelöst ist außerdem die Loop-Funktion. Durch Drücken des Loop-In und Loop-Out Buttons lassen sich Loops erzeugen, die sich über zwei Drehpotis blitzschnell in ihrer Länge editieren lassen und darüber hinaus im laufenden Betrieb über darüber liegende Taster in ihrer Länge variiert werden können (halb, viertel und so weiter).