Praxis mit dem Way Huge Swollen Pickle Jumbo Fuzz MKIIS
Nun denn, konzentrieren wir uns zunächst einmal auf die Tatsache, dass dieses Pedal ein Fuzz ist. Ja, und? Nun, im Gegensatz zum Overdrive und Distortion, wo man evtl. seine Dynamik und seine Dämpftechnik dem Pedal angleichen muss, muss man bei einem Fuzz tatsächlich seine komplette Spieltechnik umstellen. Nicht von der Handhabung, sondern vom tonalen Charakter her. Was wollen uns diese Worte sagen?
Ganz einfach, ein klassischer Fuzz verträgt maximal zwei Töne gleichzeitig, bei einem normalen Dreiklang versumpft der Sound bereits typischerweise im Oberton- bzw. Resonanzchaos. Wer also in Sachen Klang mit der Erwartungshaltung eines gutmütigen Overdrive Pedals an den Start geht, wird einen Fuzz angewidert in die Ecke pfeffern. Der „gewiefte Fuzz Player“ hingegen nimmt das Pedal für fette Single Note Basslinien oder aber Leadlines im Ringmodulator Style, auf dass es nicht schräg genug sein kann!
Und das kann das Way Huge Swollen Pickle Jumbo Fuzz MKIIS in allen Variationen, die ein Fuzz Pedal nur bieten kann. Durch die umfangreiche Filtersektion kann man seinen Sweet Spot exakt so definieren, dass man trotz schwerem Halbwellencut sich immer noch im Bandgefüge definieren kann, ohne an Druck zu verlieren. OK, als klassisches Rocktrio kann man dem Bassisten für einen kurzen Part auch schon mal unter 500 Hz an die Karre fahren, das hält der aus. Aber versucht mal, bei zwei Gitarren die „frequenzielle Oberhand“ zu behalten oder noch schlimmer, Kollege Keyboard schlabbert euch alle Mitten mit der linken Hand zu!
Hier kann die Gurke mit chirurgischer Präzision das Frequenzband definieren, das die Melodie sichert, die man spielen will. Weich muffig, knackig mittig oder sägend kratzig, alles möglich und zudem in sehr guter Qualität.